• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Expertengutachten im Beisein der Anwälte - argh

Patrea

Nutzer
Registriert seit
2 März 2008
Beiträge
1
Hallo zusammen,
ich hatte am 5.7.2005 einen Auffahrunfall in einem plötzlichen Stau bei Regen. Eine Riesenpfütze in einer Unterführung hatte eine Spur von dreien völlig ausgebremst. Mit ca. 40kmh ist mir einer aufs stehende Auto geknallt. Mein Wagen, 4 Jahre alt, und der auf den ich geschoben wurde, 10 Jahre alt, hatten Totalschaden. Das Auto vor mir wurde auch auf das Auto davor geschoben, das hatte aber nur eine Delle an der Stossstange.

Wie auch immer, das ganze hat sich in Brüssel ereignet, wo ich wohne. Schmerzen hatte ich erst ein paar Stunden später und war dann auch beim Röntgen. Da sah man auch etwas, wie einen vorstehenden Halswirbel, und mit den Worten 'das geht schon wieder weg' wurde ich nach Hause geschickt. Nach zwei Monaten war ich nach anhaltenden Schmerzen bei einer Neurologin die ein bisschen mein Knie klopfte für Reflexe, schaute ob ich auf einem Bein stehen kann, und mir riet nichts zu tun was Schmerzensgeldforderungen betrifft. Das wäre nur schlecht für die Moral (ich litt in Folge vom Unfall sowieso an Depressionen) weil die Versicherungen einen mürbe machen wollen.

Naja toll, ich also nach D zum Neurologen für eine zweite Meinung. Zähneknirschend hat die Versicherung mein Privatpatienthonorar erstattet. Die Diagnose Schleudertrauma wurde nach einem CTScan bestätigt. Der wurde allerdings erst 10 Wochen nach dem Unfall gemacht. Jedenfalls habe ich den blöden Ratschlag Schmerzensgeld stillschweigend unter den Tisch fallen zu lassen ignoriert. Meine Versicherung hat also Arzt empfohlen für Gutachten. Dann wurde ich bei der Arbeit rausgeschmissen mit der mündlichen Begründung dass ich seit dem Unfall nicht mehr die selbe sei. Das habe ich aber nicht schriftlich, leider. In B darf man feuern wen und wie man will, Hauptsache man erhält noch sein Gehalt für mindestens drei Monate.

Nach einigem hin und her und vielen Treffen mit diversen ärzten (der von der gegnerischen Versicherung echt ätzend!) und noch einem CTScan habe ich also ein Gutachten dass mir letztendlich 7000 Euro aber keine Reserven für spätere Probleme anbietet. Ich also zum Anwalt, den meine Rechtsschutzversicherung bezahlt (erst nachdem ich rumgenervt hab). Er schlug die Hände überm Kopf zusammen und sagte, das ist nicht angemessen, wir gehen vor Gericht. Resultat: nächste Woche habe ich eine Vorladung zu einer Frau Dr. Besombe, in Beisein von dem Anwalt der Gegenpartei (scheinbar) und meinem, und des ätzenden Arztes der Gegenversicherung, soll sie mich also noch mal untersuchen. Was ich absolut zum Kotzen finde. Schon wieder, drehen sie doch mal den Kopf nach hinten. Mein Einwand dass ich es zwar kann, aber davon starke Rücken/ Nackenschmerzen bekomme, und es deswegen natürlich nicht machen möchte, wird bei solchen Gelegenheiten mit einem Blick quittiert der sagt 'die simuliert doch'. Total zermürbend.

übrigens - mein Anwalt sagte dass selbst wenn es schon Verschleisserscheinungen gegeben hat (was nicht belegt ist aber behauptet wird) waren diese vorher ja nicht irgendwie störend; daher ist der Unfall der Auslöser und damit verantwortlich.

Hatte schon mal jemand so ein prickelndes Treffen bei dem man dann wohl von allen irgendwie mal begutachtet wird, um dann festzustellen ob man wirklich was hat?

Schöne Grüsse
 
Top