Hallo,
bislang war ich nur stiller Mitleser hier im Forum, nun werde ich aber doch von mir und meinen Problemen erzählen. Über eure Meinungen und evtl. Erfahrungsaustausch dazu freue ich mich sehr.
Mitte letzten Jahres hatte ich einen Verkehrsunfall bei dem ich mit 120km/h mit einem großen Reh frontal kollidiert bin. Das Auto geriet ins Schleudern,ich prallte mit dem Kopf an die Seitenscheibe, habe das Auto aber wieder unter meine Kontrolle gebracht und kam dann irgendwann zum Stehen. Kurze Zeit nach dem Unfall ca. 30 Minuten begannen meine Symptome. Dazu gehörten Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schmerzen HWS- Bereich. Durch den Rettungsdienst wurde ich in ein Krankenhaus gebracht. Ein Stifneck wurde nicht angelegt. Im Krankenhaus wurde ein CT von Schädel und HWS gemacht. Es wurden keine Blutungen, Läsionen oder Frakturen gefunden. Eine körperliche Untersuchung fand nicht statt. Mit der Diagnose HWS- Distorsion, commotio cerebri konnte ich nachhause gehen. Danach begab ich mich in ambulante chirurgische/ D- ärztliche Behandlung. Einige Tage erfolgte eine HNO- ärztliche Abklärung aufgrund des weiter bestehenden Schwindels. Diagnostiziert wurde eine Verletzung des Gleichgewichstorgans rechts. Behandelt wurde dies medikamentös, was allerdings kaum zu einer Besserung beitrug. Einige Tage nach dem Unfall habe ich mit Physiotherapie begonnen. Mittlerweile litt ich unter Schwindel und heftigen Schwindelattacken, Sehstörungen ( verschwommen sehen), laut Physiotherapeut häufig Nystagmus ( unkontrollierte Augenbewegungen), Übelkeit/ Erbrechen, Kopfschmerzen, Schmerzen im HWS- Bereich, Schmerzen im Schulter- Bereich, Schmerzen im ganzen Rücken ( bis in LWS- Bereich), Sensibilitätsstörungen ( Kribbeln) im rechten Arm, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, zeitweise Wortfindungsstörungen, Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis, Tachykardien in Ruhe, sowie Herzrhythmusstörungen in Form von Extrasystolen. 2 Wochen nach dem Unfall habe ich meine Arbeit trotz bestehender Beschwerden wieder aufgenommen. Es gab eine kurzzeitige Besserung der Symptomatik. Physiotherapie tat mir gut und verringerte die Symptomatik. Leider erzielte sie immer nur eine kurzzeitge Verbesserung meiner Beschwerden. Im September verschlimmerte sich die gesamte Symptomatik wieder deutlich. Ein MRT ergab lediglich eine Streckfehlhaltung der HWS. Im November erfolgte die Beurteilung durch einen Neurochirurgen einer BG- Klinik. Die Vermessung meiner Kopfbeweglichkeit ergab eine Bewegungseinschränkung mit muskulärem Hartspann. Es wurde eine weichgewebige Verletzung im Sinne einer HWS- Distorsion des Schweregrades QTF 2 mit muskulären Dysbalancen festgestellt. Die Verletzung des Gleichgewichtsorgans schien verheilt zu sein. Nach bzw. während Belastung kommt es immer zu einer Verschlimmerung der Symptomatik. Oft ist das Arbeiten sehr grenzwertig, weil ich meine Patienten, meine Kollegen und mich durch diese Schwindelattacken, Sehstörungen, etc. eigentlich schon gefährde. Im privaten Bereich kann ich Belastungen von denen ich weiss, dass sie meine Symptomatik verschlimmern weitestgehend vermeiden. Auf der Arbeit geht das leider nicht. Ich bekomme weiterhin Physiotherapie, welche weiterhin hilft, allerdings weiterhin nur kurzzeitig ( meist bis zur nächsten Belastung) Wobei ich auch dazu sagen muss, dass meine Physiotherapeuten direkte Massnahmen an C0, C1, C2 weitestgehend vermeiden, da ich sofort mit Schwindelattacken, Sehstörungen, Nystagmus, etc. reagiere. Was die Behandlung nicht immer einfach macht, aber sie nimmt mir etwas die Schmerzen. Im Dezember erfolgt eine erneute Vorstellung in der Neurochirugie einer BG- Klinik bei weiterhin bestehenden Bechwerden. Meine Kopfbeweglichkeit hat sich nach allen Seiten hin leicht verschlechtert. Festgestellt wurden weiterhin unveränderte muskuläre Dysbalancen, sowei eine endgradig schmerzhafte Bewegunsbeeinträchtigung der HWS. Mir wurde zu Wirbelsäulengymnastik und einem Rückenschulprogramm geraten. Bei Tests zur HWS- Stabilität durch meine Physiotherapeuten reagierte ich mit heftigem Schwindel, Sehstörungen, Übelkeit. Meine Physiotherapeuten halten eine Bänderverletzung im Kopf- Hals- Übergang für möglich. Der D- Arzt hält eine solche Verletzung für absolut unwahrscheinlich, hatte mich aber noch NIE körperlich untersucht. Der stellte mir lediglich dumme Fragen und ist offensichtlich ein Meister der Ferndiagnose. Möglicherweise hat er aber auch den Röntgenblick... Auch ein weiteres CT brachte, abgesehen von der Streckfehlhaltung keinen weiteren Befund. Es wurde weder ein Funktions- MRT oder Funktions- CT gemacht. Fragestellung bei diesen bildgebenden Verfahren war lediglich HWS- Distorsion. Es wurde wohl der Kopf- Hals- Übergang nie beurteilt. Ich bekomme weiterhin Physiotherapie, die mir in Bezug auf die Schmerzen immer kurzzeitig hilft. Ein Legen des Kopfes in den Nacken, also ein Nach- oben- sehen, direkte Manipualtion an C0, C1, C2 und Belastung durch Tragen von Patienten, Geräten, Koffern, Lasten etc. lösen immer Schwindel, Sehstörungen aus. Drehen des Kopfes zur Seite löst manchmal Schwindel, Sehstörungen aus. Oft treten die Beschwerden aber auch ohne für mich direkt erkennbare Ursache auf. Mittlerweile habe ich auch einen Osteopathen aufgesucht, der eine ähnliche Vermutung hat wie die Physiotherapeuten. Der D- Arzt nimmt die Aussagen der Therapeuten leider nicht ernst, da er der Meinung ist, da man ja in den normalen Standard CT und MRT nichts auffälliges, abgesehen von einer Streckfehlhaltung sehen konnte, da auch nichts weiter sei. Da mich kein Arzt so recht ernst nimmt und aus schlechtem Gewissen meinem Arbeitgeber gegenüber quälte ich mich weiter zur Arbeit und betete immer, dass nichts Schlimmeres passiert.
Einige Monate nach dem ersten Unfall hatte ich erneut eine Verkehrsunfall. Wenn man nicht schon Probleme mit der HWS hat, ist das eine absolute Bagattelle, mich hatte dieser Unfall aber vollends umgehauen. Ich stand an einer roten Ampel als mir ein anderes Fahrzeug hinten drauf fuhr. Mein Unfallgegner war nicht schnell, dennoch habe ich sofort deutlich mehr Schmerzen im HWS- Bereich und auch mehr Kopfschmerzen verspürt. An meinem Auto war dank Plastikstossfänger auch kein grosser Schaden erkennbar. Der Unfallgegner und ich haben Daten ausgetauscht, Polizei wurde nicht verständigt. Ich bin trotz Beschwerden weiter zur Arbeit gefahren, hatte ja schliesslich Nachtdienst und war ja erst krank... Als mich mein Kollege für den Nachtdienst sah, sagte er nur: ´Was ist denn mit dir los? Du bist ja völlig durch den Wind.` Mein Kollege fuhr mich dann ins Krankenhaus. Im Krankenhaus erzählte ich meine ganze Vorgeschichte, alles wurde aufgenommen und eine Röntgenaufnahme der HWS angefertigt. Zu sehen war wohl wieder bis auf eine Streckfehlhaltung nichts. Die Diagnose war zunächst erneut Commotio cerebri und HWS- Distorsion. Als ich gerade unterschreiben wollte, dass ich jetzt nachhause gehe, haute es mich richtig um. Ich hatte eine extremst heftige Schwindelattacke mit Schwankschwindel und Fallneigung nach hinten, Übelkeit, Nystagmus, wurde schläfrig und war verlangsamt. Man wollte mich jetzt nicht mehr gehen lassen, auch nicht auf eigene Verantwortung. Ein CT wurde gemacht. Daran kann ich mich allerdings nicht mehr wirklich erinnern und weiss das Meiste nur aus Erzählungen meiner Kollegen und meines Mannes. Nun ja auf dem CT sah man wohl auch nichts. Dann folgte noch eine Sonographie der Halsgefäße, da nun eine Verletzung eben dieser Gefäße für möglich gehalten wurde. Der diensthabende Chirurg wollte mich gerne in ein Krankenhaus mit neurologischer Intensivstation verlegen lassen. Mitten in der Nacht wurde ich in eine andere Klinik verlegt. Ich lag dann einen Tag auf der Intensivstation und 5 weitere Tage auf einer neurologischen Normalstation. Meine Familie war zunächst glücklich, dass ich jetzt in einem Krankenhaus lag, da sie die Hoffnung hatten, dass nun endlich etwas passiert und man mich richtig untersucht. Pustekuchen. Dieser Krankenhausaufenthalt war der Horror. An Tag 1 nach dem erneuten Unfall tat ,mir mittlerweile der komplette Rücken so weh, dass ich nur noch heulend im Bett lag und am liebsten Sterben wollte. Als Schmerzmedikation hat man mir Paracetamol gegeben, was natürlich bei diesen barbarischen Schmerzen nur was für den hohlen Zahn war. Ich habe mehrfach heulend um ein anderes Schmerzmittel gegeben und keines bekommen. An diesem Tag hatte ich auch noch keinen Arzt gesehen und hatte dann darum gebeten eine Arzt kommen zu lassen. Aussage war dann, man wisse nicht, ob jetzt ( Nachmittag) noch ein Arzt komme. Stattdessen bot man mir Tavor aan und wollte mir dieses als Schmerzmittel verkaufen. Ich war zu dem Zeitpunkt völlig verzweifelt vor lauter Schmerzen und dem Wissen scheinbar nicht ernst genommen zu werden. Dumm für die Schwester, dass ich ja selber quasi vom Fach bin und Tavor kenne und auch weiss, dass das definitiv kein Schmerzmittel ist. Ich habe Tavor verweigert und weiterhin um ein Schmerzmittel gebetelt. Irgendwann kam dann doch noch ein Arzt, der mir dann ein Schmerzmittel plus Muskelrelaxans gab. Das half wenigstens ein bisschen. Die dämlichen Neurologen kannten alle bis dato angefertigten Arztbriefe und Befunde, nahmen mich aber scheinbar auch nicht wirklich ernst. Man war unfreundlich, gab keine Auskünfte, auf Nachfrage wurde ich beschimpft, die Chefärztin sprach in einem unmöglichen Ton mit mir, was sogar meiner Bettnachbarin auffiel. Meine HWS interessierte sie nicht wirklich. Stattdessen hielt man sich mit Nebendiagnosen auf, die nichts mit dem Unfall zu tun hatten. Auf mein Drängen hin hatte man mir versprochen noch ein Funktions- MRT der HWS anzufertigen. Das hat man dann doch nicht gemacht. Stattdesen machte man eine Röntgenuntersuchung in Anteflexion und Retroflexion. Eigentlich müsste ich sagen, man versuchte eine solche Aufnahme zu machen. Problem an der Sache war, dass ich meinen Kopf eigentlich kein Stück bewegen konnte, da man mir zuvor eben kein Muskelrelaxans gab. Also konnte man die Kopfgelenke und HWS in Funktion nicht wirklich beurteilen. Festgestellt wurde dann 2 Bandscheibenprotrusionen, sowie Gefügelockerung im Sinne einer Spondylolisthesis Grad 1 HWK 5/6. Kopfgelenke ohne Beurteilung. Für die Neurologen dort ist dieser radiologische Befund nicht relevant. Man erzählte mir dann noch etwas von Schmerzgedächtnis und Auslöschung des selbigen. Da musste ich ja mal kurz lachen. Wie vermeide ich die Entstehung eines Schmerzgedächtnisses? Indem ich genug Schmerzmittel gebe, um eben keine heftige Schmerzen entstehen zu lassen. Und was haben die Ärzte in diesem tollen Krankenhaus gemacht? Mir die Schmerzmittel, abgesehen von etwas Paracetamol, verweigert. Sehr lustig... Mit der Diagnose HWS- Distorsion und Commotio cerebri und diversen anderen Diagnosen wurde ich dann nach 6 Tagen entlassen. Man gab mir einen vorläufigen Arztbrief mit, der den ganzen Geschehnissen dort noch die Krone aufsetzte. Man hat mir ganz offensichtlich nicht zugehört, denn in der Anamneseerhebung gab es einige schwerwiegende Fehler. Fakten und Daten waren schlichtweg falsch, was mich in ein völlig falsches Licht rückte. In dem Brief las sich meine ganze Vorgeschichte so als wäre die Psyche an allem schuld. Ich habe diesen Brief bemämgelt und genauestens aufgeschrieben was alles falsch ist und um Änderung des Briefes gebeten. Da ich mit meinem bisher behandelnden niedergelassenen D- Arzt ja nicht weiterkam, ging ich auf Anraten und in Begleitung meiner Schwägerin zu einem anderen D- Arzt. Ich brachte alle Unterlagen mit. Er wollte sich alles durchlesen, verschrieb mir Physiotherapie und schrieb mich für 3 Wochen krank. Nach einer Woche war ich wieder dort. Ich war voller Hoffnung, sang meine Schwägerin doch wahre Lobeshymnen auf diesen Arzt. Und dann kam mal wieder alles anders. Ich wurde mal wieder vor den Kopf gestossen und scheinbar nicht ernst genommen. Eine Untersuchung fand nicht statt! Auch dieser Arzt hatte scheinbar keine Lust sich mit mir eben leider nicht 0815 Patient auseinanderzusetzen und verwies mich mit der Begründung, dass sei kein chirurgisches/ orthopädisches Problem an eine BG- Klinik. Wohlbemerkt ohne mir ein Fachabteilung zu nennen, an die ich mich wenden soll. Meine sehr bemühten Therapeuten haben nochmal nen ausführlichen Befund geschrieben, da sie nochmal einige Tests zur Stabilität der HWS gemacht haben, die leider auch positiv waren. Meine Therapeuten sind weiterhin der Meinung, dass bei mir eine HWS- Instabilität besteht. Sie vermuten als Ursache dafür nach wie vor eine Verletzung ( Überdehnugn, Anriss, Riss) der Bänder im Kopfgelenkbereich. Für den Neurochirurg einer BG- Klinik bleibt es weiterhin eine HWS- Distorsion. Den Bericht meiner Physiotherapeuten, die ja nach wie vor die einzigen sind, die mich und meine HWS wirklich untersucht haben, hat er sich noch nicht mal angesehen. Seit Juni bin ich bei einem Orthopäden in Behandlung, der mich und die Verdachtsdiagnose der Therapeuten ernst nimmt. Gerne würde er Akunpunktur probieren. Ich habe keine Ahnung, ob das was bringt, aber ich werde den Strohhalm wohl ergreifen und es einfach probieren. hat jemand von euch Erfahrungen mit Akupunktur sammeln können? Seit Juni bin ich jetzt krank geschrieben. Und ich merke, dass die Schmerzen und auch der Schwindel etwas weniger werden, wenn ich körperliche Anstrengungen in Form von Dingen oder Personen tragen vermeide. Jetzt muss nun endlich noch ein Funktions- MRT gemacht werden, auf dem man dann auch hoffentlich endlich etwas sieht, was meine Beschwerden erklärt. Aber es ist ja scheinbar auch nicht so einfach eine Praxis zu finden die solche Aufnahmen macht und ausserdem braucht man ja dann auch noch einen gescheiten Radiologen, der sich mit Verletzungen im HWS- Bereich auch auskennt und Bilder dementsprechend auch auswerten kann. Kennt jemand im Rhein- main- gebiet vielleicht einen guten Radiologen?
Ganz große Angst habe ich, dass man mir nicht glauben könnte und mich als Simulantin hinstellt. Wenn ich an mögliche Gutachten denke, wird mir regelrecht schlecht vor Angst. Ich fürchte, dass die BG irgendwann ein Gutachten fordert. Wenn dieser neue Arzt mir nun auch nicht weiterhelfen kann, weiss ich echt nicht mehr weiter. Eigentlich habe ich auch schon aufgegeben und nehme alles nur noch so hin. Meine Physiotherapeuten und meine Familie stehen voll hinter mir und treten mir oft genug in den Allerwertesten und animieren mich zum Weiterkämpfen, aber eigentlich fehlt mir so langsam die Kraft dazu. Ich wünsche mir so sehr, dass ales wieder so wird wie früher. Ich möchte mein altes Leben zurück. So kann mein Leben nicht mehr normal leben. Und vor allem hatte ich noch so viel vor... Vor dem Unfall hatte ich noch nie Probleme im HWS- Bereich, geschweige denn vergleichbare Symptome, die mich so verzweifeln lassen.
Über jegliche Ratschläge, Erfahrungsberichte oder Tipps von Leidensgenossen bin ich unglaublich dankbar!
Liebe Grüße
Mrs. Jinx
bislang war ich nur stiller Mitleser hier im Forum, nun werde ich aber doch von mir und meinen Problemen erzählen. Über eure Meinungen und evtl. Erfahrungsaustausch dazu freue ich mich sehr.
Mitte letzten Jahres hatte ich einen Verkehrsunfall bei dem ich mit 120km/h mit einem großen Reh frontal kollidiert bin. Das Auto geriet ins Schleudern,ich prallte mit dem Kopf an die Seitenscheibe, habe das Auto aber wieder unter meine Kontrolle gebracht und kam dann irgendwann zum Stehen. Kurze Zeit nach dem Unfall ca. 30 Minuten begannen meine Symptome. Dazu gehörten Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schmerzen HWS- Bereich. Durch den Rettungsdienst wurde ich in ein Krankenhaus gebracht. Ein Stifneck wurde nicht angelegt. Im Krankenhaus wurde ein CT von Schädel und HWS gemacht. Es wurden keine Blutungen, Läsionen oder Frakturen gefunden. Eine körperliche Untersuchung fand nicht statt. Mit der Diagnose HWS- Distorsion, commotio cerebri konnte ich nachhause gehen. Danach begab ich mich in ambulante chirurgische/ D- ärztliche Behandlung. Einige Tage erfolgte eine HNO- ärztliche Abklärung aufgrund des weiter bestehenden Schwindels. Diagnostiziert wurde eine Verletzung des Gleichgewichstorgans rechts. Behandelt wurde dies medikamentös, was allerdings kaum zu einer Besserung beitrug. Einige Tage nach dem Unfall habe ich mit Physiotherapie begonnen. Mittlerweile litt ich unter Schwindel und heftigen Schwindelattacken, Sehstörungen ( verschwommen sehen), laut Physiotherapeut häufig Nystagmus ( unkontrollierte Augenbewegungen), Übelkeit/ Erbrechen, Kopfschmerzen, Schmerzen im HWS- Bereich, Schmerzen im Schulter- Bereich, Schmerzen im ganzen Rücken ( bis in LWS- Bereich), Sensibilitätsstörungen ( Kribbeln) im rechten Arm, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, zeitweise Wortfindungsstörungen, Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis, Tachykardien in Ruhe, sowie Herzrhythmusstörungen in Form von Extrasystolen. 2 Wochen nach dem Unfall habe ich meine Arbeit trotz bestehender Beschwerden wieder aufgenommen. Es gab eine kurzzeitige Besserung der Symptomatik. Physiotherapie tat mir gut und verringerte die Symptomatik. Leider erzielte sie immer nur eine kurzzeitge Verbesserung meiner Beschwerden. Im September verschlimmerte sich die gesamte Symptomatik wieder deutlich. Ein MRT ergab lediglich eine Streckfehlhaltung der HWS. Im November erfolgte die Beurteilung durch einen Neurochirurgen einer BG- Klinik. Die Vermessung meiner Kopfbeweglichkeit ergab eine Bewegungseinschränkung mit muskulärem Hartspann. Es wurde eine weichgewebige Verletzung im Sinne einer HWS- Distorsion des Schweregrades QTF 2 mit muskulären Dysbalancen festgestellt. Die Verletzung des Gleichgewichtsorgans schien verheilt zu sein. Nach bzw. während Belastung kommt es immer zu einer Verschlimmerung der Symptomatik. Oft ist das Arbeiten sehr grenzwertig, weil ich meine Patienten, meine Kollegen und mich durch diese Schwindelattacken, Sehstörungen, etc. eigentlich schon gefährde. Im privaten Bereich kann ich Belastungen von denen ich weiss, dass sie meine Symptomatik verschlimmern weitestgehend vermeiden. Auf der Arbeit geht das leider nicht. Ich bekomme weiterhin Physiotherapie, welche weiterhin hilft, allerdings weiterhin nur kurzzeitig ( meist bis zur nächsten Belastung) Wobei ich auch dazu sagen muss, dass meine Physiotherapeuten direkte Massnahmen an C0, C1, C2 weitestgehend vermeiden, da ich sofort mit Schwindelattacken, Sehstörungen, Nystagmus, etc. reagiere. Was die Behandlung nicht immer einfach macht, aber sie nimmt mir etwas die Schmerzen. Im Dezember erfolgt eine erneute Vorstellung in der Neurochirugie einer BG- Klinik bei weiterhin bestehenden Bechwerden. Meine Kopfbeweglichkeit hat sich nach allen Seiten hin leicht verschlechtert. Festgestellt wurden weiterhin unveränderte muskuläre Dysbalancen, sowei eine endgradig schmerzhafte Bewegunsbeeinträchtigung der HWS. Mir wurde zu Wirbelsäulengymnastik und einem Rückenschulprogramm geraten. Bei Tests zur HWS- Stabilität durch meine Physiotherapeuten reagierte ich mit heftigem Schwindel, Sehstörungen, Übelkeit. Meine Physiotherapeuten halten eine Bänderverletzung im Kopf- Hals- Übergang für möglich. Der D- Arzt hält eine solche Verletzung für absolut unwahrscheinlich, hatte mich aber noch NIE körperlich untersucht. Der stellte mir lediglich dumme Fragen und ist offensichtlich ein Meister der Ferndiagnose. Möglicherweise hat er aber auch den Röntgenblick... Auch ein weiteres CT brachte, abgesehen von der Streckfehlhaltung keinen weiteren Befund. Es wurde weder ein Funktions- MRT oder Funktions- CT gemacht. Fragestellung bei diesen bildgebenden Verfahren war lediglich HWS- Distorsion. Es wurde wohl der Kopf- Hals- Übergang nie beurteilt. Ich bekomme weiterhin Physiotherapie, die mir in Bezug auf die Schmerzen immer kurzzeitig hilft. Ein Legen des Kopfes in den Nacken, also ein Nach- oben- sehen, direkte Manipualtion an C0, C1, C2 und Belastung durch Tragen von Patienten, Geräten, Koffern, Lasten etc. lösen immer Schwindel, Sehstörungen aus. Drehen des Kopfes zur Seite löst manchmal Schwindel, Sehstörungen aus. Oft treten die Beschwerden aber auch ohne für mich direkt erkennbare Ursache auf. Mittlerweile habe ich auch einen Osteopathen aufgesucht, der eine ähnliche Vermutung hat wie die Physiotherapeuten. Der D- Arzt nimmt die Aussagen der Therapeuten leider nicht ernst, da er der Meinung ist, da man ja in den normalen Standard CT und MRT nichts auffälliges, abgesehen von einer Streckfehlhaltung sehen konnte, da auch nichts weiter sei. Da mich kein Arzt so recht ernst nimmt und aus schlechtem Gewissen meinem Arbeitgeber gegenüber quälte ich mich weiter zur Arbeit und betete immer, dass nichts Schlimmeres passiert.
Einige Monate nach dem ersten Unfall hatte ich erneut eine Verkehrsunfall. Wenn man nicht schon Probleme mit der HWS hat, ist das eine absolute Bagattelle, mich hatte dieser Unfall aber vollends umgehauen. Ich stand an einer roten Ampel als mir ein anderes Fahrzeug hinten drauf fuhr. Mein Unfallgegner war nicht schnell, dennoch habe ich sofort deutlich mehr Schmerzen im HWS- Bereich und auch mehr Kopfschmerzen verspürt. An meinem Auto war dank Plastikstossfänger auch kein grosser Schaden erkennbar. Der Unfallgegner und ich haben Daten ausgetauscht, Polizei wurde nicht verständigt. Ich bin trotz Beschwerden weiter zur Arbeit gefahren, hatte ja schliesslich Nachtdienst und war ja erst krank... Als mich mein Kollege für den Nachtdienst sah, sagte er nur: ´Was ist denn mit dir los? Du bist ja völlig durch den Wind.` Mein Kollege fuhr mich dann ins Krankenhaus. Im Krankenhaus erzählte ich meine ganze Vorgeschichte, alles wurde aufgenommen und eine Röntgenaufnahme der HWS angefertigt. Zu sehen war wohl wieder bis auf eine Streckfehlhaltung nichts. Die Diagnose war zunächst erneut Commotio cerebri und HWS- Distorsion. Als ich gerade unterschreiben wollte, dass ich jetzt nachhause gehe, haute es mich richtig um. Ich hatte eine extremst heftige Schwindelattacke mit Schwankschwindel und Fallneigung nach hinten, Übelkeit, Nystagmus, wurde schläfrig und war verlangsamt. Man wollte mich jetzt nicht mehr gehen lassen, auch nicht auf eigene Verantwortung. Ein CT wurde gemacht. Daran kann ich mich allerdings nicht mehr wirklich erinnern und weiss das Meiste nur aus Erzählungen meiner Kollegen und meines Mannes. Nun ja auf dem CT sah man wohl auch nichts. Dann folgte noch eine Sonographie der Halsgefäße, da nun eine Verletzung eben dieser Gefäße für möglich gehalten wurde. Der diensthabende Chirurg wollte mich gerne in ein Krankenhaus mit neurologischer Intensivstation verlegen lassen. Mitten in der Nacht wurde ich in eine andere Klinik verlegt. Ich lag dann einen Tag auf der Intensivstation und 5 weitere Tage auf einer neurologischen Normalstation. Meine Familie war zunächst glücklich, dass ich jetzt in einem Krankenhaus lag, da sie die Hoffnung hatten, dass nun endlich etwas passiert und man mich richtig untersucht. Pustekuchen. Dieser Krankenhausaufenthalt war der Horror. An Tag 1 nach dem erneuten Unfall tat ,mir mittlerweile der komplette Rücken so weh, dass ich nur noch heulend im Bett lag und am liebsten Sterben wollte. Als Schmerzmedikation hat man mir Paracetamol gegeben, was natürlich bei diesen barbarischen Schmerzen nur was für den hohlen Zahn war. Ich habe mehrfach heulend um ein anderes Schmerzmittel gegeben und keines bekommen. An diesem Tag hatte ich auch noch keinen Arzt gesehen und hatte dann darum gebeten eine Arzt kommen zu lassen. Aussage war dann, man wisse nicht, ob jetzt ( Nachmittag) noch ein Arzt komme. Stattdessen bot man mir Tavor aan und wollte mir dieses als Schmerzmittel verkaufen. Ich war zu dem Zeitpunkt völlig verzweifelt vor lauter Schmerzen und dem Wissen scheinbar nicht ernst genommen zu werden. Dumm für die Schwester, dass ich ja selber quasi vom Fach bin und Tavor kenne und auch weiss, dass das definitiv kein Schmerzmittel ist. Ich habe Tavor verweigert und weiterhin um ein Schmerzmittel gebetelt. Irgendwann kam dann doch noch ein Arzt, der mir dann ein Schmerzmittel plus Muskelrelaxans gab. Das half wenigstens ein bisschen. Die dämlichen Neurologen kannten alle bis dato angefertigten Arztbriefe und Befunde, nahmen mich aber scheinbar auch nicht wirklich ernst. Man war unfreundlich, gab keine Auskünfte, auf Nachfrage wurde ich beschimpft, die Chefärztin sprach in einem unmöglichen Ton mit mir, was sogar meiner Bettnachbarin auffiel. Meine HWS interessierte sie nicht wirklich. Stattdessen hielt man sich mit Nebendiagnosen auf, die nichts mit dem Unfall zu tun hatten. Auf mein Drängen hin hatte man mir versprochen noch ein Funktions- MRT der HWS anzufertigen. Das hat man dann doch nicht gemacht. Stattdesen machte man eine Röntgenuntersuchung in Anteflexion und Retroflexion. Eigentlich müsste ich sagen, man versuchte eine solche Aufnahme zu machen. Problem an der Sache war, dass ich meinen Kopf eigentlich kein Stück bewegen konnte, da man mir zuvor eben kein Muskelrelaxans gab. Also konnte man die Kopfgelenke und HWS in Funktion nicht wirklich beurteilen. Festgestellt wurde dann 2 Bandscheibenprotrusionen, sowie Gefügelockerung im Sinne einer Spondylolisthesis Grad 1 HWK 5/6. Kopfgelenke ohne Beurteilung. Für die Neurologen dort ist dieser radiologische Befund nicht relevant. Man erzählte mir dann noch etwas von Schmerzgedächtnis und Auslöschung des selbigen. Da musste ich ja mal kurz lachen. Wie vermeide ich die Entstehung eines Schmerzgedächtnisses? Indem ich genug Schmerzmittel gebe, um eben keine heftige Schmerzen entstehen zu lassen. Und was haben die Ärzte in diesem tollen Krankenhaus gemacht? Mir die Schmerzmittel, abgesehen von etwas Paracetamol, verweigert. Sehr lustig... Mit der Diagnose HWS- Distorsion und Commotio cerebri und diversen anderen Diagnosen wurde ich dann nach 6 Tagen entlassen. Man gab mir einen vorläufigen Arztbrief mit, der den ganzen Geschehnissen dort noch die Krone aufsetzte. Man hat mir ganz offensichtlich nicht zugehört, denn in der Anamneseerhebung gab es einige schwerwiegende Fehler. Fakten und Daten waren schlichtweg falsch, was mich in ein völlig falsches Licht rückte. In dem Brief las sich meine ganze Vorgeschichte so als wäre die Psyche an allem schuld. Ich habe diesen Brief bemämgelt und genauestens aufgeschrieben was alles falsch ist und um Änderung des Briefes gebeten. Da ich mit meinem bisher behandelnden niedergelassenen D- Arzt ja nicht weiterkam, ging ich auf Anraten und in Begleitung meiner Schwägerin zu einem anderen D- Arzt. Ich brachte alle Unterlagen mit. Er wollte sich alles durchlesen, verschrieb mir Physiotherapie und schrieb mich für 3 Wochen krank. Nach einer Woche war ich wieder dort. Ich war voller Hoffnung, sang meine Schwägerin doch wahre Lobeshymnen auf diesen Arzt. Und dann kam mal wieder alles anders. Ich wurde mal wieder vor den Kopf gestossen und scheinbar nicht ernst genommen. Eine Untersuchung fand nicht statt! Auch dieser Arzt hatte scheinbar keine Lust sich mit mir eben leider nicht 0815 Patient auseinanderzusetzen und verwies mich mit der Begründung, dass sei kein chirurgisches/ orthopädisches Problem an eine BG- Klinik. Wohlbemerkt ohne mir ein Fachabteilung zu nennen, an die ich mich wenden soll. Meine sehr bemühten Therapeuten haben nochmal nen ausführlichen Befund geschrieben, da sie nochmal einige Tests zur Stabilität der HWS gemacht haben, die leider auch positiv waren. Meine Therapeuten sind weiterhin der Meinung, dass bei mir eine HWS- Instabilität besteht. Sie vermuten als Ursache dafür nach wie vor eine Verletzung ( Überdehnugn, Anriss, Riss) der Bänder im Kopfgelenkbereich. Für den Neurochirurg einer BG- Klinik bleibt es weiterhin eine HWS- Distorsion. Den Bericht meiner Physiotherapeuten, die ja nach wie vor die einzigen sind, die mich und meine HWS wirklich untersucht haben, hat er sich noch nicht mal angesehen. Seit Juni bin ich bei einem Orthopäden in Behandlung, der mich und die Verdachtsdiagnose der Therapeuten ernst nimmt. Gerne würde er Akunpunktur probieren. Ich habe keine Ahnung, ob das was bringt, aber ich werde den Strohhalm wohl ergreifen und es einfach probieren. hat jemand von euch Erfahrungen mit Akupunktur sammeln können? Seit Juni bin ich jetzt krank geschrieben. Und ich merke, dass die Schmerzen und auch der Schwindel etwas weniger werden, wenn ich körperliche Anstrengungen in Form von Dingen oder Personen tragen vermeide. Jetzt muss nun endlich noch ein Funktions- MRT gemacht werden, auf dem man dann auch hoffentlich endlich etwas sieht, was meine Beschwerden erklärt. Aber es ist ja scheinbar auch nicht so einfach eine Praxis zu finden die solche Aufnahmen macht und ausserdem braucht man ja dann auch noch einen gescheiten Radiologen, der sich mit Verletzungen im HWS- Bereich auch auskennt und Bilder dementsprechend auch auswerten kann. Kennt jemand im Rhein- main- gebiet vielleicht einen guten Radiologen?
Ganz große Angst habe ich, dass man mir nicht glauben könnte und mich als Simulantin hinstellt. Wenn ich an mögliche Gutachten denke, wird mir regelrecht schlecht vor Angst. Ich fürchte, dass die BG irgendwann ein Gutachten fordert. Wenn dieser neue Arzt mir nun auch nicht weiterhelfen kann, weiss ich echt nicht mehr weiter. Eigentlich habe ich auch schon aufgegeben und nehme alles nur noch so hin. Meine Physiotherapeuten und meine Familie stehen voll hinter mir und treten mir oft genug in den Allerwertesten und animieren mich zum Weiterkämpfen, aber eigentlich fehlt mir so langsam die Kraft dazu. Ich wünsche mir so sehr, dass ales wieder so wird wie früher. Ich möchte mein altes Leben zurück. So kann mein Leben nicht mehr normal leben. Und vor allem hatte ich noch so viel vor... Vor dem Unfall hatte ich noch nie Probleme im HWS- Bereich, geschweige denn vergleichbare Symptome, die mich so verzweifeln lassen.
Über jegliche Ratschläge, Erfahrungsberichte oder Tipps von Leidensgenossen bin ich unglaublich dankbar!
Liebe Grüße
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