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Ich brauche Hilfe

Hallo StolzerBlick,

das ist ja erschütternd, was dir alles passiert ist und dass du keine Hilfe mehr erfährst. Ich denke, dass du dir Hilfe suchen musst - und ich weiß auch, wie viel Kraft gerade das kostet.

Da du Mitglied beim VDK bist, kannst du wahrscheinlich als ersten Schritt da noch mal Kontakt aufnehmen - evtl. in einer anderen Ortsgruppe auch einmal einen anderen Rechtsanwalt kontaktieren, der dir dann evtl. besser helfen kann.

Leider bin ich rechtlich nicht so versiert, aber ich denke doch, dass dir die Einsicht in deine medizinischen Unterlagen, besonders auch in deine Gutachten, gewährt werden muss.

Das kann dir dann aber der Anwalt sagen und der sollte die Unterlagen dann auch gleich anfordern. Dann kann man evtl. schon erkennen, wie man weiter vorgehen kann.

Auch solltest du dir medizinische Hilfe suchen. Seitdem ist evtl. sogar medizinisch noch einiges passiert, sodass dir ein anderer Therapeut evtl. inzwischen besser helfen kann.

Schau mal, auf dieser Seite gibt es ganz gute Infos:

http://www.trauma-informations-zentrum.de/therapeut.htm

http://www.aufrecht.net/utu/emdr.html

Du hast das Recht, versch. Therapeuten "auszuprobieren", bis du einen findest, zu dem du Vertrauen hast. Leider nimmt dir diesen Kräftezehrenden Schritt keiner ab, aber wenn du mit einem Partner und deiner Mutter zusammen lebst, kann dir vielleicht einer dabei helfen.

Ich wünsche dir, dass du wieder Kraft bekommst, das alles anzugehen.

Rudinchen
 
Hallo StolzerBlick,

ließ doch mal hier: BG Machenschaften.

Überhaupt wirst Du hier im Forum sehr viele BG-Opfer finden.

Lieben Gruß
Kai-Uwin
 
Hallo StolzerBlick,

ich erspare Dir und mir an dieser Stelle das große Bedauern! Dir ergeht es z.Zt. schlecht genug!

Du bist ein typisches Opfer, für das das Opferentschädigungsgesetz (OEG) SGB VIII geschaffen wurde. Hat Dich schon einmal irgendwer darüber informiert? Habe bisher nichts davon in Deinen Berichten gelesen.

Neben den entsprechenden ärztlichen Hilfen (Therapie ist ein Thema) für alle Schädigungsfolgen erhält ein anerkanntes Opfer eine OEG-Rente. Da Du in Deinem Leben bisher 2 x Opfer geworden bist UND darüber berichten kannst, wäre ein Antrag mit dem sich anschließenden Verfahren für Dich denkbar? Ist nicht einfach, aber einen Versuch mit Unterstützung aus diesem Forum könntest/solltest Du starten! Für die Versorgungsämter (oder welches Amt in Deinem Wohnkreis dafür zuständig ist) gibt es nicht den Unterschied zwischen den Schädigungsfolgen durch sex. Mißbrauch oder Traumafolgen durch Überfall - bei Dir sind/wären alle Schädigungsfolgen Grundlage Deines Antrages!


Hier 'mal ein Auszug aus dem OEG:

http://www.gesetze-im-internet.de/oeg/BJNR011810976.html


Gegen dieVerweigerung, Dir Deine BG-Gutachten in Kopie zur Verfügung zu stellen, gibt es eine gesetzliche Grundlage, die Dich unterstützt = § 25 SGB X:

http://www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/10/index.php?norm_ID=1002500

Du kannst eine Akteneinsicht verlangen oder Dir die entsprechenden Kopien zuschicken lassen! Du solltest hierüber mit Deinem Rechtsanwalt oder dem VdK sprechen, für beide ist so etwas Routine!

Lies' Dich einmal ein wenig ein, dann kommen die nächsten Infos!
Frage einfach weiter, manchmal fällt uns eine Menge ein!


Grüße von
Ingeborg!
 
Lieber Leo Alex

ich danke Dir für deinen Zuspruch. Ich werde versuchen positiv zu denken und aktiv zu werden. Ich hoffe ich schaffe es.

Ich bin erst ein paar Stunden hier angemeldet und erfahre schon so viel Hilfe von Euch, das mir die ganze Zeit die Tränen kommen.

Vielleicht wäre ein Telefonat wirklich eine gute Idee. Ich danke Dir für dieses Angebot.

Ich bin gerade nur am Zittern.
 
Hallo Rudinchen

Auch Dir danke ich für deinen Zuspruch und deine Infos. Frage mich gerade warum mich kein weißer Ring, keine VDK über solche Seiten, Foren und sonstige Hilfen aufgeklärt haben.

Die VDK hat sich mit einem Schreiben meiner BG abspeisen lassen. Sie wollten Akteneinsicht, Die bg hat sie verweigert da es abgehandelt sei oder so und damit war es erledigt.

Im Moment bin ich richtig durch die ganzen Infos überrollt. Ich probiere keine Hoffnung zu machen, aber es wäre schön wenn es nur einen kleinen Schritt ins Leben zurück ginge.

Leider habe ich wenn ich irgendwas lesen soll starke Probleme mich zu konzentrieren, es überfordert mich sehr schnell. aber ich werde mich reinlesen.

Leider stehen meine Familie und meine Freunde nicht unterstützend hinter mir, auch mein Expartner nicht. Sie geben mir nur die Möglich hier zu wohnen.
 
Hallo Kai Uwe

Ich danke Dir und werde es lesen.

Im Moment sprudelt sehr viel über mich ein, dank euch allen und das ist nicht negativ gemeint sondern positiv.

Bin gerade richtig durcheinander...*schäm
 
Hallo StolzerBlick,

wenn ich Deine Geschichte so lese, dann habe ich die Vermutung, dass die BG das mit mir auch machen will-> abwiegeln und es liegt ja an meiner Kindheit.

Aber nun kurz zurück. Ich bin Opfer von 3 Banküberfällen und was ich hier noch nicht geschrieben hatte auch Opfer von sexueller Belästigung durch Kunden. Dies ist mir bei meiner letzten Reha erst richtig bewusst geworden.

Nun zu meiner letzten Reha, erst 2 Wochen her (ja liebe Klinikmitarbeiter, und BG ihr könnt mitlesen).

Also, ich sollte zur Traumabehandlung mit EMDR. Als ich dort ankam sagte man mir, machen wir nicht, ist nicht der richtige Weg. EMDR wird dort nämlich abgelehnt.
So dann gab es einige Probleme mit meiner Therapeutin, der Oberärztin und dem Chefarzt, nur weil ich doch über das Wochenende über Nacht mal nach Hause wollte.

Das durfte ich nicht, aber am Tag 150km hin und zurück mit verlängerten Ausgang das ging. Ich wurde deswegen vor die Entscheidung gestellt, ob ich meine Reha weiterführen will. Da ich ja nichts gegen die Reha hatte, sagte ich, ich will weitermachen, aber fragte gleichzeitig mit welcher Begründung ich nicht fahren darf.

Da ich der Meinung bin der Klügere gibt nach, habe ich nicht mehr disskutiert.
Meine Therapeutin habe ich auch gemocht. Auch habe ich mich für die Diskussion entschuldigt, aber was dann so kam war der Hammer.

In meinen Therapien habe ich angefangen über den 1. Überfall zu sprechen. Danach ging es mir tagelang schlecht. Habe alles im Wochenbericht aufgeschrieben.

Dann fing sie an mich nach meiner Kindheit zu fragen. Ich bin das mittlere Kind. Also ein sogenanntes "Sandwichkind". Da ich noch eine jüngere Schwester habe, die schwerstbehindert ist, soll ich jetzt schon Probleme früher gehabt haben. Meine Eltern hätten mich nicht beachtet und ich bräuchte Bestätigung bla, bla, bla....

Nur meine Schwester konnte als Kind laufen und wir haben zusammen gespielt, alles was man nun so als Kind macht. Später kan sie auf eine Behindertenschule ins Internat. Da hatten meine Eltern die ganze Woche für uns Zeit.

Naja, die Quittung bekam ich dann in den Diagnosen.

Meine PTBS wäre teilremittiert, also die Kriterien für die Diagnose waren vorher erfüllt, jetzt hätte ich nun wenige Symtome (komisch, warum ging es mir dann so schlecht und ich hatte immer wieder die Alpträume?). Meine Therapeutin sagte nur zu mir die PTBS hätte sich leicht gebessert, mehr nicht. Das Gefühl habe ich nicht, im Gegenteil es ist alles schlimmer geworden.

Die nächste Diagnose war ganz schlimm. Histrionische Perönlichkeitsstörung-
nach ICD-10 heißt das:

Nach ICD-10 müssen mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen vorliegen:

1. dramatische Selbstdarstellung, theatralisches Auftreten oder übertriebener Ausdruck von Gefühlen;
2. Suggestibilität, leichte Beeinflussbarkeit durch andere oder durch Ereignisse (Umstände);
3. oberflächliche, labile Affekte;
4. ständige Suche nach aufregenden Erlebnissen und Aktivitäten, in denen die Betreffenden im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen;
5. unangemessen verführerisches Erscheinen oder Verhalten;
6. übermäßige Beschäftigung damit, äußerlich attraktiv zu erscheinen.

Egozentrik, Selbstbezogenheit, dauerndes Verlangen nach Anerkennung, fehlende Bezugnahme auf andere, leichte Verletzbarkeit der Gefühle und andauerndes manipulatives Verhalten vervollständigen das klinische Bild, sind aber für die Diagnose nicht erforderlich.

Nicht ein Kriterium stimmt, im Gegenteil, jetzt war ich auch noch selbst daran schuld, dass ich von den Kunden sexuell belästigt wurde.
Ich habe das beanstandet, damit ist die Diagnose aus dem Kurzbrief herausgelassen worden.

Die nächste Diagnose ist eine weitere Lüge:

Persönlichkeitsstörung durch massiven Alkoholmissbrauch

Schädlicher Gebrauch
Konsum psychotroper Substanzen, der zu Gesundheitsschädigung führt. Diese kann als körperliche Störung auftreten, etwa in Form einer Hepatitis nach Selbstinjektion der Substanz oder als psychische Störung z.B. als depressive Episode durch massiven Alkoholkonsum. Mißbrauch psychotroper Substanzen


Ja es war ein Fehler, das ich angegeben habe, dass ich gelegentlich Alkohol trinke und manchmal tgl. 1-2 Schnaps. Das ist aber wirklich nur ganz ganz selten. Dann ist das aber auch nicht zum Betrinken und Runterspülen, sondern aus Genuss. Zu einem Glas brauch ich bestimmt ne halbe Stunde.

So jetzt habe ich schon 2x der Klinik geschrieben, das ich mit den Diagnosen nicht einverstanden bin. Es ist so entwürdigend und verstößt m.E. gegen die Patientenrechte.
Ich habe um Akteneinsicht gebeten und die Schweigepflichtsentbindung zurückgenommen. Die Klinik muss jegliche Post an mich schicken.

Ebenfalls habe ich das der BG geschrieben, und auch hier gesagt, dass sie keine Berichte anfordern können. Ich habe meinen Berater das auch erklärt.

So und nun warte ich. Ich habe das Gefühl, man will mich irgendwie rauskicken. Es gab letztes Jahr ein Gutachten wegen der MdE. Ich weiß leider kein Ergebnis, nur das es wohl höher ausgefallen sein muss, wie gedacht. Vielleicht sollte ich das Gutachten mal anfordern.

Zur Zeit mache ich eine Wiedereingliederung von 4Std./tgl.. Ich bin so kaputt, dass ich jeden Tag hinterher schlafe. Nachts habe ich Alpträume und wache schweißnass auf.

Rückblickend geht es mir eher schlechter wie besser.

So jetzt ist das auch viel.

Viele Grüße

Abendsonne
 
Hallo Ingeborg

Bedauert werden möchte ich auch nicht wirklich. Wie ich schon gesagt habe mein größter Wunsch ist wieder ein kleines Stück ins Leben zurück zufinden. Irgendwie fühle ich mich als die Bestrafte auf lebenszeit und die Täter sitzen ihre haftstraf ab und haben dann ihr Leben wieder und bekommen von vielen Seiten Hilfe. Sie müssen nicht fragen, suchen, sie werden im vollen Umfang informiert.
Das macht mich machtlos. Ich wurde vom weißen Ring ein Stück weit begleitet während der Prozess gegen die Täter war und bekam einen Gutschein über 250 € damit ich mir ein schönes Wochenende leisten kann oder mir was kaufen. Meine Frage? Ist das das wichtigste? Nach sowas war es mir nicht. Nein, ich wollte Hilfe. Höre heute das erste mal von Dir von dem Opferentschädigungsgesetz. Warum nicht von solchen organisationen wie dem weißen Ring und VDK?
Ich danke Dir für deine Hilfe und werde probieren mich einzulesen.
Danke, danke , danke.
 
Therapie in Klinik

Hallo Abendsonne,


das klingt ja fürchterlich, was in der Klinik gelaufen ist.
Ich habe mit Klinikärzten bzw. Therapeuten ähnlich schlechte Erfahrungen gemacht, das sind oft reine Theoretiker, die nie wirklich jemanden therapiert haben, weil die Leute ja nach kurzer Zeit wieder weg sind.
Auch bei mir war es so, dass der Therapeut alles aufgewült hat, es aber in der nächsten Sitzung nicht aufgegriffen hat, sondern nur seine Themen abgearbeitet hat. Mir ging es auch danach nur schlechter.
Und natürlich haben wir alle ein Persönlichkeitsstörung, nur komisch, dass wir bis zu den Unfällen damit problemlos durchs Leben und auch Berufsleben kamen.
Aber die Argumentationen sind nicht nur auf psychischer Ebene so schräg.
Wenn du körperliche Beschwerden hast und die Zähne zusammenbeisst, dann hast du nichts und wenn du deine Beschwerden erwähnst, verhälst du dich leidensbetont und willst nur eine Rente.
Nimm auf jeden Fall in nächster Zeit Akteneinsicht deiner gesamten Akte!
Viele Grüße,
muppet
 
Hallo Abendsonne und StolzerBlick,

laßt Euch nicht vom Schlitten schmeißen - auf diese Gelegenheit warten die sog. 'Leistungsträger' nur und deren Erfüllungsgehilfen helfen dabei, Euch zu zermürben!

Ich kenne 2 von 3 Schwestern, die jahrzehntelang von ihrem eigenen Vater sex. mißbraucht wurden. Der Alte ist wg. Verjährung gut aus der Angelegenheit 'raus und hat auch keine Nachwirkungen seiner Taten zu befürchten, trotzdem lügt er und will auch nicht mehr durch Fragen belästigt werden! Aber alle 3 Frauen müssen sich (zwei mit meiner Unterstützung) durch ihre OEG-Verfahren mühen - nicht leicht und die Verwaltungen erlauben sich Unglaubliches! Aber, wenn man nicht aufgibt, sorgt man zumindest finanziell für sein eigenes Überleben - und die Aussichten sind oft gut!

Ich schreibe in diesen Fällen etwas abgehärtet und kann/darf nur noch das Verfahren und seinen Erfolg sehen, sonst könnte ich die vielen Mißbrauchsschilderungen nicht mehr ertragen!

Also, Sachfragen beantworte ich gerne, soweit ich selbst informiert bin!


Grüße von
Ingeborg!
 
Hallo Ingeborg

ich stelle es mir nicht einfach vor was Du da tust. Aber wenn ich sowas höre, kann ich nur sagen. Hochachtung das es Leute wie hier im Forum gibt. Und ich hoffe das ich die Kraft habe nun aktiv zu handeln und mich nicht wieder hinter meine Mauer verzieh.
 
Hallo Abendsonne

Was du erlebt hast liest sich sehr schlimm, aber ich habe gesehen du kämpfst anscheinend schon für deine Rechte. Ich beneide Dich dafür. Ich weiß zum Beispiel das der Bericht den die Klinik in Diez an die BG geschickt hat und die BG dann erst nach Aufforderung an meinen Hausarzt und meine damalige Therapeutin weitergeleitet hat. den ausdrücklichen Vermerk hat das er nicht an mich ausgehändigt werden darf, geschweige denn das ich eine Einsicht bekomme. Das Zusammenhangsgutachten das die BG darauf angefordert hat hat meines Wissens nicht mal mein Hausarzt zu Gesicht bekommen. Wenn überhaupt dann meine Krankenkasse und die Rentenversicherung.
 
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