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Infos zu Implantatallergien/ Metallallergien

Hallo Teddy,
danke für Deine Hinweise, jetzt habe ich es auch gesehen, das letzte Datum von Santafee. Mit der Anrede und dem Schluss habe ich nicht ganz verstanden, also was war an meiner Formulierung der Frage unüblich?
Zu meiner Situation: Habe 2015 aufgrund von Hüftkopfnekrose zunächst auf der linken Seite eine TEP bekommen (Titan+Keramikkopf), die lockerte drei Jahre später 2018, Juli 2019 folgte der erste Pfannenwechsel (ich vermute wieder Titanpfanne, der Pass nicht richtig erkennbar ganz sicher Keramikkopf, Augment, habe die Teile in der Plastiktüte). Bereits ein Jahr später im Juni 2020 begannen erneut Probleme mit der linken Seite, während ich in der Reha mit der Primärprothese rechte Seite war. Im März 2021 erfolgte der zweite Wechsel aufgrund von Lockerung der linken Seite, 50er Schneider-Burch-Ring wurde eingesetzt, im Pass steht "Aesculap: Vitelene Cup, 36 mm Bio Ball Keramik"). Die Pfanne war gar nicht eingewachsen gewesen. Bereits während der Reha bzw.dem Folgeprogramm begannen massive Schmerzen der linken Seite, die einjährige rechte Seite fing im Prinzip schon am Tag 1 nach der OP der linken Seite im März 21 an, zu schmerzen, es wurde erstmal eine Überbelastung angenommen, da ich ja nur auf der rechten Seite auftreten durfte.
Bei allen Lockerungen wurden lediglich Infektionen ausgeschlossen durch Gewebeentnahme. Vor dem zweiten Wechsel 2021 bat ich darum, daß man einen anderen Knochenzement Kleber nehmen möge, da ich gegen einen Bestandteil, nämlich laut Allergiepaß gegen Benzoylperoxid, allergisch sein sollte. Er wurde trotzdem benutzt, nachdem man verschiedene Begründungen gab, die ich dann hinnahm und darauf vertraute.
Als mit dem Schneider-Burch-Ring erneut Schmerzen auftraten, suchte ich verschiedene Ärzte anderer Krankenhäuser auf, die mich ermunterten, meinen dreißigjährigen Allergiepaß zu aktualisieren. Sie nahmen meinen Hinweis auf meine Nickelallergie ernst und bewerteten es offensichtlich als relevant. Das Krankenhaus der letzten OPs bezieht Allergien gegen Metalle oder Knochenzement-Bestandteile überhaupt nicht mit in die Überlegungen ein bzw.weist diese Möglichkeit zurück, ein anderes sehr bekanntes Krankenhaus dieser Stadt weist auf die USA, wo es Prothesenallergien "überhaupt nicht gibt", was auch immer das heißen mag.
Das Ergebnis der dreitägigen Epikutantests war eine Bestätigung der Nickelsulphat-Allergie, zusätzlich stellte sich ein bisher mir nicht bekannter Stoff heraus, nämlich Kaliumdichromat, das laut Beschreibung im Pass zur Oberflächenbehandlung von Metallen eingesetzt wird. Der dritte Stoff war eine Bestätigung von Perubalsam, ist jedoch aus dem Bereich Duftstoffe.
Weitere Arzt-Gespräche werden folgen, ich vermute es kommen Gewebeentnahme zum Infektionsausschluß und Lymphozytentest, daß werde ich auf jeden Fall durchführen lassen.
Ich habe verschiedene Fragen, eine lautet, sollten sich Immunvorgänge im Bereich der Prothese bestätigen, warum habe ich bisher keine Probleme mit dem Schaft gehabt? Ist in allen Titanprothesen Nickel enthalten? Ein Arzt meinte, es wäre mehr Nickel als Titan enthalten trotz des Namens.
Ist der Stoff Kaliumdichromat auf der Oberfläche vom Titan vorhanden?
Wären diese Erkenntnisse auch in Bezug auf die erste und zweite Prothese juristisch verwertbar bzw.ist die Allergie überhaupt juristisch verwertbar bezüglich Behandlungsfehler? Hat jemand Erfahrung mit einer 3-D gefertigten Prothese? Nebenbei gesagt geht eine vierte Operation über meine
Vorstellung, aber so wird es nicht bleiben können, zumindest mit der linken Seite nicht. Es ist drastisch gesagt langsam eine Frage auf Leben und Tod, ob es gelingen wird, einen schmerzfreien und belastbaren Zustand herzustellen. Habe den Text leider nicht kürzer fassen können.
viele Grüße, pizza vegano
 
Hallo Pizza vegano,

Kennst du diese Seite schon?

"Bei sicher nachgewiesener Kontakt-Allergie verzichten wir heute auf die Verwendung von Chrom-Kobalt-Legierungen als Prothesenimplantatmaterial. Die Zusammenhänge zwischen allergischer Hautreaktion und der Reaktion in dem umgebenden Gewebe des Implantates können zwar nicht sicher vorhergesagt werden. Bei nachgewiesener Allergie gegen Inhaltsstoffe einer Kobalt-Chrom-Molybdän-Legierung können wir durch Allergieimplantate aber das Komplikationsrisiko minimieren."

Vielleicht kannst du da ansetzen und Hilfe oder Infos bekommen?

Viele Grüße

Rudinchen
 
Hallo Rudinchen,
danke für Deine Antwort und Überlegung- ich glaube, ich habe es schonmal gelesen. Ein Allergieimplantat wird auf jeden Fall im Weiteren im Fokus stehen. Ich frage mich, ob diese Chromallergie erst mit den eingesetzten Prothesen aufgetreten ist, weil es mir vorher nicht bekannt war. Aber bei bekannter Nickelallergie hätten vorher Tests gemacht werden müssen, ist mir zunehmend klarer geworden. Das hatte ich vor den OPs leider selber gar nicht auf dem Schirm. viele Grüße pizza vegano
 
Hallo Pizza,

vielleicht wäre als Info für dich nützlich: Marburg: Zentrum für unerkannte und seltene Krankheiten, Prof. Dr. med. Jürgen Schäfer, Leiter des 2013 gegründeten Zentrum. Dieser Arzt hat unter der Fernsehsendung: ARD Abenteuer Diagnose bereits zwei Mal bei Patienten gefunden, dass bei Hüft-OP bei bestimmten Personen eine Metallvergiftung entstehen kann. Bei diesen Fällen verlief es dramatisch mit sehr vielen teils lebensbedrohlichen Diagnosen. Mit der Erkenntnis so etwas kann bei Defekten des Kugelkopfes oder Kratzer daran entstehen, nach Stürzen oder fehlerhaftem Einbau und sich die verwendeten Teile schneller abreiben.

Du kannst unter Abenteuer Diagnose ARD Audithek verschiedene Sendungen dazu anhören - diejenige, die ich meine ist vom
"Abenteuer Diagnose - der Medizin-Krimi-Podcast · 27.07.2021 · 32 Min."
unter diesem Link abrufbar:

Anfangs denkt man, was hat es denn mit der Hüfte zu tun, aber höre dir alles an, dann blickst du vielleicht besser durch und kannst beim nächsten Arztgespräch genauer nachfragen und solange -bohren, bis dir endlich geholfen wird.

Lieben Gruß
Teddy

(PS: nur zur Klärung unter Formales meinte ich- eine Anrede : lieber Pizza und Schlussformel: lieben Gruß oder ähnliches)
 
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