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Fersenbeinfraktur - Spätfolgen und Schmerzensgeld

Michael77

Nutzer
Registriert seit
30 Jan. 2009
Beiträge
2
Hallo zusammen,

ich bin vor kurzem auf diese Seite aufmerksam geworden und konnte auch schon viele Beiträge von Leidensgenossen lesen. Das hilft mir sehr und ich habe einen Eindruck über den Verlauf einer Fersenbeinfraktur bekommen. Trotzdem habe ich viele Fragen und möchte hier zunächst eine spezielle stellen.

Ich habe mir bei einem Verkehrsunfall im Mai 2008 das rechte Fersenbein zertrümmert. Ich war Beifahrer und unser Fahrzeug kollidierte bei hoher Geschwindigkeit mit einem anderen Fahrzeug. Der Unfallgegner trägt die komplette Schuld. Ich wurde operiert mit einer Platte und einem Dutzend Schrauben. Das Fersenbein konnte nicht wieder richtig hergestellt werden.
Mein Anwalt wird Schmerzensgeld fordern. Er hat mir schon gesagt, dass die Versicherung eine deutlich höhere Summe zahlen wird, wenn ich mich endgültig abfinden lasse. Das würde bedeuten ich könnte keine zukünftigen Schäden mehr geltend machen.

Frage: Was für zukünftige Schäden könnten auftreten, mit denen ich nochmal auf die Versicherung zugehen könnte? Am wichtigsten wäre natürlich ein möglicher Verdienstausfall. Das käme aber wohl nur für weitere Krankschreibungen in Frage. Arbeits- oder Berufsunfähig wäre ich ja wohl nicht mal, wenn ein Fuß fehlen würde bei meinem Bürojob.

Ich kann jetzt nach fast einem Jahr wieder ganz gut kurze Strecken gehen. Ich experimentiere mit verschiedenen Einlagen und Umbauten meiner Lederschuhe. Wenn ich aber etwas länger auf den Beinen bin werden die Schmerzen groß und die Beweglichkeit nimmt ab. Die Ärzte machen kaum Hoffnung auf Besserung und reden von zukünftiger Arthrose und Versteifung des USG. Die Kippbewegung des Fußes nach innen und außen funktioniert kaum und ich gehe "wie auf Eiern". Natürlich bin ich froh überhaupt wieder zu gehen...

Ich gehe also davon aus, dass es tendenziell eher schlechter wird in Zukunft. Ich werde mich damit arrangieren müssen und werde sicherlich noch meinen Beruf ausüben können. Weitere OPs könnten sicher noch folgen: Platte entfernen, USG versteifen (hoffentlich nicht) usw. Die Kosten dafür trägt ja sicher die Krankenkasse. Ich finde momentan keinen guten Grund wofür ich die gegnerische Versicherung nochmal brauchen könnte.

Ich würde mich freuen, wenn sich nette Leute zur Diskussion finden. Sicher kann man sich auch über die alltäglichen Problemchen austauschen...

Vielen Dank, Michael
 
Michael77,
kann Dir von einer Abfindung nur abraten, auch wenn das schnelle Geld lockt.
Das ist aber ganz alleine Deine Entscheidung.

„Wenn ich aber etwas länger auf den Beinen bin werden die Schmerzen groß und die Beweglichkeit nimmt ab“ Die gleichen Probleme habe ich auch. Morgens nach dem „Einlaufen“ habe ich eine größere Beweglichkeit als abends, die Schmerzbelastung ist abends immer viel höher als morgens und wenn ich mit der Belastung einmal richtig übertrieben habe, falsch aufgetreten oder ähnliches, habe ich mehrere Tage die Nachwirkungen zu spüren.
Ich kann meinen Fuß aufgrund der Wetterfühligkeit als Barometer nutzen.

Betr. Deine Fraktur (und Bewegungseinschränkungen) nur das USG oder auch das OSG?
„USG versteifen (hoffentlich nicht)“ Beträffe eine Versteifung bei Dir nur das USG oder auch das OSG?
Habe mit meinen USG / OSG – Problemen mit mehreren Fußchirurgen über Arthrodese meines verunfallten Sprunggelenks diskutiert. Bei mir traut sich kein Arzt nur an die Versteifung des USG (in Neutralstellung, damit die Statik wenigstens wieder einigermaßen stimmt). Ich möchte die Restbeweglichkeit des OSG solange wie möglich nutzen. In meinem Fall ist nur eine Triplearthrodese möglich, d.h. Versteifung OSG, USG und vorderem Kahnbein.

Zukünftige Schäden:
Arthrose,
Arthrodese (Versteifung)
Knieprobleme,
Hüftprobleme,
Wirbelsäulenprobleme,
Entzündungen durch OP,s
Abstoßreaktionen Deines Körpers auf die eingesetzten Schrauben,
Belastungsschmerzen trotz versteiftem Sprunggelenk …
Die zukünftigen Schäden müssen nicht, können aber auftreten…

Mit freundlichen Grüßen

Hansen
 
Vielen Dank für die Antwort,

worauf meine Fraktur überall Auswirkungen hat weiß ich selber nicht genau. Ich denke dass das USG rel. stark betroffen ist und das OSG eher weniger. Die Auf- und Abbewegung geht noch einigermaßen, die seitliche Verdrehung aber kaum. Die Ärzte sagen, dass bei so einer Fraktur irgendwie alles in Mitleidenschaft gezogen wird. Man kann das Problem nicht auf eine Stelle beschränken. Das ist auch das was ich spüre. Irgendwie tuts im gesamten Fersenbereich weh. ...trotzdem ist die Ärzte-Aussage natürlich unbefriedigend.

Ich möchte zwar noch nicht großartig über Versteifung von Gelenken nachdenken, würde mich aber gerne informieren. Was passiert denn bei den entsprechenden OPs und wie gehts danach weiter? Kennst du/ihr eine eine gute Informationsquelle? Ich habe zwar schon viele Infos im www gefunden, habe aber noch kein klares Bild. Der Fuß ist schon sehr komplex.
Warum kann bei dir keine Versteifung durchgeführt werden? Würde es dann evt. besser werden? Läufst du denn morgens normal, oder mit einem Hinken o.ä.



Ein Grund für das Annehmen oder Ablehnen einer Abfindung fehlt mir leider noch. Auch wenn es in Zukunft zu verschiedenen Problemen kommt, dann hilft mir die gegnerische Versicherung da auch erstmal nicht. In Deutschland ist man ja zum Glück gut abgesichert. Weitere OPs usw. müsste ich ja eh nicht selber bezahlen. Auch im Falle einer möglichen Berufsunfähigkeit würde meine BU Vers. einspringen.

Ich tendiere dazu die Abfindung abzulehnen. Ist aber nur ein Bauchgefühl. Ich habe keine Ahnung was später nochmal an Kosten auf mich zukommen kann, die ich dann auch noch unmittelbar auf den Unfall zurückführen kann. Und das müssten schon relativ große Summen sein, also nicht die Kosten für eine orthopädische Einlage o.ä.
Kann man sich evt. vorstellen, später mal nicht mehr die Treppe hochzukommen und man wird gezwungen sich einen Fahrstuhl einzubauen? Nur so eine Idee. In dem Fall wüsste ich nicht wer solche Kosten übernehmen würde.

Grüße
Michael
 
Fersenbeinfraktur

Hallo Michael, erstmal mein tiefstes Mitgefühl für diesen Unfall mit den Folgen ohne Schuld. Ich habe -mit Teilschuld- im August 08 einen Unfall auf dem Rad gehabt und "nur" einen sog. einfachen Fersenbeinbruch (Entenschnabelbruch) rechts mit Achillessehnenausriss, der mit 2 Schrauben fixiert wurde, und bin auch heute noch nicht beschwerdefrei, wobei die Heilung wohl auch so lange dauert, da der Bruch in dem Fersenentlastungsschuh nach 8 Wochen ohne Belastung dann bei Teilbelastung von 3 mm (zusammengeschraubt) auf 8 mm auseinanderging. Aber obwohl mein Fuß ohne Belastung nach allen Seiten gut beweglich ist, hat sich bei Vollbelastung ab Februar 09 eine Entzündung an der Achillessehne eingestellt. Mein Arzt macht mir Hoffnung, dass, wenn die Schrauben draußen sind und Kalkablagerungen an der Sehne auch gleichzeitig entfernt werden, ich wieder länger auf den Beinen werde sein können. Also, morgens nach dem Duschen kann ich in 2 Paar guten Freizeitschuhen (Reebok und Nike) mit Einlagen bzw. Fersenkissen gut laufen, insg. mit Pausen ca. 30 -40 Minuten, und auch Autofahren, aber längeres Stehen (ab 3 Minuten) und alle weiteren Belastungen führen zu ziemlich starken Schmerzen im gesamten Fersenbereich. Wirklich sehr gut geholfen hat bei mir ein TENS-Gerät, das senkt die Schmerzempfindung,
ich merke deutlich den Unterschied, da ich es seit 3 Tagen nicht anwende, (kriege neue Elektroden) dass ich nachmittags und abends viel stärkere Schmerzen habe, und auch die Wetterfühligkeit ist wieder da. Leider kann ich Dir keinen weiteren Tip geben; mein gefordertes Schmerzensgeld beträgt 5.500,- Euro, wobei knapp die Hälfte ohne Prozess gezahlt wurde sowie die Hälfte aller diesbezüglichen Aufwendungen, vom Gefühl her würde ich eine Abfindung nicht nehmen, sondern lieber abwarten und ggf. noch entstehende Folgekosten in Anspruch nehmen. Mit vielen Grüßen, Dagmar
 
Hallo Zusammen

Hierzu ein Urteil LG-Koblenz Aktenzeichen:
10 O 172/08
Tatbestand

Am 21. Oktober 1996 erlitt der Kläger eine Sprunggelenkverdrehungsfraktur links. Die Versorgung der Verletzung erfolgte bei der Beklagten zu 1) durch den Beklagten zu 2). Dieser führte nach der notfallmäßigen Aufnahme des Klägers zunächst eine Fersenbeindrahtextension durch und versorgte die Verletzung am 28.10.1996 operativ. Am 09.11.1996 wurde der Kläger aus der stationären Behandlung entlassen. Am 17.11.1996 wurde der Kläger wegen des Verdachts einer Unterschenkelvenenthrombose links erneut stationär bei der Beklagten zu 1) aufgenommen, konnte aber bereits am 23.11.1996 wieder entlassen werden. Am 20.03.1997 wurde die Heilbehandlung seitens der Beklagten zu 1) abgeschlossen und die Arbeitsfähigkeit des Klägers zum 27.03.1997 bescheinigt. Aufgrund starker Schmerzen konnte der Kläger allerdings nur einen halben Tag arbeiten und wurde in der Folge bis zum 25.08.1997 arbeitsunfähig krank geschrieben. In der Folgezeit fand eine Umschulung statt.


http://www3.justiz.rlp.de/rechtspr/DisplayUrteil.asp?rowguid={9674977C-21DB-4421-9A76-B194C628E506}

Nach alledem war die Klage als unzulässig abzuweisen.

Die Kostenentscheidung folgt aus § 91 ZPO; diejenige über die vorläufige Vollstreckbarkeit aus § 709 ZPO.


vg natascha
 
Spätfolgen

Hallo,

ich hatte 94`beidseits eine Fersenbeintrümmerfraktur. War dort 24 Jahr alt. Nun stellen sich leider erste dauerhafte Verschlechterungen ein.

Bestätigen kann ich folgendes:

Arthrose,
Arthrodese (Versteifung) - die USG haben sich selbst versteift, wow!
dauerhafte Probleme mit USG + OSG
nun dauerhafte Knieprobleme (in Belastung und Ruhe)
Hüftprobleme eher weniger
schon immer Belastungsprobleme in der Wirbelsäule - hier Lendenwirbel
ständige Belastungsschmerzen, welche nun leider nicht mehr verschwinden

Dank Beziehung bin ich nun bei sehr guten Ärzten in erster Untersuchung.
Kosten trägt erst mal die Kasse. Zuzahlungen ich.

Gruss
 
Fersenbeinbruch

Hallo liebe Leidensgenossen
bin neu hier
bei mir ist mein Fersenbeinbruch noch sehr frisch ( 15-10-2012 ).Passiert ist es bei einem sprung aus 1,80 m ( sollte man/n mit 48 Jahren nicht mehr machen wobei es im TV immer so einfach aussieht ).Unfall war bei einem Bekannten in Ellwangen dem ich geholfen habe.Also ab nach Ellwangen ins KKH zur Notaufnahme ( Arbeit war so gut wie fertig :) ) Einnahme von Schmerzmittel dann Röntgen . Arzt sagt er kann keinen Bruch feststellen . Also Gipsschiene und dann zurück auf Baustelle und zuschauen wie der Rest der Arbeit erledigt wird um dann als Beifahrer im eigenen Auto 70km nach Hause incl. leichter Schmerzen ( noch glaubte ich an eine Prellung ! ) .
Sonntag morgen anruf aus Ellwangen ich solle doch zum CT da der Arzt sich nicht sicher ist . Hat sich wohl die Bilder nochmal angeschaut-Danke lieber Arzt.Also am Montag zum CT und siehe da ein glatter Bruch . Notfallchirug überlässt es nun mir ob ich geschraubt werden möchte oder nicht da er meint der Bruch sei sehr sauber.Habe nur eine kleine schrägstellung die evtl. später Arthrose auslösen kann . Habe eh schon Arthrose in Hüfte und Ellenbogen also kommt es auf noch eine nicht mehr drauf an -alle guten Dinge sind 3 .Ich denke ich lasse die Natur entscheiden wie es weitergeht da ich keine grossen Schmerzen habe ( noch nicht )
Bei einer OP kann auch einiges schieflaufen.So muss ich aber mir selbst die schuld geben,und keinem anderen, wenn ich später Probleme bekommen sollte.
So , das war meine kleine Leidensgeschichte .
 
Fersenbeinbruch

Hallo Muggele,

willkommen im Forum für Unfallopfer.

Deinen guten Unfallbericht hast Du ja leider an ein altes Thema aus 2009
unter "Verkehrsunfall mit Personenschaden" angehängt.

Wenn Du hier gerne weiter über Deine Verletzung berichten möchtest, mache
bitte z. B. unter der Rubrik "Freizeitunfall mit Personenschaden" Dein eigenes
"Neues Thema" auf.

Wähle dann dafür eine aussagekräftige Überschrift z.B. Fersenbruch, ...............?

Wenn Du eine private Unfallversicherung (PUV) hast, melde dieser bitte umgehend
Deinen Unfall.


Wünsche Dir weiterhin,
schmerzarme Zeit und
gute Heilung

Meggy
 
Hallo Muggele,

willkommen im Forum für Unfallopfer.

Deinen guten Unfallbericht hast Du ja leider an ein altes Thema aus 2009
unter "Verkehrsunfall mit Personenschaden" angehängt.

Wenn Du hier gerne weiter über Deine Verletzung berichten möchtest, mache
bitte z. B. unter der Rubrik "Freizeitunfall mit Personenschaden" Dein eigenes
"Neues Thema" auf.

Wähle dann dafür eine aussagekräftige Überschrift z.B. Fersenbruch, ...............?

Wenn Du eine private Unfallversicherung (PUV) hast, melde dieser bitte umgehend
Deinen Unfall.


Wünsche Dir weiterhin,
schmerzarme Zeit und
gute Heilung

Meggy
Hallo Meggy
Danke , sehr aufmerksam . Wusste doch das was schiefläuft . Habe es mit Deiner Anleitung auf die Reihe gekriegt . Ist halt was "Neues" für einen alten Mann . Mal schaun ob das jetzt richtig funkt .

liebe Grüsse
Muggele
 
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