@ Buffy,
Du hast das falsch verstanden was slahan geschrieben hat, bzw. hat sich Slahan vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt. Er meinte natürlich, dass nur Knien, Kriechen und Hocken zu dieser Berufskrankheit führen kann. Und diese Tätigkeiten müssen müssen genau nachgewiesen werden.
@ pussi,
wenn slahan mit seiner Aussage Paul jeglichen Mut nimmt, hat er nichts falsch gemacht. Es ist für einen „gewöhnlichen“ Maurer ausgeschlossen, nach derzeitigem Kenntnisstand eine Gonarthrose als BK anerkannt zu kriegen. Weil eben die Ursachen, ähnlich wie bei einer BK 2108 sehr vielfältig sind und die berufliche Verursachung deswegen genau abgegrenzt wurde.
@ Alle
Nachfolgend einige Auszüge aus verschiedenen Quellen, die dies nochmal verdeutlichen.
Unter einer Arthrose des Kniegelenkes, in der Fachsprache auch Gonarthrose genannt, versteht man alle Verschleißerscheinungen am Kniegelenk, die zu einer fortschreitenden Zerstörung des Gelenkknorpels unter Mitbeteiligung der Gelenkstrukturen führen. Neben den Knorpelflächen können der gelenkbildende Knochen, die Gelenkkapsel sowie die Muskulatur beteiligt sein. Bei der Arthrose handelt es sich um Verschleißerscheinungen, ausgelöst durch ein Missverhältnis von Gelenkbelastung und tatsächlicher Belastbarkeit. Limitierend ist hier der Gelenkknorpel, der als Gleitschicht die knöchernen Gelenkflächen überzieht und im wahrsten Sinne aufgerieben wird. Es handelt sich in erster Linie um eine völlig normale Begleiterscheinung des Alters. Die Veränderungen im Kniegelenk sind ebenso wenig krankhaft wie das Altern der Haut. Neben diesen, durch allgemeine Alterungsprozesse bedingten Arthrosen gibt es solche Arthrosen, die auf fehlerhafte Belastungen des Kniegelenkes zurückzuführen sind, wie zum Beispiel X- oder O-Beine, Übergewicht, schlecht verheilte Knochenbrüche. Arthrosen können darüber hinaus ihre Ursache in Verletzungen des Kniegelenkes haben, in Rissbildungen der Menisken, in Rupturen des vorderen und hinteren Kreuzbandes sowie in unfallbedingten Knorpelbrüchen. Außerdem können Stoffwechselstörungen wie z.B. Zucker, Gicht sowie rheumatische Erkrankungen zu einer Kniegelenkarthrose führen.
Die Berufskrankheitenliste wird laufend erweitert, weil wissenschaftliche Untersuchungen ständig neue Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Arbeitsbelastungen und Krankheiten hervorbringen. Anfang der 1950er Jahre wurden die Meniskusschäden aufgenommen, denn es war aufgefallen, dass insbesondere Bergarbeiter wegen der knienden Tätigkeit in niedrigen Stollen ein erhöhtes Risiko haben, einen Meniskusschaden zu bekommen. Bei einer knienden Tätigkeit wird aber nicht nur der knorpelige Meniskus beeinträchtigt, sondern schließlich auch das gesamte Kniegelenk. Das schließt Elsner aus einer Fall-Kontrollstudie, bei der 295 Patienten mit einer fortgeschrittenen
Gonarthrose hinsichtlich ihrer lebenslangen Belastungen mit 328 Kontrollpersonen verglichen wurden. Die Fälle wurden in fünf Kliniken und in fünf Praxen der Stadt Frankfurt am Main, der Stadt Offenbach und des Landkreises Offenbach gewonnen.
Sowohl die Patienten als auch die gesunden Kontrollpersonen wurden zu ihren lebenslangen beruflichen Belastungen und außerberuflichen Faktoren befragt. Im Ergebnis fand sich, dass die
Gonarthrose-Patienten deutlich häufiger in ihrem Leben zuvor eine Tätigkeit im Knien, im Hocken oder im Fersensitz ausgeführt hatten. Von den Fällen gaben 21 Prozent an, in ihrem Leben mehr als 10800 Stunden im Knien, Hocken oder im Fersensitz gearbeitet zu haben; im Vergleich dazu gaben nur rund 5 Prozent der gesunden Kontrollpersonen an, so oft in kniebelastenden Positionen tätig gewesen zu sein. Damit ist bei einer Belastungsdosis von fast 11000 Stunden im Knien, Hocken oder im Fersensitz das Risiko, eine
Gonarthrose zu entwickeln, mehr als doppelt so groß ist wie bei nicht-belastenden Tätigkeiten. Diese Belastungsdosis kommt der vom Sachverständigenbeirat vorgeschlagenen Belastungsdosis von 13000 Stunden sehr nahe.
Noch ein Link dazu:
Ein belastungskonformes Schadensbild der Gonarthrose durch Knien oder vergleichbare Kniebelastung?
http://www.aerztekammer-bw.de/25/10praxis/85arbeitsmedizin/0702.pdf
Grüße von
IngLag