Hallo Kai-Uwe,
Das sagst du ganz richtig, da steht man schon knietief im Moor!
Du hast ja noch weiteres wichtiges geschrieben:
"Nur wann die Leistung anerkannt ist....davon steht nix in den Bedingungen."
Das ist doch der Trick, die Schulungen für die Versicherungsagenten richten sich genau darauf ein: einlullen, vertrauliches Geplausche im Wohnzimmer, Ablenken vom wesentlichen, gute, eindrucksvolle Stories erzählen, und das Kleingedruckte brauche man nicht zu lesen, denn man habe ja nun alles, was wichtig ist, besprochen. Und wenn was unklar sein, könne man ihn ja jederezeit fragen.
Alles richtet sich darauf, dass man eine Berufsunfähigkeit erlangen kann, und dass man schnell den Vertrag unterzeichnen soll, aber das heißt noch lange nicht, dass dann die BU auch dafür aufkommt, im Schadensfall!
Da die Mehrzahl der Deutschen bequeme Befehlsempfänger sind, richtet man sich auch nach diesen Empfehlungen des 'Freundes der Nachbarschaft', der einem die Versicherung verhökert, und ist sogar dankbar, dass man sich mit den vielen Seiten Kleingedruckem nicht befassen muss.
Mein V-Vertreter hat mir aufgebunden, das sein nur dann wichtig zu lesen, wenn es wirklich zu einem richtigen Fall gekommen ist, und dann brauche ich mich nur bei ihm zu melden und er mache dann schon alles für mich! Es war schon spät am Abend und ich war froh, dass ich meine Unterschrift geben konnte damit ich endlich meine Ruhe mit dem Kram hatte.
So wie ich dachte, als 20 jähriger, denken viele: Das ist doch ein Mensch, der das gelernt hat, und der wird es schon richtig machen.
Egal was für Betrügereien, man ist immer auch mit selbst schuld, weil man sich hat zu sehr "befehlen" lassen.
Wenn in einer Sache, die man unterschreiben soll, ein Anhang ist, der sich in der Schriftart der vorherigen Schrift abweicht, dann ist das ein Hinweis, dass das nicht so wichtig ist, also ein indirekter Befehl/Aufforderung, das musst du jetzt nicht alles so genau durchlesen, das macht man, wenn man mal Zeit und Muse dazu hat (Wer hat das schon, eine Muse, sich in juristisch Deutsch zu vergnügen).
Es nützt ja trotzdem nichts, wenn die Unterschrift schon geleistet wurde, und dafür, dass man das schnell tut, sorgen die Stories, dann wird 'immer' schaurig erzählt, wie einst der Kollege zur Arbeit fuhr und in einen Unfall verwickelt wurde, beide Arme weg, und keine Arbeit mehr..... Da bleibt einem nichts anderes übrig, als sich schnell schnell abzusichern, bevor man am nächsten Morgen zur Arbeit fährt.
Das ist nicht Zufall, das ist alles bis ins kleinste Detaill bedacht.
Damit kalkulieren die Strategen:
Das Grundbedürfnis eines jeden Menschen,
- das Erreichte möchte man absichern.
Oberflächlichkeit und Unfähigkeit führen zu:
- Bequemlichkeit, sich nicht mit Kleingedrucktem auseinandersetzen,
- blindes Verlassen auf vermeintlich Wissende
- hoffen, passiert schon nix,
- blauäugiges Vertrauen gegenüber "höher gestellten" und Mächtigeren
- dümmliche Titelgläubigkeit
- von Äußerlichkeiten blenden lassen
Gruß Ariel