Hallo Markus,
persönlich habe ich jahrelang nachts eine sogar 10cm breite Halskrause getragen, damit die Halswirbel wieder wussten, wohin sie gehören. Sie ist nicht so hart, wie die heutig üblichen sondern aus einem 3cm dicken Schaumstoff.
Dazu leistet mir eine mittelweiche Nackenrolle gute Dienste. So konnte ich leichter einschlafen. Oftmals habe ich nach ein bzw. zwei Stunden die Krause entfernt. Damit konnte ich in den schlimmsten Phasen wenigsten selber mir etwas helfen und war nicht ohnmächtig ausgeliefert. Zeitweise habe ich meine Brille aufgelassen, damit das Abkippen im Schlaf nicht so stark ausfiel.
Mein Unfall ist über zwanzig Jahre her (Frontalcrash) und mit Muskelaufbautraining, Entspannungsübungen und zehn Jahre lang Physio, zweimal in einer Neurologischen Reha wegen der anhaltenden, chronischen Schmerzzuständen habe ich heute einen Zustand erreicht, mit dem ich Leben kann.
Die Halskrause nehme ich immer noch, so bei längeren Fahrten. Dabei nehme ich lieber das Auto, weil ich anhalten kann, sobald es mir zu viel wird. Busfahrten gehen auch einigermaßen, große Probleme gibt es mit dem Ruckeln und Zuckeln in Straßen-, S- oder U-Bahnen. Ohne Novalgin- Schmerzmitteltropfen gehe ich nicht aus dem Haus. Die lassen sich so dosieren und sind flüssig, so dass ich sie leicht einnehmen kann.
Für das Schlafen brauche ich die Halskrause kaum noch, sie liegt jedoch jede Nacht in Reichweite und nehme sie aber auf jeder Reise mit. Normale Schlafkissen vertrage ich gar nicht, da startet die Kaskade der Schmerzen in Nacken und Kopf in kürzester Zeit los. Bei Bedarf rolle ich ein großes Duschhandtuch als Nackenstütze zusammen.
Im Alltag fahre ich am besten, wenn ich die Nackenbeweglichkeit nicht reize, d.h. kein Überkopf arbeiten, kein Kopf in den Nacken legen, also Haushaltsleiter nehmen für obere Fächer im Schrank, Küchenschränke mit großen Schubfächern gewählt, statt Regalböden, Auto mit Abstandspiepser, setze mich immer bei Tisch ans Kopfende, oder an die Ecke, damit niemand rechts von mir sitzt, denn nach wenigen Minuten Unterhaltung streikt das Genick und die Folgen sind schmerzhaft, Rückenschwimmen, statt Brustschwimmen, verkneife mir das Sterne schauen bzw Feuerwerk, bleibt der Blick zum Horizont, PC-Bildschirm tief, damit ich nicht geradeaus, sondern abwärts darauf schaue, Sitzhaltung stets senkrecht, eher nach hinten gelehnt, damit die HWS senkrecht bleibt usw.
Die Ärzte meinten, Halskrausen dürfte man nur kurz dran lassen, weil die Muskeln sich schnell abbauen, aber mit stundenweisen tragen und parallelem Muskeltraining unter Profianleitung, das ist bestimmt nicht falsch.
Das ist meine jahrelange Erfahrung, vielleicht hilft sie dir ein bisschen.
LG Teddy