Hallo
Welch lebhafter Thread!
Alle, die mitlesen und noch am Anfang stehen, also kürzlich einen Unfall hatten, der Kopf und Übergang Kopf-Hals in Mitleidenschaft gezogen hat, sollten auf einige Dinge achten:
Am Anfang wird geröntgt in 2 Ebenen und wir nehmen an, das Ergebnis ist ohne Befund.
Keine Fraktur, yeah, das ist super.
Du bist benommen, hast Schmerzen, kannst nicht klar denken und typischerweise vertraust du dem Arzt und darauf, dass alles wieder gut wird, eine Prellung kennt man, die verheilt ja.
Du bekommst von der BG großzügig Massage, Traktion, Physio, Wärme - toll.
Der D-Arzt hat inzwischen einen Bericht verfasst an die BG und da dies elektronisch abgewickelt wird und du nach wie vor traumatisiert bist, bekommst du gar nicht mit, was im Hintergrund abläuft. Ist dir auch egal, du tust alles für die Besserung, denkst, das wird wieder, liest vielleicht mal Infos zum Schleudertrauma oder HWS-Distorsion durch, was dir diagnostiziert und gesagt wurde.
Die Dinge, die du im www vielleicht liest, die haben aus deiner Sicht nix mit dir zu tun, du denkst ja, du wirst wieder gesund und du tust was dafür.
Irgendwann merkst du, dass nix besser wird (manchen Menschen ist das von Anfang an klar) - manchmal dauerts, bis es dämmert.
Die Schmerzen und sonstige komische Phänomene dringen durch und lassen sich nicht wegschieben und werden ganz und gar nicht besser.
Hole dir frühzeitig den Bericht des D-Arztes.
Prüfe genau, was er geschrieben hat.
Wenn du mit dem Kopf irgendwo gegen geknallt / gestoßen bist oder dir etwas auf / gegen den Kopf geprallt oder gefallen ist, achte auf alles, was Sehen, Hören, Flüssigkeiten aus dem Ohr, Schwindel(freiheit) betrifft. Der offizielle Rat lautet, dass bei einem sogenannten Kopfanpralltrauma ein HNO-Arzt hinzuzuziehen ist!
Die Schmerzen lassen nicht nach und der D-Arzt ignoriert das?
Die offizielle Leitlinie besagt, dass dann, spätestens nach 8 Wochen, ein MRT-Befund erstellt werden soll.
Achtung! Wenn die Ärzte murmeln "obere HWS" oder dir schwindelig und übel ist oder Sehstörungen auftreten, dann achte besonders darauf, was die MRT-Aufnahme befunden soll.
Üblich ist HWS C 3 - BWS ...
Das Kopfgelenk liegt aber oberhalb davon. Man braucht Befunde über C3 - C0.
Das wissen wir Laien i.d.R. nicht.
Wertvolle Zeit vergeht, bis man das alles rausfindet.
Bei mir hat es 2 Jahre gedauert, bis - weil die Schmerzen nix besser wurden - die erste MRT angeordnet wurde (Leitlinie: nach 8 Wochen).
Knapp 2 zusätzliche weitere Jahre habe ich gebraucht um zu kapieren, dass oberhalb von C3 keine Aufnahmen gemacht worden waren.
Es hat ca. 2 Jahre gedauert, bis ich die Erstberichte des D-Arztes gelesen / wrfragt und abgeholt habe. Zusätzliches traumatisches Erlebnis: Dinge wie Kribbeln in Fingern, Blutung aus Ohr etc. waren nicht aufgeführt oder befundet als "keine neurologischen Defizite".
Die D-Ärzte wissen genau was sie tun.
Das ist meine Einschätzung und meine Erfahrung.
Wer also frisch verunfallt ist und sich wiederfindet beim Mitlesen, der sollte nicht abwarten.
Frühe Diagnostik ist sehr wichtig sowohl für Gesundungschancen als auch in versicherungsrechtlichen Fragen (an früher und genauer Diagnostik haben Versicherungen genau gar kein Interesse).
Ich nähere mich dem Datum 8 Jahre nach Unfall.
Mein "Fall" ist noch nicht abgeschlossen. Mein "Fall" ist noch nicht einmal im Klageverfahren.
Dass das Upright -MRT abgetan wird, ist nicht meine Erfahrung.
LG