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Hws Syndrom oder Instabilität?

Hallo zusammen,

ich habe nun einen Befund und bräuchte eure Hilfe...

Es wurde eine moderate Instabilität der Kopfgelenke festgestellt und eine Hopoplasie der A. Vertebralis. Es wurde eine Angiografie empfohlen.

Was bedeutet das für mich? Leider habe Im Moment keinen Arzt der mir hilft...

VG
Accident
 
Hallo accident,

für mich bedeutet das, dass Du dieses MRT einem anderen Radiologen vorlegen solltest. Außerdem wird Dir ein Angio-MRT (Blutgefäße) empfohlen.

Hopoplasie ... habe nachgelesen und etwas Interessantes dazu gefunden.

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2 Nomenklatur
Der Begriff "Hypoplasie" wird im klinischen Sprachgebrauch nicht immer präzise eingesetzt. Teilweise wird er auch einfach verwendet, um eine nummerische Abweichung eines Gewebes im Sinne von fehlenden Zellen zu charakterisieren - also als Gegenteil der Hyperplasie. Hier wäre aber der Begriff Atrophie richtig, da es sich bei einer Hypoplasie definitionsgemäß immer um einen angeborenen, nicht um einen erworbenen Defekt handelt. <<<<

Hypoplasie - DocCheck Flexikon

LG Christiane
 
Hallo accident2017,


ich bin zwar kein Medizinier aber aus meiner Erfahrung heraus kann ich dir evtl. Hinweise geben.

Das dir deine Ärzte nicht helfen wollen, ist ein Zeichen von völliger Unkenntnis. Diese Erfahrungen musste ich leider auch machen und dadurch wird wertvolle Zeit verschwendet, die eigentlich Sinnvoller genutzt werden sollte von den Ärzten, nämlich dir zu helfen.

Man bekommt dann mit der Zeit sehr schnell mit wie der Hase läuft und es ist bittere Realtät, dass hat System!

Das handeln der Ärzte wird M.E. dann von Angst aus Versicherungen und eigene "Wirtschaftlichen-Interessen" gesteuert.

Es gibt nur wenige wo das nicht so ist. Die meisten haben doch nur Angst einen auf den Deckel zu bekommen, M.E. wenn ein Arzt wirklich was drauf hat, kann er auch zu seinen Befunden stehen inkl. seiner Diagnosen und er kann voll hinter seinen Attesten stehen. Es wird dann meist der Weg des geringsten Widerstands gewählt und nichts gemacht bzw. zugeschaut wie es dem Patienten immer schlechter geht und keine Hilfe bekommt.

Zu der Arteria vertebralis musst du dich am besten informieren und wichtig ist wo diese verläuft. Nämlich direkt durch die HWS zu den Kopfgelenken in den Schädel vereinfacht ausgedrückt. Die Arteria vertebralis hat eine gewisse länge mit einen Restpuffer an der Atlasschlaufe.

Durch einen Autounfall kann dann die HWS+Kopfgelenke überstreckt werden und wenn der Restpuffer an der Atlasschlaufe aufgebraucht wird, gibt es an der Arteria vertebralis dann Verletzungen wie zb. eine Dissektion. Meist betrifft dies dann bei einer Überstreckung der HWS dann nicht nur Punktgenau einen gezielten Bereich, sondern ist dann Langstreckig im MRT-Angio zu sehen zb. von C4, Atlasschlaufe bis zum Schädelloch.

Wenn da eine Verletzung zu sehen ist, dann kann man wegen der Anatomie davon ausgehen, das die HWS erheblich geschädigt wurde inkl. der Kopfgelenke.

Weil wenn im Segment V4 diese Hopoplasie zu sehen ist, muss man erst mal die Gefässe mit der "Richtigen-Methode" untersuchen, wie es darunter ausschaut Segment V1-V3, weil wenn dort eine Schädigung durch den Unfall zu sehen ist, kann weiter oben kein "Normaler" Durchgang bzw. Durchmesser der Arteria vertebralis zu sehen sein. Weil der Gefäß-Verlauf geht ja von unten nach oben.

Deshalb ist auch der Hinweis von Christiane17 völlig richtig, Anlagebedingt, Traumatisch oder Verkalkung der Gefässe sind völlig verschiedene Ursachen. Hopoplasie wird halt gerne genommen und ist M.E. eine bequeme Ausdrucksweise wenn man fein raus sein möchte.


Gruß
Isswasdoc
 
Hallo Christiane, hallo isswasdoc,

vielen lieben Dank für eure Antworten. Die helfen mir sehr weiter.

Ich glaube nicht dass es angeboren ist, das hatte ich von den Ärzten schon gehört. Ich hatte den Unfall mit nach links gedrehtem Kopf. Und seit dem einseitige Migräne, Sehstörungen, Schwindel, Benommenheit, Tinnitus usw.

Ich hatte gelesen dass jeder dritte der Bevölkerung unterschiedlich dicke Arterien hat, aber doch nicht jeder dritte hat diese Ausfälle!

Ich hoffe die Untersuchung bringt dann mehr Klarheit.

Ich danke euch vielmals für die Infos.
 
Hallo Rikobär,

ich glaube nicht, ich erinnere mich aber nicht an alles nach dem Unfall. Nur an Bruchteile, stand wohl extrem unter Schock, es war alles wie in Zeitlupe. Ich weiß dass ich mit dem Kopf sehr heftig seitlich aufgeschlagen bin und an ein sehr langes hochtötiges Piepen erinnere ich mich. Bewegt habe ich mich glaube ich nicht, bis der Unfallverursacher die Fahrertür aufgerissen hat und die Airbags hochdrücken könnte. Ich konnte stehen auch wenn ich dachte ich Falle gleich um, dann wurde ich ins Krankenhaus gebracht. Es war mir schwindelig und sehr schlecht, ich dachte ich übergebe mich gleich, ich bekam sehr schlecht Luft und hatte Probleme meinen Kopf zu halten.

LG
Accident
 
Hallo Rekobär,

was lässt Bewußtlosigkeit für Schlüsse zu? Ich hatte eine Amnesie.

LG Christiane
 
Hallo Christiane,

jeder kennt den k.o. Schlag beim Boxen. So ähnlich funktioniert auch die Schleuderbewegung beim Verkehrsunfall. @accident2017 hatte ja angegeben, dass ihm eine Angiographie der Halsaorta empfohlen wurde. Das lässt auf eine Quetschung der Aorte bei der Schleuderbewegung schließen. Dabei gibt es noch einen Nebeneffekt, so hatte mir das mal ein Neurochirurg erklärt. Der Nebeneffekt ist, dass beim Quetschen die Blutversorgung zum Gehirn unterbrochen wird und es dadurch zu einer Unterversorgung des Gehirnes kommt, was eine Bewusstlosigkeit zur Folge hat.

Herzliche Grüße vom RekoBär .-)
 
hallo,

ein wort zu "bewusstlosigkeit" und "erinnerungslücken", weil eben das auch mich betraf, es dazu wohl eindeutige kriterien und definitionen gibt, was ich jedoch damals nicht kannte und schon gar nicht einordnen konnte, als ich nach bewusstlosigkeit gefragt wurde.

grundsätzlich geht es um jede art bewusstseinsstörung, die für eine beurteilung wichtig und relevant ist.

es wäre hier zuviel an literatur aufzulisten, nur als beispiele

Commotio cerebri

Symptomatik. Das klinische Kardinalsymptom
der Hirnerschütterung ist die sofort einsetzende
kurzfristige, nur wenige Minuten
bis maximal eine Stunde andauernde
Bewusstseinsstörung, allermeist Bewusstlosigkeit.
Für den Zeitraum dieser Bewusstseinsstörung
besteht hernach eine amnestische
Lücke, eine Erinnerungsstörung (sog.
kongrade bzw. anterograde Amnesie). Eine
echte retrograde Amnesie, bei welcher der
Patient unfähig ist, auch die letzten Erlebnis-
se vor dem Unfall in seine Erinnerung zu
rufen, gehört in der Regel nicht zu einer einfachen
Hirnerschütterung, sondern muss
stets verdächtig sein auf eine stärkere Hirnsubstanzschädigung.
Weitere regelhafte Erscheinungen im Kommotionssyndrom
sind zentral-vegetative
Störungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen
und Schwindel.

(Neurologie, Thieme-Verlag)

S. 9

Zerebrale Beteiligung

Die Diagnose einer durchgemachten Hirnverletzung (meist im Sinne einer Commotio cerebri, syn. milde traumatische Hirnverletzung, mild traumatic brain injury) begründet sich bei unauffälliger Bildgebung nicht durch unspezifische neuropsychologische Funktionsstörungen, sondern durch die anamnestische Evidenz für eine im Unfallablauf durchgemachte Bewusstseinsstörung [21]. Darunter fallen neben einer kurzen Bewusstlosigkeit auch kurze amnestische Lücken, Verwirrtheitszustände und andere Bewusstseinsveränderungen [21].


S. 10

Klinische Untersuchung

Chronologische Befragung zum Unfallablauf

Auf die notwendige Abgrenzung einer zusätzlichen Hirnverletzung von den muskuloskelettalen Verletzungsfolgen am Nacken und Rücken wurde wiederholt hingewiesen. Zum Ausschluss einer zerebralen Traumatisierung muss der Arzt Klarheit über ein lückenloses Erinnerungsvermögen des Patienten an den Unfallablauf erhalten [21].

... Ein ununterbrochenes Erinnerungsvermögen und damit der Ausschluss eines zerebralen Traumas kann dann angenommen werden, wenn das Kollisionsgeräusch gehört wurde, die Einwirkung auf den Körper und ein Bewegungseffekt wahrgenommen wurde und das eigene Verhalten nach Stillstand des Wagens lückenlos beschrieben wird.

(Schleudertrauma, Ettlin, Th., in: Schleudertrauma, Seiten 125-144, Steinkopff, 2003)

es dürfte jedoch für eine beurteilung von verletzungen und verletzungsfolgen von äusserster wichtigkeit sein, darüber informiert zu sein und es entsprechend vorzubringen.


gruss

Sekundant
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Rückmeldungen. Aber muss die Arterie nicht dauerhaft oder immer wieder gequetscht werden, damit man diese Störungen beibehält oder meint ihr dass ein einmaliger Kontakt schon diese Beschwerden verursacht?

Ich gehe davon aus dass die Instabilität der Kopfgelenke damit zusammenhängt und durch die Verschiebungen eine immer wiederkehrende Durchflussstörung verursachen kann...

Jedes Mal wenn diese Symptome kommen, gehen die auch mit schlimmen Schmerzen im Bereich der Kopfgelenke einher. So ist es bei mir zumindest der Fall. Die Muskeln fühlen sich dann sehr schwach an und sind wie entzündet. Sind auch ziemlich warm bis heiß im Nackenbereich.

Gruss
Accident
 
Hallo accident2017,


bei einer Arterien-Verletzung langt einmal eine Schädigung und schon ist volles Programm angesagt.

Warum ich dir den Tipp gegeben habe wegen der Artheria vertebralis ist auch wegen den "Anatomischen Verhältnisen" in diesem Bereich.
Wusste ich so auch nicht zb. das Versorgungsgebiet dieser Wirbelsäulenarterie, dass betrifft genau die Tiefenmuskelatur die zur Stabilisierung der HWS zuständig ist und dann erst die Nerven die da mit dran hängen, da ist dann unter Umständen je nach Fall Achterbahn angesagt.

Du solltest mal nachschauen unter dem cerviko encephalen Syndrom und was das heißt, es gibt da gewisse Unterschiede oder auch Mehrfachkombie je nach dem wie du geschädigt wurdest. Zum Anfang würde ich dir das Fachbuch "Beschleunigungsverletzung der HWS Stand 2009" von Grill, Graf, Weding empfehlen, da bekommst du mal einen Überblick was wirklich Sache ist, ich konnte es am Anfang auch nicht glauben.

Nartürlich gibt es dann noch die ältere Fachlitaratur dazu, obwohl alt aber immer noch gültig.
M.E. weil in den 60er 70er musste und wusste man noch mehr, heute überwiegt die technische Apperatur zur Diagnose ohne den Patienten richtig Manuell zu Untersuchen und dann noch entsprechendes Fachwissen zu haben. Da nützt auch nicht die modernste Technik ohne richtigen Backround.

Weil die moderne Lehrmeinung ist mit Vorsicht zu genissen, da diese manchmal M.E. dann gekauft ist um Kostenreduktion bei uns UOs zu betreiben. Jedoch die richtigen Experten wissen Bescheid und können auch mit richtigen Praxis-Erfahrungen aufwarten und wissen schon was richtig ist.

Schau dir auch mal Übersichten der HWS und der Lage der Artheria vertebralis an und wo die verläuft, dann werden die Zusammenhänge schon klar. Dauert halt bis man die entsprechenden Hinweise usw. findet. Weil nur auf die Ärzte verlässt mit was für Infos du versorgst wird, dann bist du verlassen.

Deine Symtome könnten ein Hinweis auf meine Beschreibungen sein, ich spreche da aus Erfahrung, jedoch muss dass jeder für sich selbst herausfinden.

Gruß
Isswasdoc
 
Hallo Zusammen,

vielen lieben Dank für Eure Antworten. Ich habe mich schon gut eingelesen und ich muss wirklich zugeben, dass ich sehr sehr viel zu meinen Beschwerden zuordnen kann. Könnte es bisher kaum bei den Diagnosen, die die Ärzte gestellt haben. Diese waren zumindest was Schwindel, Kopfschmerzen und Sehstorungen anbetrifft, ausschließlich psychischer Natur. Es waren dann aber auch immer verschiedene Diagnosen, je nachdem mit welchem Arzt ich gerade sprach. Selbst wenn ich das Beschwerdebild aus diesen Diagnosen hinterfragte, da ich es nie hatte, sagten die nur 3 Punkte von z. B. 8 oder 10 rechten um eine Diagnose zu stellen!

Hws-Instabilität war die erste Diagnose, die wirklich passte und nun auch bestätigt wurde... Und diese stellte nicht ein Arzt, sondern ein Physiotherapeut! Und diese Menschen werden in der Medizinwelt leider nicht wirklich ernst genommen... Wirklich unfair!

LG und vielen Dank nochmal
Accident
 
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