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Gelten Nebenwirkungen von Medizin auch als Invalidität

U

Unfall777

Guest
Hallo,

noch mal eine Frage:
Seit meinem Unfall nehme ich eine nicht unerhebliche Menge an Tabletten. Diese haben starke Nebenwirkungen. Werden diese Nebenwirkungen bei der Ermittlung des Invalidität der PUV mit berücksichtigt? Es ist ja so, das dadurch das Leben stark eingeschränkt ist.

Weiss da jemand was?

Dankeeeeeeeee
 
Geld um jeden Preis?

Hallo, Unfall777....

...bei allem Respekt für Dich und Deinen Unfall, Dein Gesundheitsbild nun und der Invalidität aber kann es evtl. sein, das Du ein wenig zu weit versuchst auszuholen?

Auch ich bin ein UO (vor 15 Jahren) und jetzt sehr schwer behindert und nehme eine (fast) Unmenge an Medikamenten zu mir - aber ganz ehrlich - ich käme nie in den Versuch so weit zu denken, denn eines darf man nicht vergessen -- diese Tabletten und Medikamente helfen uns schließlich zu überleben und/oder weiter zu leben.....oder?


.....natürlich haben Medikamente Nebenwirkungen - aber ohne Medis, wäre die Nebenwirkung eine dramatische Verschlechterung der Restgesundheit oder der Tod!

....klar - man versucht für Sich das Optimun an Leistung und/oder Rente/ Entschädigung herauszuholen......aber so - denke ich - machen auch wir UO uns irgendwann etwas lächerlich.......!

Ergeben sich aus starken Nebenwirkungen Reaktionen auf Gesundheit/Körper, muss man das mit dem Doc besprechen und ggf. umstellen - oder ganz drastisch gedacht später dann den Hersteller angehen - aber doch nicht das ganze in Relation zu einer bzw. der Invalidität sehen.........sowas ist nach meinem Empfinden - Hollywood!

Als Zusatz sei gesagt - das es wohl reichen dürfte/müßte, wenn man für die Entschädigung herausholt, das man eben plötzlich auf Tabletten, bzw. Medis überhaupt angewiesen ist!

Denn diesen Zustand hatte man ja vermutlich vor dem Unfall nicht - das finde ich absolut ok - aber nicht für Nebenwirkungen - das, denke ich, ist dann ein anderes Feld für Schlagabtausch und Recht auf Entschädigung.

Trotzdem gute Besserung!

Brommel
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Brommel,

vielen Dank für Deine Antwort.

Mir geht es nicht "um etwas rauszuschlagen", sondern informiert zu sein.

Wir sind noch in der Gutachterphase. Es geht um sehr viel Geld und ich möchte nichts falsch machen.

Aufgrund des Unfalls nehme ich diese Tabletten und durch diese Tabletten habe ich nun starken eine Lebensmittelunverträglichkeit und kann nur noch weniges essen. Es gibt aber keine Tabletten-Alternative. Nehmen wir das mal als Beispiel. (blödes Beispiel, ich weiss, aber mir fällt nix anderes ein)

Wie wird da nun verfahren?


P.S. Brommel, ich wünsche Dir alles Gute
 
Hallo,

ich sehe das völlig anders, wenn auch etwas zweigeteilt.

Es kann aber nach mM durch Medikamente sehr drastische Auswirkungen geben, die auch eine weitere Einschränkung mit sich bringen, also durchaus auch Auswirkungen auf die Invalidität haben. Da führe ich nur mal die Medis aus dem BTM-Bereich an, die auch den Verdauungstrakt und was danach kommt, lähmen.

Warum also sollten diese Beeinträchtigungen nicht mit berücksichtigt werden. In diversen Urteilen wird zwar nicht konkret auf die medizinische Auswirkung eingegangen, aber doch die dauerhafte Notwendigkeit der Einnahme und die damit verbundenen Beeinträchtigungen mit berücksichtigen. Und: es ist schliesslich unbestreitbar eine Schadensfolge.

Also zum Zweck der Schadensermittlung müssen auch solche Auswirkungen mit herangezogen werden, um eine Entschädigung zu ermöglichen, die zum Ziel hat, den Geschädigten so zu stellen, als wäre das Schadensereignis nicht eingetreten. Da dies ja faktisch nicht möglich ist, ist auch ein entsprechender Ausgleich zu gewähren.

Das ist zwar von der rechtlichen Seite gesehen, ich sehe da aber auch keine moralische oder ethische Verwerflichkeit. Im Gegenteil - argumentiert man aus dieser Sichtweise, ist es eine zu leistende Buße.


Gruss

Sekundant
 
@ Unfall777

Danke!

...na, ja - das ist ja was anderes, was Du nun sagst - es ist ja etwas, was sich aus der Medikation ergibt - aber ja selbst keine Nebenwirkung (jetzt als Nebenwirkung einer Tablette - meine ich!).....ist....

Es ist eine körperliche Reaktion - die sich aus dem Gesamtschadensbild dann ergibt - als Reaktion zur Einnahme, bzw. ergeben hat -- das muss dann diagnostiziert und manifestiert werden - und kann dann (ganz klar) als Abfolge des Schadens an Deiner Gesundheit gesehen werden (nein, es ist dann ja sogar ein MUSS).

Ich dachte (und so laß es sich für mich) Du meinst jetzt Nebenwirkungen von Medis allgemein, die Du zwar nimmst - und/aber dann auf Zukunft gesehen!

Oberflächlich sieht man es dann als Nebenwirkung - das leuchtet mir dann schon ein - aber so wäre es nicht, bzw. kaum belegbar - gerade dann auch, wenn Ihr mitten in der Feststellung Euch befindet.

Mein Rat dann - lass es vom Doc festhalten und als Folge der Einnahme manifestieren/dokumentieren - solche Feststellungen habe ICH auch in meiner Akte!

Nun ist es ja verständlicher!

Grüße,

Brommel


P.S. - Sekundant war nun natürlich schneller als ich mit meiner Antwort - tut mir leid - aber es geht nicht so schnell mit meinem Sprachsystem - liegt am System des Forums, das man dann erst zeitversetzt antworten kann, wenn man direkt angesprochen wurde. Tut mir leid Unfall777.
 
Zuletzt bearbeitet:
Medikamentennebenwirkungen

Hallo

zu diesem Thema könnte ich ganze Seiten schreiben :)
Nach meinem Unfall hatte ich auch sehr lange starke Schmerzen, die kamen von einem eingewachsenen und geschädigte Nerv. Ich habe bewusst auf Schmerzmedikamente weitestgehend verzichtet und alternative Heilmethoden (Akupunktur) genutzt. Kostet leider sehr viel Geld und nicht jeder kann sich das leisten. Leider zahlen die Krankenkassen eher Medikamente als andere, auch erprobte Heilmethoden wie die Akupunktur.

Medikamenten haben leider oft eine Menge unerwünschter Nebenwirkungen. Beispielsweise können gewisse Antibiotika zu Sehnenrissen führen, wen es interessiert der guckt hier: http://www.andreas-edler.de/achille...vanic/levofloxacingeschaedigt-5_7_15.html#148.

Von Medikamenten die der Osteroporose entgegen wirken sollen, bekommen leider einige Kieferknochennekrosen und es fallen den Betroffenen die Zähne aus. Siehe hier: http://www.bfarm.de/DE/Pharmakovigilanz/stufenplanverf/Liste/stp-bisphosphonate-onj.html

Das sind jetzt nur zwei Beispiele. Gerade viele Schmerzmittel, z.B. Lyrica haben ein hohes Abhängigkeitspotential. Nochmal: nicht bei allen Menschen, aber bei einigen. In welche Gruppe man fällt, kann man vor der Einnahme nicht sagen.

Manche Medikamente bewirken kardiovaskuläre Probleme, Thrombosen, Neuropathien, Nierenschäden, Leberschäden etc.

Wen es genau interessiert, der sollte mal die Nebenwirkungsmeldungen bei der Bfarm oder der EMA (Europäische FDA) anfordern für jeweils sein Medikament. Am besten natürlich vor der Einnahme.

Zurück zum Thema: Wenn die Einnahme der Medikamente ursächlich auf den Unfall zurückzuführen ist, dann gehören Medikamentennebenwirkungen logischeweise auch zu den Schäden des Unfalles. Denn keineswegs ist es so, dass die Medikamenten immer nutzen, bei vielen sind sie sogar ineffizient und bewirken leider das Gegenteil. Wenn einige hier das Glück haben, dass die Medikamenten keine unerwünschten Nebenwirkungen haben, so sollen sie froh sein, denn es ist oftmals anders.

Gruss
fridaco
 
Hallo Unfall 777,

Sie geben mir einen sehr wertvollen Hinweis!

Wir schreiben gerade eine Art Bericht für die gegenerische Haftpflicht-V. Die ganzen Medis und Spritzen hätte ich glatt vergessen...

Nicht nur die Neben-und Wechselwirkungen belasten uns, allein die Tatsache regelmäßig mehrere Tabletten nehmen zu müssen, kostet schon Überwindung ( kannten wir vor dem Unfall nicht).
Bis zum Unfall wußten wir nicht, wieviel Urlaub unser Hausarzt macht- die Vertretung verschreibt immer nur das Allernötigste...

Früher ging es aus dem Haus ohne einen Gedanken an Essen...
Heute ist jede Änderung im Tagesablauf geprägt von: wann muß ich WAS essen, bevor ich dies oder jenes Einnehmen... sprich 2 Stunden bevor mein Chef (Lebensgefährte) das Haus verläßt, muß Alles einen geregelten Ablauf haben! Eingerechnet noch ein extra Toilettenbesuch....

Zu der Überschrift: sicher "Gelten Nebenwirkungen von Medizin auch als Invalidität" ?
Ganz sicher, allein der Zeitaufwand deswegen ist beträchtlich, schon ohne Schwindel, Durchfall, Fehlsichtigkeit, horrender Blutwerte, etc....

Viel Kraft und liebe Grüße
Aramis
 
Hallo,

Nebenwirkungen, die die Gesundheit in Folge eines Unfalls beeinträchtigen sind natürlich mit versichert. Nur es wird immer schwer sein, diesen Zusammenhang zu beweisen. Bei einer PUV hat der Gutachter eine Prognose zu treffen und dort solche Sachen mit einzubeziehen. Da steht einfach mal der Termin max 3 Jahre nach Unfall. Bei der BG werden sich die Sachbearbeiter versuchen solche Sachen von vorneherein zu blocken.
D-Ärzte behandeln solche Nebenwirkungen mit. Aber auf Grund der Regelung zur Erhöhung der MdE bestehen kaum Chancen der Anerkennung. Bei der Haftpflicht sollten die größten Chancen bestehen, gerade die Auswirkungen von Medikamentennebenwirkungen mit regulieren zu können.

Gruß von der Seenixe
 
Medikamentennebenwirkungen

Hallo,

da oftmals nicht bekannt ist, wie genau der Wirkmechanismus von Medikamenten ist, geht man bei dem Nachweis des Kausalzusammenhangs der Symptome mit dem Medikament wie folgt vor:

1. entsprechende Symptome wurden in der med. Fachliteratur berichtet (besorgt euch Fachartikel, leider meist auf englisch)
2. Es liegen umfassende, meist sogar hunderte von Nebenwirkungsmeldungen den Behörden vor. Diesen müssten nun eigentlich die Arzneimittelhersteller nachgehen. Da das kein Geld bringt sondern nur kostet, tun sie das i.d.R. nicht.

Deswegen ist es auch so wichtig, dass ihr eure Nebenwirkungen (ggf. auch selbst, das geht jetzt einfach online) meldet. Man kann das wirklich nicht oft genug betonen, wie wichtig diese Meldungen für die Patientensicherheit sind! Falls es der Arzt nicht machen will (ggf. Interessenskonflikt:rolleyes:), dann könnt ihr das selbst machen.

Gruss
fridaco
 
hallo!

es gibt was ,was ich in diesem forum immer noch nicht verstehe...
ihr bekämpft ärzte die schlecht-gutachten machen ,
schluckt aber deren medizin.....
dann kommen nebenwirkungen....
auf der einen seite wird vertraut, auf der anderen seite bekämpft....
hat einer schon einmal darüber nachgedacht!
es gibt in der humanmedizin wichtige , und laut DERZEITIGEM
wissensstand, medikamente die leben retten.
aber es gibt für vieles eine alternative!
ja klar, die kosten geld aus privater tasche...
willkomen in der wirtschaft....

"circulus vitiosus"

lg riesling
 
hallo!

es gibt was ,was ich in diesem forum immer noch nicht verstehe...
ihr bekämpft ärzte die schlecht-gutachten machen ,
schluckt aber deren medizin.....
dann kommen nebenwirkungen....

lg riesling

Hallo Riesling,
schmeist du da nicht irgendetwas durcheinander?:confused: Du scheinst alle Ärzte in denselben Topf zu schmeißen? :mad:
Also ich unterscheide da durchaus zwischen den behandelnden Ärzten und den Gutachtern, vor allem denen die nur noch von Letzterem leben.
Für erste gilt, jedenfalls derzeit noch die freie Arztwahl, also such ich mir die nach Vertrauen aus.

Und jetzt noch zum Thema PUV @Unfall777
Also wenn es um eine private PUV geht ist einzig und allein relevant in wiefern die Beeinträchtigungen in deren AGBs/AUBs/Gliedertaxe erfasst werden. Und die Versicherungen haben sich schon gut überlegt was da relevant ist und das ist selten im Interesse des Kunden.

VG DH
 
@ diehard

natürlich werfe ich nicht alle in einen topf
sonst hätte ich meinen job nicht ausgehalten:rolleyes:!
das wollte ich auch nicht vermitteln!
ich wollte anregen auch mal zu hinterfragen!
nebenwirkungen von med. werden oft nur mit mehr med. behandelt!

lg riesling
 
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