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Gutachter bricht Untersuchung ab...

entüm

Mitglied
Registriert seit
3 März 2009
Beiträge
36
Es schreibt Entum`s Frau.

Hallo an alle ,

ich habe eine Frage heute hatte mein Mann ein Gutachten Termin bei der DRV-Zentrale was wir gemeinsam wahrgenommen haben.
Da mein Mann auf manche Fragen nicht geantwortet hat oder nur langsam ,hat der Gutachter immer wieder an die Mitwirkunspflicht erinnert und gedroht das Gutachten abzubrechen wenn er die gestellten Fragen nicht beantwortet was er dann auch letzendlich tat.
Er meinte Zitat: Nur von so rumsitzen und nichts sagen krieg man keine Rente
Es soll jetzt erst ein Zusatzgutachten vom Psychologen eingeholgt werden,wir würden bescheid bekommen:mad:.
Ich wollte erklären das mein Mann wegen seiner Krankheit so reagiert aber Sie wollten dies nicht hören (es war noch eine andere Person im Raum die sich notizen machte.).

Mein Mann Entum ist seit ca. 2 Jahren durchgehend AU wegen eines Arbeitsunfalles und hat folgende beschwerden bzw. Diagnosen : PTBS mit schwerer Depression ,Tinnitus,Schwindelanfälle,Kopfschmerzen,Konzentrationsprobleme etc.
Er hat sich seit dem Unfall sehr zurückgezogen und liegt meist zuhause nur so vor sich her. Er war schon in einer Psychatrischen Einrichtung auch da hat man mir gesagt das er nur im Bett lag und von seinem Zimmer nicht raus kam. Eine Reha der DRV gab es auch schon was vorzeitig abgrbrochen wurde weil er die Täglichen Therapien meist nicht zu ende machen konnte .
Die Psychatrie sowie die REHA bescheinigten Ihn eine PTBS und eine schwere Depression und meinten er müsse dringend in eine Traumaklinik.
Mein Mann ist wegen dieser beschwerden mehrmals von der MDK sowie den Ärzte von dem Arbeitsamt und des Versorgungsamtes Untersucht bzw. Begutachtet worden, Eine Schwerbehinderung von 80% mit dem Merkzeich G liegt ebenfalls vor. Er ist leider nicht mehr in der Lage entscheidungen zu treffen die wichtig sind daher wurde eine Gesetzliche Betreung bei dem hiesigen Amtsgericht beantrtagt.

Ist das verhalten des Gutachters normal? Mein Mann ist doch Psyches sehr beeinträchtigt dies wird ja vom jeden Arzt bestätigt..warum wird jetzt auf ein Psychatfrisches zusatzgutachten verlangt

Ich danke Ihnen für Ihre Antworten im vorraus und Wünsche jeden eine gute Besserung und kraft dies alles durchzustehen
 
Hallo Entüm,

die Bemerkung des Gutachters vonwegen "ohne Reden gibts keine Rente", ist natürlich völlig daneben, aber wenn jetzt noch ein psychatrischen Gutachten eingeholt wird geht es den richtigen Weg.

Und da bereits der GdB mit 80 vom Versorgungsamt und zahlreiche ärztliche Berichte vorliegen würde ich auch relativ beruhigt zum GA gehen. Nur mit den psychischen Beeinträchtigungen wird eine volle Erwerbsminderung zu reichen sein.

Gruß
tamtam
 
Hallo Entüm,

das tut mir Leid, dass es deinem Mann so schlecht geht und du dich um alles kümmern musst... Das ist sehr schwer!

Wenn eine gesetzliche Betreuung beantragt wurde, wer wird als Betreuer eingesetzt? Und in welchen Bereichen ist die Betreuung beantragt (rechtlich, gesundheitlich, ...). Ich nehme mal an, dass du als Betreuer eingesetzt wirst?

Falls du die Betreuung erhältst, hast du das Recht, die Interessen deines Mannes zu vertreten - auch bei Begutachtungen... Und wenn du Fragen hast, kannst du sie auch beim Amtsgericht stellen. Das Amt muss dir in allen Fragen der Betreuung zur Seite stehen ...

Wenn du dir alleine unsicher bist, kannst du dir evtl einen Anwalt nehmen. Hast du eine Rechtsschutzversicherung? Oder nimm Kontakt mit dem VDK bei dir in der Nähe auf - wenn du dort Mitglied bist (bzw. dein Mann) bekommt ihr eine kostenlose Rechtsberatung und - wenn es sein muss - auch einen Anwalt zur Seite gestellt.

http://vdk.de/cgi-bin/cms.cgi?ID=de225&SID=tG11xQABm38yuEq72uYD2gU3PeWMEd

Eine andere Möglichkeit wäre es, Mitglied beim BDH zu werden. Das wäre vielleicht sogar noch besser, denn der BDH vertritt verstärkt Menschen mit neurologischen Behinderungen. Du findest ihn hier:

http://www.bdh-reha.de/de/kontakt/kontakt.php

Ich wünsche dir viel Kraft!

Ist denn schon ein Aufenthalt in einer Traumaklinik in Aussicht? Die Beschwerden deines Mannes hören sich ja sehr gravierend an!

Viele Grüße,

Rudinchen
 
Hallo,

eine Ergänzung bzw. ein Hinweis dazu:

Wenn du dir alleine unsicher bist, kannst du dir evtl einen Anwalt nehmen.

Man kann natürlich auch einen Anwalt nehmen, ist aber selbstverständlich mit Kosten verbunden (soweit diese nicht vom Sozialamt zu tragen sind).

Neben dem Rechtspfleger beim Vormundschaftsgericht ist ein erster und meist hilfreicher Ansprechpartner der Betreuungsverein, den man regelmässig mit der Betreuungsverfügung genannt bekommt. Sie sind zur Hilfe bei ehrenamtlichen Betreuungen verpflichtet.


Gruss

Sekundant
 
Danke für eure schnellen und Hilfreichen Antworten Tamtam und Rudinchen:)

Die gesetztliche Betreuung werde ich übernehmen ...dies wurde auch so beim Amtsgericht beantragt für alle Bereiche die man beantragen kann ,denn mein Mann hat sich praktisch komplet zurückgezogen ..wenn es nach Ihn ginge würde er nicht zu Arzt gehen oder sich Helfen lassen ,da muss ich immer nachhelfen und in Motivieren . Der Rentenantrag sowie andere wichtige Entscheidungen sind mit meiner Initiative beantargt/gefällt worden.Mein Mann verweigert zunehmend alles wie Heute bei dem Gutachten z.B ,der Gutachter hat gedroht die Untersuchung zu beenden und hat hingewiesen das der Rentenantrag so ggf. Abgelehnt wird wenn er nichgt Antwortet oder spricht. Aber er hat nicht reagiert und wollte nur nach Hause.

Aber ich denke allein dieses verhalten zeigt wie Ernst Depressiv Krank mein Mann ist . Der Gutachter sah das wohl anders laut sein Argumenten und nahm das als verletzung der Mitwirkungspflicht an:mad:

Ich hoffe das das Zusatzgutachten beim Psychater alles Aufklärt.

Mfg
Entum's Frau
 
Hallo Entüm,



Ist denn schon ein Aufenthalt in einer Traumaklinik in Aussicht? Die Beschwerden deines Mannes hören sich ja sehr gravierend an!

Viele Grüße,

Rudinchen

Ja Rudinchen wir haben uns bei der Traumaklinik vorgestellt und mein Mann war einige Tage Ambulant da für verschiedene Test und Fazit war das die PTBS bestätigt wurde und eine Stationäre Aufenthalt empfohlen ,dies ist schon 1,5 Jahre her. Da ging es mein Mann im vergleich zu Heute sehr viel besser ,er redete und kämpfte noch.
Die VBG Berufsgenossenschaft sieht das aber anders und will die Kosten nicht übernehmen und streitet alles ab ...Die Krankenkasse und die DRV sehen sich auch nicht für zuständig da dies ja durch einen Arbeitsunfall komme.

Er war in normalen Psychatrie Anstallten wo Ihn nicht geholfen werden konnte und es wurde immer darauf hingewiesen das er unverzüglich eine speziele Traumatherapie braucht .

Da dies keiner bezahlen wollte sind wir jetzt da wo wir sind und mein Mann geht es richtig schlecht:mad:
 
Hallo entüm,

die VBG Mainz etwa ?

Ist der Arbeitsunfall an sich schon festgestellt und nur die Folgen werden jetzt abgestritten?

Wann war der Unfall?

Wie weit seit ihr überhaupt mit der VBG?

Gruß
tamtam
 
bemerkung des Gutachters

Hallo Entüm,

um noch einmal Deine Frage aufzugreifen, ob das Verhalten des Gutachters normal wäre, kann ich dies mit einem klaren nein beantworten.

"Er meinte Zitat: Nur von so rumsitzen und nichts sagen krieg man keine Rente
Es soll jetzt erst ein Zusatzgutachten vom Psychologen eingeholgt werden,wir würden bescheid bekommen:mad:.
Ich wollte erklären das mein Mann wegen seiner Krankheit so reagiert aber Sie wollten dies nicht hören (es war noch eine andere Person im Raum die sich notizen machte.)."

Entweder hat er die Symptome Deines Mannes nicht erkannt, oder konnte mit ihnen aufgrund seiner Ausbildung nichts damit anfangen, oder wollte sie schlichtweg ignorieren.

An seiner Stelle hätte ich Deinen Mann zunächst beobachtet. (ich bin zwar kein Mediziner, aber als Gutachter ist man, egal welche Fachrichtung, zunächst mal Analytiker) Soll heissen, eine gründliche Beobachtung ist die Vorraussetzung zum Erkennen der Symptome, woraus man anschließend dann die entsprechenden Schlußfolgerungen zieht.

Herzliche Grüße vom RekoBär:)

 
Hallo entüm,

die VBG Mainz etwa ?

Ist der Arbeitsunfall an sich schon festgestellt und nur die Folgen werden jetzt abgestritten?

Wann war der Unfall?

Wie weit seit ihr überhaupt mit der VBG?

Gruß
tamtam

Hallo Tamtam,

nein die VBG aus dem Ruhrgebiet ist es, der Unfall ist als Arbeitsunfall annerkant aber nach ca.4 Monaten wurden alle Leistungen abgelehnt und die Ärzte angeschrieben das nun durch die Krankenkasse abzurechnen sei,da nach Ihrer Meinung die Verletzungen ausgeheilt werden müssten.
Die PTBS und der Tinnitus könnte nicht von Unfall herkommen oder endstehen.. Der D-Arzt hatte kurz davor eine Reha bei der VBG beantragt und sah es als zwingend notwendig an. Davor waren wir ja bei einer Spezielen Traumaklinik wo die PTBS praktisch nochmals bestätigt wurde.

Was sehr merkwürdig war ist die Tatsache das die VBG erst Gutachten erstellen wollte und dies schriftlich mitgeteilt hatte,aber dann aufeinmal schlagartig davon absah und wie oben beschrieben die Leistungen einstellte.

Der Unfall leigt ein jetzt einige Jahre her und wir haben geklagt und haben mittlerweile 2 Zusatz Gutachten hinter uns (HNO&Psychologisch) es gibt jetzt noch in wenigen Wochen das Hauptgutachten bei einer Sozialmedizinerin im Neurologischen bereich.

Mfg
Entum´s Frau
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Rekobär, Du hast mit deiner Einschätzung sicherlich Recht!

Nur dem sozialmed. Gutachter der DRV war dies scheinbar egal. Denn er hat einen Auftrag zu erfüllen - wenn es irgendwie aus medizinischen Gründen geht - dass der Rentenantrag abgelehnt werden kann.

Dabei bedient man sich auch unstatthafter Mittel, wie z.B. einer versuchten Nötigung: Zitat: " nur vom Rumsitzen und nichts sagen, bekommt man keine Rente". Starker Tobak, wenn psychiatrische Symptome während der Exploration erkennbar sind. Solche Aussagen sollten den Gutachtern einfach nicht durchgehen. Zumindest würde ich an entüm´s Stelle, diese Aussage bei der DRV rügen.

Denn bei Beantragung einer Rente, muss der Rentenantragsgrund genannt werden. Und wenn als Antragsgrund schon Deppressionen und andere psychogene Erkrankungen benannt werden, ist diese Aussage des med. SV. eine klare Nötigung bzw. Erpressung. Denn anhand der gezeigten Symptome und anhand der Indizien in der angelegten Akte für entüm, hätte er dieses erkennen müssen. In jedem Fall aber - liegt ein Verstoss gegen die Richtlinien der sozialmedizinischen Begutachtung - herausgegeben vom Verband der Rentenversicherer, vor.

In diesem Fall würde eine Rüge - zumindest eine Dienstaufsichtsbeschwerde - einiges bewirken: denn die Beschwerde muss in der Personalakte des zutreffenden Arztes abgelegt werden. Und bei einer möglichen Beförderung, sind mehrere solcher Beschwerden nicht unbedingt förderlich (Konkurrentenverfahren).

Gruss
kbi1989
 
Hallo,

In diesem Fall würde eine Rüge - zumindest eine Dienstaufsichtsbeschwerde - einiges bewirken: denn die Beschwerde muss in der Personalakte des zutreffenden Arztes abgelegt werden. Und bei einer möglichen Beförderung, sind mehrere solcher Beschwerden nicht unbedingt förderlich (Konkurrentenverfahren).

Womit sich die Frage stellt, wer bei einem externen GA eine Personalakte führt :rolleyes:.


Gruss

Sekundant
 
Hallo entüm,

das ist ja entsetzlich, wie mit euch umgegangen wird! Wenn du die Betreuung erhalten hast - ich denke, das geht wahrscheinlich ziemlich schnell - solltest du alle Hebel in Bewegung setzen, damit dein Mann in eine Traumaklinik kommt.

Setze dich mit den Rechtspflegern beim Vormundschaftsgericht und auch den Ansprechpartnern eines Betreuungsvereins, mit dem VDK oder dem BDH in Verbindung, mit der Krankenkasse, ... Mach Druck, lass dir helfen, mach es dringend! So kann und darf es nicht bleiben!

Sprich alle an, schau, was dabei herauskommt - sicher kann der eine oder andere dir hier noch wichtige Tipps geben!

Über den Gutachter kannst du dich natürlich beschweren - immer schriftlich! Dann ist das schon mal in den Unterlagen. Ich würde mir aber auch juristischen Beistand über VDK / BDH holen. Mache einfach mal bei beiden einen Termin und schau, mit wem du besser kannst.

Das ist alles natürlich sehr zeitaufwendig - ich hoffe, du bekommst das hin. Hast du jemanden, der nach deinem Manns schaut, wenn du solche Termine wahrnimmst? Oder kannst du ihn dann alleine lassen?

Es ist schlimm, immer für seine Angehörigen kämpfen zu müssen! Ich wünsche dir viel Kraft und nun von allen Seiten Unterstützung!

Viele Grüße, Rudinchen
 
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