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Ich bin am Ende meiner Kräfte...

Also, ich hab keinen Ausweis gezeigt, ich weiß aber, dass das Zentrum nachhält, wie viele Besucher pro Tag da sind, weil das ja seine Nützlichkeit beweist. Ich bin noch nie von irgendjemand auf irgendeinen Legitimitätsbeweis angefragt worden, ich hätte auch als Frau Hinz und Kunz da auftreten können.

Wenn sie dich allerdings zu Ämtern begleiten oder ins Krankenhaus oder zum Arzt, dann wissen sie ja deinen Namen...

Aber wie gesagt, ich musste da nie was angeben im Zentrum.

Also, die bieten z.B. gemeinsame Frühstücke oder Mittagessen an -das fand ich damals sehr gut, weil ich nicht viel Geld hatte und die echt lecker kochen... ich fand auch gut, andere Menschen zu treffen, die mich nicht verurteilen (wie einige meiner bis dato beruflichen Bekanntschaften, die sich schnell vom Acker machten, als ich nicht mehr so funktionierte wie gewohnt) es war eine große Wohltat für mich, einfach so angenommen zu werden... dann gab es Kreatives Gestalten, etwas, das ich noch nie gemacht hatte (ich war vorher sehr auf Karriere fixiert) udn das war auch eine tolle Entdeckung für mich... dazu gab es - und kann ich auch heute noch anrufen und darum bitten - kontinuierliche Gespräche mit einem sehr engagierten und gut geschulten Sozialarbeiter, der PTBS und dissoziative Störungen verstand. Man kann, wenn man will, diese Hilfe auch ausdehnen, auf ambulant betreutes Wohnen (wollte ihc nicht) oder eben, dass sie einem bei Ämtergängen helfen (weiß fast keiner - beim Arbeitsamt gibt es für psychisch Eingeschränkte andere Sachbearbeiter, die weniger Fälle zu bearbeiten haben und eher helfen können) oder einen zum Arzt begleiten. Der Vorteil ist halt, dass sie alles sehr gut kennen, was man an Hilfen bekommen kann und auch, dass sie das Angebot einschätzen können.

Für mich war und ist das Zentrum einer der größten Segen, die ich erlebt habe in dieser Zeit der Neuorientierung, weil sonst niemand in meinem Bekanntenkreis diese Probleme kannte und ich mich dort sehr angenommen fühlte und ich so die Möglichkeit hatte, zu reflektieren, was jetzt echt ansteht und was nicht.

Ist halt nur meine Erfahrung, andere erleben diese Orte vielleicht anders, für mich waren sie Gold wert und die Menschen unglaublich nett und engagiert.

LG
Meli

P.S: manchmal waren Praktikanten da, die fand ich eher nervig mit ihrem Getüdel... aber, das haben die sich auch schnell abgewöhnt und einen dann normal behandelt :)
 
Noch eins, ihr müsst unterscheiden zwischen dem "sozialpsychiatrischen Dienst" und dem "sozialpsychiatrischen Zentrum" bzw. "Kontakt- und Beratungsstelle für psychisch Kranke"

Der sozialpsychiatrische Dienst ist in der Tat in der Regel ans Gesundheitsamt angeschlossen - aber die sind für andere Dinge da, die ruft man, wenn man jemanden einweisen muss oder so...

Die "Kontakt- und Beratungsstellen" sind zwar jeweils - zumindest bei uns - nach Stadtteil einem anderen Träger zugeordnet, meins ist z.B. vom Deutschen Roten Kreuz, aber das hat nix mit irgendwas zu tun, was sie nachhalten würden z.B. Krankenkassenkarte o.ä.

LG
Meli
 
Hallo Meli,

danke für deine wertvollen Infos, die sicher noch einigen weiterhelfen.

Bei uns scheint es nur den Sozialpsychiatr. Dienst als Beratungsstelle zu geben.
Eine eigene Kontakt- und Beratungsstelle habe ich nicht gefunden.
Vielleicht ist das Angebot von Bundesland zu BL verschieden?

Liebe Grüße HWS-Schaden
 
Nee, das gibt's echt überall in Deutschland, allein in meiner Stadt gibt es 8 oder mehr dieser Zentren. Frage doch einfach mal beim Gesundheitsamt danach oder schau ins Telefonbuch - manche heißen vielleicht nicht "Kontakt- und Beratungsstelle" oder "sozialpsychiatrisches Zentrum", aber es gibt sie echt überall.

LG
Meli
 
Liebe Meli,
danke für deine Infos! Ich habe bisher auch nur den ... Dienst gefunden. Mal gucken, ob es solche Zentren auch hier gibt. Denn das was du beschreibst hört sich sehr hilfreich an!
PS. Hast du es geschafft, mit der Zeit deine Dissoziationen zu überwinden oder einzudämmen?
Da arbeite ich gerade dran und es ist so unglaublich anstrengend..
LG Ellen
 
Ja, aber das wird dir nicht gefallen, wie...

ich hab aufgehört zu arbeiten, weil es einfach nicht ging... ich hab meinen Job geliebt und er war auch wirklich toll, aber leben ging daneben irgendwie nicht mehr und nach 8 Monaten hab ich dann wirklich kapituliert... jetzt ist es so, dass ich wenig von der dissoziativen Störung merke, aber der Preis ist Stillhalten - und das passt mir überhaupt nicht, weil ich sehr fokussiert war auf Beruf...

Michaela Huber, bekannte Traumatologin, hat mal so formuliert: je mehr Stress in der Außenwelt, desto mehr Stress innen... ich kann das nur unterschreiben, leider...

Aber, es kann ja bei dir auch ganz anders sein, ich wünsch dir auf jeden Fall Alles, alles Gute!

Oh, und eventuell wäre so was wie EMDR (google das mal) was für dich...eventuell - bei mir ist allerdings Stabilisation schon das Höchste der Gefühle, am Trauma selbst arbeite ich nicht.

Liebe Grüße
Meli
 
Hallo meli,
Oh, das ist sicher ein harter Schritt gewesen. Alles in mir sträubt sich gehen sie Vorstellung, die Arbeit aufzugeben:eek:.
Aber ich gucke momentan sehr, wie ich alles schaffe und wo ich zurück stecken muss...
EMDR darf ich leider nicht machen. Durch die Gehirnblutungen und die Narben könnte das Gehirn Verbindungen herstellen und Infos freigeben, die nicht richtig sind und voll daneben gehen können...
Ich habe aber eine sehr nette, sehr kompetente Therapeutin, mit der ich sehr gut arbeiten kann und die mir schon oft und viel geholfen hat.
LG Ellen
 
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