Hallo Bascat,
Thema Langzeit:
Beispielsweise hatte ich einen Richter, der bei mir im Haftpflichtprozess vor der Entscheidung stand einen Gerichtsgutachter einzuschalten ausgelegt: Gutachter suchen, Anfrage ob er bereit wäre eines zu erstellen ca. 3 Monate - Terminvergabe, weil diese recht belegt sind 3 Monate - nach Gutachtertermin, Erstellung des Gutachtens 3 Monate, d.h es wird geschrieben, über das Gericht den beiden Seiten zugesandt, jede Seite hat 1 Monat Zeit dazu Stellung zu nehmen und auf die Stellungnahme der Gegenseite zu antworten - neuer Gerichtstermin nach ca. weiteren 3 Monaten - erneuter Gerichtstermin folglich erst ein Jahr später.
Das hat er abgelehnt und einen Vergleichsvorschlag schriftlich formuliert auf den die Gegenseite auch erst einmal Rücksprache halten musste - die wollten sogar, dass ich Leistungen zurückzahlen sollte! Schlussendlich mussten sie mir zigtausend Euro auszahlen.
Also in deinem Fall denke ich, dass der Richter dieses im Raum stehende erneute Gutachten nicht will, wenn er binnen 3 Monaten das Urteil sprechen will. Und du hast ein "gutes" Gutachten für dich, das kann er nicht außer acht lassen.
Zur Verhandlung;
Man kommt sich wirklich wie auf einem fremden Planteten vor. Das ist eine Situation, da werden Lappalien hoch gejubelt und für einen Wichtiges dem Anschein nach unter dem Tisch fallen gelassen. Wichtig ist das, was der Richter in den Akten stehen hat, denn das kann er im stillen Kämmerlein nachlesen und da steht drin, dass der Gutachter einen Zusammenhang deiner CRPS mit dem Unfall sieht.
Die Provokation der Gegenseite und das Herunterspielen von Fakten ist deren Auftrag von den nichtzahlenwollenden Versicherungen, die wollen verunsichern und man fragt sich: wenn der Idiot von gegnerischem Anwalt diese Schmerzen, diese Einschränkungen hätte, ob er sich auch noch so anstellen würde.
Jetzt liegt es am Richter: er hat dich gesehen, er hat einen Eindruck von deiner Glaubwürdigkeit sich machen lassen. Er ist mit den Spielchen der Gegenseite sehr vertraut. Was kannst du tun: abwarten: er schaut sich nochmal alles an, bildet sein Urteil, verfasst es schriftlich bis zum Februar und schickt es den beiden Anwälten zu.
Also ich sehe nicht so schwarz, obwohl einem das Bauchgrummeln auch nach so einem Termin nicht verlässt. Jetzt hast du alles dazu getan zur Gerichtsentscheidung. Falls es gut ausgeht ok. Falls nicht und die Begründung des Urteil es hergibt, dann lass es in der nächst höheren Instanz von neuen Richtern überprüfen.
Was hast du zu verlieren. Jetzt ist erst mal für dich Streitpause bis Februar das Urteil vorliegt. Ruhepause, jetzt kannst du nichts mehr tun. Zeit um sich selber zu kümmern, sich selbst was gutes zu tun, wieder ruhiger zu werden und runter zu kommen. Kraft sammeln, für die Zeit, wenn das Urteil vorliegt um es dann Stück für Stück nach Haken zu durchforsten.
LG Teddy