Hallo,
ich finde es nicht gerade richtig, dass hier in Deutschland eine Zweiklassengesellschaft im Gesundheitswesen betrieben wird. Im Grunde sind es ja sogar 3 Klassen: ganz unten die Patienten der gesetzlichen Krankenkassen, dann kommen die BG-Patienten und ganz oben die Privatpatienten. Es fehlt nur noch, dass man seine letzte Gehaltsabrechnung mit zum Arzt nehmen muss.
Was bringen denn die ganzen Gesundheitsreformen überhaupt? Eine Kostenersparnis auf jeden Fall nicht. Ich hatte zum Thema "Vertragspharmazie" erst vor Kurzem ein interessantes Gespräch mit meinem Apotheker. Der sagte mir, dass er es auch nicht ganz nachvollziehen könne, warum jenes Medikament von jenem Hersteller zu verordnen sei. Nach seiner Aussage seien die Medikamente meist sogar noch wesentlich teurer.
Ein Arzt hier im Ort hatte erst schmerzliche Strafen zahlen müssen, weil er es gegenüber älteren Patienten nicht verantworten konnte, ihnen plötzlich die Medikamente eines anderen Herstellers zu verordnen. Denn es stimmt nicht, dass die Inhaltsstoffe jedes Herstellers gleich sind. Die kleinen Unterschiede führen aber oftmals zu Problemen.
Warum gibt es in Deutschland überhaupt unterschiedliche Gebührenordnungen? In der Schweiz beispielsweise muss sich jeder "privat" versichern. Man wählt dort seinen Tarif selber, je nachdem, wie viel man jährlich an Eigenanteil zahlen will oder kann und was man für zusätzliche Leistungen versichert haben möchte. Von den Ärzten wird man dort immer gleich behandelt, die bekommen von dem abgeschlosenen Versicherungsumfang nichts mit.
Meiner Ansicht nach, müsste unser Gesundheitswesen wirklich mal von Grund auf reformiert werden.
Derosa