• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Hallo; ich suche Kontakt zu & Erfahrungsaustausch mit Leuten, die unter Handverletzungen & deren Folgen leiden!

Etienne1

Mitglied
Registriert seit
20 Sep. 2017
Beiträge
50
Schöne Grüße in's Forum.

Da ich selbst nun schon seit über einem Jahr mit den heftigen Folgen einer verpfuschten :confused: Fingerbehandlung- und operation zu kämpfen habe (dazu gibt es einen Thread von mir hier im Forum) und ich mich auf Ärzte und deren "Prognosen" im allgemeinen nicht mehr verlassen kann, suche ich hier den Erfahrungsaustausch mit Leidensgenossen, denen es ganz ähnlich erging, wie mir, also jenen, die sich insbesondere auch mit ärztlicher Ignoranz, fachlichem Halbwissen und widersprüchlichen Prognosen im praktischen Alltag herum ärgern müssen: Wie sieht euere handchirurgische Leidensgeschichte aus, wie sehr sind die Prognosen vom tatsächlichen Heilungsverlauf abgewichen; wie geht ihr im praktischen Alltag mit eueren Einschränkungen um? Gibt es vielleicht auch einige "ungewöhnliche Glücksfälle"?

Merci beaucoup für das Interesse im voraus. :D
Etienne :)
 
Hallo Etienne,

nicht ich, sondern mein Partner wurde handchirurgisch versorgt. Dabei muss man sagen, dass es für diesen komplizierten Bruch des Handgelenks doch ein bisher erstaunlich gutes Resultat gibt. Unser Glück war, dass er wirklich von hervorragenden Operateuren behandelt wurde. Wir wussten von vorneherein, dass es nie wieder so werden wird, wie es war.

Unser Problem (eigentlich ja seines, aber uns gibt es nur im Doppelpack ;)) ist tatsächlich das Thema BG. Momentan bin ich gewaltig am lernen, dank der Mitglieder hier im Forum.

Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg bei Deinem Kampf, und hoffentlich auch die Möglichkeit, dass Deine Hand hinsichtlich Bewegungsfähigkeit einschließlich Schmerzen noch verbessert werden kann.

LG Andrea
 
Hallo,
Auch meine linke Hand ist leider nur noch Bruchwerk. Vieles ist auch von den Ärzten versaut worden bzw. wurde nicht richtig erkannt und somit falsch behandelt. Ob es nun "nur" eine Nervenverletzung, die da noch obendrauf kommt oder doch schon eher ein CRPS Typ 2, da streitet man sich...auch in Abhängigkeit, ob man der BG dient oder nicht.
Aus Zeitmangel schreib ich jetzt nur kurz, wollte nur sagen, dass mein Glück und Heil in den begabten Händen meiner Ergotherapeutin liegt! Ohne die regelmäßige Behandlung bei ihr, die wirklich jedes muskelchen fühlen und beim Namen nennen kann, hätte ich jetzt schon eine versteifte Krallenhand. Die regelmäßige sehr gute Therapie bewahrt mich momentan davor! Und die zahlt die BG zum Glück.
Ich weiß, diese findet man nicht am jeder Ecke, aber das suchen lohnt sich ungemein... eine x-beliebige Ergo, die auch zappelige Kids und Omas mit Demenz etc. macht, hilft einem da meist leider nicht wirklich weiter...
LG Ellen
 
@elster999
Kannst Du bitte CRPS Typ 2 genauer definieren? Das ist doch Morbus Sudek, oder?
Ich hatte das bei meinem Partner auch schon vermutet, aber von ärztlicher Seite ist hier nichts erwähnt worden.

Aber ich hatte eben gelesen, dass diese mit Kraftverlust zusammenhängt, und auch mit einer Wiederkehrenden Schwellung. Und darum vermute ich das eben auch bei ihm. Gibt es hierfür spezielle Untersuchungen?

Ich glaube dank Dir sind wir damals zur Hand-Ergo gegangen, und das war ein super Tipp. Das hat ihm tatsächlich auch am meisten weiter geholfen. Momentan bekommt er ausschließlich Physio, und ich habe den Eindruck, dass es schlimmer statt besser wird. Zumindest ist das Handgelenk wieder stärker geschwollen (kann aber auch mit der Hitze in Zusammenhang stehen). Bei den Schmerzen sagt er mir halt nicht immer alles...

LG Andrea
 
Hallo Andrea,
Crps ist sudeck ja. Kannst du hier vuel drüber lesen im Forum. Typ 2 bedeutet einfach, dass da auch eine Nervenverletzung vorliegt. Das macht die Diagnostik noch etwas schwieriger, vor allem wenn nicht sein kann, was nicht sein darf.
Schwellung, Schmerz und kraftverlust kann ganz auch von einem " eingeschnappten" Nerven als Reaktion kommen.
Ich würde nicht weiter zur Physio gehen, wenn es nichts bringt oder sogar schlechter wird... ich gehe nur noch zur Ergo. Woche für Woche und verzichte freiwillig nicvt, weil ich sofort merke, wie es schlechter wird. Jetzt zur Urlaubszeit z.B. und das, obwohl ich schon selbst etwas massiere etc. Aber so gut alles lösen bekommt man selbst halt nicht hin...
Da uch meine Ergo habe und die BG da auch nicht motzt, werde ich dort optimal mit der Hand versorgt. Schmerzmedizinisch bin ich auch gut versorgt, da nehmen sich die Medis nicht so viel Unterschied. Deshalb hab ich es aufgegeben, mich aufzureiben und zu hoffen, dass irgend ein Doc es offiziell anders benennt. Dann gibt's eh nur Stress mit der BG.
Und so hab ich vor allem die wichtige Therapie und Medis und komme inzwischen mit meinen Einschränkungen sehr gut klar im Alltag...
LG Ellen
 
Danke für die Rückmeldung Ellen,

obwohl ich zwar glaube, dass wir insgesamt einen recht guten BG-Arzt erwischt haben, muss man Ergo schon fast erkämpfen. Was das Zahlen der BG von Medikamenten und Behandlungen angeht, können wir definitiv auch nicht meckern. Er bekommt sogar die Freistellung von der Arbeit für seine Behandlungstermin als Verletztengeld bezahlt (freilich erkämpft). Wobei ich es nach wie vor für Unsinn halte, wenn man mit einem schmerzenden Handgelenk zur Physio geht, und es dort weiter geschunden wird.

So im Alltag kommt er auch recht gut zurecht, aber auf Arbeit halt nicht. Zu Hause macht man dann halt ein Päuschen wenn es zu arg zwickt, auf Arbeit geht das nicht. Und ich bin auch echt am zweifeln, ob die vielen starken Medikamente immer so gut sind. Er versucht auch, sich immer wieder mal Tabletten zu verkneifen.
 
Hallo, Andrea

Besten Dank für Deine Genesungswünsche. Auch Dir/Euch wünsche ich ganz viel Durchhaltevermögen, Kraft und noch mehr Glück! :)

Ich habe mir heute schon Deinen/Eueren Fall genau durchgelesen und bin erstmal ordentlich schockiert von all' dem Verwaltungskram, der da noch oben drauf kommt. Mensch - es geht doch wirklich immer nur um's Sch...Geld! Aber es freut mich sehr für euch, daß offenbar alles besser verlaufen ist, als zunächst befürchtet - angesichts einer solchen Verletzung! :eek: Eines fiel mir auf: ist es richtig, daß der Bruch unter einer deutlichen Stufenbildung (Pseudarthrose) verheilt ist? Weißt Du dazu Näheres? Halte mich doch bitte auf dem laufenden, Danke!

Ich selbst mußte - leider - aufgrund der BG-Behandlung die Erfahrung machen, daß manche Ärzte sich alleinig aus Kostengründen (sorgfältiges Arbeiten = Zeitaufwand = Mehrkosten) in Bezug auf das sogenannte "Outcome" (subjektiv angestrebtes (!) OP-Ergebnis) doch auffallend viel Spielraum :mad: ließen; in meinem Falle wurde weniger sorgfältig gearbeitet, da man meinen Beruf (Forst- und Umweltwissenschaftler) "übersehen" hatte, einen Beruf also, in dem man, ähnlich einem Handwerker, körperlich und sehr viel mit den Händen arbeiten muß, vor allem mit schweren Werkzeugen (Kettensäge, Fälleisen, Holzspalthammer etc. pp). Ein sicherer, fester Griff bedeutet hier schlichtweg Sicherheit für sich und die Kollegen! Hinzu kommt das sichere Bedienen (Gangschaltung, Funktionshebel..., etc. pp) von Bulldog, Harvester und ähnlich schweren Fahrzeugen. Das haben die Ärzte alles komplett ignoriert und meinen Finger daher aus Kostengründen auf Minimalniveau operiert, damit es halt eben für leichte Büroarbeiten wie tippen usw. ausreicht - sie hätten es problemlos besser machen können, das hätte halt nur etwas mehr gekostet! Als ich den verantwortlichen Operateur nach der OP damit konfrontierte, kam nur ein großes "Oooops...; das tut mir aber jetzt sehr leid für Sie - naja, schauen Sie halt nach vorne (...als ob nie etwas gewesen wäre)". Und das, obwohl er vor der OP meinen Beruf ganz genau kannte - es steht nämlich alles haarklein in den üblichen Papieren! :rolleyes:

Hallo, Ellen

Himmel - Dich hat es aber auch wuchtig getroffen. :oops: Hoffentlich ist es kein CRPS (drei Kreuze schlag'...)! Gut, daß Du wenigstens eine kompetente Ergotherapeutin hast, das läßt, denke ich, wirklich hoffen! Meine Ergotherapeutin ist jung, relativ unerfahren und vom Typ "x-beliebige Ergo, die auch zappelige Kids und Omas mit Demenz etc. macht"; allerdings behandelt sie mich nach meinen Vorstellungen mit einem teueren Ultraschallgerät und geht auf meine Vorschläge problemlos ein - das ist aber nur ein Vorteil, solange ich mich vorher selbst über die Therapiemethoden gründlich informiere! Teamwork, gewissermaßen. Diese Ultraschalltherapie mache ich nun schon seit ca. 10 Monaten und 1 - 2 mal/Woche/jeweils 10 Minuten. Damit wird die Durchblutung und Geschmeidigkeit der Weichteile wie Bänder, Sehnen, Muskeln etc. angeregt - bislang bilde ich mir gerne einen Fortschritt ein, als "letzter Strohhalm" gewissermaßen. Hoffentlich täusche ich mich nicht! Mich interessiert auch, wie es Bei Dir weiter geht. Ich drücke Dir ganz fest alle vier Daumen, daß es kein CRPS ist! :)

A bientot
Etienne
 
Hallo Etienne,

es war eigentlich vom ersten Tag an ein Kampf und auch viel Glück. Der aufnehmende Arzt im Unfallkrankenhaus meinte erst, "uiiii, das sieht nich so einfach aus. Sie können es sich aussuchen ob wir operieren sollen, oder sie einen Gips tragen wollen". Da Handwerker (ähnlich wie bei Dir), war für ihn sehr schnell klar: operieren. Dann meinte aber der Operateur, das könne man auch mit Gips machen, das ginge bei dem Bruch. Zum Glück sagte mein Schatz aber: Nein, operieren, ich will nicht so lange mit Gips rum laufen, es soll möglichst schnell wieder heilen. Bei der OP hat sich dann wohl erst das gesamte Ausmaß gezeigt. So war das schon die erste glückliche Entscheidung. (Zumal uns niemand gesagt hatte, dass es sich um einen Trümmerbruch handelte)

Und solche glücklichen Entscheidungen gab es eigentlich immer den ganzen Krankheitsverlauf. Auch sollte die Platte zunächst drin bleiben, aber mein Partner bestand darauf, dass man sie raus macht (wir vermuteten eine Schraube kratzt an einer Sehne). Er ist dann extra in eine andere Klinik gefahren und ist denen echt auf den Senkel gegangen. Er musste sogar unterschreiben, dass man ihn darauf hingewiesen hat, dass keine Verbesserung eintritt. Und was war das Ende vom Lied? Es ist eine Verbesserung eingetreten.

Genau so wie er sagt, dass er eben meint, dass da noch irgendwie eine Nervensache mit dabei ist. Er beobachtet sich selbst ganz genau - was wann wo...

Auch beim BG-Arzt waren wir das eine oder andere mal lästig ;) - Aber es half nix. Gerade in der ersten Zeit heilt am meisten ab. Von der Pseudoarthrose habe ich noch nichts vernommen. Die Heilungsdauer kam dadurch zu Stande, dass er darauf bestanden hat, die Metalle zu entfernen (Platte mit 10 Schrauben) - und der Operateur wollte damit warten, bis der Bruch stabil verheilt war (dem waren bei dem Bruch sogar 9 Monate Heilung zu wenig).

Wie Du schon schreibst, man muß zwar den Beruf bei der Aufnahme angeben - aber die Ärzte interessiert das nicht. Es wird sich ausschließlich auf die Verletzung konzentriert, und macht dann "das übliche", was halt die Krankenkassen gut bezahlen.
Hast Du Deine Behandlung schon abgeschlossen? Wie geht es bei Dir beruflich weiter? Ich glaube kaum, dass Du ihn mit diesen Einschränkungen noch machen kannst, oder? Im Gegensatz zu anderen weiß ich, was "HANDWERK" heißt, und dass man dazu IMMER beide Hände braucht....
 
Hallo @Etienne1
mich beschäftigt neben der durch den Unfall u.a. auch erlittenen Schulterverletzung mittlerweile auch stark die ehemalige Handverletzung, die durch den Unfall nun wieder aufkeimt und sich verschlimmert.

Ich hatte 2009 einen Unfall und mir dadurch einen Morbus Dupuytren zugezogen. Keine schöne Sache und hat einiges an Behandlungszeit gekostet, bis ich schmerzfrei war (nur Akupunktur hat geholfen).

Nun ist aber bei dem neuen Unfall die hand erneut sehr stark bei dem unerwarteten Aufprall in das Metall des Autos eingeschlagen und die Krümmung und die Wucherungen der Faszien haben sich deutlich verschlimmert.

Die Schmerzen sorgen mittlerweile auch dafür, dass ich deswegen öfters in der Nacht aufwache.

die OP-Methoden bei Morbus Dupuytren schauen m.E. nach hier in Deutschland eher sehr mau aus. In Österreich wird z.B. schon deutlich mehr bezahlt und auch bessere Methoden bezahlt.

Hat hier jemand im Forum evtl. Wissen und Erfahrungen mit der Handkrümmung und dem Wachstum der Faszien bei Morbus Dupuytren, die er weitergeben möchte?


Freue mich über jede info aus Patientensicht, da ich bisher von den Ärzten eher nur hören musste,dass M.D. völlig schmerzfrei sein solle. Dies spiegelt aber nur die reinen ärztlichen Behauptungen wieder. Betroffene wissen da ganz anderes zu berichten.


L.G- Happycamper
 
Hallo, Happycamper

Wie lief denn der Unfall in 2009 ab und welcher Art genau ist denn Deine Schulterverletzung und in welchem Zustand befand/befindet sich Deine Hand (rechts/links?) danach? Wie war die ärztliche Versorgung? Hast Du noch die Befunde? Bist Du Links- oder Rechtshänder? Ich lese in der deutschen Medizinliteratur auffallend oft, daß die Ursache des MD "bislang noch unklar" sei - demgegenüber wird aber gerade in Deutschland äußerst fleißig operiert, eigentlich recht widersprüchlich, denn es werden ja dann nur die Symptome kaschiert - die "unbekannte" Ursache bleibt weiter bestehen! Fakt ist, daß es sich bei den "Faszienwucherungen" um überschießendes Bindegewebe handelt, ähnlich einer ungehemmt wuchernden Narbe, welche ja auch aus Bindegewebe besteht. Als Auslöser vermutet man unter anderem ein mechanisches Trauma, sprich, eine starke Quetschung, bei der die Gewebegrundstrukturen wie z. B. Muskeln, Gefäße, Sehnen etc. derart stark geschädigt werden (quasi "in Unordnung" kommen), daß der Körper gewissermaßen panisch die Reparaturmechanismen aktiviert, welche dann einfach über das Ziel hinausschießen - jedoch nicht zu verwechseln mit manifestem Morbus Sudeck! Bei manchen Menschen ist dies sogar anlagebedingt, also genetisch verursacht! Sofern bei Dir aber kein überschießendes Narbengewebe festgestellt wurde, kannst Du diese Ursache sicher ausschließen.

Das gefährliche und tückische bei MD ist, daß er, unbehandelt oder falsch behandelt, früher oder später zu einer verkrüppelten Hand führen wird! Starke Schmerzen aufgrund der ausgeprägten Deformationen sind dann leider oft das geringste Problem. Je früher eine fachärztliche Behandlung, desto besser - am besten natürlich bei einem Handchirurgen mit sehr vielen Erfahrungen und nachgewiesenen, positiven Erfolgen!!!

Man kann Bindegewebswucherungen, je nach Ausmaß, sehr gut mit speziellen Enzymen ("Kollagenasen"), welche ein "Einschmelzen" der Kollagenstrukturen bewirken, indem die Wucherungen damit gezielt und wiederholt unterspritzt werden, behandeln. Da hier ein absolut präzises und versiertes Arbeiten vorausgesetzt wird um nicht das Gegenteil zu erreichen, ist dies eine Domäne sehr erfahrener Handchirurgen, die ganz genau wissen, was sie tun!!!

Ärzte und Schmerzen: schon an der Universität wird den Medizinstudenten eingebläut, sich von den Schmerzäußerungen der Patienten, da "rein subjektiv", "professionell" zu distanzieren, um das "objektive" Untersuchungsergebnis nicht unnötig zu verfälschen! Ein guter Arzt allerdings nimmt seinen Patienten in absolut jeder Hinsicht ernst! Es lohnt sich, als Patient darauf zu bestehen!

Viel Glück!

A bientot
Etienne
 
Salut Etienne,

vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Damals ist der Unfall auf dem Weg zur Arbeit passiert. War wie immer mit dem Rad unterwegs und bin recht zügig zu einem meiner Auftraggeber gefahren.

Als ich mich einmal von meiner sportlichen Sitzposition mich aufrichtete und dadurch kurz freihändig fuhr, um meinen Rücken durchzustrecken, brachen 3 Rohre vom Rad gleichzeitig durch. (War warscheinlich ein Ermüdungsbruch).

Bin dann unkontrolliert gegen ein entgegenkommendes Auto gestürzt und habe mit der rechten Hand den Seitenspiegel weggeschossen. Ging aber so schnell, dass ich mich nicht an alles erinnern kann.


Schmerzen waren monatelang schon relativ stark. Konnte niemanden mehr die Hand geben. Schulmedizin komplett überfordert.
Erst mit Akupunktur habe ich das Schmerzproblem dann hinbekommen.

Seit dem neuen Unfall im Mai 2017 sind die Wucherungen nun wieder aktiviert worden und die "Kralle" krümmt sich weiter.

Diese Krankheit soll ja anscheinend eine genetische Verirrung sein, d.h. auch als sog. Wikinger-Krankheit bezeichnet werden, da diese damals wohl den Gendefekt weitergetragen wurde.

Ausgelöst wird sie aber durch ein Trauma oder einen heftigen Schlag.

Handchirurgen bzw. Spezialisten gibt es in München anscheinend nur 2. Davon gibt es aber nur einen für gesetzliche Versicherungen und der verweist auf die schlechten Leistungen der Kassen und dass man da nicht viel in unserem gesetzlichen Rahmen unternehmen könne.

Wenn jemand einen Handspezialisten im Süddeutschen Raume kennt, dann bitte um Mitteilung.


Wäre Euch trotzdem für jeglichste persönliche infos sehr dankbar.


Liebe Grüße und Danke im Voraus


happycamper
 
Hallo, Andrea

Dein Partner hat mit einer solchen Verletzung also mehr als einmal großes Glück im Unglück gehabt. Gott sei Dank kann ich da nur sagen! Und ganze 9 Monate Heilung - da wollte der BG-Arzt entweder auf "Biegen und Brechen" auf Nummer Sicher gehen, oder er hat schlichtweg keine Ahnung gehabt, was mir von meinen eigenen Erfahrungen her wesentlich plausibler scheint! Gut, daß ihr euch nicht die Schneid' abkaufen laßt, man muß den Ärzten immer wieder vor Augen halten, daß sie es nicht mit Opfern zu tun haben, sondern mit erwachsenen Menschen! Wie geht es Deinem Partner denn jetzt eigentlich?

Ich bin nach wie vor mit fachmedizinischen Recherchen beschäftigt und es hat sich bis jetzt leider bestätigt, daß mein Operateur, ein BG-Assistenzarzt (quasi ein Lehrling...), die Gelegenheit genutzt hat, um mit meiner Operation seine Liste für die anstehende Facharztprüfung vollzubekommen. Er wollte mir außerdem noch unbedingt eine Arthrodese, also eine Gelenkversteifung, aufschwätzen und versuchte, mich mit den Worten "Entweder Arthrodese sofort oder Sie müssen halt mit den Schmerzen leben" unter psychischen Druck zu setzen! Da war er bei mir aber an der falschen Stelle! Allerdings hat sich auf diesem Wege jetzt auch herausgestellt, wieso mein Finger noch immer so gebeugt und unbeweglich ist, von der enormen Gelenkschwellung nach über einem Jahr (!!!) mal ganz abgesehen: der Pfuscher hat den Finger entgegen dem ursprünglichen Plan (Reponieren und Vernähen, fertig) operativ auf eine Arthrodese vorbereitet, sprich, das Gelenk nahttechnisch teilversteift - und das, ohne meine ausdrückliche Einwilligung! Ich wollte ihn vor zwei Wochen deshalb zur Rede stellen, doch sein damaliger Oberarzt teilte mir mit, daß der Operateur bereits nach seiner Facharztprüfung in 06/2017 (meine OP war in 05/2017!) eine Stelle in Florida angenommen hat - dort verdiene man schließlich mehr!!! So eine Sch...e!!! Ach ja - bis heute halten sich die Schmerzen in Grenzen, entgegen der Androhung des Arztes!

Dessen ungeachtet suche ich dennoch jede nur denkbare Möglichkeit, den operierten Finger wieder vollbeweglich zu bekommen: vor allem Ergotherapie mit der Ultraschallbehandlung und Physiotherapie, um den Finger immer wieder mal professionell durchbewegen zu lassen; daneben Blocktraining, dabei wird immer ein Fingergelenk durchbewegt, während die anderen beiden Gelenke blockiert werden und Dehnübungen. Manchmal mit einigen Tagen Pause um keine Gelenkreizung zu provozieren. Vielleicht habe auch ich noch irgendwann genug Glück im Unglück! Ärzte wissen ja schließlich auch nicht alles exakt im voraus! Derzeit lassen die Fortschritte allerdings wirklich auf sich warten und dieses verkrüppelte Gefühl in Finger und Hand nervt unglaublich, da es einfach ständig da ist! Das kostet Nervenkraft!

Und das Ende vom beruflichen Lied? Meinen angestammten Beruf als Forst- und Umweltwissenschaftler kann ich nicht mehr ausüben, da ich jetzt wegen der gravierenden Probleme mit meiner rechten Hand - als Rechtshänder - als "einhändig" gelte; im reinen Innendienst gibt es derzeit keine "Auffangstellen", so daß ich jetzt letztendlich ohne Job dastehe! Teilweise arbeite ich auf privater Basis als Nachhilfelehrer für Naturwissenschaften, aber wer kann davon schon leben? Ohne "Aufstocken" käme ich also kaum über die Runden!

P. S. Ich finde es prima, daß Dein Partner mit sich selbst sehr achtsam umgeht; ich denke, seine Chancen, das wieder "in den Griff" zu bekommen, stehen daher gut, vor allem auch mit Deiner Unterstützung! Chapeau! Wie geht es bei ihm weiter?

A bientot
Etienne
 
Top