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Kann ein Blutgerinsel nach Unfall auch nach 2 Jahren platzen?

Speetwomen

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
7 Sep. 2006
Beiträge
470
Alter
56
Ort
Hessen
Website
www.jackystiefelweb.de
Hallo

Heute geht es mal nicht um mich sondern um eine gute Freundin und ihren Mann.
Ihr Mann hatte vor 2 Jahren einen Motorradunfall wo er scih überschlagen hat. So wie sie mir heute erzählte ist er auf einer Landstraße geschnitten worden und dadurch gestürzt. Er hatte sich seine Hand und seinen Fuß verletzt und am Helm war nur ein Kratzer. Er war damals im KH, aber weil er angab das er keine Schmerzen habe und nichts hätte, hat man nur den Fuß und die Hand geröngt. Kein Schädel CT/MRT und kein Wirbelsäulen CT/MRT. Er sollte zur Beobachtung wegen Verdacht auf Gehirnerschütterung da bleiben, was er aber blöderweise ablehnte. Er hatte danach schon manchmal starke Kopfschmerzen und ihm war es auch dabei schwindelig, aber er machte sich keine Gedanken, denn er legte sich immer hin schlief 1 Stunde und dann ging es ihm wieder gut.

Am Donnertag nun ist es passiert. Meine Freundin und er arbeiteten ein wenig im Garten und unterhielten sich mit dem Nachbarn. Es war alles in Ordnung. Dann gingen sie rein zu Abendessen und wollten sich danach noch mit dem Nachbarn zusammensetzten. Nach dem Essen ist er aufgestanden um meiner Freundin beim abräumen zu helfen und plötzlich umgefallen. Dann fing er an zu krampfen. Meine Freundin rief sofort den Notarzt. Zwischenzeitlich kam er zu sich, aber er war total neben sich. Zum Beispiel wollte er auf die Toilette und machte aber neben die Toi. Dann brachte meine Freundin ihm feuchte Tücher die er gefordert hatte, wußte aber dann nicht was er damit machen sollte. Außerdem war er aggresiv. Erst traf der Krankenwagen ein. Die Sanitäter meinten er habe nur einen Kreislaufkollaps gehabt. Dann kam der Notarzt und den wollten die Sanitäter wieder wegschicken, aber meine Freundin verhinderte dies, denn sie meinte ihr Mann hätte noch nie mit dem Kreislauf zutun gehabt. Ein Schlaganfall und ein Herzinfakt wurde ausgeschlossen. Meine Freundin erzählte dem Notarzt von dem Unfall vor 2 Jahren und das kein Schädel CT gemacht wurde. Dies veranlaßte Gott sei Dank den Notarzt ihren Mann mitzunehmen, denn der Notarzt hatte den Verdacht das dies Spätfolgen sein könnten. Im KH wurde sofort eine spezielle CT Untersuchung vom Kopf gemacht und festgestellt das er ein Anorisma hat was geplatz war. An gleichen Abend wurde er Not operiert und die Blutungen konnten gestoppt werden. Jedoch lief das Blut in den Rückenmarkskanal, was wohl nicht abgesaugt werden kann. Er wurde erstmal in ein künstliches Koma gelegt und und gestern wieder runtergefahren, sodass er nur kurzfristig wach ist und dann wieder schläft. Der Arzt vom KH meinte aber nun auf die Frage meiner Freundin ob das Spätfolgen vom Unfall sein können, dass nicht mehr feststellbar wäre. Fakt ist wohl das dies durch eine Gewebsschwäche passiert wäre, doch wo die herkommt wüßte er nicht. Es kann vom Unfall kommen, kann aber auch eine Erbkrankheit sein. In 70% überleben das die Patienten manche mit bleibenden Schäden und manche ohne und 30% sterben daran. Wie sich das bei ihrem Mann entwickelt sieht man erst in ein paar Tagen.

Meine Freundin hatte den Eindruck das der Arzt es läuten hörte worauf meine Freundin raus will und keinen Bock auf Arbeit hat. Er müßte nehmlich dann ein Gutachten machen und dazu hat er wohl keine Lust. Ich sagte heute meiner Freundin das es genauso gut von der HWS und zwar der oberen kommen kann, denn dort gehen alle Nerven und Aterien durch. Sie soll den Arzt auffordern die HWS zu untersuchen. Ich habe ihr dazu einiges an Infos zukommen lassen. Außerdem soll sie ihren Anwalt der die Unfallsache bearbeitet darüber informieren, denn die Vers. hatte wohl eine Abfindung von 5000€ angeboten, was er nicht unterschrieben hat:).

Nun meine Frage: Gibt es jemanden von Euch der Erfahrung damit hat ? Wenn ja wie hat sich das bei der Person entwickelt, hat er es überlebt? Kann es 2 Jahre oder auch länger dazu kommen das ein Annorisma platzt ? Der Notarzt sagte wohl noch das es bis zu 5 Jahre dauern kann bis sowas passiert.

Auch bei mir wurde der schwere Kopfgelenksschaden und das schwere Schädelhirntrauma erst nach fast 6 Jahren festgestellt und auch nur weil ich ebenfalls umgefallen bin und danach nicht mehr reden konnte über Stunden. Mein Mann sagte auch gleich als ich ihm das erzählte das es so war wie bei mir Silvester 2005. Ich bin nun krampfhaft am überlegen wie meine Freundin den Arzt überzeugen kann diese Untersuchung zu machen. Vielleicht habt ihr da auch ein paar Tipps. Ich hatte die Diagnose durch die richtigen Untersuchungen vorher schon und den richtigen Arzt, der Gott sei Dank sofort handelte.
Meine Freundin sagte zu mir das sie dem Arzt schon gesagt hat das ihr total egal ist ob sie ihn im Rollstuhl wieder mit heim nehmen kann, hauptsache er überlebt das. Die beiden haben erst vor 3 Wochen geheiratet und kamen noch nicht dazu auf die Bank zu gehen um eine Kontovollmacht für meine Freundin zu beantragen. Meine Freundin ist selbst Wirbelsäulengeschädigt und kann nicht arbeiten gehen. Ich habe ihr geraten vom Anwalt eine Generalvollmacht ausstellen zu lassen, dass sie wenigstens die laufenden Kosten weiter zahlen kann. Ich würde mich freuen wenn mir jemand die Fragen beantworten kann.

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Speedy!
Wichtig an der Sache wäre das Aneurisma.
Ob sich dieses bei dem Unfall "entwickelt hat.
Das Aneurisma selber kann irgendwann platzen.
Es hätte auch noch Jahre dauern können oder vielleicht nie platzen
müssen.
Es hätte aber durch seine Größe ohne zu platzen Schaden anrichten können.
Indem es irgend welche Nerven abquetscht oder so etwas.

Dumm natürlich das er vor zwei Jahre-kein CT oder Mrt bekommen hat.
Aber auch dann würde die Versicherung-sicherlich behaupten,
das Aneurisma wäre schon vorher, da gewesen.

LG
maja
 
Hi Maja

Meine Freundin hat ja durch mich schon einiges mitbekommen, wie das mit der Versicherung läuft;). Ich habe heute natürlich gleich meine Freundin gefragt ob ihr man die Abfindung nicht unterschrieben hat und sie meinte nein.

Der Arzt meinte das dieses Aneurisma ( danke für die Schreibweise;) ) von dünnen Gewebe kommen soll. Aber der Arzt weiß nicht wie es dazu kommen konnte.
Was mich aber stutzig macht ist die Blutansammlung im Rückenmarkskanal. Dort hätte sich ein Säckchen gebildet was vollgelaufen ist mit Blut. Die Blutung im Hirn ist schon am Donnerstag wo das passiert ist gestoppt worden.
Die Kopfgelenkswirbel ( C0,C1,C2) hängen ja mit dem Gehirn zusammen. Da laufen die Nerven und Aterien ins Gehirn. Deshalb ist die Stabilisierungs OP wie sie Dr. M macht sehr gefährlich und braucht höchste Konzentration und Fingerspitzengefühl. Ich denke das er durch den Überschlag sich dort verletzt hat. Deshalb habe ich meiner Freundin auch geraden, darauf zu bestehen den Kopfgelenksbereich untersuchen zu lassen bei ihrem Mann. Sollte ich wirklich Recht haben und da ein Schaden sein kann die Versicherung es nicht so leicht behaupten, es würde nicht vom Unfall kommen.

Aber Danke für die Erklärung mit dem Aneurisma. Das war das was mich interessiert hat und sie auch. Sie muß nun die Ärzte dazu bekommen zu untersuchen woher das kam. Ich werde ihr dabei mit Rat und Tat zur Seite stehen;).

Vielleicht meldet sich ja noch jemand von hier der sowas bei sich oder auch im Bekanntenkreis erlebt hat und kann mir sagen wie es dieser Person heute geht. Meine Freundin hat große Angst das ihr frisch angetrauter Mann das nicht überlebt. Sie erzählte mir heute das er zeitweise wach wäre und ihr mit den Augen antwortet. Er scheint auch in den Armen Gefühl zu haben, denn meine Freundin hat ihm die Hand gehalten und die war ein wenig verbogen. Sie fragte ihn ob dies ihm wehtut und sie die Hand anders hinlegen soll und darauf nickte er mit den Augen. Auch wie sie gestern kam und ihn streichelte und sagte Schatz ich bin da, lächelte er leicht, obwohl er geschlafen hat. Deshalb hoffe ich das er auf dem Weg der Besserung ist und das der Schaden nicht zu groß sein wird.

Liebe Grüße
 
Servus Speetwomen,

mir fällt dazu folgendes Urteil ein (falls Du es noch nicht kennst):

BSG, Urteil vom 12. 4. 2005 - B 2 U 27/ 04 R

Grüße
 
Hallo Wackelbär

Danke für das Urteil, habe es mir durchgelesen. Jedoch ist das kein BG Fall. Der Mann meiner Freundin kämpft nur gegen die Vers. weil er an dem Unfall nicht Schuld war.

Meine Freundin schrieb mir heute das es ihrem Mann ein wenig besser geht. Er kann wieder sprechen. Jedoch ist das Kurzzeitgedächtnis gestört, aber laut Ärzte soll sich das wieder bessern. Ich freue mich das es ihm wieder besser geht und hoffe es bleibt so. Sie wird am Montag die Ärzte auf die obere HWS ansprechen, denn sie hat ja von mir ein paar Infos bekommen und steht jetzt nicht ganz so dumm da.

Schönen Sonntag noch.

Liebe Grüße
 
Hallo Speetwomen,
Aneurysmen sind keine Blutgerinnsel sondern Gefäßwandaussackungen, die aller-aller-meistens angeboren sind auf der Grundlage einer Gewebsschwäche. Seltener entstehen sie im Laufe des Lebens vorwiegend durch Gefäßverkalkung (die wiederum entsteht durch Bluthochdruck, Diabetes, erhöhtes Cholesterin und Rauchen). Und noch viel seltener, ist in der Literatur zu finden, dass auch entzündliche Entstehungsmechanismus möglich sind, oder auch ein Unfall (dies ist aber sicherlich schwer nachzuweisen).
Hätte der Mann Deiner Freundin vor 2 Jahren ein CCT oder ein MRT machen lassen, wäre ein Aneuryma wahrscheinlich nicht nachgewiesen worden, da so ein Aneurysma, wenn es nicht frisch blutet, nur mit einer Gefäßdarstellung (Angiographie) darzustellen ist.
Es wird meines Erachtens kaum nachzuweisen sein, dass das Aneurysma durch den Unfall verursacht wurde....(es ist besser von vornherein die Aussichten zu kennen, als sich Monate oder Jahre mit Versicherungen auseinanderzusetzen, mit dem Fazit, dass eh nichts bei rauskommt)
Dem Mann Deiner Freundin von hier die besten Genesungswünsche
Gruß Lotta
(P.S. bin hier neu, auch UO, klage z.Zt. vor dem SG, und wahrscheinlich nur sporadisch hier anzutreffen)
 
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