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Hirnblutung nach Autounfall

Hallo Lilie,
Ja Kopfschmerz ist mein zweiter Name und die Dauererschöfpung nervt.
Es kommt vor, dass ich um 6.30Uhr aufstehe nichts aufregendes mit dem Kopf mache, also kein konzentriertes Arbeiten, und um 9.00 schon wieder müde bin und kurz schlafen muss.
Mittagsschlaf ist Pflicht.
Mache noch mal einen Arbeitsversuch.
Mir fehlt dass tägliche Radfahren zur Arbeit und die Kommunikation mit den Kolleginnen.
Wenn es dann immer nicht klappt und du es dir leisten kannst(!) dann bleibe, sofern die Gutachter das genauso sehen, zu Hause.
Mir hat der Gutachter der DRV durch die Blume, er darf ja nix sagen, geaft "Sie haben aber lange durchgehalten "

Da wurde mir langsam klar, dass ich kein fauler Drückeberger bin.
Aber ich meine mich immer noch rechtfertigen zu müssen, da ich ja so klar und fit wirke.
Die Fassade steht!
Max
 
Hallo max366,

mit geht es ähnlich. Immer Kopfschmerzen und Erschöpfung. Ich hatte gehofft, dass das mit der Zeit besser würde.

Eigentlich kann ich es mir nciht leisten, nicht mehr arbeiten zu gehen, da ich noch am Anfang meiner Berufslaufbahn war, als der Unfall passierte. Selbst bei Erwerbsminderungsrente wäre ich auf staatliche Hilfe angewiesen.

Die Gedanken kenne ich auch, dass ich oft das Gefühl habe, ich würde mich anstellen, ich müsste mich nur mehr anstrengen, und dann klappt das alles. Dann wäre ich wieder leistungsfähig. Von außen sieht man es einem ja nciht an. Wie Du sagst, die Fassade steht. Das hat dazu geführt, dass meine Belastbarkeit noch mehr zurückgegangen ist. Ich erkenne irgendwie auch meine Belastungsgrenzen nicht. Ich merke es immer, wenn es zu spät ist. Ich habe auch auch das Gefühl, dass man überhaupt nichts schafft. Die Dinge, die erledigt werden müssen (Anwalt, Gericht, Gutachten, Krankenkasse etc.) werden immer mehr, aber man schafft es nicht, das wegzuarbeiten, und wenn man etwas geschafft hat, kommen die nächsten Dinge hinzu.

Viele Grüße

Lilie13
 
Hallo max366,

mit geht es ähnlich. Immer Kopfschmerzen und Erschöpfung. Ich hatte gehofft, dass das mit der Zeit besser würde.

Eigentlich kann ich es mir nciht leisten, nicht mehr arbeiten zu gehen, da ich noch am Anfang meiner Berufslaufbahn war, als der Unfall passierte. Selbst bei Erwerbsminderungsrente wäre ich auf staatliche Hilfe angewiesen.

Die Gedanken kenne ich auch, dass ich oft das Gefühl habe, ich würde mich anstellen, ich müsste mich nur mehr anstrengen, und dann klappt das alles. Dann wäre ich wieder leistungsfähig. Von außen sieht man es einem ja nciht an. Wie Du sagst, die Fassade steht. Das hat dazu geführt, dass meine Belastbarkeit noch mehr zurückgegangen ist. Ich erkenne irgendwie auch meine Belastungsgrenzen nicht. Ich merke es immer, wenn es zu spät ist. Ich habe auch auch das Gefühl, dass man überhaupt nichts schafft. Die Dinge, die erledigt werden müssen (Anwalt, Gericht, Gutachten, Krankenkasse etc.) werden immer mehr, aber man schafft es nicht, das wegzuarbeiten, und wenn man etwas geschafft hat, kommen die nächsten Dinge hinzu.
Das kann sich sowieso kein Nichtbetroffener ansatzweise vorstellen. Die Ärzte sowieso nicht und die Versicherungsfuzzis sehen einen eh' als Simulanten.

Man kann es sich ja selber nicht vorstellen, weil man ja meist nur Gesunde kennt.

Und da geht man dann durch und braucht seine körperlichen Reserven auf, weil man automatisch so tut als wär' nix.

Gruß Goldmember
 
Hallo Lilie und Goldmember,
Ja, das ist so. Mich erdet die Reha immer.
Da sitzen genug, denen es schlechter geht.
Lilie:
Wenn du es dir nicht leisten kannst, versuche es weiter.
Ich kenne sehr viele, die sich seit Jahren durchbeißen.
Das möchtest du bestimmt nicht hören, sorry.
Es gibt zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten, wie z.B. einen Jobcoach, der neben einem sitzt und hilft.
Auch für den Arbeitgeber kann es attraktiv sein, wenn der Arbeitsplatz vom Interationsamt gefördert wird. Kollegen/innen können einen Zuschuss bekommen, weil sie dir helfen.
Das nennt sich Minderleidtungs- und Betreuungszuschlag.
Ich hatte das für mich beantragt und sofort den Höchstsatz bewilligt bekommen.
Das Selbstwertgefühl steigt einfach, wenn an etwas für die Gesellschaft tut und gleichzeitig wird das Hirn gefordert und trainiert.
Als junger Mensch zu Hause zu sitzen nagt am Selbstwertgefühl und fördert Depri.
Durch die Zuschüsse fühlte ich mich nicht mehr so als Klotz am Bein.
Das sind alles nur Anregungen, aber vielleicht bringt es dich ein Stück weiter.
Rede mal mit deiner Psyologin/en darüber. Dito Neurologin.
LG
Max
 
Hallo max366, hallo Goldmember,

@Goldmember: Da gebe ich dich vollkommen Recht. Man versucht immer alles so zu machen wie vor dem Unfall, und von anderen hört man dann, wieso, es ist doch gar nichts. Besonders von der Gegenseite. Ganz nach dem Grundsatz. Was man nciht sieht, ist eben nicht vorhanden.

@ max366: Danke für die Tipps: Jobcoach, das kannte ich bisher noch gar nicht. Ich habe mich auch schon ein bisschen im Netz darüber informiert. Hört sich gut an. Mit dem Integrationamt hatte ich auch schon vor ca. 2 Jahren Kontakt aufgenommen, aber die können eben erst für mich etwas tun, wenn ich in der Wiedereingliederung bin. Dafür muss meine Belastbarkeit aber auf wenigstens 3 Stunden sein (in der Reha sagte man mir, sogar noch höher, denn wenn ich mich auf der Arbeit in 3 Stunden völlig verausgabe, bekomme ich den Alltag nicht mehr hin). Eine Wiedereingliederung macht ja auch keinen Sinn, wenn man die tägliche Arbeitszeit nicht steigern kann.

Es ist irgendwie alles sehr schwierig.

Viele Grüße

Lilie13
 
Man versucht immer alles so zu machen wie vor dem Unfall, und von anderen hört man dann, wieso, es ist doch gar nichts. Besonders von der Gegenseite. Ganz nach dem Grundsatz. Was man nciht sieht, ist eben nicht vorhanden.
Es ist noch viel problematischer! Durch die Kompensationsleistungen, um angepasst zu erscheinen, belastet man sich selbst aussergewöhnlich und verschlimmert seinen Unfallfolgezustand, fordert eine hirnorganische Wesensveränderung mit gravierenden Folgen heraus, oder "Spätfolgen" wie Epilepsie. Niemand sieht, welche Mühe man aufwendet, um wie andere zu scheinen, wenn man mit einem Hirnschaden leben muss. Wer aber solche Behinderungen offen trägt, wird diskriminiert, ist der Idiot. Und wer nicht kompensiert, gilt als faul.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lilie,
Bevor wir uns weiter austauschen ist es natürlich nicht unerheblich, was du beruflich machst und wie dein Arbeitsplatz aussah.
Falls du das oben irgendwo mal geschrieben hast....sorry ich bin mittendrin eingestiegen und schaffe es nicht die letzten Jahre zu lesen.
Ich bin natürlich kein Fachmann, aber vielleicht können wir ja hier mit dem Forumschwarm ein paar Ideen entwickeln, wie Dein aktueller frustrierender Stillstand aufgelöst werden kann.

LG
 
Es ist noch viel problematischer! Durch die Kompensationsleistungen, um angepasst zu erscheinen, belastet man sich selbst aussergewöhnlich und verschlimmert seinen Unfallfolgezustand, fordert eine hirnorganische Wesensveränderung mit gravierenden Folgen heraus, oder "Spätfolgen" wie Epilepsie. Niemand sieht, welche Mühe man aufwendet, um wie andere zu scheinen, wenn man mit einem Hirnschaden leben muss. Wer aber solche Behinderungen offen trägt, wird diskriminiert, ist der Idiot. Und wer nicht kompensiert, gilt als faul.
....ja ds hast du recht.
Einige Freunde sind bei mir auch neidisch, dass ich jetzt nicht mehr arbeiten muss.
Wenn ich bei der Arbeit früher nach den vier Stunden nach Hause gegangen bin, haben einige auch gesagt "oh du hast das aber gut, du darfst jetzt schon nach Hause".
Ich habe dann immer geantwortet: vor dem Haus fährt eine Buslinie, stell dich vor dem Bus lass dich umfahren und dann kannst du auch früher nach Hause.
Um verstanden zu werden ist immer eine Reha ganz gut oder dieses Forum. Hier sind Gleichgesinnte man muss nicht lange sich erklären.
LG
 
Hallo KoratCat, hallo max366,

ich wusste gar nicht, dass es solche Auswirkungen haben kann, wenn man immer über seine Grenzen geht. Das ist erschreckend.

Ich habe gestern mal wieder nur gelegen. Ich konnte nicht mehr, nur Kopfschmerzen, Übelkeit, Wortfindungsstörungen und Schwäche. Die Tage vorher waren auch wieder anstrengend. Und das meiste, was man macht ist für die Gerichtsverhandlungen, Anwalt, Vesicherungen etc. Mich schaffen solche Termine stark. Aber man kann sie auch nicht so einfach verschieben, weil man dann wieder Wochen auf einen neuen wartet.
Freizeit findet kaum noch statt. Für Treffen mit Freunden (falls welche geblieben sind nach dem Unfall) fehlt mir meist die Kraft. Und wenn ich es dann doch mal schaffe, geht es mir die Tage danach schlecht, weil es zu anstrengend war. Kennt Ihr das auch?

@ max366: Das stimmt, in der Reha hat man irgendwie einen geschützen Raum und man wird verstanden. Aber kaum zu Hause, wird man überrollt von Dingen, die erledigt werde müssen. Ist mir jedenfalls so ergangen.

@KoratCat: Ich stimme Dir da auch zu. Wenn man man offen mit seinen Problemen umgeht, wird man entweder nicht mehr ernst genommen, oder man bekommt zu hören, man müsste ja nur dagegen angehen, dann klappt alles, also wird einem unterstellt, man sei faul. Diese Erfahrungen habe ich auch machen müssen. Es ist kein schönes GEfühl. Da fängt man ganz schnell an, an sich selbst zu zweifeln, ob man sich auch genug anstrengt.

Viele Grüße

Lilie13
 
Hallo Zusammen,

ich möchte Euch mal ein kurzen Update geben.

Das Gutachten vom Arbeitgeber habe ich hinter mir. Es hat etwa 2 Stunden gedauert und war in einem GA-Institut. Ich habe keine Ahnung, was dabei herumkommt. Ich werde auf jedenfall auf eine Kopie des Gutachens bestehen. Was dann passiert bzw. wie mein Arbeitgeber reagieren wird, bleibt abzuwarten.

Den Gerichtstermin gegen die PUV habe ich diese Woche hinter mich gebracht. Die PUV ist zu keiner Einigung bereit und besteht darauf, das alles gerichtlich geklärt wird. Die Verhandlung dauerte keine Stunde. Ich musste noch einmal alles erzählen, den Unfallhergang und wie es mir danach ergangen ist. Dann hat der Richter einen neurologischen Gutachter bestimmt. Er wollte erst einmal nur dieses GA bevor ggf. andere hinzukommen. Mein Anwalt hatte noch angemerkt, dass ein neuropsychologisches GA wichtig wäre, aber nein, erst einmal nur neurologisch.

Da habe ich auch gleich wieder eine Frage: Wäre auch in einem Verfahren gegen die PUV ein biomechanisches GA im Vorfeld nicht sinnvoll? Oder ist das nur in den Verfahren gegen die Haftpflichtversicherung nötig?

Auf jeden Fall hat das alles wieder enorm geschlaucht und die Tage danach viele Kopfschmerzen gebracht. Das Ganze ging im Vorfeld ja schon los. Jetzt habe ich noch ein paar Tage, dann geht es in die nächste Gerichtsverhandlung gegen die HPV des Unfallverursachers. Da habe ich jetzt beim dritten Termin den dritten Richter. Das wird wieder ein Kraftakt. Der Unfallverursacher sollte dann jetzt wohl auch erscheinen. Ich hätte nciht gedacht, dass mir das etwas ausmacht, tut es aber leider doch. Vor dieser Verhandlung ist mir irgendwie noch mulmiger.... Dann sollte es danach auch in diesem Verfahren mit GA los gehen.

Im Moment ist mir alles zu viel und mir geht es wieder viel schlechter. Das scheint wohl normal zu sein.

Ich wünsche Euch allen schöne Ostertage!

Viele Grüße

Lilie13
 
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