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Erfahrungen Fersenbeinbruch

Rike123

Neues Mitglied
Registriert seit
19 Juli 2017
Beiträge
1
Hallo,
das hier ist mein erster Beitrag in einem Forum. Ich habe mir letztes Jahr im September mein fersenbein zertrümmert. Kurz noch zu meinem Heilungsverlauf: mein fersenbein war nach einem reitunfall zertrümmert mit Beteiligung aller gelenkflächen. Mir wurde eine Metallplatte und 9-11 Schrauben eingesetzt (das Zählen auf dem Röntgenbild ist nicht ganz einfach). Nach vier Monaten konnte ich wieder halbwegs normal laufen. Inzwischen bin ich komplett schmerzfrei. Laufen, Treppen steigen alles kein Problem mehr, allerdings knackt mein Gelenk manchmal noch und die Beweglichkeit des unteren Sprunggelenks ist noch ein wenig eingeschränkt. Daher habe ich noch einige Fragen.
1. wie ist bei euch die metallentfernung abgelaufen? War der Schnitt wieder genauso groß wie bei der ersten op? Muss erneut eine Wunddrainage gelegt werden? Wie lange dauert es danach bis man wieder ohne Einschränkungen laufen zu können?
2. was habt ihr für Übungen nach dem beenden der Physio gemacht? Was hat euch am meisten geholfen?
3. seit ihr zwischendurch noch zu kontrollterminen zum Arzt gegangen?
Vielen Dank fürs lesen und ich hoffe, dass ich einige Gleichgesinnte finde, die sich austauschen möchten.
 
Hallo Rike,

Bei mir sind bei der ersten OP am Fersenbein die Nerven kaputt geschnippelt worden, daher habe ich nach wie vor Schmerzen. Wenn du keine größeren mehr hast, sollten sich die Schmerzen nach der Metallentfernung in Grenzen halten.
Das ganze wird oft ambulant oder mit 2-3 Tagen Aufenthalt im Krankenhaus durchgeführt. Dauert im Schnitt so eine halbe Stunde zzgl. Vor- und Nachbereitung plus Aufwachen nach eventueller Vollnarkose.
Bei mir wurde die alte OP-Narbe herausgeschnitten und dann neu vernäht. Redon-Drainage wird bestimmt wieder gelegt, aber sicher nach kurzer Zeit entfernt. Es ist ja keine richtige OP am Knochen oder Weichteilen. Daher sind die Schmerzen auch nicht so stark.
Die Übungen kennst du bestimmt alle schon: viel barfuß laufen und richtig abrollen, Massagen mit dem Nadelball, auf einer Treppenstufe mit den Vorderfüßen stehen und dann immer mit den Hacken hoch und runter..
Also Kopf hoch, viel Glück und alles Gute!
 
Es gibt gar keinen vernünftigen Grund, das Metall zu entfernen.
Das kann nur zu weiteren Problemen führen
Das Knacken ist nichts Krankhaftes, also ignorieren.
 
Hallo Rike,

Ich "missbrauche" Dich mal, da ich mich in eigener Sache (deutschlandweit eine gute eine gute Sportreha suchend nach Unfall beim Gleitschirmfliegen: 4-fach stabiler Beckenbruch mit Acetabulumfr soll konservativ angegangen werden und Wirbelfraktur T12 operativ seit 5 Tagen versorgt mit Osteosynthese von T11-L1) )
im Forum registriert habe und um dort 'ernst genommen' zu werden - da 'Admin' mir nahegelegt hat, mich aktiv zu beteiligen und zu Deiner Fersenbeinfraktur kann ich wenigstens etwas konstruktives beitragen :).

Zu Dir und Deinem Fersenbein - bei mir ist derUnfall (beim Fallschirmspringen) fast 20 Jahre her und war damals eine offene! (das war später mit Osteomylitis blöd) Calcaneusfraktur, die ähnlich wie Deine versorgt wurde, wobei es bei mir schon ein rechter Salat war und viele kleine Stücke noch zusätzlich mit Spickdrähten zu den Platten angeflickt wurden.

Ich war danach nie wieder schmerzfrei, aber hatte nun auch nie diese Prognose. Finde es also schon beeindruckend, dass Du das jetzt bist!
Wenn die Gelenkflächen und Spalten sich röntgologisch gleichmässig darstellen, bleibt Dir ja vielleicht u.U. sogar die fast zwangsläufige Arthrose des USG bei komplexeren Calcaneusfrakturen erspart.
Dennoch mache ich fast alles - teilweise mit Einschränkungen wie bei Boardsportarten durch die mangelnde Beweglichkeit des USG's - und das seit nun schon 20 Jahren - ausser Joggen und überhaupt Rennen, das geht nicht wirklich gut - habe dann am nächsten Tag echt Schmerzen

Zur Materialentfernung - echt dass ist ein piece of cake und ich erinnere mich nicht mehr genau, glaube aber nach gut 2-3 Wochen mit grossem Schirm wieder gesprungen zu sein (bei mir zu der Zeit Beruf ..).

Spezielle Übungen kann ich mich leider nicht daran erinnern, zwing Dich einfach je nach Befund u. dadurch Möglichkeit, möglchst viel Dehnung und Beweglichkeit zurück zu bekommen - wenn das erst Mal 2-3 Jahre so weniger als am anderen Fuss ist, hast Du meiner Erfahrung nach kaum noch ne Chance ggf. für mich auch ok Physio unter angepasster Analgesie (Schmerzbehandlung sprich mit Deinem Doc und Physio)..,.

das war's mal für den Moment bzw. frag gern direkt u spezifisch nach ggf. fällt mir ja dann wieder was ein.



Bis dahin erstmal gute Besserung, viel Erfolg und LG


Jan
 
Metallentfernung

Hallo, Rike ich bin auch relativ neu hier, also hab bislang nur gelesen und nicht geschrieben. Also Hallo auch allerseits.
Ich hab mir am 30.11.2016 eine Mehrfachfraktur am rechten Fersenbein zugezogen, 2 Wochen Krankenhaus, OP mit 10 SChrauben, Metallplatte, Fersenentlastungsschuh, nach ebenfalls 4,5 Monaten konnte ich einigermassen wieder laufen ohne Krücken. Leider war es ein Freizeitunfall, deshalb hatte ich keine besonders tolle Nachsorge. Ich habe jetzt immer noch Schmerzen, mehr oder weniger, ich kann zwar durchaus mal 60 oder 90 Minuten spazierengehen, dann reicht es aber auch erstmal. Ich habe nun geplant, nochmal die ganze Ochsentour durchzugehen, also Hausarzt, Überweisung, Beratung im Krankenhaus zur Metallentfernung (das zwackt nämlich), oder sonstige Massnahmen. Der Fuss immer noch dauerhaft geschwollen, mehr oder weniger, die meisten Schmerzen hab ich im rechten Knöchel, also rechts aussen, oberhalb vom OSG. Dieser Zustand stagniert momentan etwas.
Meine Frage ist auch, lohnt sich eine Metallentfernung?
WAs mir persönlich am meisten geholfen hat war neben ein zwei Übungen, die das Fussgewölbe trainieren, mich darauf zu FREUEN, wieder zu laufen, also mir auch klar zu machen, dass ich viel Glück gehabt habe bei de Unfall.

Nebenbei habe ich die Tatsache, dass durch den Unfall das Leben sich komplett geändert hat, dazu genutzt mit dem Rauchen aufzuhören - nach dreissig Jahren; bislang bin ich sauber ;-)

Viele Grüße
 
Mihek,
gratuliere - wenn´geht bleib sauber. ich hatte mal einen Fersenbeinbruch (vorderer Teil - gefühlt vor hundert Jahren) wurde damals geklebt. Der damals abgebrochene Splltter wurde damals einfach drinnen gelassen. Passiert halt bei Ballsportarten wenn die Abwehrspielerin ein " Brecher" war.
habe zwar immer mal ab und an ein bisschen Probleme - aber sonst ist es gut verheilt-.

Grüße aus Niederbayern user06
 
da wurde noch mit weißem Material gegipst. Dass es jemals einen " Schuh" zur Entlastung
geben könnte - war noch nicht mal im Ansatz bekannt.
user06
 
Moin zusammen, leider kann ich (57) hier mitreden. Habe mir Sommer 2017 beim Fallschirmsprung ebenfalls die linke Ferse zertrümmert. 14 Tage wegen starker Schwellung sollte ich in das Bergmannsheil Bochum, aber da wurde man wie eine Nummer und Mensch dritter Klasse behandelt. Schreckliches Haus und ich habe dort noch vor der OP abgebrochen. Da ich einen guten Freund als Chirurg habe, hat er das ganze hier in Ortsnähe operiert. Ebenfalls Y-Platte mit 11 Schrauben. Die Nacht nach der OP echt heftige Schmerzen trotz Nervenkateter. Ab da heftig viele Schmerzmittel wie 3x800 Ibu, 8 x 500 Novalgin und zur Nacht noch Targin. Aber nach ca. 5 Tagen konnte ich langsam reduzieren. Leider kam dann noch eine Wundheilungsstörung dazu, sodass die Narbe echt scheiße aussieht. Erst durch einen Kunden der Arzt ist und er mir Gelpflaster gegeben hat, um die Wunde feucht zu halten, schloss diese sich langsam, aber 7 Monate dauerte der Spass. Man sollte die Wunde niemals trocken heilen lassen und auch niemals mit Desinfektionsmittel einsprühen, da es die neuen Hautzellen abtötet. Einfach mit Kochsalzlösung auswischen. In der Regl tut die Wunde selbst ja nicht weh. Diesen Entlastungsstiefel, der 1000 € kostet, habe ich nie tragen können, weil er seitlich auf der Wunde drückte. Also habe ich leichte Turnschuhe auf der Seite einfach ausgeschnitten und damit ging es ganz gut. Nach ca. 3 Monaten und viele Physio, da als Arbeitsunfall erklärt, das erste Mal stehen ohne Krücken. Nach 6 Monaten endgültig ohne die Dinger. Es ist alles gut verheilt, aber es sind mal starke bis keine Schmerzen und sehr oft brennen der Fußsohle. Manchmal fühlt es sich an wie eine leichte Fersenprellung. Feste Schuhe kann ich bis heute nicht lange ertragen, weil dann die Fußsohle wieder brennt wie verrückt. Auch ich habe mich mit der Metallentfernung auseinander gesetzt und mein Freund der Chirurg gab die zwei gute Antworten. So wie es rein kommt, so kommt es auch wieder raus, also wieder Wundprobleme, Narkose und OP-Schmerzen und die zweite Antwort war "Du weißt was Du hast, weißt aber nicht, was Du nach der Entfernung bekommst". Mir ist bewußt, dass auf der Platte einige Sehnen und was weiß ich drüber laufen und auch scheuern, was mal zu Schmerzen und kleinen Entzündungen kommen kann. Er sagte ganz klar. Lass das Eisen wo es ist, es sei denn, dass sich das Ding lockert. Zudem muss man in der Zukunft mit Arthrose rechnen. Der letzte Weg wäre dann das Fersenbein zu versteifen, aber dann ist ein Abrollen des Fußes fast nicht möglich und hat Nebenwirkungen wie Hüfte, Rücken usw. Ich kann ziemlich normal Laufen aber rennen fällt mir noch immer schwer. Zudem springt man nicht mehr überall runter und belastet das andere Bein mehr. Zum Glück trägt alles die Berufsgenossenschaft und mir wurde eine Rente von 20 % genehmigt, aber ich würde gerne tauschen. Der ständige Schmerz geht einen auf den Sack und immer Medis ist nicht gesund. Nehme die auch nur, wenn es unbedingt nötig ist. Das Ende vom Lied, hätte ich mir lieber das Schienbein oder den Oberschenkel brechen sollen. Fernsenbeinbruch ist nicht spassig.
 
Ich habe mir im Juli 2020 einen doppelten Fersenbeinbruch zugezogen, OP mit Platte und 12 Schrauben, langer Heilungsprozess mit Orthesenschuh etc. Vor 10 Tagen wurde das Material entfernt, weil es derart Schmerzen und eine Dauerschwellung verursachte. Nun sitze ich wieder zu Hause und habe Schmerzen, nicht nur an der Narbe, sondern im Knochen und auch beim Aufzreten. Laut Prof. sollte ich nach 7 Tagen ! Ohne Unterarmgehstützen laufen, was aber schmerzbedingt nicht möglich ist. Haz jemand ähnliche Erfahrungen oder Tipps für mich? Physio bekomme ich seit dem Unfall durchgängig. Mittlerweile geht das aber sehr auf meine Phsyche.
 
Ich habe mir im Juli 2020 einen doppelten Fersenbeinbruch zugezogen, OP mit Platte und 12 Schrauben, langer Heilungsprozess mit Orthesenschuh etc. Vor 10 Tagen wurde das Material entfernt, weil es derart Schmerzen und eine Dauerschwellung verursachte. Nun sitze ich wieder zu Hause und habe Schmerzen, nicht nur an der Narbe, sondern im Knochen und auch beim Aufzreten. Laut Prof. sollte ich nach 7 Tagen ! Ohne Unterarmgehstützen laufen, was aber schmerzbedingt nicht möglich ist. Haz jemand ähnliche Erfahrungen oder Tipps für mich? Physio bekomme ich seit dem Unfall durchgängig. Mittlerweile geht das aber sehr auf meine Phsyche.
und wie gehts aktuell?
 
Danke der Nachfrage. Nicht besser. Metall ist raus aber Gelenk ist steif und immer noch dick. Zeh und Fußsohle immer noch taub. Niemand kann mir sagen warum.
Langes Laufen ist nicht möglich . Es ist zum verzweifeln.
 
Guten Morgen. Ja da kann ich leider mitfühlen. Mein Unfall war 1994 und habe mir beide Fersbeine zerdonnert. Da war ich 24. Echt toll. Erste Belastung war nach 3 Monaten und ja es war anfangs eine mittlere Katatrophe. Man benötigt einen starken Willen. So richtig zufrieden war und ist man nie. Akzeptiert habe ich die Situation nach paar Jahren. Bei dir kann ich dir nur raten, mal einen anderen Spezialisten zu kontaktieren. Ich habe da paar gut bis sehr gute Adessen. Ob diese helfen können ist aber bei Fersenbeinen immer fraglich. Aber die sind darauf spezialisiert. Die Phsyche gekommst du nur in den Griff, wenn du dir ein Ziel setzt. Bei mir hängt bis heut ein Bild vom Traumurlaubsziel an der Wand und ich hatte es nach 2,5 Jahren geschafft und war dort. Der Urlaub war natürlich anstrengend, aber das Ziel war eben wichtiger. Setze dir kleine Ziele. Auch für den Tag. Und freue dich, wenn du auch kleine Ziele schaffst!

Beste Grüsse
Frank
 
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