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Ich kann nicht mehr schlafen...

Southy

Nutzer
Registriert seit
12 Sep. 2006
Beiträge
37
Hallo :)

Vielleicht hat ja jemand von euch einen guten Tipp für mich...

Ich hatte im Oktober 2005 einen schweren Unfall als PKW-Fahrerin mit einem Rollerfahrer. Dieser hat den Unfall verursacht und ist an den Folgen gestorben.

In der ersten Zeit ging es mir natürlich total bescheiden, aber mittlerweile bin ich wieder ziemlich fit. Sowohl körperlich (ein paar kleine Reste werden bleiben, aber damit kann man gut leben) als auch seelisch. Meine Psychotherapie habe ich letzte Woche beendet.

Soweit so gut. Nur habe ich seit Monaten das Problem, dass ich nicht einschlafen kann. Egal wie müde ich bin, es dauert in der Regel zwischen einer Stunde und drei Stunden bis ich einschlafe. Während des Schlafens werde ich dann häufig wach oder habe Albträume, die sich aber nicht auf den Unfall beziehen.

Weder mein Psychologe noch meine anderen Ärzte können - oder wollen - mir helfen. Mein Psychologe hat ein Nacht im Schlaflabor empfohlen, die er aber nicht selber verschreiben kann.
Anderen Ärzten ist das zu teuer.
Statt dessen gibt es Medikamente. Entweder Chemiecocktails, die ich nie lange vertrage oder pflanzliche Mittel, die kaum etwas bewirken.

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir vielleicht ein paar nützliche Tipps geben?

Ich bin mir nichtmal sicher ob das noch mit dem Unfall zusammen hängt. Nur vorher hatte ich diese Probleme nie.

Vielen Dank schon im Vorraus!

Liebe Grüße,
Southy (Karin)
 
Hallo Southy,

hört sich vielleicht blöd an, aber ich hatte auch mal so ne Phase.
Mein Mittel war ein wenig ( 1 Riegel ) Schokolade ca. 30 min vorm schlafen mit einer Tasse warmer Milch.
Das war bei mir schon eine Zeitlang fast ein Ritual:D

mfG

Günni
 
re. Antwort

Hallo Karin,

sei herzlich willkommen im Forum bei uns,...

An der Stelle leiste ich Widerspruch, das Du ok bist,... Denn Deine Träume signalisieren Dir etwas ganz anderes. Es ist Deine kleine Seele, tief in Deinem Innern und Sie braucht viel Zeit um wieder in Ordnung zukommen. Man kann die Menschen auch nicht in eine Schublade oder arg ausgedrückt ein Muster aufdrücken. Du musst Dir einfach viel mehr Zeit geben. Manche Menschen brauchen Jahre, bei anderen geht es schneller.

Ich bin selbst Unfallopfer ( 5 J. ) und erlebe heute noch was damals geschah im Unterbewusstsein. Man kann dies erlernen, damit umzugehen das was im Schlaf geschieht entgegenzuwinken. Da ich nicht weiß was Du für ein Mensch bist Mentalität, Tagesrhytmus, Arbeitsleben, Freizeit vorlieben,..

Hier kann ich Dir nur Vorschläge unterbreiten und Du musst dann für Dich ausprobieren, was ist gut, wann fühle ich mich gut dabei oder was geht nicht,...

Joga, regelmäßige Morgengymnastik, viel Bewegung an frischer Luft, öfter mal einfach hinsetzen und nichts tun. Am Abend einen regelmäßigen Ablauf gestalten, so das Du und Dein Körper es annimmt. Milch mit Honig, Kakao, Schokolade, oder auch ein paar Socken + Wärmflasche alles das sind Dinge die Dir Geborgenheit vermitteln, so das Du Dich gut fühlst. Hier kann man nur probieren.

Andere Alternativen sind an eine große Klinik sich wenden und Fragen um hier in/ an ein Schlaflabor zukommen. Um hier andere Faktoren auszuschließen. Oder nochmals zum Psychologen und ein wenig mit, in der
Traum und Tiefenpsychologie die nächtliche Traumbearbeitung aufarbeiten und Unterstützung suchen. Hypnosetherapie wäre auch eine Alternative.
Oder Du sucht Dir Gleichgesinnte in einer Gruppe, Verein um Dich so mit anderen Betroffenen auszutauschen. Ich wünsche Dir Du findest das richtige für Dich, In diesem Sinne, sam ;)
 
Hallo :)

Danke für eure antworten!

Ich werde auf jeden Fall ein paar eurer Vorschläge ausprobieren, vielleicht ist ja das passende für mich dabei. Ich hoffe es.

Von Ärzten und deren blöden Kommentaren habe ich erstmal die Nase voll. Ausserdem werden die sich eh nicht einig ob das jetzt am Unfall liegt oder nicht. ;)

Vielen Dank schon mal!

Liebe Grüße,
Southy (Karin)
 
ja kenne ich

Hallo,

nun eigentlich wollte ich mich hier ( im gesamten Forum) nicht äussern. Dies hatte ich dem Mod auch mitgeteilt. Jedoch finde ich in diesem Forum viele Leute, denen es ähnlich geht. Oder anders gesagt, ich finde mich hier wieder. So bekommst Du denn auch eine Antwort.

Also was Du erlebt hast, das habe ich auch erlebt. Nur das ich ein Rollerfahrer war und mein Sozius bei einem Unfall gestorben ist, wobei der Autofahrer mit ca 100km/h in die Kreuzung fuhr.
Also mein Rat an dich: Wenn Du nicht schlafen kannst, dann eben nicht! Gewöhn dich an diese neue Situation und basta. Verdränge es und gut. Zu einem Psychologen zu gehen brauchst Du nicht. Die die ich mittlerweile "durch" habe, haben alle selbst einen an der Fackel. ( Liegt vermutlich am Studium). Die Zeit heilt viele Wunden. Mein Unfall war vor 20 Jahren, ich darf das sagen.....Vergessen wirst Du das Erlebte niemals Du wirst davon träumen, Du wirst aufwachen, vielleicht sogar nass geschwitzt. Das ist so, das muss so und gut. Ein Ritual kannst Du Dir sicherlich anlernen. Warme Milch, oder Schokolade u.s.w. Wenn Du Glück hast, hilft das etwas, ist meiner Meinung nach aber nix anderes als ein Selbstbetrug. Und zuletzt, nimm nur keine Tabeltten mehr. Die Verursachen mehr Nebenwirkungen, als das diese "Glückspillen" helfen.
Zuletzt noch, was ich jetzt hier im Forum suche. Ich habe vor einigen Jahren, fünf oder sind es schon sechs Jahre, einen Arbeitsunfall gehabt. Seit dieser Zeit bin ich AU. Und wie soll es anders sein, auch ich muss mit der BG vor Gericht. Da die natürlich nicht zahlen, wurde mittlerweile mein Haus versteigert und um ehrlich zu sein, ich habe noch nicht mal ein Tannebaum hier. So einen Krempel brauch ich nicht mehr. Für die Leute die doch noch was an dieser "schönen" Zeit finden, FROHE WEIHNACHTEN.
Ich hoffe ich konnte Dir einige Eindrücke vermitteln, MfG
 
Hallo Thomas,

dann hat es dich gleich doppelt hart getroffen. :( Das ist wirklich schlimm.

Ich habe auch viele "verrückte" Psychologen kennen gelernt (und das liegt wahrscheinlich wirklich an dem Studiengang), aber auch das Glück gehabt, einen zu finden, der relativ normal ist und von Beruhigungsmitteln rein gar nichts hält.

Geholfen hat mir das auf jeden Fall. Deswegen habe ich im großen und ganzen auch ausser den Schlafstörungen kaum noch Probleme. Keine Flashbacks oder ähnliches.

Verdrengen kann ich das Schlafproblem nicht. Und das will auch nicht. Ich will auch dafür eine Lösung finden und bin noch nicht bereit aufzugeben.

Ich wünsche dir viel Glück vor Gericht. Irgendwie geht es immer weiter. (Auch wenn sich das blöd anhört.)

Liebe Grüße
Southy
 
Hallo nochmal,

bitte jetzt nicht falsch verstehen. Ich wollte Dir damit NICHT sagen, dass Du aufgeben sollst, denn das mache ich auch nicht. Denn irgendwie geht es immer weiter...=.-)). Gerde wir Deutschen sind ein Volk, die für alles und sofort einen Begriff brauchen und eine Lösung. Wir haben für jedes Zimperlein einen Krankheitsbegriff gebohren und gleich auch noch das passende Medikament dazu. Lass Dir bzw deinem Körper einfach Zeit. Dein Körper wird irgenwann eine Lösung finden. Das geht nicht mit einer Brechstange. Das kommt von ganz alleine! Und rede Dir nicht ein Problem ein, wo keins ist. Weil wenn Du das machst, hast Du eins. Das ist normal, dass Du nicht richtig schlafen kannst, Dein Körper sucht nach Möglichkeiten der Verarbeitung. Lass Dir Zeit.

MfG
 
Ich versuche es, nur war Geduld leider noch nie meine Stärke ;)

Habe dich wohl vorhin wirklich etwas falsch verstanden.

Liebe Grüße
Southy
 
re.

Hallo Thomas,

willkommen im Forum bei uns,....

Ich war schon ganz schön geschockt über Deinen Beitrag, doch ich kann Dich auch sehr gut verstehen. Du hast vieles wegstecken müssen in der vergangenen Zeit und das hat natürlich Spuren bei Dir gelassen.

Auch ich habe vieles, fast alles verloren doch ich sage mir es geht immer weiter. Man muss muss nur dazu bereit sein, die neue Situation annehmen und dann wirds auch,...für manches braucht man mehr sehr viel Zeit, das stimmt. In diesem Sinne, sam ;)
 
Hallo Southy,

auch ich hatte einen sehr schweren Unfall und natürlich nach ca. 2 Jahren immer noch Schlafstörungen. Sebstverständlich hatt mir die gegnerische Versicherung psychologische Betreuung bezahlt.
Nun da ich in dem Sinne der Schuldfrage voll der Geschädigte war, gab es für mich nicht die Situation mich irgendwie schuldig zu fühlen (Träume). Der Unfallverursacher hatte nur einen Finger und eine Rippe kaputt, also noch lebend.

Gegen Morgens im Schlaf hörte ich immer Klingelgeräusche oder mal einen Knall etc., wachte auf, ging zur Tür oder kuckte aus dem Fenster.
Dies sind körperlich verankerte Trauma des Auffahrknalles, Erschütterung.

Da ich knapp vor Exitus noch fit gemacht wurde (Danke an die Unfallklinik Oldenburg, Dr Köllermeyer, Dr Schittenhelm und meine Exfrau), sind darauffolgende Träume im Medikamentenrausch (OPs, Intensivstation mit Schläuche, künstliches Koma), natürlich immer mit dem Thema Tod (meinen) aufgetreten (es gab natürlich noch die obligatorische Lungenentzündung in der Intensivstation). Alles körperlich und damit auch auf die Seele wirkende Traumata.
In abgeschwächter Form traten die Träume noch nach 2 Jahren auf. Heute, sofern ich nicht mit Gewalt in die alten Sachen wieder abtauche, sind sie toi, toi, toi verschwunden (verarbeitet, unterdrückt, aufgegessen).

tschüß Warsteiner
 
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