Hallo Mrs. Jinx,
auch wenn es vielen HWS-Verletzten sicherlich sehr schlecht geht, und man wohl meistens zunächst gar nicht so recht glauben kann, wie viele verschiedene, wechselnde schwere Symptome und Leistungsminderungen mensch hat, so kann man doch noch mehr verlieren. Ich denke, dass mir schlechte - nicht indizierte - internistische "Therapien" (Cortison, Antiallergika) sowie katastrophale orthopädische Maßnahmen sehr geschadet haben, was auch international bekannte Fachärzte auf dem jeweiligen Gebiet bestätigt bzw. mir erst gesagt haben. Gerade weil die HWS und man selbst auf einmal so labil ist, muss man sehr aufpassen, was man macht und machen lässt.
Zur orthomolekularen Therapie insb. von Dr. Kuklinski: Ich vergleiche das gern mit einem großen, komplexen Uhrwerk. Durch die HWS-Verletzung entstehen Reizungen im Bereich des Rückenmarks, Minderdurchblutung bestimmter Hirnareale, Reizungen von Nerven oder leider deutlich mehr. Das führt zu Entzündungen, der Neigung zu allergischen Symptomen, einer Schädigung der Blut-Hirn-Schranke, einem schwer gestörten Stoffwechsel, einer schwächer werden ATP-Synthese und langfristig teilweise zu einer Muskelschwäche... Neben manuellen Therapien, die die Wirbel zentrieren wie beispielsweise die Atlastherapie sowie leichten Muskelaufbau-Übungen und Gedächtnis- etc-Training empfiehlt Dr. Kuklinski eine orthomolekulare Therapie, die v.a. den hohen Stickstoff-Monoxid-Wert senken, den Nitrostress und oxidativen Stress auf ein erträgliches Maß reduzieren und den Gehirn- / Nerven-Zellen ausreichend B-Vitamine zur Regeneration liefern soll. Außerdem ist sehr wichtig, dass er meint, dass durch hohe Stickstoffmonoxid-Werte (NO) im Citratzyklus die Elektronenübertragung bei einigen Abschnitten der intrazellulären Atmungskette weit gehend blockiert werden. Deshalb gibt er bestimmte B-Vitamine, aber auch beispielsweise Q10 als Ubiquinol, damit die blockierten Abschnitte möglichst übergangen werden können. Zudem rät er zu guten Fetten und einer deutlichen Reduktion von Kohlenhydraten. Zum Vergleich mit dem Uhrwerk: Durch die HWS-Schädigung, die daraus entstehenden Entzündungen und die Stoffwechselblockaden, drehen die Rädchen im Uhrwerk anders: Manche sehr deutlich langsamer, manche vielleicht auch schneller. Dr. Kuklinski versucht nun durch die Mikronährstoffe, konkrete Rädchen schneller zu drehen. Das ist gut und klappt, allerdings verändert sich dadurch wieder viel, vielleicht bei ganz weit entfernten Rädchen. Gibt man also hoch dosierte Mikronährstoffe in das System, kann es sein, das man woanders wieder einen Mangel oder unerwünschte Veränderungen bekommt. Das Ganze ist eben hochkomplex und so sehr sicherlich Therapeuten wie Dr. habil. Kuklinski, Prof. Pall und auch Prof. Huber, Heidelberg, im Großen und ganzen richtig liegen, so bleiben doch Fragen bestehen, zudem jeder auch einen unterschiedlichen genetischen Backround hat. Dr. Kuklinski hat bei mir auch schon mit einem konkreten Gentest gearbeitet, der in meinem Fall glücklicherweise sehr gut ausfiel. Also alles recht komplex, und m.E. sollte mensch gerade, wenn und weil es einem schlecht geht, genau aufpassen, was man machen lässt.
Liebe Grüße
HWS70