Vielleicht mal was positives:
Letzten Sommer, just an meinem 40. Geburtstag genoß ich für sehr kurze Zeit den freinen Fall von einer Leiter. Alles war ok und recht spannend.
Bis zur Landung. Es wurde dabei mein rechtes Fersenbein völlig zertrümmert und das untere Sprunggelenk geknackt und um einen halben Zentimeter auseinander geschoben.
Im KH durfte ich meinen Fuß erstmal 6 Tage lang in einem Eisschuh kühlen damit die Schwellung zurück geht. Dann wurde operiert.
13 Schrauben und eine Calcaneusplatte wurden verbaut.
Danach war 12 Wochen absolutes Belastungsverbot (also Krückenlaufen). Aber schon Physiotherapie sofort nach dem die Fäden gezogen waren. Ich hatte wohl die beste Physiotherapeutin dieseseits des Atlantik. Es wurde mit Massagen und Narbenbehandlung gearbeitet. Der rechte Fuß war noch sehr empfindlich. Also wurde halt der linke Fuß bearbeitet. Das zeigte unglaubliche Wirkungen. "Die beiden Füße reden ja miteinander. Das weiß nur niemand. Also tun wir dem gesunden Fuß was Gutes. Und der verletzte Fuß wird darauf reagieren". Und so war es auch. Unglaublich.
Die Schwellung war sehr schnell weg. Ab der dritten Therapiestunde ging es schon zum Gehtraining ins Wasser.
Anfang Dezember war das Belastungsverbot dann aufgehoben. Ich begann sofort die Übungen aus der Therapie zu Hause fast bis zum Exzess zu üben und auszubauen. Ich legte z.B. einen Stoß Kopierpapier auf den Boden und stellte mich mit beiden Beinen so auf den Stoß dass die Fersen überhängten. Dann versuchte ich mit den Fersen den Boden zu berühren und mich dann aus dieser Stellung mit den Wandenmuskeln in den Zehenstand zu bringen. Das tat immer fürchterlich weh. Aber es half.
Also legte ich das Kopierpapier weg und stellte mich für diese Übung auf die Treppe.
Mitte Dezember konnte ich schon die letzte Krücke wegschmeißen (auch weil ich natürlich eine masive Sehenscheidenentzündung in der rechten Hand bekam).
Ende Januar war die offizielle Therapie beendet.
Ich fuhr aber natürlich mit meinem persönlichen Trainingsprogramm fort. Ich war ja schon mit Krücken jeden Tag die "Hunderunde" mitgegangen. Jetzt ohne Krücken konnte ich schon wieder eine Leine in die Hand nehmen (zwar nur die des kleinen Hundes, weil ich noch etwas unsicher war. Aber immerhin).
Oft ging ich die Runde alleine ein zweites mal. Denn mit zunehmender Muskelerwärmung wurden die Schmerzen beim Gehen geringer und das steigerte den Trainingserfolg.
Anfang Januar unternahmen wir bereits wieder die erste Bergwanderung. Natürlich noch im Schnee. Wir versuchten die Leobner Hütte im Hochschwabgebiet zu erreichen. Aber im oberen Teil war der Schnee einfach zu hoch um dort ohne Schneeschuhe oder Schier zu gehen. Auch war es recht harschig und so auch für unverletzte Beine nicht ungefährlich.
Bis in den Sommer hinein hatte ich jeden Morgen erstmal eininge Minuten damit zu tun den Fuß mit Massagen und Dehnübungen aufzuwärmen. Dann erst dann konnte ich halbwegs schmerzfrei (aufs Klo) gehen.
Die Sehnen (speziell eine Sehne die zur kleinen Zehe führt) sind bei mir einfach von der langsamen Sorte.
Ich bemerkte, dass nach jeder richtigen Bergwanderung sich nach zwei Tagen ein großer Fortschritt einstellte. Am Tag nach der Wanderung gab es zwar große Protestschmerzen, aber durch meine Ignoranz gaben die Sehnen auf und so war dann der zweite Tag völlig schmerzfrei (bis auf den Muskelkater in den Oberschenkeln).
Also ging es ab Ostern so richtig los mit dem Bergwandern.
Bergauf war immer ein Genuß. Aber interessant wurde es beim Abstieg.
Da muss ich mich jetzt noch äußerts konzentrieren. Da hat neben dem Gehen keine Unterhaltung mehr Platz. Aber das schafft auch Ruhe im Wald
Im Sommer begann ich dann eine Eigentherapie mit den "5-Tibetern". Das brachte den entscheidenden Durchbruch. Das zeitweilige Taubheitsgefühl im linken Oberschenkel das durch die Beckenverschiebung beim Krückengehen aufgetaucht ist, verschwand fast augenblicklich. Und der Fuß profitiert von diesen Übungen unglaublich.
Jetzt bin ich soweit, dass ich am Morgen schmerzfrei auftreten kann. Und manchmal traue ich mich auch wieder aus dem Gehen in ein langsames Laufen zu wechseln. Lediglich das untere Sprunggelenk überrascht mich noch manchmal wenn ich mit der Ferse auf einen wackeligen Stein trete. Dann gibt es ein reflektorisches Einknicken des gesamten Beines. Aber das wird auch zunehmend besser (zu Beginn reichte die Teppichkante für diese Reaktion aus).
Also ich kann sagen, dass aus den ersten bescheidenen Heilungsaussichten nach dem Unfall ein voller Erfolg erwuchs. Aufgrund der ersten CT meinte man noch, dass wohl therapeutische Schuhe meine neuen Freunde werden würden. Und dass das untere Gelenk wohl steif werden würde.
Nix von alledem.
Aber ohne eigenes Training geht da gar nichts. Und es kann recht lange dauern.
Grüße
Klaus
Letzten Sommer, just an meinem 40. Geburtstag genoß ich für sehr kurze Zeit den freinen Fall von einer Leiter. Alles war ok und recht spannend.
Bis zur Landung. Es wurde dabei mein rechtes Fersenbein völlig zertrümmert und das untere Sprunggelenk geknackt und um einen halben Zentimeter auseinander geschoben.
Im KH durfte ich meinen Fuß erstmal 6 Tage lang in einem Eisschuh kühlen damit die Schwellung zurück geht. Dann wurde operiert.
13 Schrauben und eine Calcaneusplatte wurden verbaut.
Danach war 12 Wochen absolutes Belastungsverbot (also Krückenlaufen). Aber schon Physiotherapie sofort nach dem die Fäden gezogen waren. Ich hatte wohl die beste Physiotherapeutin dieseseits des Atlantik. Es wurde mit Massagen und Narbenbehandlung gearbeitet. Der rechte Fuß war noch sehr empfindlich. Also wurde halt der linke Fuß bearbeitet. Das zeigte unglaubliche Wirkungen. "Die beiden Füße reden ja miteinander. Das weiß nur niemand. Also tun wir dem gesunden Fuß was Gutes. Und der verletzte Fuß wird darauf reagieren". Und so war es auch. Unglaublich.
Die Schwellung war sehr schnell weg. Ab der dritten Therapiestunde ging es schon zum Gehtraining ins Wasser.
Anfang Dezember war das Belastungsverbot dann aufgehoben. Ich begann sofort die Übungen aus der Therapie zu Hause fast bis zum Exzess zu üben und auszubauen. Ich legte z.B. einen Stoß Kopierpapier auf den Boden und stellte mich mit beiden Beinen so auf den Stoß dass die Fersen überhängten. Dann versuchte ich mit den Fersen den Boden zu berühren und mich dann aus dieser Stellung mit den Wandenmuskeln in den Zehenstand zu bringen. Das tat immer fürchterlich weh. Aber es half.
Also legte ich das Kopierpapier weg und stellte mich für diese Übung auf die Treppe.
Mitte Dezember konnte ich schon die letzte Krücke wegschmeißen (auch weil ich natürlich eine masive Sehenscheidenentzündung in der rechten Hand bekam).
Ende Januar war die offizielle Therapie beendet.
Ich fuhr aber natürlich mit meinem persönlichen Trainingsprogramm fort. Ich war ja schon mit Krücken jeden Tag die "Hunderunde" mitgegangen. Jetzt ohne Krücken konnte ich schon wieder eine Leine in die Hand nehmen (zwar nur die des kleinen Hundes, weil ich noch etwas unsicher war. Aber immerhin).
Oft ging ich die Runde alleine ein zweites mal. Denn mit zunehmender Muskelerwärmung wurden die Schmerzen beim Gehen geringer und das steigerte den Trainingserfolg.
Anfang Januar unternahmen wir bereits wieder die erste Bergwanderung. Natürlich noch im Schnee. Wir versuchten die Leobner Hütte im Hochschwabgebiet zu erreichen. Aber im oberen Teil war der Schnee einfach zu hoch um dort ohne Schneeschuhe oder Schier zu gehen. Auch war es recht harschig und so auch für unverletzte Beine nicht ungefährlich.
Bis in den Sommer hinein hatte ich jeden Morgen erstmal eininge Minuten damit zu tun den Fuß mit Massagen und Dehnübungen aufzuwärmen. Dann erst dann konnte ich halbwegs schmerzfrei (aufs Klo) gehen.
Die Sehnen (speziell eine Sehne die zur kleinen Zehe führt) sind bei mir einfach von der langsamen Sorte.
Ich bemerkte, dass nach jeder richtigen Bergwanderung sich nach zwei Tagen ein großer Fortschritt einstellte. Am Tag nach der Wanderung gab es zwar große Protestschmerzen, aber durch meine Ignoranz gaben die Sehnen auf und so war dann der zweite Tag völlig schmerzfrei (bis auf den Muskelkater in den Oberschenkeln).
Also ging es ab Ostern so richtig los mit dem Bergwandern.
Bergauf war immer ein Genuß. Aber interessant wurde es beim Abstieg.
Da muss ich mich jetzt noch äußerts konzentrieren. Da hat neben dem Gehen keine Unterhaltung mehr Platz. Aber das schafft auch Ruhe im Wald
Im Sommer begann ich dann eine Eigentherapie mit den "5-Tibetern". Das brachte den entscheidenden Durchbruch. Das zeitweilige Taubheitsgefühl im linken Oberschenkel das durch die Beckenverschiebung beim Krückengehen aufgetaucht ist, verschwand fast augenblicklich. Und der Fuß profitiert von diesen Übungen unglaublich.
Jetzt bin ich soweit, dass ich am Morgen schmerzfrei auftreten kann. Und manchmal traue ich mich auch wieder aus dem Gehen in ein langsames Laufen zu wechseln. Lediglich das untere Sprunggelenk überrascht mich noch manchmal wenn ich mit der Ferse auf einen wackeligen Stein trete. Dann gibt es ein reflektorisches Einknicken des gesamten Beines. Aber das wird auch zunehmend besser (zu Beginn reichte die Teppichkante für diese Reaktion aus).
Also ich kann sagen, dass aus den ersten bescheidenen Heilungsaussichten nach dem Unfall ein voller Erfolg erwuchs. Aufgrund der ersten CT meinte man noch, dass wohl therapeutische Schuhe meine neuen Freunde werden würden. Und dass das untere Gelenk wohl steif werden würde.
Nix von alledem.
Aber ohne eigenes Training geht da gar nichts. Und es kann recht lange dauern.
Grüße
Klaus