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Kann mir jemand weiterhelfen?

emma15oo

Nutzer
Registriert seit
5 Dez. 2006
Beiträge
2
Hallo zusammen,
ich habe heute durch Zufall dieses Forum gefunden und versuche mal mein Problem zu schildern. Vielleicht hat ja jemand einen Rat für mich....?
Ich bin 49 Jahre alt und von Beruf Krankenschwester im Nachtdienst.
Am 19.Dez. letzten Jahres hatte ich einen Autounfall, der mir immer noch nicht aus dem Kopf geht. Ich bin auf dem Weg zur Arbeit, auf meiner gewohnten Strecke ins Schleudern geraten und im Graben gelandet. Als ich merkte, dass ich mein Auto nicht mehr unter Kontrolle bekommen würde, war mir klar, dass ich den Graben erwischen musste, da die Straße in einem Wald war und ich nicht vor einen Baum fahren wollte. Außerdem kam mir ein anderes Fahrzeug entgegen. Mir war völlig klar, was passieren würde und ich hatte auch keine Angst! Also...der Wagen schleuderte, es krachte sehr laut und ich lag irgendwie mit der Schnauze voraus auf der Seite in diesem Graben...alles war plötzlich still (außer dem Radio, was noch lief). Ich hing da also in meinem Gurt und holte erstmal tief Luft und dachte, nunja, dass Auto ist sicher kaputt, aber das ist ja nicht so schlimm. Aber dann passierte es....es roch plötzlich verbrannt und mein ganzes Auto war voller Rauch. (Ich bekomme übrigens grad mal wieder irres Herzklopfen) Ich bekam den Sicherheitsgurt los aber dann verlor ich völlig die Orientierung im Auto...ich wusste nicht mehr wo ich rauskommen kann. Meine Füsse wurden heiß und ich schrie und schrie, man sollte mich aus dem Auto holen. Ich hatte Angst im Auto zu verbrennen Nach endlos langer Zeit (so schien es mir) wurde die Beifahrertür über mir geöffnet und jemand schrie zurück, ich solle schnell aus dem Auto rauskommen. Auch das war irre schwierig für mich, da ich keinen Halt mit den Füssen hatte. Irgendwann war ich dann doch aus dem Auto raus....hatte keine Schuhe mehr an, meine Brille war weg....ich konnte nur noch zittern
In dem Auto, welches mir entgegengekommen war, saßen 2 Frauen, die mir aus dem Auto geholfen hatten. Sie riefen auch die Polizei und ich konnte ihr Telefon benutzen um meinen Ex-Mann anzurufen. Ein Krankenwagen wurde nicht gerufen. Ich hatte im nachhinein ein Lippenbändchenabriß, eine Gesichtsprellung und diverse andere Prellungen, was recht schnell verheilte. Im nachhinein wurde mir gesagt, das der Geruch und der Rauch von den Airbags stamme. Das Auto hat also nicht gebrannt!
Seit diesem Tag überfallen mich immer wieder Panikattacken beim Autofahren. Ich bin gleich am nächsten Tag wieder in ein Auto gestiegen und gefahren. Über Tag ist es auch nicht so schlimm, aber im Dunkeln. Habe auch schon versierte Autofahrer als Beifahrer mitgenommen. Aber ich bekomme Herzklopfen, Schweißausbrüche, habe das Gefühl, das Auto schmiert wieder ab, kann kaum über 100 Kmh fahren, habe das Gefühl, den Abstand zu anderen Autos nicht mehr einschätzen zu können.
Ich bin sooo gern Auto gefahren und nun ist es nur noch eine Qual.
Was kann ich tun dagegen....ich möchte wieder Freude am Autofahren haben.
Kann mir jemand einen Rat geben

Ich bedanke mich über eine Antwort schon mal im vorraus

Liebe Grüße Annegret
 
Hallo Annegret,

ersteinmal ein herzliches Willkommen hir im Forum!

Nach einem Verkehrsunfall kann es vorkommen, dass man Probleme hat, sich wieder in ein Fahrzeug zu setzen. Ich finde es jedoch mutig von Dir, dass Du es immer wieder versuchst!

Helfen können mehrere Sachen. Zum einen könntest Du Dir erneut einige Fahrstunden bei einer Fahrschule nehmen. Hier könnte vor allem das Bremsen und ausweichen geübt werden. Die meisten Fahrlehrer kennen die Gefühle der Betroffenen, da sie häufiger damit zu tun haben.

Du könntest auch einmal beim ADAC ein Sicherheitstraining mitmachen. Hier lernst Du richtiges Bremsen in verschiedenen Situationen. Dies lehrt Dich, wie Du Dich in den einzelnen Situationen verhälst und Du lernst auch Dein Fahrzeug besser kennen.

Sollte dies alles nicht helfen, kann ein Traumatologe/Psychologe weiterhelfen. Dieser hilft Dir dabei, die damalige Situation aufzuarbeiten und damit umzugehen. Wenn Du daran Interesse hast, aber niemanden aus Deiner Nähe kennst, so kannst Du hier auch im Forum fragen, ob jemand bei Dir in der Nähe einen fähigen Arzt kennt. Dazu müsstest Du ganz grob verraten, aus welchem Gebiet Du kommst...

Außerdem haben wir noch eine Rubrik "Gesprächskreise für Betroffene". Schaue Dich dort doch auch mal um.

MfG
babelfischer
 
Hallo guten morgen babelfischer,

mutig bin ich eigentlich nicht, sondern es bleibt mir nichts anderes übrig, als mich immer wieder in mein Auto zu setzen. Ich wohne im Münsterland in einer Kleinstadt und zu meinem Krankenhaus sind es 28 Kilometer. Busse fahren nicht zu der Zeit, in der ich unterwegs sein muss. Außerdem habe ich noch 2 Kinder, die auf meinen Führerschein angewiesen sind. Wie Du siehst, habe ich keine Wahl. Manchmal geht es ja auch ganz gut....aber dann gibt es eben auch blöde Zeiten, in denen immer wieder die Panik hoch kommt.
Allerdings danke ich Dir mal ganz lieb für Deine Antwort....schön, dass es dieses Forum gibt.

Wünsche Dir einen guten Tag

LG Annegret
 
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