• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Falsches Erstgutachten für private Unfallversicherung

nand2

Neues Mitglied
Registriert seit
14 Juli 2021
Beiträge
17
Hallo,

im April 2020 hatte ich einen Unfall mit Trümmerbruch der Hüfte links (stabil, Acetabulumfraktur). Es folgte die Unterbringung in der Intensivstation und drei OPs.
Die Ärzte im Klinikum prognostizierten mir in 20 Jahren eine neue Hüfte zu benötigen aufgrund des höheren Verschleißes als Unfallfolge. Danach folgten Reha, Physio etc.

Heute (15 Monate nach dem Unfall) war ich wieder im Klinikum, weil ich von meiner privaten Unfallversicherung dazu aufgefordert wurde eine ärztliche Bescheinigung ausfüllen zu lassen. Im Klinikum wurden mir überraschend keinerlei Beeinträchtigungen durch den Unfall bestätigt (siehe Anlage), obwohl ich meine Beschwerden mitgeteilt habe.

Jqat0Wu.png


Der Bruch an der Hüfte ist bei jedem Schritt (Auftreten mit dem linken Bein) spürbar (kaum Schmerzen). Bei Wanderungen, Joggen und insbesondere Fußballspielen ist der Schmerz so stark, dass ein Weiterführen des Sports kaum möglich ist und der Schmerz auch nach Beendigung der Tätigkeit so vorhanden ist (also ich kann nicht normal gehen bzw. humpel).
Fußballspielen kann ich seit dem Unfall nicht mehr, joggen ist ebenfalls mit Schmerzen verbunden. Es ist nur der Schmerz der mich beeinträchtigt.

Bis spätestens zum 19.07.2021 (in 5 Tagen) muss ich die ärztliche Bescheinigung der privaten Unfallversicherung vorgelegt haben.
Da heute von Ärzten des Klinikums schriftlich keinerlei Folgeschäden attestiert worden sind, kann ich denn damit rechnen, dass der Versicherungsträger eine mögliche Invaliditätsleistung verweigert und auch eine Korrektur oder Nachuntersuchung durch Gutachter verweigert?

P.S. Die Ärzte im Klinikum und auch mein Physiotherapeut haben mir im letzten Jahr dauerhafte körperliche Beeinträchtigungen mündlich mitgeteilt.
P.P.S. Die private Unfallversicherung besteht seit über 20 Jahren mit monatlich 70 € Kosten.
 
Hallo Nand2,

Zitat: "Falsches Erstgutachten für private Unfallversicherung"

Würde ich ggf. nicht sagen, aber Gefälligkeit hinsichtlich dem Auftraggeber!

Frage:
Hast du das Gutachten vorliegen?


Ein Gutachten setzt sich aus radiologischen Gegebenheiten, neutral 0 Methode und auch
Beschwerden vom Proband zusammen.

Was sagen deine behandelten Ärzte dazu? (Unfallchirurg-Orthopäde?)

Zitat:
"Ärzte im Klinikum und auch mein Physiotherapeut haben mir im letzten Jahr dauerhafte körperliche Beeinträchtigungen mündlich mitteilen ist sekundär".

Prophezeiungen sind Spekulation!


Primär ist wichtig, was seht auf dem Papier "Berichte"!?

Fußballspielen-Joggen-Springen-schwere Lasten- schweres Kraftraning für die Beine, würde kein vernünftiger Arzt empfehlen, wenn dann Walken und leichtes wandern!

Wenn man dies nicht berücksichtigt, dann freut es ggf. bald der Prothesenhersteller!

Zitat:
"Die private Unfallversicherung besteht seit über 20 Jahren mit monatlich 70 € Kosten".


Einzahlen und Leistungen bekommen sind zweierlei paar Schuhe!

70€ für eine UV Versicherungo_O:oops: was für ein Hammer!

M. E. würde ich mich mit meinen behandelten Ärzte beraten und der Vers. mitteilen, dass du.... das nicht zutreffende Partei Gutachten nicht anerkennst und Anwalt konsultieren.

Grüße
 
Hallo nand2,

ich würde dir raten, das Dokument wieder zu löschen!

LG
 
hallo,

und eine kleine korrektur deiner beschreibung, da es wie so oft auf die genaue bedeutung ankommt: es geht nicht darum, dass "keinerlei Beeinträchtigungen" attestiert wurden (das würde sich nach meinem verständnis auf den aktuellen zustand beziehen), sondern um eine zukunftsprognose, die abgegeben werden soll. aber auch da scheint deine skepsis nicht unbegründet. leider ist eine derartige auskunft (ja/nein) in den wenigsten fällen hilfreich und aussagefähig. die erste frage wäre daher, ob die behandlungen denn überhaupt schon abgeschlossen sind? das wäre - wieder mein verständnis - voraussetzung für eine wie auch immer zu stellende prognose. und mehr als eine prognose kann es auch nicht sein.

daher wäre auch eine weitere frage nach dieser erklärung von interesse

Die Ärzte im Klinikum prognostizierten mir in 20 Jahren eine neue Hüfte zu benötigen aufgrund des höheren Verschleißes als Unfallfolge.

sind hier andere personen anwesend gewesen, die dir das bestätigen könnten (angehörige, bekannte)? das wäre ein argument, die (unbegründete) meinung der ärzte auch ggü der versicherung anzuzweifeln. eine weitere wären entsprechende medizinisch begründete (leitlinien) allgemeingültige erkenntnisse, die du dir zu dem verletzungsmuster suchen solltest. vorstellbar ist, wenn auch nicht ausdrücklich beschrieben, dass bei einem derartigen unfallgeschehen nicht nur die beschriebenen verletzungen entstanden, zudem auch weitere fachlich (orthopädisch, neurologisch) breitere befunde nötig sein könnten. auch daran wäre zu denken.


gruss

Sekundant
 
Hallo,

danke für die viele Anteilnahme.

ob die behandlungen denn überhaupt schon abgeschlossen sind?
Nein, die Behandlungen sind immer noch nicht abgeschlossen. Erst gestern (15 Monate nach Unfall) wurde ich erneut operiert. Eine Leistenhernie die in Zusammenhang mit dem Unfall steht und erst mal ein Jahr lang als harmlos beurteilt wurde. Während der gestrigen OP gab es leider schwerwiegende Komplikationen (Hoden aus Sack rausgefallen, wieder zurückgeschoben und vermutlich falsch vernäht, nun habe am Hoden starke Schmerzen). Der Unfall die Operationen werden mich zum Krüppel machen.
Ich finde das so schlimm, ich bin in einer Phase in der ich gegen Ärzte und Versicherungen kämpfen muss und das obwohl ich seit 20 Jahren eine private Unfallversicherung habe.

Meine Frist zur Abgabe der ärztlichen Bescheinigung endete am 19.07.2021. Drei Monate lang (seit April) versuchte ich verzweifelt, dass mir jemand das ärztliche Attest ordentlich ausfüllt, ich hatte kein Erfolg.

Am 19.07.2021 um 9 Uhr wandte ich mich an das Beschwerde-Management des Klinikums, 6 Stunden später erhielt ich die ärztliche Bescheinigung und konnte diese gerade noch fristgerecht an meinen Versicherer senden. Zumindest ein Teilerfolg.

Laut der ärztlichen Bescheinigung ist eine Beurteilung meines Zustandes angeblich erst in 36-48 Monaten möglich.
 
Top