Hallo Zusammen,
mit Interesse habe ich in den letzten Wochen und Monaten viele viele Beiträge und Ratschläge gelesen.
Ich habe den Eindruck gewohnen, dass hier viel gutes Wissen vorhanden ist und ich ohne Hintergrundgedanken von Ärzten / Versicherung / Anwalt eine gute Idee zu meinem weiteren Vorgehen bekommen kann.
Im September letzten Jahres hatte ich einen heftigen Fahrradunfall (ohne Fremdverschulden gestürzt) und mir dabei den Humeruskopf, links kompliziert gesplittert abgerissen.
Neun Schrauben und Königseeplatte wurden drei Tage später eingesetzt. Alles soweit noch drin.
Schaden an die PUV gemeldet, bei der ich ebenfalls privat versichert und auch mit der Rechtschutz bin.
Der Krankenausaufenthalt und Bruch wurden sofort im Rahmen der PUV reguliert.
Seit dem Unfall habe ich 2x die Woche KG, Massagen, Lymphdrainage sowie bin ich eh 2-3x die Woche im Fitnessstudio. Generell also sehr aktiv und mit 43 an einer möglichst optimalen Heilung interessiert.
Leider macht mir der Schaden ein bisschen einen Strich durch die Rechnung. Beweglichkeit noch ziemlich eingeschränkt. Die Platte sitzt auch sehr weit oben.
Schmerzen, gelegentlich öffnet sich die Hand und gerne fällt auch mal der Schlüssel einfach runter.
So oder so werde ich täglich und oft / ständig mit den Auswirkungen belastet. Ich fahre beruflich im Außendienst sehr viel Auto, trage Dinge mit mir herum und muss auch recht viel im Oberkörperbereich sitzend oder stehend am Schreibtisch hin und her bewegen (Ordner, Papiere etc.). Ist alles auszuhalten und Bewegung tut generell gut. Aber es ist eben doch belastend und für den Kopf präsent und nicht ansatzweise so wie gewohnt früher.
Aufgrund von Beschwerden erfolgte im Februar Röntgen und CT. Mehr geht nicht, da noch Metall an der Stelle. Schrauben sitzen gut, Beschwerden also eher weichteilbegründet. Der behandelnden Arzt - in dem Bereich wohl auch eine bekanntere Koryphäe - will das Metall frühestens nach 1-1 1/2 Jahren entfernen. Da er aufgrund der vielen kleinen Trümmer lange abwarten möchte. Hinsichtlich einer Nekrose ist also nichts abschließend zu sagen.
Dank Corona sind KG, Massage, Lypmph und auch Fitness nicht mehr möglich. Training in Eigenregie zeigt, es wird wieder schlechter von der Beweglichkeit, ich muss also weiter und mit Unterstützung dran bleiben.
Aus dem Gespräch im Februar heraus und der klaren Aussage des Arztes - es wird definitv nie wieder wie früher (was mir schon klar war) - habe ich die Versicherung informiert, einen Fragebogen für den Arzt erhalten und diesen kurzfristig zum Ausfüllen abgegeben.
Nach 6 Wochen habe ich Ende März nachgefragt, ob der Bogen vorliegt. Prompt erhalte ich einen Betrag aufs Konto sowie zwei Tage später den entsprechenden Brief.
Aus dem Fragebogen heraus wird dort nun auf 15% der 70% Schulter anerkannt. Man gehe davon aus, wenn man 4 Wochen nix von mir höre, wäre alles OK und die Sache abgeschlossen - sehr einseitige Ansicht, aber naja, war ja zu erwarten. Alternativ habe ich mich zu melden und es würde ein Gutachter beauftragt aber ggf. müsse ich mit einer Rückzahlung der bereits verauslagten Summe ganz oder teilweise rechnen. ^^
Soweit so gut. Das ruft natürlich meine Sportlichkeit auf den Plan.
Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich die Dauerhaftigkeit nicht einschätzen. Ich finde generell ist hier zu wenig berücksichtigt, dass aufgrund des Schadens wohl einer stärkerer Verschleiß eintritt und ich für mich privat in spätestens 10/15/20 Jahren mit starken Problemen im Gelenk rechne.
Nach meinem Bauchgefühl und der Litaratur und meiner Forensuche, quer lesen usw. empfinde ich 2/7 für die Einschränkungen und 2/7 für die Zukunftsprobleme als Mindestmaß für eine Regulierung, mit der ich mich zufrieden geben würde.
Ich bin übrigens Linkshänder, also da nochmal zusätzlich betroffen durch die Einschränkung meiner Führungshand.
Wie schätzt ihr "Profis" das ein? Zu viel, zu wenig?
Ich habe jetzt überlegt einen Anwalt aufzusuchen. Derzeit bin ich eher weniger an einer Begutachtung interessiert. Erstmal lieber die Schrauben und Platte raus. Allerdings wird das noch dank Corona auf sich warten lassen, ich glaube nicht, dass ich wie von mir beabsichtigt im August / Anfang September drauf drängen kann - um innnerhalb des ersten Jahres seit dem Unfall noch einen Krankenhausaufenhalt zu haben und wenigstens noch das Tagegeld zu erhalten.
Somit wirds wahrscheinlich auf über 1 Jahr heraus laufen. Vielleicht noch in 2020 oder bis Mitte 2021. Danach sagte auch mein KG kann es 6-8 Monate dauern bis ich für mich eine Entscheidung habe, wie es sich nach der Entfernung anfühlt.
Ich müsste also jetzt entweder auf eine Regulierung wie von mir gewünscht drängen. 4/7 oder 5/7 erstreiten. Oder aber mir die Versicherung und ihr Gutachterunwesen noch nach Möglichkeit lange vom Hals halten.
Meine Plan ist also eher, mit dem Anwalt zwar die 4 Wochen auszuhebeln, um klar zu stellen, nein ich bin nicht einverstanden mit einem Abschluß der Regulierung.
Muss mir aber darüber hinaus den Rücken frei halten. Also ist vermutlich nach der ersten Zahlung und Feststellung von 15% es angeraten ein wohlwollendes Gutachten auf eigene Kosten in Auftrag zu geben, dass mir eine Basis schafft, von der aus es schwierig wird, meinen Standpunkt deutlich zu verschlechtern. Alles weitere inkl. Rechtstreit wird dann wohl die Zukunft bringen müssen.
Weiterhin habe ich eine Progression im Vertrag, die glaube ab 25% greifen würden. Was die Leistung etwas steigert sowie eine Invaliditätsrente ab 50% Invaliditätsgrad.
Progressionsstaffel sollte vermutlich zum greifen kommen. Eine Invalidität werde ich vermutlich nicht ohne weiteres ableiten können, oder? Bedeutet eine notwendig werdende Protese automatisch 100% der Schulter oder stellen die dann auch auf die Einschränken nach der OP ab. Mir macht das nämlich in erster Linie Sorgen, dass ich binnen der 3-Jahres-Frist einfach dann nicht die Kurve bekäme mit Behandlungen und Entscheidungen.
Vielen Dank für das Lesen und sorry für die Wall of Text. Ich hoffe das man so besser meine verschiedenen Gedankenspiele verstehen kann.
mit Interesse habe ich in den letzten Wochen und Monaten viele viele Beiträge und Ratschläge gelesen.
Ich habe den Eindruck gewohnen, dass hier viel gutes Wissen vorhanden ist und ich ohne Hintergrundgedanken von Ärzten / Versicherung / Anwalt eine gute Idee zu meinem weiteren Vorgehen bekommen kann.
Im September letzten Jahres hatte ich einen heftigen Fahrradunfall (ohne Fremdverschulden gestürzt) und mir dabei den Humeruskopf, links kompliziert gesplittert abgerissen.
Neun Schrauben und Königseeplatte wurden drei Tage später eingesetzt. Alles soweit noch drin.
Schaden an die PUV gemeldet, bei der ich ebenfalls privat versichert und auch mit der Rechtschutz bin.
Der Krankenausaufenthalt und Bruch wurden sofort im Rahmen der PUV reguliert.
Seit dem Unfall habe ich 2x die Woche KG, Massagen, Lymphdrainage sowie bin ich eh 2-3x die Woche im Fitnessstudio. Generell also sehr aktiv und mit 43 an einer möglichst optimalen Heilung interessiert.
Leider macht mir der Schaden ein bisschen einen Strich durch die Rechnung. Beweglichkeit noch ziemlich eingeschränkt. Die Platte sitzt auch sehr weit oben.
Schmerzen, gelegentlich öffnet sich die Hand und gerne fällt auch mal der Schlüssel einfach runter.
So oder so werde ich täglich und oft / ständig mit den Auswirkungen belastet. Ich fahre beruflich im Außendienst sehr viel Auto, trage Dinge mit mir herum und muss auch recht viel im Oberkörperbereich sitzend oder stehend am Schreibtisch hin und her bewegen (Ordner, Papiere etc.). Ist alles auszuhalten und Bewegung tut generell gut. Aber es ist eben doch belastend und für den Kopf präsent und nicht ansatzweise so wie gewohnt früher.
Aufgrund von Beschwerden erfolgte im Februar Röntgen und CT. Mehr geht nicht, da noch Metall an der Stelle. Schrauben sitzen gut, Beschwerden also eher weichteilbegründet. Der behandelnden Arzt - in dem Bereich wohl auch eine bekanntere Koryphäe - will das Metall frühestens nach 1-1 1/2 Jahren entfernen. Da er aufgrund der vielen kleinen Trümmer lange abwarten möchte. Hinsichtlich einer Nekrose ist also nichts abschließend zu sagen.
Dank Corona sind KG, Massage, Lypmph und auch Fitness nicht mehr möglich. Training in Eigenregie zeigt, es wird wieder schlechter von der Beweglichkeit, ich muss also weiter und mit Unterstützung dran bleiben.
Aus dem Gespräch im Februar heraus und der klaren Aussage des Arztes - es wird definitv nie wieder wie früher (was mir schon klar war) - habe ich die Versicherung informiert, einen Fragebogen für den Arzt erhalten und diesen kurzfristig zum Ausfüllen abgegeben.
Nach 6 Wochen habe ich Ende März nachgefragt, ob der Bogen vorliegt. Prompt erhalte ich einen Betrag aufs Konto sowie zwei Tage später den entsprechenden Brief.
Aus dem Fragebogen heraus wird dort nun auf 15% der 70% Schulter anerkannt. Man gehe davon aus, wenn man 4 Wochen nix von mir höre, wäre alles OK und die Sache abgeschlossen - sehr einseitige Ansicht, aber naja, war ja zu erwarten. Alternativ habe ich mich zu melden und es würde ein Gutachter beauftragt aber ggf. müsse ich mit einer Rückzahlung der bereits verauslagten Summe ganz oder teilweise rechnen. ^^
Soweit so gut. Das ruft natürlich meine Sportlichkeit auf den Plan.
Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich die Dauerhaftigkeit nicht einschätzen. Ich finde generell ist hier zu wenig berücksichtigt, dass aufgrund des Schadens wohl einer stärkerer Verschleiß eintritt und ich für mich privat in spätestens 10/15/20 Jahren mit starken Problemen im Gelenk rechne.
Nach meinem Bauchgefühl und der Litaratur und meiner Forensuche, quer lesen usw. empfinde ich 2/7 für die Einschränkungen und 2/7 für die Zukunftsprobleme als Mindestmaß für eine Regulierung, mit der ich mich zufrieden geben würde.
Ich bin übrigens Linkshänder, also da nochmal zusätzlich betroffen durch die Einschränkung meiner Führungshand.
Wie schätzt ihr "Profis" das ein? Zu viel, zu wenig?
Ich habe jetzt überlegt einen Anwalt aufzusuchen. Derzeit bin ich eher weniger an einer Begutachtung interessiert. Erstmal lieber die Schrauben und Platte raus. Allerdings wird das noch dank Corona auf sich warten lassen, ich glaube nicht, dass ich wie von mir beabsichtigt im August / Anfang September drauf drängen kann - um innnerhalb des ersten Jahres seit dem Unfall noch einen Krankenhausaufenhalt zu haben und wenigstens noch das Tagegeld zu erhalten.
Somit wirds wahrscheinlich auf über 1 Jahr heraus laufen. Vielleicht noch in 2020 oder bis Mitte 2021. Danach sagte auch mein KG kann es 6-8 Monate dauern bis ich für mich eine Entscheidung habe, wie es sich nach der Entfernung anfühlt.
Ich müsste also jetzt entweder auf eine Regulierung wie von mir gewünscht drängen. 4/7 oder 5/7 erstreiten. Oder aber mir die Versicherung und ihr Gutachterunwesen noch nach Möglichkeit lange vom Hals halten.
Meine Plan ist also eher, mit dem Anwalt zwar die 4 Wochen auszuhebeln, um klar zu stellen, nein ich bin nicht einverstanden mit einem Abschluß der Regulierung.
Muss mir aber darüber hinaus den Rücken frei halten. Also ist vermutlich nach der ersten Zahlung und Feststellung von 15% es angeraten ein wohlwollendes Gutachten auf eigene Kosten in Auftrag zu geben, dass mir eine Basis schafft, von der aus es schwierig wird, meinen Standpunkt deutlich zu verschlechtern. Alles weitere inkl. Rechtstreit wird dann wohl die Zukunft bringen müssen.
Weiterhin habe ich eine Progression im Vertrag, die glaube ab 25% greifen würden. Was die Leistung etwas steigert sowie eine Invaliditätsrente ab 50% Invaliditätsgrad.
Progressionsstaffel sollte vermutlich zum greifen kommen. Eine Invalidität werde ich vermutlich nicht ohne weiteres ableiten können, oder? Bedeutet eine notwendig werdende Protese automatisch 100% der Schulter oder stellen die dann auch auf die Einschränken nach der OP ab. Mir macht das nämlich in erster Linie Sorgen, dass ich binnen der 3-Jahres-Frist einfach dann nicht die Kurve bekäme mit Behandlungen und Entscheidungen.
Vielen Dank für das Lesen und sorry für die Wall of Text. Ich hoffe das man so besser meine verschiedenen Gedankenspiele verstehen kann.