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Erfahrungen zu Schmerzensgeld / Autounfall

lupus1977

Nutzer
Registriert seit
2 Mai 2007
Beiträge
2
Hallo,
ich komme gerade aus der Reha zurück und finde es toll so ein Forum zu finden Vielleicht gibt es ja hier Menschen, die sich bei Schmerzensgeldern auskennen....

Ich schildere einmal die Umstände:
Anfang März fuhren wir (ich und meine Freundin als Beifahrerin, damals 4. Monat schwanger) auf einer 4spurigen Bundesstraße und wurden bei ca 120 kmh von einem betrunkenen Autofahrer, der links überholte, gerammt. Daraufhin kamen wir von der Fahrbahn ab, schleuderten auf dem feuchten Gras, drehten mit dem Auto um 180grad und knallten in ein Straßenschild. Das Ergebnis war noch verhältnismäßig glimpflich:
meine Freundin hatte nur Prellungen, blaues Auge und Schleudertrauma
ich selbst:
- Polytrauma
- Oberschenkel Splitterbruch
- Beckenringfrakturen (2 fach)
- Unterarm Splitterbrüche sowohl Ulna, wie auch Radius
- Platzwunde am Kopf
- großer Blutverlust (2-3liter) bei der OP
bei der 5 stündigen Not-OP gab es einen Marknagel durch den ganzen Oberschenkel, sowie Platten in den Unterarm mit 13 Schrauben.
Das Becken tat zwar wochenlang weh, ist aber nicht geschient worden, musste einfach so zusammenwachsen.
Der Krankenhausaufenthalt dauerte 3 Wochen, im Anschluß gab es eine Reha mit nochmals 5 Wochen Klinik.
Jetzt ist es 9 Wochen her und ich habe immernoch Schmerzen in Arm und Bein und werde vermutlich noch einige Wochen nicht arbeiten können und muss noch an Gehstützen gehen.
Weiterhin benötige ich KG und Behandlungen.
Unser Unfallgegner ist zu 100% schuldig am Unfall, und seine Haftpflicht hat sich noch nicht richtig geäußert. Wir haben einen Anwalt eingeschaltet.

Dennoch würde es mich sehr interessieren, ob es von Euch Erfahrungen, Tips und vielleicht auch Schmerzensgeldbeträge gibt, die ihr für ähnliche Fälle kennt.
Ich habe nämlich keinerlei Ahnung bei welchem Betrag man eine Forderung anzusetzen hat. Vermutlich wird die Versicherung erst mal wenig bieten. Was für eine Rolle spielt die Fahrlässigkeit des Fahrers?
Durch die Schwangerschaft meiner Freundin ist es auch psychisch und natürlich im Haushalt etc. auch nachhaltig eine große Belastung. Statt dass ich ihr helfen kann, muß sie vieles auch noch für mich machen. Es ist auch ein riesiger Verwaltungsaufwand.
Immerhin scheint das Kleine sich wunderbar zu entwickeln, was uns etwas über alles hinwegtröstet.

Grüße an alle und Kopf hoch an alle invaliden Genossen!
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

herzlich willkommen hier im Forum.
Deine Fragen zum Schmerzensgeld sollte erst einmal hinten an stehen. Damit wird es noch eine ganze Weile dauern. Die Wiederherstellung der Gesundheit sollte jetzt erst einmal im Vordergrund stehen. Das Schmerzensgeld richtet sich auch hauptsächlich danach, welche langfristigen Schäden bleiben. Wenn Ihr jetzt Forderungen habt, wie Verdienstausfall, Haushaltshilfe usw. schau mal in die FAQ´s. Da steht einiges zu diesem Thema. Aber auch da ist euer Anwalt gefragt.
Ansonsten gute Besserung und Toi,Toi, Toi für das Kind.

Gruß von der Seenixe
 
Hallo Forumler,
ich bin gerade auf dieses Forum gekommen und habe ein ähnliches Anliegen wie Wolfgang.
Bei mir liegt der Unfall schon etwas länger zurück (17.10.2004 ) und ich habe bis heute noch keine Endgültige Antwort auf die Frage was an Schmerzensgeld zu erwarten ist.
auch bei mir erst mal die Vorgeschichte:
Ich war mit einem Pizza Taxi unterwegs ( daher ein Berufsunfall über die BG abgesichert ) als mir ein Junges Mädel frontal und mit erhöhter Geschwindigkeit ins Auto fuhr.
Ich verlor das Bewusstsein und wurde via Hubschrauber in ein Krankenhaus in einer größeren Stadt geflogen.
Dort wurde ich ins künstliche Koma gelegt (10 Tage ), da meine Verletzungen zu groß waren.
Diagnose:
-Schädelhirntrauma II° mit SAB rechts temporal u. diffusen Hirnkontusionen ( dreifache Einblutung im Gehirn )
- Femurfraktur links
- Acetabulumfraktur links
- Lunge gefährlich gequetscht
- Einblutungen an der rechten Kniescheibe
- Vordere Beckenringfraktur links
- Milzkontusion mit Einblutung ( gerissen )
- Zahnfraktur ( ;-) )
- Thoraxkontusion rechts
- Papulöses Ekzem, fragl. cortisoninduziert
Zitat meines Vorredners (auch bei mir zutreffend)
bei einer mehrstündigen Not-OP gab es einen Marknagel durch den ganzen Oberschenkel,
Das Becken tat zwar wochenlang weh, ist aber nicht geschient worden, musste einfach so zusammenwachsen.

Ich konnte mehrere Wochen und Monate nicht gehen und habe nur im Rollstuhl gesessen.
zu allem Überfluss habe ich mir im KOMA einen so genannten MRSA Keim zugezogen, wodurch ich 10 Tage komplett isoliert wurde.

Die Krankenhauszeit und der Klinikaufendhalt in der REHA gingen bis zum 01.07.2005 ( 8,5 Monate ).
ich habe mein drittes Lehrjahr ( zum Speditionskaufmann ) nachholen können. Jedoch habe ich auf Grund der Mangelnden Konzentration und der Zunehmenden Panik auf der Arbeit meine zwei darauf folgenden Arbeitsplätze verloren ...

Seit kurzem bin ich also ohne Arbeit und muss die angedachte Psychotherapeutische REHA, die in wenigen Wochen los geht abwarten und schauen, ob mein Kopf wieder so Fit wird wie der rest von mir ;-)

Wenn irgendwer ähnliches erfahren hat oder jemanden kennt der was darüber berichten kann wäre es sehr hilfreich, denn die Versicherung der Unfall Verursacherin versucht ( bislang jedoch ohne erfolg ) mir Abfindungs- Vorschläge zu unterbreiten und ich weiß nicht welches Angebot ( höhe ) ich als "gut" ansehen soll.

mfG
Hendrik
 
Hallo Hendrik,

als gut gemeinten Rat kann ich dir erstmal nur mitgeben,laß dich nicht einfach mit irgendwas abfinden,weil sich die Summen evtl. toll anhören.Bei deinen Verletzungen weißt du nicht was an Spätfolgen kommt und dann ist die Versicherung aus der Nummer raus.
Bei meinem Mann ist der Unfall ca. 2 Jahre her und bis jetzt wissen wir auch noch nicht was uns evtl. an Schmerzensgeld erwarten könnte.

Und wie Seenixe schon schrieb,dafür gibt es Anwälte.

Gruß Fee
 
Hallo schön euch zu sehen in unserem Forum.
Es ist wie ihr sagt für uns alle eine große Hilfe und trotz des schlimmen Hintergrundes ist es schön, dass ihr den Weg ins Forum gefunden habt.
@ Wolfgang
Es gibt in eurem Fall vielleicht einige Möglichkeiten es deiner Frau etwas leichter zu machen. Habt ihr schon geklärt, ob du Anspruch auf Fahrdienste hast. Wenn deine Freundin sich gut mit ihrer Frauenärztin versteht, gibt es vielleicht auch die Möglichkeit aufgrund eures derzeitigen Stresssituation deine Frau vorübergehend für eine befristete Zeit arbeitsunfähig zu schreiben. Verstehe mich hier nicht falsch! Keine Fake.... sondern evtl. eine Möglichkeit es ihr und dir z.Zt. leichter zu machen. Gibt es evtl. Anspruch auf Haushaltshilfe? Ich weiss, dass es das zwar erst bei lebendem Kind, aber gibt es Löcher?
Viele Fragen für euer derzeitiges Leben kann vielleicht wirklich auch der Frauenarzt mit anpacken. :D Bitte überseht dabei auch nicht, dass ein Schleudertrauma durchaus nachkommende Folgen haben kann. Surft mal bei uns durch über HWS Traum oder Distorsion. Ich hoffe für euch aber, dass deine Freundin wirklich weiterhin keine Folgen befürchten muss. Bedenkt bitte auch die hormonelle Bänderdehnung der Schwangerschaft. Kann..... muss nicht!.... zu schweren Problemen bei einem HWS Trauma führen.
Trotz all dieser Hinweise wünsche ich euch in aller erster Linie, dass ihr euch über die Freuden der Schwangerschaft von den täglichen Problemen ablenken könnt.
Soweit ich mal gehört habe, gibt es für die Ermessung des Schmerzengeldes eine Tabelle. Achtung::::: nicht eine Erklärung unterschreiben, die spätere Folgeerkrankungen hiermit abfindet! Sicherlich kann man bei so einer schweren Verletzung nicht davon ausgehen, dass nicht irgendwann einmal Probleme auftauchen..... außerdem steht auch die Weiterentwicklung in der medizinischen Welt nicht still. Wer weiss, ob ihr später noch zurückgreifen müsst auf diesen Unfall und seinen Folgen!
Viel Glück euch beiden (dreien). Meldet euch noch mal. Eine Geburt in diesem Forum könnte einmal große Freude und Hoffnung sein! :D
Ich hoffe, dass es euch bald besser geht und einige meiner Tipps vielleicht sogar zu Erfolgen führt.
Lieben Gruß... (vor allen auch deiner tapferen Freundin) ;)

@ Hendrik
Über deine zu erwartenden Schmerzengelder kann ich leider nichts sagen, aber ich möchte auf ein paar andere Gedanken hinweisen. Wie steht es mit einer Hirnuntersuchung. Hat man ein HirnPET gemacht. Man muss in deinem Fall mit Sicherheit auch davon ausgehen, dass du eine massive HWS Distorsion erlitten hast. Bitte suche hier und anderswo nach Informationen über dieser Verletzung! Im Forum gibt es bereits gute Hinweise. Infos über die Entstehung und Konsequenzen kannst du auch gut in

http://de.whiplash-connection.com/content/view/60/48/

finden. Es gibt viele von uns in diesem Forum und du wirst einmal angefangen viele Beiträge finden. :D
Ich wünsche auch dir eine gute und ruhige Zeit und viel Erfolg bei deiner anstehenden Reha!

Einen lieben Gruß an alle
Urrut :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hendrik & Wolfgang,
ich weiss ich kenne das man brennt darauf zumindestenz finanziell eine gewisse genugtuung zu bekommen....auch wenn so ein ereigniss mit geld nicht wieder gut zu machen ist...
ihr solltet auch einen imma. vorbehalt einräumen lassen...falls bis dato noch nicht vorhersehbare spätfolgen eintreten...dh. ihr könnt dann später noch geld nachfordern...denn wenn ihr den fehler macht und euch abfinden lasst is es aus mit ansprüchen... ausserdem sind die anderen schadensersatzansprüche meist um einiges höher als das schmerzensgeld an sich.....hier auch folgend ein kleiner link zu weiteren zu geltend machenden schadenspositionen...
http://www.tipps-und-taktik.de/ueberblick/haupt.html
grüse
Falli
 
Danke für die guten Tips, leider hat sich immer noch überhaupt nichts getan. Die Gegnerversicherung hat noch nicht mal das offensichtlich zerstörte Auto bezahlt. Also noch kein Pfennig für Sachwerte geflossen, was aber auch an der langsamen Polizei und Staatsanwaltschaft liegt. Anwalt haben wir natürlich einen genommen. Dem haben wir auch schon Dampf gemacht. Aber der ist halt auch von anderen Unterlagen abhängig.
Es ist halt schon eine riesige Belastung, wenn man eine hochschwangere Frau hat und nicht mal vernünftig was richten kann, wobei hier soviel anfällt.
Falls es bei ihr eine Überlastung gibt, kann sie schon mal zuhause bleiben, das ist schonmal gut.
Naja, schon bessere Zeiten erlebt. Immerhin hüpft es im Bauch ziemlich aktiv;-)
Wenn sich Neuerungen ergeben, werde ich es melden.
@ Hendrik: dir auch alles Gute. Nicht den Mut verlieren!
 
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