Keine Wunderheiler
Hallo Rudinchen, hallo Lara,
leider ist auch hier keine Wunderheilung zu erwarten...
Zu den im Beitrag gezeigten, medizinischen Problemen:
Die Hüftpatientin hatte einen "zu dicken" Schenkelhals und war nach der ersten OP beschwerdefrei. Das diese Schmerzursache nicht früher bemerkt worden ist, heißt das sie zuvor nicht, oder bei den falschen Ärzten gewesen ist. Ob der zweite Eingriff (die Knorpelzellimplantation) einen langfristigen, positiven Effekt hat? Das gibt der Beitrag leider nicht her.
Der Kniepatient hatte ein Problem an der Rückseite der Kniescheibe. Nicht die typische Indikation für ein Kniegelenk. Keine Langzeitergebnisse.
Der Patient mit dem Bandscheibenvorfall: nach der ersten OP schmerzfrei. Langzeitergebnis nach der zweiten OP? Keine Angabe.
Was bleibt?
Im Knie/Hüftbereich hat sich das Verfahren von Co.don noch nicht durchgesetzt, obwohl es seit weit über 10 Jahren am Markt ist. Gründe dafür nach meiner Ansicht: zu geringes Indikationsspektrum d. h. dieses Verfahren ist zu selten sinnvoll. Da wo es sinnvoll ist, hat es sich nicht wirklich bewährt. Wer das anders sieht, dem empfehle ich Aktien von co.don zu kaufen - die dümpeln seit Jahren bei ca. 2,50 € rum und sind somit erschwinglich.
Im Wirbelsäulenbereich ist das Problem nicht der "mangelnde Knorpel" in der Bandscheibe, sondern: die Bandscheibe hat außen einen Faserring, innen einen Kern. Bei einem Bandscheibenvorfall beult sich zunächst der Faserring aus, dann kann er reißen und der Nucleus, der Kern der Bandscheibe tritt teilweise oder ganz aus. Diesen ausgetretenen Kern jetzt außerhalb des Körpers zu züchten und dann wieder einzuspritzen haut (in der Regel) nicht hin, denn der Faserring lässt sich (in der Regel) nicht reparieren. Hier gibt es zwar (min) zwei Firmen, die Produkte anbieten (xclose und Intrinsic Therapeutics) und die entsprechenden Studien hören sich gut an, aber auch hier sind viele Einschränkungen zu machen.
Ganz klar gilt: wer heilt, hat recht.
Aber bitte: keine Wunder erwarten.
Alles Gute,
scanetti