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HWS zertümmert...

  • Ersteller des Themas susasilke
  • Erstellungsdatum
S

susasilke

Guest
Hallo,
ich bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben, denn als Unfallopfer hat man ja überhaupt keine Ahnung was weitläufig auf einen zukommt.

Im Dezember 2007 hatte ich (wir, mein Mann war auch im Auto) auf dem Weg in den Urlaub einen Autounfall auf der Autobahn. Bei Tempo 120 ist mir der Wagen hinten ausgebrochen (Reifen geplatzt oder glatte Stelle, keiner weiß es so genau). Jedenfalls drehte sich der Wagen mehrmals auf der Bahn, überschlug sich dann 2 mal und in einem Graben blieben wir dann auf dem Dach liegen.
Wir wurden dann ins Krankenhaus gebracht, ich hatte unmögliche Schmerzen zwischen den Schultern. Röntgen + CT: angeblich "nur" Prellungen. Die Schmerzinfusionen brachten nicht wirklich viel, aber da ich dachte das ich lt. Ärzte nur Prellungen hätte bin ich Heiligabend nach 2 Tagen Aufenthalt auf eigene Verantwortung nach hause. Die Schmerzen blieben aber. Im Januar bin ich dann zum Orthopäden und beim Mrt wurde dann festgestellt das die HWS Höhe C6/7 gebrochen war.
Im Februar folgte dann eine komplizierte OP in einer Fachklinik. Dort wurde mir ein Titancage eingesetzt mit zusätzlicher ventraler Verplattung und die Bandscheiben wurden entfernt.
Nach der OP waren die Schmerzen zwischen den Schultern etwas besser. Aber die Schmerzen im Nacken und die Taubheit und Schmerzen im rechten Arm habe ich bis heute.
Dieser Unfall hat unser komplettes Leben auf den Kopf gestellt:
Kurz vor dem Unfall habe ich einen neuen 400 € Job angefangen, den ich natürlich verloren habe.
Das Auto war Totalschaden, neues Auto gekauft, denn mein Mann muß ja schließlich zur Arbeit, also Schulden gemacht für den Wagen. Monatliche Mehrkosten aber ein Gehalt fehlt ja nun. Hätten wir damals gewusst wie schwer ich verletzt gewesen bin hätten wir doch irgend eine alte Beule gekauft...
Körperlich konnte ich monatelang gar nichts machen, weder selber Duschen noch sonst irgend etwas.
Jeden Tag hat man Schmerzen, das bis heute.
Depressionen, denn es ist schon verdammt hart, wenn man vorher ein "Hans Damp in allen Gassen" war, alles allein gemanaget hat und dann von 100 auf 0 schrauben muß.

Aber man hat ja für solche Fälle eine Unfallversicherung...............
Prima, die haben uns 500€ Haushaltshilfegeld gezahlt. Nun hatten wir ja noch die Hoffnung das für die Invalidität etwas gezahlt werden würde, aber gestern habe ich erfahren das der Invaliditätgrad lt. eines Gutachters aus der Klinik, erst nach 2 Jahren festgestellt werden könne. Der Gute Mann hat mich gar nicht untersucht, er hat nur die Unterlagen aus der Klinik eingesehen.

Hat hier vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir irgendwelche Tips geben
Vielen Dank im Voraus
 
Hallo susasilke,
willkommen im Club der Geduld.

Was Du brauchst, sind gute Nerven, leider und sehr viel Geduld.

Bei den privaten UV ist das halt so, dass eigentlich die endgültige Regulierung erst nach 3 Jahre nach Unfalleintritt reguliert wird.

Sieh mal in Deine Bedingungen den sogenannten AUB's nach. Dort kannt Du genau nachlesen, bis wann ein Unfall gemeldet sein, zu wann die ersten Begutachtungen erfolgen und wann zuletzt.

Dann kommt es natürlich auch auf die dauerhaft einzustufende Beeinträchtigung an, die Du vom Unfall her davon trägst, und das kann ca. nach 8 Monaten noch nicht endgültig festgestellt werden.

Es kann Dir ja erstmal besser gehen, aber eben auch in 2 Jahren schlechter oder umgedreht.

Welche Auswirkungen hatte denn der Unfall bis jetzt bei Dir, was wird unternommen, damit es Dir besser geht.

Wie schon oben erwähnt, viel Geduld, gute Ärzte und reichlich Nerven sind vonnöten.

Wünsche Dir viel Glück.

Reikja
 
Hallo Susasilke,

leider läuft es so bei einer Unfallversicherung.
Wie alles "tickt" merkt man leider erst nach einem Unfall.
Sei froh das Euch nicht´s Schlimmeres passiert ist und Ihr eine Unfallversicherung habt.

Aber der Gutachter hätte schon einen Invaliditätsgrad angeben können und so wäre schon etwas zur Auszahlung gekommen.

Ich war nach einem knappen Jahr zur Begutachtung und habe einen sehr niedrigen Invaliditätsgrad bekommen, darauf auch eine Auszahlung.

Mein Unfall ist jetzt 2 Jahre her und ich habe jetzt Widerspruch (durch meinen Rechtsanwalt) gegen das 1. Gutachten der PUV gemacht.

Bekommst Du Krankengeld der Krankenkasse?

Beantrage einen Schwerbehindertenausweis beim Versorgungsamt...ließ hier im Forum wie das geht und welche Vorteile Du dadurch hast.

So wie ich es lesen konnte ist Dein Mann durch den Unfall nicht verletzt?

Gruß
Kai-Uwe
 
Hallo,

@ Reickja:
Auswirkungen sind halt meine Schwäche/Kraftverlust im rechten Arm, 2Finger und der Unterarm bis zur Elle sind Taub und meinen Kopf kann ich nicht mehr richtig nach rechts drehen. Na, ja und halt die Schmerzen im Arm, Nacken, Hinterkopf und an der Stelle wo die Platten und der Cage sitzt.
Unternommen wird nicht viel, eine Rhea war nach aussage des Neurochirurgen nicht nötig. Habe Krankengymnastik gemacht, mit weniger Erfolg und bekomme regelmäßig Massagen.

@ Kai-Uwe:
Leider bekomme ich kein Krankengeld, habe kurz vor dem Unfall meinen Job gewechselt, na ja und bei einem 400€ Job bekommt man ja kein Krankengeld. Die waren aber noch so nett und haben mir noch 4 Wochen meinen Lohn gezahlt, obwohl ich ja genau genommen noch in der Probezeit war. Und von der Krankenkasse bekommt man ja nur Krankengeld wenn man Kinder unter 12 Jahren hat.
Einen Schwerbehindertenausweis habe ich schon beantragt, Anfang März... leider habe ich außer der Eingangsbestätigung noch nichts von denen gehört.

Ich werde mich noch mal mit dem Doc unterhalten was es genau damit auf sich hat das kein Gutachten erstellt wurde.

Ja, Geduld ist mittlerweile zu meinem LIEBLINGS Wort geworden...
Ich wußte zwar das es alles seine Zeit braucht, aber diese winzigen Fortschritte zermürben einen doch schon.
Vor allem möchte ich ja auch gerne wieder Arbeiten gehen um unsere finanzielle Situation zu verbessern, aber leider muß ich mir eingestehen das es einfach noch nicht geht....

Momentan ist es wirklich eine besch... Zeit
 
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