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Gesundheitssystem ist doch wohl ein Witz!

brick

Neues Mitglied
Registriert seit
28 Okt. 2022
Beiträge
3
Hallo
Habe dieses Forum durch Zufall entdeckt auf der Suche nach Antworten zu meiner Ellenbogenprothese.
Am 22.9 hab ich mir eine Fraktur des Ellenbogens in Kroatien zugezogen.Ich wurde dann nach ca.80 Telefonaten mit dem ADAC nach 2 Tagen nach Frankfurt geflogen und anschließend in das Klinikum Heidelberg Schlierbach überführt.Um 22.30h kam ich dort in der Notaufnahme an und wurde mit der Begründung "Das ist alles nicht so schlimm"nach fünf Minuten abgewiesen.Ich solle doch bitte nächste Woche nochmal kommen. Der Kkw Fahrer fuhr mich dann aus Mitleid nach Hause da er selbst so etwas noch nicht erlebt hatte und ich selbst von Schmerzmitteln so zugedröhnt war das ich nicht in der Lage war mir ein Taxi zu bestellen.
Auf eine Antwort/Stellungnahme warte ich noch heute und hab die Sache meinem Anwalt übergeben.
Am nächsten Tag hab ich dann Privatkliniken und Krankenhäuser kontaktiert zwecks Operation, keine Chance und das obwohl ich Privat versichert bin.
Ein Schulfreund der Arzt ist hat mir dann ein KKH vermittelt wo ich dann 1 Woche(7Tage) später Operiert wurde und 2 Tage später entlassen wurde.Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht einmal was genau ich habe da die Röntgenbilder aus Kroatien völlig unbrauchbar waren.
Ich wurde dann entlassen mit null Informationen wie es weitergehen soll.Eigentlich mit einer Gipsschiene die aber nicht vorhanden war.Dann habe ich versucht eine Phisyio zu finden was sich als unmöglich herausstellen sollte in diesem Jahr,das nennt sich dann zeitnah.Durch Beziehungen bekam ich dann doch noch einen Termin nur um dann festzustellen das die gute Frau leider überhaupt keine Ahnung hat und ich auch der Erste Patient mit einer Ellenbogenprothese bin.In 5 Wochen hatte ich jetzt 4 Behandlungen und muss dafür 120km fahren.Jetzt suche ich seit einer Woche eine Rehaklinik, 2 in Unmittelbarer Nähe haben dieses Jahr nichts mehr frei,die anderen 3 geben auf Emails keine Antwort oder ich warte noch immer auf einen Rückruf.
Ich hab jetzt Resigniert und werde mich wohl selbst therapieren.
Ich bin einfach nur Fassungslos das es so etwas in einer Industrienation wie Deutschland gibt.Das einzige was funktioniert hat waren die Privatärtztlichen Rechnungen,die waren innerhalb weniger Tage da.
Was bitte funktioniert nicht am System?

Ich kann es absolut nicht nachvollziehen. Und kommt mir bitte nicht mit Corona und Arbeitsüberlastung.

Verständnislos Grüße
Brick
 
Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum.
willkommen in der derzeitigen Realität. Hättest Du Dir dies vor Deinem Unfall vorstellen können?
Was wurde denn konkret bei Dir gemacht? Du schreibst, Du hättest eine Ellenbogenprothese. Die wurde Dir ohne Aufklärung eingebaut?
Die Unterlagen aus dem Klinikum Heidelberg hast Du? Die Aufnahmeverweigerung muß ja irgendwo dokumentiert sein? Mal an Strafanzeige wegen unterlassener Hilfeleistung gedacht?
Alle Dokumente sichern, es könnte noch ganz spassig werden (vorsicht Ironie).

Gruß von der Seenixe
 
Hallo Brick,

um die Reha-Klinik sollte sich eigentlich der Sozialdienst der Klinik kümmern. Das nennt man AHB (Anschlussheilbehandlung) diese wird von den Ärzten eingeleitet.

Also mal die Ärzte fragen, was Stand der Dinge ist.

Viele Grüße

Kasandra
 
Wow,das ging aber schnell.@seenixe
Natürlich wurde ich vor der Operation aufgeklärt. Hab das wohl ein bißchen Missverständlich geschrieben. Die Behandlug in Kroatien war unter aller Sau(sorry aber anders kann ich es nicht beschreiben)aber gut mir wurde geholfen.Die Röntgenbilder die dort gemacht wurden waren für die Tonne,wie können sie mich dann in Heidelberg abweisen mit der Begründung "IST alles nicht so schlimm,wenn die Bilder gar nichts über die Verletzung aussagen?Unglaublich!Auf eine Stellungnahme warte ich jetzt 5 Wochen.Auch hab ich erst im KKH Bruchsal erfahren was mir fehlt.
Ein völlig zertrümmerter Ellbogen(Ist ja nicht so schlimm).
Alleine die Aufnahme dauerte 8h von A nach B nach C nach......Unfassbar.Ich hab in meinem ganzen Leben noch nicht so etwas Menschenunwürdiges und Unorganisiertes gesehen und erlebt.Ich war wirklich geschockt. Und das ist noch ein kleines Kreiskrankenhaus.Wie mag das wohl in Großstädten sein.
Den Chefarzt hab ich vielleicht fünf Minuten gesehen und gesprochen.Am Tag meiner Entlassung hab ich noch den Schwestern angeboten die Stationsterrasse zu Fegen wenn sie mir einen Besen geben.So etwas schmutziges mit Zigaretten Kippen übersähtes kam mir noch nicht unter die Augen.Und Es standen ständig Schwestern und Pfleger draußen und rauchten.Aber klar die sind ja auch alle unterbesetzt.Ich war 30Jahre selbstständig und weiss wovon ich rede.Vor 10 Jahren war ich das letzte mal im KKH, damals war es mir noch peinlich PKV Versichert zu sein so krass waren die Unterschiede zu Gkv.
@Kasandra
Das weiss ich nicht,mir wurden meine Papiere in die Hand gegeben und das wars.
Hab auch schon versucht meine PKV anzurufen,zwecklos da hängst du mitunter Stunden in der warteschleife.
Ich wiederhole mich.
ARMES DEUTSCHLAND.

Bick
 
Hallo Bick,

Das weiss ich nicht,mir wurden meine Papiere in die Hand gegeben und das wars.
Hab auch schon versucht meine PKV anzurufen,zwecklos da hängst du mitunter Stunden in der warteschleife.

Ich denke, primär hilft Dir Deine PKV nicht, sondern Du musst das Vorgehen und die weitere Behandlung mit der Klinik klären.

Was steht im Entlass-Bericht an Deinen Hausarzt von der Klinik?

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo Bick,

egal ob PKV oder GKV, Du musst Dicxh immer um Dich kümmern!


Ansonsten musst Du den Behandlungsprozeß mit Deiner PKV klären! Das was Du schilderst ist m. E. unabhängig vom versicherten Status.

Ein jeder muss um seine Rechte und Behandlungen kämpfen. Als PKV Mitglied ist man nicht automatisch besser gestellt (was viele denken).

Hast Du Deinen Unfall frist- und zeitgerecht auch Deiner privaten Unfallversicherung gemeldet?

Viele Grüße

Kasandra
 
Es handelt sich um eine Trümmerfraktur des Radiusköpfchens mit Einsetzen einer Prothese.
Es geht hier auch mehr darum das man aus dem KKH entlassen wird und völlig im Dunkeln tappt.Keine Physio, keine Reha ,nichts.
Und ich bemühe mich wirklich,hab ja die Zeit.
Aber du bekommst keine Termine.
Beispiel:Reha Klinik Bad Rappenau,denen Telefoniere ich jetzt schon eine Woche hinterher statt umgekehrt Du musst schon dankbar sein wenñ jemand abnimmt,und wenn bekommst du eine 0800 Nummer und sprichst aufs Band,sie Rufen zurück.
Nix passiert.Wenn ich früher meinen Kunden einen 2,5 fachen Satz hätte abrechnen können,ich hätte sie auf Händen getragen.
Wie geschrieben, Ich bin schockiert über das System und wünsche mir sehr das ich es nicht mehr in Anspruch nehmen muß bevor ich in die Kiste gehe.
Wie armselig.

Brick
 
Hallo Brick,

dein Zitat:


"Ich bin einfach nur Fassungslos das es so etwas in einer Industrienation wie Deutschland gibt.Das einzige was funktioniert hat waren die Privatärtztlichen Rechnungen,die waren innerhalb weniger Tage da.

Was bitte funktioniert nicht am System?

Ich kann es absolut nicht nachvollziehen. Und kommt mir bitte nicht mit Corona und Arbeitsüberlastung."


Ja, wenn schon "Privat" Patienten das Lamentieren und Beschweren anfangen??

Ich kann dir nur sagen, das ist „Unser tägliches Brot" schon mehr wie 20 J. (sowieso von den GKV Versicherten)

Ob jetzt Arzt, OP, Physio Termine, die Rezeptausstellung, REHAs usw. alles oft nicht einfach.

Physio Termine...ja, dann kommen Sie mal in 6 Wochen und dann noch die 15-20 min AOK GKV Behandlungen, sind
oft mehr Stress als die wirkliche Behandlung.
Hautarzt-Augenarzt 6 Monate usw.

Ich musste mich vor 20 J. schon selbst im KH Bett waschen, weil schon damals die Schwestern überlastet waren.

Ein ehem. Hausarzt (stammte von Serbien) sagt schon von mehr wie 20 J. In Jugo. gibt es auch keine Physio und die Leben auch.

Ich kann viele (Zustände) mit unterschreiben, aber muss auch sagen, dass wir alle hier und da auch
a bissel verwöhnt sind. Das glitt auch, wenn wir mal einen gewissen Betrag hinzuzahlen sollen.


Natürlich tut der dem ein oder anderen weh oder ist kaum machbar.
Darum, wer viel Kohle hat, sollte auch mehr geben und gut.

Zugleich sollte m. E. gewisse privat- Patienten- Privilegien unter Strafe abgeschafft werden.
Es kann nicht sein, dass ein PKV in zwei Tagen beim Orthopäden ein Termin bekommt und ein GKV
mitte Januar 2023.

Mit den neuen Krankenhausreformen ala Lauterbach "Prost - Mahlzeit"
Hat eine Reform schon mal was verbessert im deutschen Vaterland?

Ansonsten ist unserer System (trotz den Gegebenheiten) noch "relativ" gut in Europa bzw. in der Welt.
Ich möchte z. B. nicht in England Leben!!!


Grüße und bleibt gesund
 
Hallo Brick,

mir erschließt sich gerade nicht so wirklich was Du möchtest?

Deinen Frust los werden oder Unterstützung?

Frust los werden ist natürlich das eine, dann wende Dich an Deine Klinik, ich habe Dir aufgezeigt, was die leisten müssen und auch wende Dich an Deine PKV und die sollen vermitteln.

Unterstützung: hier hast Du auch schon die Hinweise erhalten, dass die behandelnde Klinik mit den Ärzten und Sozialdienst zuständig ist.

Hast Du alle Berichte? OP-Bericht, Entlass-Bericht? Nachbehandlungsbericht? Wenn Nachbehandlungsbericht, an welchen Arzt ist dieser gegangen?
Wurdest Du dort vorstellig? Hat dieser Arzt weitere Maßnahmen eingeleitet?

Ein wichtiges Wort ist grundsätzlich "Entlassmanagement", prüfe mal nach, wie dies bei Dir gelaufen ist und setze dort den Hebel an.

Viele Grüße

Kasandra
 
@Kasandra
Ich möchte hier nur meinen Frust ablassen.Beim Rest hab ich schon resigniert.Ich hab alle Unterlagen eingescannt, hab sie an 4 Kliniken gemailt und eine Zusage für Mitte Dezember erhalten und da brauch ich keine Reha mehr.Dem Rest telefonier ich nach wie vor hinterher.Und wie @Siegfried21 schrieb:In anderen Ländern gibt es gar keine Reha und die haben auch überlebt.Ich bin jetzt 6 Wochen Krank geschrieben und hatte heute meine 5 Physio,20 min Behandlung 2h An/Abfahrt.Ich mach die restlichen 5 noch voll und der Rest wird gecancelt die sich übrigens bis Februar hinziehen.Mein Hausarzt meinte heute ich sollte 3-4 Behandlungen in der Woche haben.

Wie schon gesagt,ich Therapiere mich jetzt selbst und das deutsche Gesundheitssystem kann mich AAL.
Wen es Interessiert, die Rechnung für die OP kam heute,6800,96€ nur die OP wohlgemerkt und danach bist du der Depp.

@All Danke für eure Hilfe.

Brick
 
Da hast du aber wirklich auch viel Pech gehabt. Mir ist gerade das Gegenteil passiert. Nach einem Unfall mit mehreren Knochenbrüchen lief in zwei Kliniken alles sehr gut und auch die Physio im Anschluss. Ich musste dafür allerdings 9 Praxen anrufen und gehe zweimal die Woche hin, das hilft mir sehr. Vielleicht fragst du mal nach einer EAP, den Tipp bekam ich hier im Forum. Da geht man täglich hin. Ich habe gerade zwei Einrichtungen angerufen, bei beiden könnte man innerhalb von zwei Tagen starten! Was man allerdings tatsächlich muss, ist sich selbst viel informieren, Beratung ist so lala … Alles Gute für dich!

PS ich bin gerade sehr froh in D zu leben und nicht wo anders …
 
Hallo Brick,

Bei dir ist viel schief gelaufen, ich kann deinen Frust verstehen und du hast Recht damit!

Fordere von allen "Behandlern" schriftlich die vollständige Patientenakte an. Zumindest vom deutschen Krankenhaus wirst du sie erhalten.

Du kannst dich ans Qualitätsmanagement des Krankenhauses wenden und dort schriftlich beschreiben, was schief gegangen ist. Dann ist es mindestens dokumentiert.

Als Privatversicherter kommt es auf deine Vertragsunterlagen an, ob du eine Reha von der PKV bezahlt bekommst bzw. wer die Kosten für die Reha tragen muss.

Du musst einen Reha-Antrag bei dem zuständigen Kostenträger stellen, ein Arzt muss die Notwendigkeit der Reha bestätigen. Wenn der Kostenträger die Reha bewilligt, wird dir eine Einrichtung vorgeschlagen. Evtl. ist es deine Wunsch-Reha-Klink.

Wenn du keinen Kostenträger für die Reha findest, dann kannst du als Selbstzahler einen Reha-Antrag schriftlich inkl. aller Unterlagen bei der Reha-Einrichtung einreichen. Dann musst du aber selbst bezahlen.

In diesem Zusammenhang ist es verständlich, dass du am Telefon keinen Termin bekommst. Ein Reha-Antrag muss auf jeden Fall zusammen mit ärztlichen Unterlagen erfolgen. Das wurde dir aber sicher auch am Telefon gesagt. Erst nach Durchsicht aller Unterlagen kann eine Rehaklinik abschätzen, welche Behandlungen erfolgen müssen, ob sie das leisten kann und wie lange die Reha dauern soll.

Lies einmal hier nach:



Physiotherapeuten sind fast überall überlaufen. Wenn du flexibel bist, hast du aber die Möglichkeit, irgendwo dazwischen geschoben zu werden, wenn ein Patient ausfällt.

Viele Grüße

Rudinchen
 
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