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HWS- Instabilität konservativ oder operativ behandeln

Mrs. Jinx

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
19 Apr. 2012
Beiträge
233
Hi,

habt ihr Erfahrungen zu den Behandlungsoptionen von traumatischen HWS- Instabilitäten?

Welche konservativen Behandlungen können Linderung bringen?
Was haltet ihr von Physiotherapie und Osteopathie?
Hat jemand Erfahrungen mit Akkupunktur gemacht?
Kennt sich jemand mit der Atlastherapie aus?
Wie sind eure Erfahrungen mit Gerätetraining zum Muskelaufbau?
Was haltet ihr von der Behandlung mit Vitaminen etc. ( Nitrostressbehandlung nach Kuklinski)?
Welche anderen Therapiemöglichkeiten gibt es noch?
Ist eine Heilung mithilfe konservativer Therapien überhaupt möglich? Falls ja, wie lange dauert eine Genesung?

Wer hat Erfahrungen mit operativen Behandlungsmethoden ( Fusion C1 mit C2)?
Welche Symptomatik bestand vor der OP?
Welche Symptomatik ist nach der OP noch vorhanden?
Welche Bewegungseinschränkungen bringt eine solche OP mit sich?
Welche Folgen kann eine solche OP haben?
Ist die HWS nach OP voll belastbar?
Mit wievielen Tagen Krankenhausaufenthalt muss man rechnen?
Wie lange dauert der Heilungsprozess?


Mir ist klar, dass ihr alle keine Ärzte seid. Mich interessiert auch nicht das fachmedizinische Wissen, sondern viel mehr eure eigenen Erfahrungen. Und ich würde mich sehr freuen, wenn der ein oder andere seine Erfahrungen mit mir teilt.

Liebe Grüße und allen Leidensgenossen gute Besserung!

Mrs. Jinx
 
Hallo Mrs Jinx,

mir geht es auch sehr schlecht, aber dazu mache ich demnächst mal einen eigenen Thread auf.

Ich bin nun schon seit längerem stiller Mitleser, werde mich aber ab jetzt hier aktiv beteiligen. Bei mir steht die Diagnose HWS Instabilität noch nicht eindeutig fest, aber vieles spricht dafür, also bin ich diesbezgl. Gut informiert.

Zu deinen Fragen :

Atlastherapie nach Arlen hilft wohl einigen, jedoch nur wenn es ein sehr guter Therapeut macht. Manchen hats auch nix gebracht und einigen gibgs schlechter. Scheint wohl wie bei allen manuellen Therapie extrem davon abhängig wer es macht.

Als einzige ansatzweise angeblich "heilende" Therapie gilt wohl die Proliferationstherapie. Infos falls Dir das nix sagt hier: www.eapro.de

Ich habe nun vn einigen Seiten und aus eigenem E-Mail Kontakt gehört, dass im europäischen Raum Dr. Weingart der Beste sein soll ( www.drweingart.de) , vor allem auch so ziemlich einer der ganz ganz wenigen die auch obere HWS spritzen. Er hat wohl auch in Amerika gelernt, wo diese Art Therapie recht bekannt ist, wohingegen die Proliferationstherapie im deutschen Raum eher ein Nischendasein fristet.

Insgesamt werden wohl auch stabilisierende isometrische HWS Übungen empfohlen, aber auch die verträgt nicht jeder.

Ich lese nun schon seit eine Weile mit und habe eine kurze Frage an dich :

Du warst doch auch im St. Joho Wiesbaden bei Prof Richter? Die haben vermutlich unter abildwandler Funktioonsaufnahmen in Seitneigung durch den offenen Mund gemacht. Damals schriebst du dass du ganz verwirrt warst nach dem Termin mit Prof Richter. Darf ich fragen was er eigentlich gesagt hatte?

Ich war letzte Woche auch in Langensteinbach bei Dr. PIitzen und werde da wohl stationär aufgenommen da sie noch ein HWS MRT in vor/rückneigung sowie ein Funktions-CT nach Dvorak machen wollen. Du schriebst auch, dass sie dich stationär aufnehmen wollen. Darf ich fragen, was da noch gemacht werden soll und was Dr. Pitzen zu deinem F-Mrt sagte?

Herzliche Grüße,
Jackthemac
 
Hallo Jackthemac,

erstmal danke für deine Antwort!

Mit dem Thema Profilerationstherapie hatte ich mich auch schon auseinander gesetzt. Das wurde im Forum ja auch schon heiss diskutiert. Bin mir noch nich ganz sicher, was ich davon halten soll. Mal ganz davon abgesehen, dass das natürlich auch ne finanzielle Frage ist, denn eine Behandlung in den USA wäre ja keine Kassenleistung bzw. übernimmt auch eine BG nicht. Und ich vermute mal schwer, dass eine solche Therapie generell nicht übernommen wird.

Isometrische Übungen kenne ich bereits. Diese können bei mir allerdings auch nur im absoluten Minimalbereich durchgeführt werden, da ich ansonsten zu heftig darauf reagiere.

Ich war 2x in Wiesbaden. Zunächst bei einem Oberarzt und beim zweiten Mal beim Chefarzt. Sie haben sich gegenseitig widersprochen. Letzten Endes bin ich ohne Therapieoption wieder nachhause gegangen.

Dr. P. möchte nochmal eine Reihe radiologischer Untersuchungen haben. Funktions- CT nach Dvorak, Röntgenaufnahmen in Vor-/ Rückneigung, sowie in Seitneigung, Angio-CT,.... Ausserdem wollte er noch ein neurologisches Konsil haben. Dr. P. sagte dazu, dass er mir glaubt. Und dass er auch der Meinung ist, dass an der HWS etwas nicht stimmt.

Hattest du einen Unfall? Was für Symptome hast du denn? Was sagte Dr. P. denn zu dir? Wann sollst du denn aufgenommen werden? Sollst du direkt in der Neurochirurgie aufgenommen werden? Oder in der Neurologie? Hat er dir schon Behandlungsoptionen offenbart?

Liebe Grüße

Mrs. Jinx
 
Hallo Mrs. Jinx,

ich kann Dir meine Erfahrungen nur zu Deinem ersten Fragenblock weitergeben, da ich noch nicht operiert bin.

Welche konservativen Behandlungen können Linderung bringen?
Ich denke, das muss in erster Linie jeder für sich herausfinden - dem einen tut etwas gut und dem anderen vielleicht nicht.
So hilft manchen Wärme zur Auflockerung der dauerangespannten Muskeln und andere wiederum benötigen Kälte, um zeitweilige Entzündungen in den Kopfgelenken zu mildern. Ich denke da sollte man auf seinen Körper hören, der einem am Beten signalisiert, was gut wäre...beispielsweise auch viel Ruhe (Kopf ablegen/entlasten) und eine gute Körperhaltung (Schultern hängen lassen, wenig PC-Arbeit) und so etwas. Außerdem sollten alle Bewegungen vermeiden werden, die die Beschwerden verschlimmern.

Was haltet ihr von Physiotherapie und Osteopathie?
Beides hlft mir ungemein und ich wüsste nicht, wie es mir ohne gehen würde. Normale Physiotherapie vertrage ich gar nicht. Meine Physiotherapie macht sehr viel Stabilisierung mit mir. Das geht auch gut im Liegen oder Sitzen. Vor allem die Beckenstabilität hat gute Auswirkungen auf eine instabilde HWS. Ansonsten arbeiten wir nach Bobath und versuchen die isometrischen Übungen auszubauen. Ich habe mit meinen Therapeuten ein Heimübungsprogramm erarbeitet, welches ich je nach Tagesform mit mehr oder weniger vielen Übungen absolviere....alles auch nur auf dem untersten Level...mehr geht leider nicht.

Beim Ostheopaten sollte man wirklich darauf achten, dass dieser sehr gut ausgebildet ist und viel Erfahrung mitbringt. Bei mir ist es beispielsweise regelmäßig nötig, alle Schädelnähte zu lösen, da diese wie in Beton gegossen sind, dazu Behandlung meines Tinnitus, des Kiefergelenks, Ausrichtung der Schädelbasis und Lösung von Blockierungen, Behandlung von Zwerchfell und Becken und einiges mehr. Es tut mir sehr gut, aber ich habe auch eine tolle Physio-Praxis.

Hat jemand Erfahrungen mit Akkupunktur gemacht?
Akupunktur kann zumindest vorübergehend die Verspannungen der Schulter-Nacken-Region lindern und auch Kopfschmerzen. Es ist aus meiner Sicht jedoch nur als Begleittherapie geeignet, nicht als alleinige Maßnahme. Ich weiß auch von einigen Betroffenen, dass sie keine Verbesserung durch die Therapie erfahren haben. Das ist sich individuell verschieden...man kann es nur versuchen. Es schadet zumindest nicht...;)

Kennt sich jemand mit der Atlastherapie aus?
Hier ist äußerste Vorsicht geboten und es sollten wirklich nur sehr erfahrene Therapeuten machen, die sich mit Instabilitäten auskennen und vorher eine Röntgenkontrolle vornehmen, bevor sie darüber entscheiden, ob eine Behandlung sinnvoll oder eher gefährlich ist. Eigene Erfahrungen habe ich nicht - bei meiner Art von Verletzungen ist es zu riskant.

Wie sind eure Erfahrungen mit Gerätetraining zum Muskelaufbau?
Das geht bei mir gar nicht. Jede Belastung des Armes kommt an der HWS negativ an und führt dort zu Verschlimmerungen. Auch ist die Haltung für die HWS an verschiedenen Geräten eher ungünstig. Ein Training der Beine auf dem Liegerad empfand ich als sehr hilfreich. Ansonsten benutze derzeit ein Theraband zum üben und zum Muskelaufbau. Das gibt es in verschiedenen Stärken und man kann probieren, was der Körper toleriert. Außerdem gibt es Übungen, die man auch im Liegen durchführen kann, ebenso im Sitzen oder Stehen - da ist eigentlich für jeden was dabei und auch für (fast) jede Tagesform.

Was haltet ihr von der Behandlung mit Vitaminen etc. ( Nitrostressbehandlung nach Kuklinski)?
Ich denke das ist eine wirklich gute Sache. Ich nehme beispielsweise Magnesium und Vitamin B12. Ich habe festgestellt, dass mir die beiden Dinge in Bezug auf meine neurologischen Probleme der Beine gut tun. Auch von der Ernährung her kann man einiges tun, was den Körper unterstützen soll. Bei Dr. Kuklinski war ich selbst jedoch noch nicht.

Welche anderen Therapiemöglichkeiten gibt es noch?
Ich habe von einigen Betroffenen gehört, dass ihnen die Methode nach Zielgrei geholfen habe...auch das muss jeder für sich probieren.

Ist eine Heilung mithilfe konservativer Therapien überhaupt möglich? Falls ja, wie lange dauert eine Genesung?
Ich denke es hängt viel davon ab, was genau bei Dir geschädigt ist und in welchem Ausmaß. Über längere Zeit betrachtet gibt es wohl bei einigen Betroffenen Besserungstendenzen was die Stabilität und die Schmerzen angeht. Bei anderen hingegen, bildet sich aufgrund der Instabilität mit der Zeit eine Pseudoarthrose aus, die dann von sich aus zu weiteren Problemen führt und die Tendenz eher zur weiteren Verschlimmerung besteht. Das kann Dir aber vermutlich kaum einer sicher sagen.
...eine Heilung gibt es meines Wissens mit den konservativen Methoden nicht...


Beste Grüße und alles Gute
sachsblau
 
Hallo sachsblau,

vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht

Mir persönlich tut Wärme sehr gut. Kälte wäre absolut kontraproduktiv, da ich sowieso schon leicht zum Frieren neige und sich die Muskulatur dann nur noch mehr verspannt. Und das brauche ich nun wirklich nicht.

Jede Bewegung zu vermeiden, die die Beschwerden verschlimmert, gewöhnt man sich wahrscheinlich sowieso relativ schnell an. Wobei ich denke, dass man auch da ein wachsames Auge auf sich selber haben sollte, denn permanente Schonhaltung ist wahrscheinlich auch nicht das Beste für die HWS.

Physiotherapie und Osteopathie ist derzeit auch das einzige, was mir hilft. Leider hält die Verbesserung meiner Symptomatik immer nur für wenige Stunden, maximal aber 2 Tage an. Aber gut, ein wenig zeitweise Linderung ist besser als gar nichts. Übungen in denen ich aktiv etwas machen soll, sind eigentlich unmöglich, denn dann reagiere ich gleich sehr heftig. Die selben Reaktionen gibt es bei Behandlungen direkt an der HWS. Also arbeiten die Therapeuten mit minimalsten Übungen und Handgriffen an meiner HWS bzw. am ganzen Körper.

Akkupunktur war kurzzeitig mal angedacht gewesen, um so die Schmerzen im LWS- bereich zu lindern. Das wurde dann aber mit der HWS- Diagnose zunächst wieder verworfen.

Da man mich ja sowieso eigentlich nicht direkt an der HWS bzw. den Kopfgelenken anfassen kann, schreckte ich bisher auch vor der Atlastherapie zurück. Das ist mir derzeit auch definitiv zu heikel. Aber vielleicht ist das ja irgendwann noch eine Option.

Beim Thema Gerätetraining frage ich mich, wie sinnvoll es ist in eine sehr stark verspannte Muskulatur zu trainieren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut sein kann. Mal ganz davon abgesehen, dass aktive Übungen aktuell absolut kontraproduktiv sind. Wann hast du denn mit ´Gerätetraining´ angefangen?

Magnesium und Vitamin B12, sowie noch weitere Vitamine nehme ich auch. Seit dem ich das nehme, kann ich ein klein wenig besser schlafen. Jetzt gibt es auch mal Nächte, in denen ich mal 3 Stunden am Stück schlafen kann. Und ich denke, die Einnahme von Vitaminen etc. kann auch nicht schaden. Hast du bezüglich der Ernährung schon selber Erfahrungen gesammelt?

Irgendwie hatte ich naiverweise gehofft, zu lesen, dass auch eine konservative Therapie zur absoluten Genesung führen kann. Da dies ja nicht der Fall zu sein scheint, kann man ja nur hoffen, dass eine Besserung in der Form eintritt, dass man wieder ein lebenswertes Leben hat. Aktuell kann ich mir definitv nicht vorstellen, in dem Zustand den Rest meines Lebens zu verbringen.

Liebe Grüße

Mrs. Jinx
 
Hallo Mrs. Jinx,

habt ihr Erfahrungen zu den Behandlungsoptionen von traumatischen HWS- Instabilitäten?

Welche konservativen Behandlungen können Linderung bringen?

Genauso gut könntest Du fragen, welche Erfahrung habt ihr mit der Mondabnahme? Was könnte eine Zunahme des Mondes bewirken?;)

Also:
Was verstehst Du unter HWS-Instabilität?

Unter einer exakten Beantwortung würden sich die Beantwortung aller deiner Fragen von alleine ergeben.


Gruß Ariel
 
Hallo Mrs. Jinx,

ich kann mir auch nicht vorstellen, mein restliches Leben so zu verbringen, da ich in allem stark eingeschränkt bin. Dazu kommt, dass ich leider auch kaum noch außer Haus komme wegen der Beschwerden, die sich durch das Mitfahren im Auto verschlimmern - die Krafteinwirkungen durch Beschleunigen und Bremsen sowie die Kurvenfahrten kann ich nicht kompensieren. Inzwischen hat sich bei mir auch eine Arthrose gebildet, die mir zusätzliche Probleme und Schmerzen bereitet. Mir kann keiner sagen, was das langfristig bedeutet. Dem gegenüber steht die Option der Versteifungs-OP mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Auch hier wird man kaum einen Arzt finden, der einem vorher sagt, was einen hinterher erwartet. Und weil das so ist, kann man für sich nur sehr schwer einschätzen, welches am Ende das kleinere Übel wäre und das macht die OP-Entscheidung so schwer.

Mir persönlich tut Wärme sehr gut. Kälte wäre absolut kontraproduktiv, da ich sowieso schon leicht zum Frieren neige und sich die Muskulatur dann nur noch mehr verspannt. Und das brauche ich nun wirklich nicht.
Bei mir ist es sehr verschieden. Ich bin auch der Typ, der schnell friert...vor allem jetzt nach dem Unfall. Für die Schultermuskeln tut mir ein warmes Kirschkernkissen oft gut. Da habe ich ein langes schmales, welche ich über die Schultern legen kann und welches dadurch gleichzeitig einen leichten entspannenden Zug setzt. Gleichzeitig habe ich aber immer wieder Entzündungen im Kopfgelenk - das fühlt sich an, als würde einem an der oberen HWS alles wegbrennen. Hier hilft dann nur punktuelles Kühlen.

Jede Bewegung zu vermeiden, die die Beschwerden verschlimmert, gewöhnt man sich wahrscheinlich sowieso relativ schnell an. Wobei ich denke, dass man auch da ein wachsames Auge auf sich selber haben sollte, denn permanente Schonhaltung ist wahrscheinlich auch nicht das Beste für die HWS.
Man darf es nicht so schwarz-weiß sehen. Natürlich soll man sich so viel wie möglich bewegen, auch versuchen, den Kopf zu drehen - natürlich in dem machbaren Tempo und Bewegungsausmaß. Das geht meist besser in gezielten Übungen als im Alltag, der meist schnelle Kopfbewegungen verlangt, die man nicht ausführen kann. Es lassen sich auch nicht alle Dinge vermeiden, die den Zustand vorübergehend verschlimmern. Ich meinte mit der Empfehlung, dass man Bewegungen vermeidet, die sich sehr negativ auswirken, zu länger anhaltenden Beschwerdeverschlimmerungen und vielleicht zu weiteren Schäden führen können. Es ist wichtig, hier ein Mittelmaß zu finden, was einem gut tut, was man tolerieren kann - auch das ist ganz individuell verschieden.

Gegen Schonhaltungen ist man manchmal machtlos. Die Steilstellung der HWS ist auch eine Art Schonhaltung, die uns schützt und uns die Kopfhaltung trotz der Kopfgelenksschäden einigermaßen ermöglicht. Auch diejenigen, die starke Schmerzen haben (beispielsweise Nervenschmerzen) werden hierdurch in eine Schonhaltung gezwungen, die man kaum verlassen kann weil die Beschwerden sonst noch schlimmer wären.

Übungen in denen ich aktiv etwas machen soll, sind eigentlich unmöglich, denn dann reagiere ich gleich sehr heftig. Die selben Reaktionen gibt es bei Behandlungen direkt an der HWS. Also arbeiten die Therapeuten mit minimalsten Übungen und Handgriffen an meiner HWS bzw. am ganzen Körper.
Das ist bei mir ganz genau so. Aktive Übungen gehen dann, wenn ich meinen Kopf / meine HWS nicht aus der Körperachse herausbewegen muss. Wenn ich im Lot bleibe geht es besser...was natürlich die Übungsmöglichkeiten einschränkt. Becken-Stabilisierungsübungen kann man auch gut im Liegen machen. Allerdings sollte man schauen, dass der Kopf dafür gut unterlagert ist.

Beim Thema Gerätetraining frage ich mich, wie sinnvoll es ist in eine sehr stark verspannte Muskulatur zu trainieren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut sein kann. Mal ganz davon abgesehen, dass aktive Übungen aktuell absolut kontraproduktiv sind. Wann hast du denn mit ´Gerätetraining´ angefangen?
Dauerverspannte Muskeln sind in der Tat schwer beübbar. Damit werden selbst isometrische Übungen schwierig, da meist eine einseitige Verspannung vorliegt und man auch Probleme hat, die Muskulatur "anzusteuern". Ich habe meine isometrischen Übungen immer versucht zu machen, aber sie hatten scheinbar kaum einen Effekt. Im MRT wurde eine Artrophie der Muskulatur festgestellt....ein Kreislauf ohne Ende, wie ich finde.
Das Gerätetraining habe ich ein halbes Jahr nach dem Unfall aufgedrückt bekommen. Man war der Meinung, dass ich dringend was tun müsse. Das ging gar nicht und hat alles nur schlimmer gemacht. Einen weiteren Versuch habe ich dann ca. ein Jahr nach dem Unfall während einer Reha gemacht. Die haben sich wirklich auf meine Probleme und meine eingeschränkte Belastbarkeit eingestellt. An Geräten habe ich hauptsächlich meine Beine trainiert, was die HWS auch etwas stabilisiert. Im "oberen Bereich" habe ich mehr mit gymnastischen Bewegungs- und Kräftigungsübungen gearbeitet und Muskeldehnung. In einer späteren Reha hat man mich dann zum Gerätetraining verdonnert, trotz meiner Einwände hierzu. Ich habe dann 2x ein paar Dinge versucht (niedrigstes Level), um meinen guten Willen zu zeigen. Das hat mich komplett aus dem Rennen geworfen, da es schon zu viel Belastung für die HWS und den Arm war.

Magnesium und Vitamin B12, sowie noch weitere Vitamine nehme ich auch. Seit dem ich das nehme, kann ich ein klein wenig besser schlafen. Jetzt gibt es auch mal Nächte, in denen ich mal 3 Stunden am Stück schlafen kann. Und ich denke, die Einnahme von Vitaminen etc. kann auch nicht schaden. Hast du bezüglich der Ernährung schon selber Erfahrungen gesammelt?
Es wird häufig die sogenannte Logi-Diät empfohlen. Gerade der Genuss von Weißmehlprodukten soll Einfluss auf die Schmerzstärke haben, daher wird empfohlen, den Verzehr zu minimieren, ebenso wie den von kohlehydratreichen anderen Lebensmitteln. Auch hier gilt, dass das jeder für sich selbst probieren muss. Auch die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme kann positive Auswirkungen auf das Schmerzlevel haben.
Ich selbst habe den Verzeht von Weißmehlprodukten stark eingeschränkt. Ob es was bringt, vermag ich nicht so recht zu sagen. Aber das kann auch daran liegen, dass ich meine Ernährung ansonsten nicht umstellen musste, da ich mich auch schon vor dem Unfall gesund ernährt und immer viel Gemüse und Fisch gegessen habe, kaum Nudeln usw. Auf Kartoffeln kann ich leider nicht verzichten, die esse ich einfach zu gern. ;)


Ich wünsche Dir und allen anderen Betroffenen einen vernünftigen Tag und stets alles Gute.
Viele Grüße
sachsblau
 
Hallo Ariel,

ich verstehe unter traumatischer HWS- Instabilität, eine Verletzung der oberen HWS/ Kopfgelenke, bei der es durch Gewalteinwirkung zur Ruptur oder Teilruptur der/ des Lig. alaria und/ oder des Lig. transversum, etc. gekommen ist. Dieses führt dann zur Instabilität der oberen HWS.

Liebe Grüße

Mrs. Jinx
 
professioneller Fragenkatalog, wofür?

Hallo Mrs. Jinx,


ich verstehe unter traumatischer HWS- Instabilität, eine Verletzung der oberen HWS/ Kopfgelenke,


bis dahin verstehen alle dasselbe, deshalb meine Frage zu Deinem professionellen Fragenkatalog.


bei der es durch Gewalteinwirkung zur Ruptur oder Teilruptur der/ des Lig. alaria und/ oder des Lig. transversum, etc. gekommen ist. Dieses führt dann zur Instabilität der oberen HWS.



Korrekt, jetzt verstehe ich Deine Fragen richtig.

Aber wenn Du diese Verletzungsart hast, dann musst Du doch wissen, dass viele der Behandlungsmethoden, die Du aufgezählt hast, einfach völlig unangemessen dieser Verletzung sind. Diese haben dann Verschlimmerungsfaktor. Mit Ausnahme Wärme und Akkupunktur.

Deine Frage: „Ist eine Heilung mithilfe konservativer Therapien überhaupt möglich? Falls ja, wie lange dauert eine Genesung?“


Kann jemand, mit einer tatsächlichen Kog-Instabilität, so eine Frage stellen?

Ich denke, Dein Interesse mit Deinen Fragen hat einen anderen, eher professionellen Hintergrund. Den solltest Du uns, der fairness halber, mitteilen.

Gruß Ariel

 
Hallo Ariel,

du scheinst in meine Fragen etwas völlig falsches reinzuinterpreiteren...

Meine Fragen haben keinen professionellen Hintergrund! Aber selbst wenn es so wäre, verstehe ich nicht was daran verwerflich wäre.

Ich bin ein Unfallopfer, das erst seit wenigen Wochen eine genauere Diagnose hat und jetzt einfach Therapieoptionen und ein bißchen Hoffnung sucht

Ich habe schon von einigen konservativen Behandlungsmethoden gehört bzw. gelesen und habe eben nicht in allen Bereichen persönliche Erfahrungen. Deshalb frage ich eben hier nach Erfahrungsberichten. Ich dachte dafür sei dieses Forum da

Was ist so schlimm an der Frage nach Heilung? Darf man als Unfallopfer nicht ein bißchen Hoffnung haben?

Liebe Grüße

Mrs. Jinx
 
Hi sachsblau,

es tut mir sehr leid,dass es auch dir so schlecht geht. Ich danke dir aber für deine ganzen Erfahrungen und Tipps

quote sachsblau: Mir kann keiner sagen, was das langfristig bedeutet. Dem gegenüber steht die Option der Versteifungs-OP mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Auch hier wird man kaum einen Arzt finden, der einem vorher sagt, was einen hinterher erwartet. Und weil das so ist, kann man für sich nur sehr schwer einschätzen, welches am Ende das kleinere Übel wäre und das macht die OP-Entscheidung so schwer.

Genau aus diesem Grund versuche ich auch gerade abzuwägen, welche Therapie sinnvoller ist und mein Leben lebenswerter machen kann.

quote sachsblau: Für die Schultermuskeln tut mir ein warmes Kirschkernkissen oft gut.

Der Tipp mit dem Kirschkernkissen ist gut. Ich werde mir ein langes Kissen besorgen und es ausprobieren. Zeitweise nutze ich hier Wärmepflaster für die Schulter-/ Nackenregion. Aber die sind ja auch relativ teuer. Da scheint mir ein Kirschkernkissen eine gute Alternative zu sein.

quote sachsblau: Man darf es nicht so schwarz-weiß sehen. Natürlich soll man sich so viel wie möglich bewegen, auch versuchen, den Kopf zu drehen - natürlich in dem machbaren Tempo und Bewegungsausmaß. Das geht meist besser in gezielten Übungen als im Alltag, der meist schnelle Kopfbewegungen verlangt, die man nicht ausführen kann. Es lassen sich auch nicht alle Dinge vermeiden, die den Zustand vorübergehend verschlimmern. Ich meinte mit der Empfehlung, dass man Bewegungen vermeidet, die sich sehr negativ auswirken, zu länger anhaltenden Beschwerdeverschlimmerungen und vielleicht zu weiteren Schäden führen können. Es ist wichtig, hier ein Mittelmaß zu finden, was einem gut tut, was man tolerieren kann - auch das ist ganz individuell verschieden.

Da hast du vollkommen recht!

quote sachsblau: Die Steilstellung der HWS ist auch eine Art Schonhaltung, die uns schützt und uns die Kopfhaltung trotz der Kopfgelenksschäden einigermaßen ermöglicht.

So sehe ich das auch. Nur erkläre das mal einem ´0815 D- Arzt´.... Die halten eine Steilstellung auch nach traumatischen Ereignissen für absolut normal und sehen darin keinen Anlass genauer zu untersuchen.

quote sachsblau: Dauerverspannte Muskeln sind in der Tat schwer beübbar. Damit werden selbst isometrische Übungen schwierig,

Deshalb beschränkten sich meine minimalen ´aktiven´ Übungen bisher auf die Arme während ich auf dem Rücken lag bzw. auf einen minimalen Druckaufbau gegen einen Widerstand am Kopf.

quote sachsblau: Das Gerätetraining habe ich ein halbes Jahr nach dem Unfall aufgedrückt bekommen. Man war der Meinung, dass ich dringend was tun müsse.

Erschreckend dass man Unfallopfern immer wieder kontraproduktive Therapien aufdrängt, oftmals ohne genaue Kenntniss über die Verletzung. Auch mir wurde ein Rückenschulkurs aufgedrängt. Aus Naivität, Unwissen und Angst vor der BG habe ich einen solchen Kurs angetreten. Nach der 3. Stunde habe ich diesen abgebrochen...

quote sachsblau: Es wird häufig die sogenannte Logi-Diät empfohlen.

Von der Logi- Diät habe ich noch nie gehört. Aber auf Weißmehlprodukte verzichte ich sowieso schon, da mir Vollkorn etc. besser schmeckt. Und was bei dir die Kartoffeln sind, sind bei mir Nudeln. Darauf könnte ich definitiv nicht verzichten, aber ich versuche einfach mal meinen Nudelkonsum etwas einzuschränken.

Liebe Grüße und gute Besserung!

Mrs. Jinx
 
Wie um Himmels Willen funktioniert denn das mit den Zitaten?
Stelle mich da scheinbar ein bißchen blöd an.
 
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