• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

HWS-Schleudertrauma und seine Folgen

Ariel

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
23 März 2007
Beiträge
2,697
Hallo zusammen,

in einem "Gesundheits-Forum", fragte ein Versehrter durch Schleudertrauma, ob ein Schlaganfall mit einer HWS-Distorsion zusammenhängen könne.

Die Antwort einer Ärztin: "Nein, das könne nicht mit einer HWS-Verletzung (Schleudertrauma) zusammenhängen!"

Das ist falsch!

Ein Schlaganfall nach einer HWS-Distorsion/Schleudertrauma ist nicht selten.
Dazu muss auch nicht an der HWS-manipuliert worden sein, wie oft behauptet, dass das höchstens davon käme.

Wenn bei einer Person, vielleicht älter (die fahren ja auch Auto dürfen!) eine Beeinträchtigung der hirnzuführenden Blutgefäße in der HWS lädiert worden sind, dann kann das immer (nachträglich)zu einem Schlaganfall führen.

Ein Mensch behält im Laufe seines Lebens leider nicht die "jungfräulich" unbelasteten Blutgefäße, wie bei der Geburt.

Es könne sich Ablagerungen bilden, es können Gefäßverlaufsanomalien vorliegen, ....
Eine Torsion der HWS zerrt an den Gefäßen, deren Verlauf von der Aorta bis zum Schädeleintritt in engem 'Löchern' und Gängen durch die HWKs erfolgt. (med. Studienjahr spätestens 5.Semester!)

Die Enge ist von der Natur nicht sehr angepasst auf größere dehnende und scherende Krafteinwirkungen von Außen. Es ist so, dass die Gefäße für den normalen Alltags- und vielleicht auch noch Fluchtbewegung genügend Spielraum haben ohne zerstört/beeinträchtigt zu werden.
Die Natur hat sich evolutiv noch nicht an die Beschleunigungskräfte von maschinengetriebenen Fortbewegunsmitteln angepasst.;)

Deshalb ist es leider so, dass sich bei bestimmten Krafteinwirkungen auf die HWS auch Gefäße beeinträchtigt werden, wäre ja nicht so, wenn die Natur bereits einen Schleudertrauma-Sonderpuffer eingeräumt hätte, der diese Winkeltraktionen bei Beschleunigungskräften entzerrt oder abpuffert - so wie die Helme der Formel-Eins-Piloten mit Schnallenbefestigung an der Kopfstütze.

Siehe hierzu das MRT, Verlauf der A.vertebralis (hinrzuführendes Blutgefäß) die durch die engen Löcher seitlcih der HWKs zum Hirn führen.

http://www.pchelp24.ch/MRI/Vertebralis.jpg

Normaler weise verläuft die A.vertebralis gerade senkrecht hoch, von der Aorta bis zum Atlas, nur im Atlashinterteil liegt die A. vertebralis horizontal in einer Knochenmulde - mehrer Verlaufsecken! - bis sie in den Schädel übergeht - ist aber wieder eine Verlaufsecke.

Mit Pfeilen - unten - sind auf der Aufnahme einige Stellen bezeichnet, an denen die A.vertebralis komprimiert wird.

Wie kann es zu einem Schlaganfall kommen:
Man stelle sich folgendes vor.
Angenommen, wir haben einen spröden alten Gartenschlauch, der intakt bleibt, solange er in sanften, großbogigen Krümmungen liegen darf.
Nimmt man ihn jedoch zwischen die Finger beider Hände und bewegt einen Teil des Schlauches gegenläufig ziehend oder drückend, so kann man erkenne, das entweder im innern des schlauches Ablagerungen abbröseln, oder auch im Sclauchgewebe selbst einige bröckelig wird.

Das bröckelige würde mit dem Wasserstrahl im Schlauch mitgerissen werden und an der nächsten Schlauchkrümmung vielleicht hängenbleiben.

So kann man sich das mit den A.Blutgefäßen vorstellen.
Sie haben eine kräftigen Blutstrom, der alles mitreißt, was da locker und nicht fest ist.

Bei einer Schwerung oder Distorsion der HWS kann es jedenfalls dazu kommen, dass ein arterielles Blutgefäß in der HWS, welches auch immer, so gezerrt oder gequetscht wird, dass es zu blutenden Mikroläsionen kommen kann.

Später können diese Blutverkrustungen (müssen nicht "Mikro" sein) dann abgeschwemmt werden und im Hirn irgendwo ein Blutgefäß verstopfen. Muss aber nicht im Hirn sein, es reicht auch eine Verstopfung auf dem Weg zum Hirn in der HWS oder oHWS. Es reicht auch eine bloße Verengung. Auf jeden Fall wäre der Blutfluss gehindert oder sogar verstopft.

Das ist dann der Schlaganfall.

Die Aussage der Ärztin ist eine klassische Schadensentsorgungsvorsorge, oder eben Dummheit, die ja auch klassisch sein kann. Deren Kenntnisstand erlaubt nur, die 'HWS' sind Wirbelkörper und Bandscheiben und sonst nichts! Und daher können Wirbelkörper und Bandscheiben keinen Schalganfall verursachen!

Nicht klasse für fragende Versehrte, die gerne wüssten, warum sie so heftige Beschwerden haben und woher diese kommen.

Schön, dass wir kein Gesundheits-Forum sind, mit letztklassiger ärztlicher Beratung, sondern ein Forum, in dem Betroffene aufpassen, was da so an Mist im Internet rumkreucht.

Mir tut der Frager leid, der so eine inkompetente Antwort bekam, er hat diesen Link eingestellt, den ich hier dankbar einsetze.

Gruß Ariel
 
Beschleunigungsverletzung

Hallo Ariel,
ich habe viele Deiner Beiträge mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.
Auch ich hatte vor vielen Jahren einen schweren Autounfall. Wegeunfall Frontalkollision. Meine Verletzungen waren, gemessen an den der Beteiligten (Toten) gering. Rippen-Serienfraktur parzielle Abtrennung der linken Ohrmuschel, Augenverletzung rechtes Auge. Krankenhausauffenthalt 7 Tage. (D.Arzt) Blutungen auf dem Augenhintergrund Diagnose: "Retinophatie traumatica Purtscher" während des Krankenhausauffenthaltes gestellt. Auswikung: Einengung des Gesichtsfeldes auf ca. 8°. BG wurde Leistungspflichtig. Die Untersuchungen im Krankenhaus, und nachfolgende Befunderhebungen auf Weisung der BG beschränkten sich aussschließlich auf Fraktuturen, hier Schädel HWS BWS allen oB Es wurde mir gebetsmühlenartig auf alle meine Vorhaltungen noch nach Jahren erklärt: Keine Verletzungen gleich keine Folgeschäden. Den Handwerklichen Teil meiner Tätigkeit auf Leitern und Gerüsten Konnte ich insbesondere wegen Schwindel und weiteren Typischen HWS Auswirkungen nicht mehr ausüben. Streit mit der BG wegen fehlender unfallnaher Beweismittel durch erlittener Beschleunigungsverletzung.
Nun aber bin ich auf Hintergrundinformationen betreffend Retinopathie traumatca Purtscher gestoßen, die besagen, hier Prof. Dr. Behrends-Baumann, dass die Sichtbaren Anzeichen für eben dieses Schadensbild, eine Reaktion auf Schaden/Schädigungen vorausgegangener unfallbedingter SHT, oder Thoraxprellung sind. Da die BG die Diagnose Retinophatie traumatica Purtscheals als Schadensursache anerkannt hat, müsste sie ja zwangläufig auch die Ursache anerkannt haben, die zu diesem Schadensbild führte. Meine Beweisnot bilden nunmehr die nicht festgestellten Schäden. Dies jedoch wiederum ist der BG durch den sie vertretenden D-Arzt anzulasten.
Viele Grüße ein HWS-Geschädigter baum
 
Top