Prince_Van
Neues Mitglied
- Registriert seit
- 14 Juli 2015
- Beiträge
- 5
Hallo liebe Forengemeinde,
da ich immer sehr froh bin, wenn ich in irgendeinem Forum im Internet Erfahrungsberichte finde, will ich mit euch meine Erfahrungen teilen.
Hintergründe
Am 06.06.2015 bin ich im Freibad vom 10-Meter-Turm mit den Füßen voraus ins Wasser gesprungen (mein erstes und garantiert letztes Mal) und habe mir dabei eine Fraktur des 11. BWK zugezogen. Auf dem am selbigen Abend aufgenommenen Röntenbild war nichts zu erkennen (was, gemäß der Aussage vieler meiner Bekannter normal sei), auf dem MRT dann allerdings schon. Insgesamt war ich bei zwei Ärzten.
Aussage Arzt 1, 4 Tage nach dem Unfall: Hinterkante nicht beteiligt, ich solle mich nicht nach vorne beugen und keine schweren Gegenstände heben (Definition schwer: 5kg+). Zur Stabilisierung bekomme ich ein Korsett. Operation absolut unnötig.
Aussage Arzt 2, 12 Tage nach dem Unfall: Erst mal ein CT machen lassen. Ergebnis: Hinterkante ist beteiligt, aber nur leicht, wird wahrscheinlich kein Problem machen. Durch die Unebene Fraktur an der Wirbeloberseite sei aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% die Bandscheibe verletzt und würde deshalb nach und nach kaputt gehen. Seine Empfehlung: Entfernung der Bandscheibe und Versteifung des BWK 11 und BWK 10. Alternativ Versteifung des BWK 11 und BWK 10 über ein Gestänge, wodurch der Wirbel stabilisiert wird, die Bandscheibe aber trotzdem kaputt geht. Konservative Behandlung aber auch okay, die Entscheidung darüber hat er mir überlassen (Danke!). Eine OP müsste aber wenn dann zeitnah stattfinden, bevor sich der Wirbel selbst versteift.
Aussage Arzt 1, 19 Tage nach dem Unfall: Ein CT machen zu lassen war totaler Mist, absolut unnötige Strahlenbelastung, die Hinterkante ist nicht beteiligt und eine Operation nach wie vor absolut unnötig. Und die Bandscheibe ist nicht kaputt, das sieht man sowohl auf dem MRT als auch CT ganz genau.
Bei beiden Ärzten habe ich Ende Juli nochmal einen Rönten-Termin, wobei ich den bei Arzt 2 wahrscheinlich absagen werde.
Zu meinem Wohlbefinden & Verhalten
Direkt nach dem Unfall hatte ich starke Schmerzen im Rücken, die 1-2 Tage anhielten und dann ausklangen. Nach etwa 3 Tagen waren die Schmerzen fast gänzlich verschwunden und nur noch da, wenn ich längere Zeit unbewegt gelegen bin.
Ab dem ersten Tag habe ich gemerkt, dass es für mich am angenehmsten ist, Liegen, Sitzen und Gehen abzuwechseln - das habe ich auch gemacht, mir wurde auch nicht davon abgeraten.
Mein Korsett habe ich seit dem 4. Tag nach meinem Unfall. Nachdem ich es am Anfang sehr häufig getragen habe, trage ich es jetzt (gut 5 Wochen nach dem Unfall) kaum mehr, achte aber penibel auf eine gerade Oberkörperhaltung. Lediglich in Momenten, in denen ich Gefahr laufe, die Haltung zu vernachlässen (z.B. beim Autofahren oder wenn ich wo bin, wo ich nicht weiß, wie ich sitzen kann), trage ich es.
Seit dem Unfall habe ich sehr viel Zeit im Bett verbracht (obwohl mir gesagt wurde, das müsse nicht sein, aber ich geh eben auf Nummer Sicher), bewege mich aber jetzt (gut 5 Wochen nach dem Unfall) schon wieder mehr. Schmerzen habe ich, wenn ich längere Zeit sitze/stehe/gehe - aber nicht wegen dem Kaputten Wirbel, sondern bedingt durch a) das Korsett, das eben doch irgendwo drückt oder b) meine Muskeln, die die aufrechte Körperhaltung nicht gewohnt sind und nach einiger Zeit einfach anfangen, zu meckern - das wird aber bereits besser. Laut meinem Hausarzt hat sich durch mein vieles Im-Bett-Liegen meine Rückenmuskulatur wohl auch etwas abgebaut, was die ganze Sache nachmal verschlimmert.
Lessons learned
- Wenn man Pech hat, kann man sich bei richtigen Lapalien die größen Verletzungen zuziehen - also bitte, Leute, geht unnötigen Risiken aus dem Weg, auch wenn sie noch so klein sind...
- Ärzte sind auch nur Menschen und jeder hat eine andere Meinung und andere Erfahrungen. Für mich hat sich sehr schnell gezeigt, dass jeder Arzt eine andere Meinung hat und es deshalb sehr wichtig ist, sich mehrere Meinungen einzuholen, sich selbst soweit möglich zu informieren und Entscheidungen schließlich selbst zu treffen. Dann kann man wenigstens keinen anderen beschuldigen, wenn's schief läuft
- Befunde soll man sich stets geben lassen und selbst Korrekturlesen. In einem heißt's bei mir BWK 11 Fraktur, im anderen BWK 12 Fraktur. Im Bericht meiner stationären Behandlung im Krankenhaus heißt's Krankengymnastik - hatte ich aber nie.
Wie's weiter geht
Ende Juli (8 Wochen nach dem Unfall) geht's ab zum Röntgen, dann zeigt sich, ob mein Wirbel weiter eingebrochen ist oder nicht (was ich bezweifle - denn laut Arzt 1 würde ich das durch entsprechende Schmerzen schon merken)
Fragen
Und was wäre ein Forenpost, ohne Fragen?
- Wie lange dauert's denn wahrscheinlich, bis so ein Wirbel soweit verheilt ist, dass ich ihn wieder normal belasten kann? (Definition normale Belastung: ohne Korsett, normal nach vorne beugen, Gegenstände mit Gewichten bis 8 kg heben, wie gehabt im Autositz lungern usw)
- Welche Kommentare fallen euch zu meinem Fall sonst noch so ein?
MRT- und CT-Aufnahmen
Gibt's für alle, die es interessiert, auf Anfrage - entweder hier antworten oder PM schicken.
Schlusswort
Ich wünsche allen, die eine ähnliche oder schlimmere Fraktur haben, alles Gute, viel Kraft & eine gute Genesung!
David
da ich immer sehr froh bin, wenn ich in irgendeinem Forum im Internet Erfahrungsberichte finde, will ich mit euch meine Erfahrungen teilen.
Hintergründe
Am 06.06.2015 bin ich im Freibad vom 10-Meter-Turm mit den Füßen voraus ins Wasser gesprungen (mein erstes und garantiert letztes Mal) und habe mir dabei eine Fraktur des 11. BWK zugezogen. Auf dem am selbigen Abend aufgenommenen Röntenbild war nichts zu erkennen (was, gemäß der Aussage vieler meiner Bekannter normal sei), auf dem MRT dann allerdings schon. Insgesamt war ich bei zwei Ärzten.
Aussage Arzt 1, 4 Tage nach dem Unfall: Hinterkante nicht beteiligt, ich solle mich nicht nach vorne beugen und keine schweren Gegenstände heben (Definition schwer: 5kg+). Zur Stabilisierung bekomme ich ein Korsett. Operation absolut unnötig.
Aussage Arzt 2, 12 Tage nach dem Unfall: Erst mal ein CT machen lassen. Ergebnis: Hinterkante ist beteiligt, aber nur leicht, wird wahrscheinlich kein Problem machen. Durch die Unebene Fraktur an der Wirbeloberseite sei aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% die Bandscheibe verletzt und würde deshalb nach und nach kaputt gehen. Seine Empfehlung: Entfernung der Bandscheibe und Versteifung des BWK 11 und BWK 10. Alternativ Versteifung des BWK 11 und BWK 10 über ein Gestänge, wodurch der Wirbel stabilisiert wird, die Bandscheibe aber trotzdem kaputt geht. Konservative Behandlung aber auch okay, die Entscheidung darüber hat er mir überlassen (Danke!). Eine OP müsste aber wenn dann zeitnah stattfinden, bevor sich der Wirbel selbst versteift.
Aussage Arzt 1, 19 Tage nach dem Unfall: Ein CT machen zu lassen war totaler Mist, absolut unnötige Strahlenbelastung, die Hinterkante ist nicht beteiligt und eine Operation nach wie vor absolut unnötig. Und die Bandscheibe ist nicht kaputt, das sieht man sowohl auf dem MRT als auch CT ganz genau.
Bei beiden Ärzten habe ich Ende Juli nochmal einen Rönten-Termin, wobei ich den bei Arzt 2 wahrscheinlich absagen werde.
Zu meinem Wohlbefinden & Verhalten
Direkt nach dem Unfall hatte ich starke Schmerzen im Rücken, die 1-2 Tage anhielten und dann ausklangen. Nach etwa 3 Tagen waren die Schmerzen fast gänzlich verschwunden und nur noch da, wenn ich längere Zeit unbewegt gelegen bin.
Ab dem ersten Tag habe ich gemerkt, dass es für mich am angenehmsten ist, Liegen, Sitzen und Gehen abzuwechseln - das habe ich auch gemacht, mir wurde auch nicht davon abgeraten.
Mein Korsett habe ich seit dem 4. Tag nach meinem Unfall. Nachdem ich es am Anfang sehr häufig getragen habe, trage ich es jetzt (gut 5 Wochen nach dem Unfall) kaum mehr, achte aber penibel auf eine gerade Oberkörperhaltung. Lediglich in Momenten, in denen ich Gefahr laufe, die Haltung zu vernachlässen (z.B. beim Autofahren oder wenn ich wo bin, wo ich nicht weiß, wie ich sitzen kann), trage ich es.
Seit dem Unfall habe ich sehr viel Zeit im Bett verbracht (obwohl mir gesagt wurde, das müsse nicht sein, aber ich geh eben auf Nummer Sicher), bewege mich aber jetzt (gut 5 Wochen nach dem Unfall) schon wieder mehr. Schmerzen habe ich, wenn ich längere Zeit sitze/stehe/gehe - aber nicht wegen dem Kaputten Wirbel, sondern bedingt durch a) das Korsett, das eben doch irgendwo drückt oder b) meine Muskeln, die die aufrechte Körperhaltung nicht gewohnt sind und nach einiger Zeit einfach anfangen, zu meckern - das wird aber bereits besser. Laut meinem Hausarzt hat sich durch mein vieles Im-Bett-Liegen meine Rückenmuskulatur wohl auch etwas abgebaut, was die ganze Sache nachmal verschlimmert.
Lessons learned
- Wenn man Pech hat, kann man sich bei richtigen Lapalien die größen Verletzungen zuziehen - also bitte, Leute, geht unnötigen Risiken aus dem Weg, auch wenn sie noch so klein sind...
- Ärzte sind auch nur Menschen und jeder hat eine andere Meinung und andere Erfahrungen. Für mich hat sich sehr schnell gezeigt, dass jeder Arzt eine andere Meinung hat und es deshalb sehr wichtig ist, sich mehrere Meinungen einzuholen, sich selbst soweit möglich zu informieren und Entscheidungen schließlich selbst zu treffen. Dann kann man wenigstens keinen anderen beschuldigen, wenn's schief läuft
- Befunde soll man sich stets geben lassen und selbst Korrekturlesen. In einem heißt's bei mir BWK 11 Fraktur, im anderen BWK 12 Fraktur. Im Bericht meiner stationären Behandlung im Krankenhaus heißt's Krankengymnastik - hatte ich aber nie.
Wie's weiter geht
Ende Juli (8 Wochen nach dem Unfall) geht's ab zum Röntgen, dann zeigt sich, ob mein Wirbel weiter eingebrochen ist oder nicht (was ich bezweifle - denn laut Arzt 1 würde ich das durch entsprechende Schmerzen schon merken)
Fragen
Und was wäre ein Forenpost, ohne Fragen?
- Wie lange dauert's denn wahrscheinlich, bis so ein Wirbel soweit verheilt ist, dass ich ihn wieder normal belasten kann? (Definition normale Belastung: ohne Korsett, normal nach vorne beugen, Gegenstände mit Gewichten bis 8 kg heben, wie gehabt im Autositz lungern usw)
- Welche Kommentare fallen euch zu meinem Fall sonst noch so ein?
MRT- und CT-Aufnahmen
Gibt's für alle, die es interessiert, auf Anfrage - entweder hier antworten oder PM schicken.
Schlusswort
Ich wünsche allen, die eine ähnliche oder schlimmere Fraktur haben, alles Gute, viel Kraft & eine gute Genesung!
David