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Eingeschränke Kraft im Bein/ Nervenläsion/ Knie defekt/ Muskelschwund

w124

Mitglied
Registriert seit
3 Okt. 2011
Beiträge
96
Hallo,

und `wow`.
Das Forum überrascht mich immer weiter.
Positiv natürlich!:)

Und ich wundere mich über mich selbst; ich habe bislang noch gar nicht auf dem Schirm gehabt, dass auch medizinische Probleme hier eine eigene Rubrik haben. Vielleicht ein Tunnelblick auf die ganzen Verträge, einzuhaltenden Friste, rechtlichen Aspekte, etc...

Meine Krankengeschichte:

Bis 4/2011 kerngesund. Das habe ich mir jetzt ersteinmal von Krankenkasse & Beihilfe schriftlich bescheinigen lassen. Dort habe ich in meinem Leben noch keine Rechnung eingereicht! Die Schreiben sollen als Argumentationhilfe gegenüber der gegnerischen Versicherung dienen, die -so ihre Meinung - nichts mit meinen Gesundheitsschäden zu tun hat.
Dem wohlmeinendem Menschen, der mir diesen Tip gab, an dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön.

Vorab wohl am besten eine Beschreibung des Unfalls, damit Ihr Euch ein Bild machen könnt, dass zwischen Unfall und Gesundheitsschäden tatsächlich auch ein direkter Zusammenhang besteht.
(Alle die Nachfragen, staunen bei meinen Verletzungen immer so, dass uns "nur" ein Motorrad in Auto gefahren ist... so dachte ich in der ersten halbe Stunde nach dem Unfal auch.)

Also der Unfall, wir im Auto: `Seiteneinschlag` eines Motorrades in die linke Hinterachse.

So in etwa:

http://www.dekra.de/de/987 (Bild)

Oder hier im Film (nichts für zartbesaitete):
http://www.youtube.com/watch?v=UJDv6qKNBO8

Zuerst: Motorradfahrer & Sozia sind wohlauf; gingen irgendwie steil in die Luft. So ein Glück! Wir/ich im Auto haben wohl -überraschenderweise- mehr abbekommen...

Unterschied zum Video zum realen Unfall:
- `Unser Motorrad` war nicht 62 km/h schnell, sondern geschätzte 100km/h
- Praktisch ein Zusammenstoß OHNE stoßmindernde Knautschzone (im Video die Tür). Der Motorblock des Motorrades ist direkt -etwas von hinten seitlich - in die Hinterachse/ Radachse geschlagen. Die Stelle am Auto, welche wohl konstruktionsbedingt am wenigsten nachgibt.
- `Unser Motorrad` war bedeutend schwerer (Leergewicht 400kg).

Tja,
nun zu meinen gesundheitlichen Problemen/ Diagnosen (bislang):

Notaufnahme Krankenhaus (Unfalltag):
Befund:
li paravertatebral der LWS lokaler DS mit Schmerzausstrahlung in die linke Hüfte, DS li laterales Kniegelenk, keine sichtbaren Verletzungszeichen, kein Anhalt für Binnentrauma, Bewegungsabhängige Schmerzen im Mittelfuß, Schmerzen links paraverteral der HWS

Röntgen:
LWS, linke Hüfte, linker Fuß, HWS: kein sicher Anhalt für Fraktur

Diagnose:
HWS-Distorsion, LWS-Prellung, Hüft- und Fußprellung links

Hausarzt im Bericht an die Versicherung (2 Monate später):
Welcher objektive Befund wird vom Arzt erhoben:
Schmerzhaftes linkes Knie bei Bewegung, Schmerzen der LWS mit Ausstrahlung in die linke Hüfte

Wie lautet die Diagnose?
Lws-Prellung, Hws Distorsion, Fußprellung
-------------------------------------------------------
Direkt nach dem Unfall hat der Hausarzt noch ein CT der HWS veranlasst. Einen Monat später nochmals ein MRT linkes Knie und linker Fuß.

Bei der Diagnose des Hausarztes fehlt das Knie... Der Grund: Es wurde zwar ein MRT veranlasst/ gemacht, doch die zuständige Radiologie hat das komplett versaubeutelt :mad: (Macht mir jetzt Ärger, MRT-Bericht wurde inzwischen korrigiert.)

Anhand der Bilder des ersten MRT hat ein FACHarzt (Orthopäde/ Radiologe) 6 Monate später diagnostiziert:

"traumat. Knorpelschaden CM 3 (kleiner Kreis hochgesetzt; ich vermute mal Grad?) Grad, zentral trochlear und medial trochlear, retropat. 2 Grad-3Grad, Läsion Aufhängeapparat Außenminiskushinterhorn links. V.a. postraumatische Nervenschädigung L3 links"

6 Monate bin ich (durch die Fehldiagnose) damit herumgehüpft...ähm... gehumpelt und voll gearbeitet. Ich hatte ja nix...am Knie :(

Bevor der Arzt aber atroskopieren wollte, schickte er mich nochmals zu einem Neurologen. Das betroffene Bein wäre ein "Hühnerbeinchen" (6cm Muskelschwund im Oberschenkel); durch ein kaputtes Knie alleine hätte der Muskel nicht so schnell abgebaut.

Aha.
Neurologe 2 (Neurolge1 hat einen "nichtssagen Bericht" geschrieben, so der FACHarzt) hat auch wieder Stromtests gemacht und MRT 3-9 veranlasst (befund unauffällig). Definitiv Sensibilitätsstörungen und wie bei Neurolge 1 irgendein Stromtest, der linksseitig nicht gut ist.

Neurologe 2 überweist zur Uniklik/ Neurologie:

Das Ergebnis:

"In der klinisch-neurologischen Untersuchung zeigte sich im Seitenvergleich eine Verschmächtigung des M. quadriceps femoris links, zudem fand sich eine 4+/5 Parese der Kniestreckung und eine 4/5 Parese der Hüftbeugung links. (Dazu habe ich nachher noch Fragen an Euch bzw. deswegen schreibe ich überhaupt).
Zudem gab der Patient eine Hypästhesie an, die sich am ehesten auf das Dermatom L2 links beziehen ließ....
........ In der motorischen und antidrom-sensiblen Elektroneurographie im Seitenvergleich signifikante Differenz der Latenzen und Amplituden zu Ungunsten der linken Seite. Nachweis von A-Wellen bei der Ableitung von F-Wellen des N. peroneus links....................
...........Zusammenfassend spricht der Befund für eine Schädigung des Plexus lumbosacralis oder der oberen lumbalen Wurzeln.

Insgesamt ist die Beschwerdesymptomatik des Herrn w124 mit der Oberschenkathrophie, den Paresen und der Sensibilitätsstörung am ehesten auf eine Läsion der Wurzeln bzw. der spinalen Segmente L2 und L3 zu bringen, alternativ kommt eine Schädigung des oberen Anteils des Plexus lumbalis links in Betracht.
Die elektrophysiologischen Untersuchungen sind ebenfalls hiermit vereinbar, wobei nur eine teilweise Schädigung dieser Strukturen anzunehmen ist. Der Schädigungsmechanismus lässt sich anhand von Anamnese und Ergebnissen der Bildgebung nicht sicher aufklären, am wahrscheinlichsten ist eine stattgehabte traumatische Schädigung des oberen Plexus lumbalis z.B. im Rahmen des Autounfalls. Alternativ käme eine spinale Kontusion infrage; die diezbezüglich unauffälligen MRT schließen diese Annahme m.E. keineswegs aus.
Die vom Patienten angegebenen Lumbalgien können auf die im MRT nachgewiesenen Protusion bzw. den Bandscheibenvorfall zurückzuführen sein, wobei die Schmerzlokalisation nicht genau zur Lage der Bandscheibenpathologien passt. Zur Therapie empfehle ich Krankengymastik und ggf. Schmerztherapie bei Bedarf. Bei Progredienz der Lumbalgien empfehle ich eine orthopädische Weiterbehandlung."

Da kann mann nix mehr machen; dass neurologische bleibt so, sagt der Neurologe3.

Jetzt kann dann endlich die Atroskopie und eventuell eine OP stattfinden. Aber ein heiles Knie (Radiologe & Operateur des 2ten MRT sagte es könnte man nicht wieder hinkriegen) ist bei meiner Parese/ Lähmung im linken Bein nicht mehr wirklich von Vorteil. ;)

Seit dem Unfall hatte ich bereits 7 mal einen Hexenschuss im unteren Rücken. Soetwas war mir bis Dato recht unbekannt (vielleicht 2x in meinem Leben... wie es jeder schon mal hat, war aber definitiv wegen Unterkühlung und liegt auch schon lange, lange zurück....)

Tja, bis zum Unfall hätte ich noch ein Auto umwerfen können, jetzt habe ich Schwierigkeiten den Einkaufwagen im Stand zu drehen. Aber man kann sich prima dran abstützen. :D

Was ich jetzt so mühselig abgeschrieben habe mal einfach in seinen Auwirkungen für mich beschrieben:

Linkes Knie schmerzt seit dem Unfall. Ich humpel und bewege mich wie ein Kamel. Rechtes Knie meldet sich durch Überbelastung und schmerzt zeitweise mehr, als das eigentlich verletzte Knie.
Durch falschen Gang & Schonhaltung ständige Hüftschmerzen, bislang 7 mal Hexenschuss in der Hüfte.

Linkes Bein ist sehr schmal geworden. Ober- und Unterschenkel sind davon betroffen. Das Bein selbst (gestreckt oder gewinkelt) kann ich heben.

Nur Kniestreckung... da habe ich die Parese/ Lähmung. Das ist soooo ärgerlich. Stelle ich mit dem Bein auf einen Bordstein, so kann ich mich nicht hochdrücken. Nicht mal ansatzweise! Es ist nicht der Schmerz im Knie, der mich stoppt, es funktioniert halt nicht mit der `Steuerung`bzw. ich kriege nicht genug kraft hin.
Treppen muss ich so alleine mit der Kraft im rechten Bein bewältigen; dass kann nicht lange gut gehen und das rechte Knie macht sich (erstmalig fing es an nach 5-6) Monaten bemerkbar. Wo ein Geländer vorhanden nehme ich die Arme dazu; hilft...
Selbiges im Sitzen: Knie bekomme ich höchstens halb hoch. Auch nur mit größter Kraftanstrengung (unter Zittern...)

Und das soll jetzt "eine 4+/5 Parese der Kniestreckung" sein?
Was ist Eure Meinung dazu?

Hier findet sich die Einteilung der Kräftegrade:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lähmung

Wenn das so stimmt hätte ich ja 90% Kraft!

Habe den Dr. daraufhin gemailt und im meine Bedenken hinsichtlich der 4+/5 Taxierung angesprochen.

Seine Antwort war, "die Kniestreckung und die Hüftbeugung habe ich (wie es Standard ist) im Liegen getestet und nicht im Sitzen oder Stehen, weil die Bewegungen dann schwerer werden. Wenn Sie eine Treppe hochsteigen wollen, müssen Sie ihr gesamtes Körpergewicht hochdrücken, wenn Sie die Hüfte im Liegen beugen wollen, müssen Sie nur das Gewicht Ihres Beins hochheben, dass ist natürlich ein großer Unterschied."

Ich schrieb zurück (habe noch keine Antwort, da verreist):

"Das mit dem Knie habe ich immer noch nicht begriffen bzw. halte ich die
Standartmethode für unlogisch

- Wenn mein Knie (bzw. die Muskeln) es nicht schafft, mein Körpergewicht auch nur eine Treppenstufe hochzudrücken... was sagt dann ein Test aus mit dem Ergebnis 4+/5? Laut BMRC ist das das ganz nahe/ nahezu identisch mit "volle Muskelkraft". Volle Muskelkraft im rechten Bein bedeutet bei mir aber, dass ich mich sehr wohl eine Stufe hochdrücken kann!

- Weil ich in der Lage war, "das Knie im Liegen gegen die Schwerkraft zu strecken". Die einzige Möglichkeit für mich das Knie im Liegen (auf dem Rücken) zu strecken ist, wenn ich Fuß/Ferse (angewinkeltes Bein) auf der Liege aufsetze und ich das Bein mit Kontakt zur Liege ganz langsam strecke.
Das wäre aber nicht gegen die Schwerkraft, sondern mit der Schwerkraft, da das Gewicht des Beines hilft sich zu strecken. Ohne Reibung an Ferse/ Matte z.B. mit Rolle an der Ferse würde das Bein ja von alleine sich strecken.

- Wenn ich auf dem Rücken liege und das linke Bein angewinkelt ist (Knie zur Decke), so bestreite ich ganz vehement, dass ich mein Knie gegen die Schwerkraft (die auf den Unterschenkel wirkt) auch nur ansatzweise durchstrecken kann/ konnte! Dass gelingt mir (gegen die Schwerkraft allenfalls maximal zu dem Punkt, dass der Unterschenkel parallel zur Liege zeigt. Das wäre dann meiner Aufassung nach ein `halb gestrecktes Bein` (90Grad)."

Bin gespannt auf seine Antwort. Und auf Eure.

Neben kaputtem Knie, teilweise gelähmten Bein (Oberschenkelmuskel) und den Schmerzen in der Hüfte habe ich auch noch Sensibilitätsstörungen in den unteren Extremitäten.
Schmerz und Temperaturempfindungen im linken Bein sind eingeschränkt. Gleiches auch im Beckenbereich. DAS ist störend. Weniger Schmerzempfinden würde ich dort mal vorsichtig mit fehlende Sensibilität `übersetzen`; ich spüre dort so gut wie nichts mehr...

Daher auch die Überweisung zum Urologen...

So, ich komme zum Ende. Danke für´s Lesen, fall Ihr es bis hierhin geschafft habt.

Neben meiner 4+/5 Kniestreckfrage interessiert mich natürlich jegliche Art von Input, medizinischen Aspekten, ob die Gebrechen als Unfallfolge auch beweisbar sind und sonstigen rechtlichen Dingen.
Selbstredend interessiert mich natürlich auch Eure Einschätzung bezüglich der Behinderung und deren Taxierung (Grad) in der PUV (liegt bald an), des GdB (werde wohl mal besser einen Antrag stellen) und auch als MdE (wäre für den `Häuslebaueraspekt` wahrscheinlich interessant.

Auch nur Teilbehinderungen, falls Ihr das vergleichbares kennt oder wißt.

Ich danke Euch,

gruß,

w124
 
Hallo,

ich wieder.
Komme gerade vom eigentlich behandelden Orthopäden. Nicht dem KNIEspezie, sondern der, der mich zum Kniespezi geschickt hat.

Gegrinst hat er bei der "4+/5 Kniestreckung". Er kennt ja mein Knie. Zur nochmaligen Kontrolle eine Untersuchung.

Im Sitzen...
Im Liegen...

Notiz für die Behandlungsakte. "Herr w124 kann das Knie NICHT gegen die Schwerkraft durchstrecken". Eine Streckung bis..." habe nicht mehr so richtig aufgepasst, habs aber etwas mehr als als den rechten Winkel geschafft...

Nache der der BMRC-Tabelle kann ich mir jetzt was aussuchen:

Entweder: "1/5: sichtbare/tastbare Kontraktion ohne Bewegungseffekt" (denn nach dem rechten Winkel geht nix mehr gegen die Schwerkraft...)

Oder (eher nicht) "2/5: Bewegung bei Ausschaltung der Schwerkraft möglich" (DAS ließ der gute Doc aber schon nicht mehr gelten. Ich habe liegend, den Fuß auf der Liege stückchenweise bis zur Streckung des Knie/ Beins runterschieben können. Da war er aber der Meinung, dass ich das mit einem ganz anderen Muskel machen würde und mit dem, der für die Kniestreckung zuständig wäre.

Nunja, ich habe was ich wollte. Schriftlich. Anstelle einer `Diagnose` von 90% vorhandener Kraft im Knie... sind es jetzt nur noch 20%...
Das freut mich. :) Nicht weil es so ist; nur wenn es so ist... dann soll es so auch geschrieben stehen!

Nicht auszudenken, wenn so `kleine` Unterschiede nicht auffallen und der spätere Gutachter soetwas in seine Bewertung mit einfließen lässt.
Der Neurologe3 hat sich noch nicht geäußert. Mal schauen, ob er nach der letzten Mail seine Ansicht dazu ändert.

Desweiteren war mein `Bezugsorthopäde` mit der mehrmals wiederholten -mündlichen- Aussage von Neurologe3, dass sich meine Nervenläsion nie wieder erholen würde nicht einverstanden. Es gäbe da ganz wirkungsvolle neurologische Rehabilitationskliniken (ohne OP).
Es weckt auch keine falschen Hoffnungen in mir. Ich denke mal es wird ungefährlich sein und kann nichts verschlimmern.

Ach so, wollt ich auch noch geschrieben haben: Der Grund, warum das Knie so lädiert ist bei Seitenaufprall... Fahrerseite... Hinterachse war es ja.
Tja, ich fuhr einen Automatikwagen. Da benötigt man das linke Bein ja zum fahren nicht (ich weiß jetzt schon, dass die spitzfindigen Wühlmäuse der gegenerischen Versicherung behaupten werden, dass ich bewußt ein Automatikgetriebe hatte, weil mein Bein vor dem Unfall bereits lädiert war ;) - so sind se halt.)
Also, das linke Bein/ Knie steht etwas angewinkelt hoch, da der linke Fuß nix bei den Pedalen zu suchen hat. Bedeutet bei meinem Wagentyp, dass mein Knie sich damit genau zwischen Türgriff und Lenkrad befindet bzw. bei der Seitenkollision befand. Beides unheimlich hart. Links und rechts neben dem Knie je etwa 2cm Platz. Quasi `eingeklemmt`. Bei einer schnellen Rotationbewegung (und der Wagen wurde gedreht....) knallt das Knie zuerst gegen den Türgriff.
Beim apruppten stoppen der Rotationsbewegung ist das Knie eingeklemmt und das Bein wird durch das abruppte Stoppen und den Rückprall vom Türgriff in die andere Richtung (Beifahrerseite) bewegt.
Bei `fixiertem` Knie allerdings geht nur der Unterschenkel diese Richtung... das tut dem Knie nicht gut bzw. ist eine von Mutter Natur nicht geplante Dreh-/ Knickrichtung... mit den entsprechenden Folgen.

Meine weiteren Fragen an Euch haben natürlich weiterhin Aktualität.

gruß,

w124

ps. Noch ein Video. Bin mir aber nicht sicher, ob es hier in ein solches Forum gehört, da es sicherlich bei manchen negative Assoziationen an vergangene Geschehnisse wecken könnte. Ich will aber auf keinen Fall pietätlos erscheinen. Stelle es also hier ans Ende; liebe Admins, wenn Ihr meint, dass passt nicht, so löscht bitte das gesamte post scriptum.
Es ist ein Crash-Test. Diesmal vom ADAC, natürlich auch nur mit Puppen. Motorrad gegen Auto. Das Gewicht des Motorrades kommt hin, Geschwindigkeit ist aber noch 30 km/h zu `niedrig`. Außerdem wird wieder eine Knautschzone beansprucht; das hatten wir nicht (Hinterachse). Wenn man so sieht ein Riesenglück, dass mein Auto nur etwas halb so hoch war, wie der Van im Film. Das hat den Motorradfahrern das Leben gerettet (sonst täte ich hier auch nicht so locker schreiben).

http://www.youtube.com/watch?v=4kiCNMs4MyU

ps2. Und nein, ich sammele keine Crash-Videos. Wenn ich selbst das sehe, wird mir anders und ich verfalle in Demut bei soviel erlebtem Glück... Nur, seitdem die Versicherung sich garstig zeigt, sammele ich alle Informationen, die sich eventuell noch als nützlich erweisen könnten. Hier war es die Verkehrsunfallrekonstruktion. Thema: Kräfte bei Seitenkollision bzw. Verletzungsmuster bei Seitenkollisionen.
 
Hallo.


Ich glaube du verwechselts was .Die Streckung ist wenn das Bein auf ner Liege liegt darf kein Zwischenraum vorhanden sein.Ist es aber nicht der Fall mißt der Therapeut den Grad nach.Was du meinst mit den Knie strecken ist das Beugen und da bist du ganz gut wenn du über den Rechten Winkel hinaus kommst.Das mit den Durchstrecken gegen Schwerkraft ist das gemeint das du das Bein grade bekommen sollst und gegen die Schulter vom Arzt drücken mußt?
Sicherlich ist es die fehlende Kraft wie sieht es mit Treppensteigen aus wo hast du deine Schmerzen.Hast du Gefühl im Knie und was schmerzt bei Therapie wenn es Manuell behandelt wird .
Ich frage weil ich im Juli ne Knieprothese bekommen hab und die Streckung falsch von der Klinik an gegeben wurde.Bei der Eingangsuntersuchung in der Reha hatte ich plötzlich einen Streckdefizid von 15 Grad und das am Gleichen Tag.
Bin nach der Reha zu Hause 4 Wochen gewesen und die fehlende Streckung konnte Therapeutisch nicht aus geglichen werden.Deshalb war ich nochmal 12 Tage in der Klinik wo eigentlich ne Artrokopie die Verklebungen gelöst werden sollten und es lediglich vermehrte Phyisio und die Medis reduziert wurden.Und auch dort wurde wieder geschrieben kam mit 15 Grad und entlassen mit 5 Grad.
Das hat mein Arzt fest gehalten und beim VA auch so an gegeben da ist es ein Untewrschied wenn ich 10 Grad hab und keine 5.
Das mit den Nerven dauert bei mir ist oben auf den Knie alles Taub aber schmerzt in der Kniekehle und schwillt immer noch an.

Kennst du den Tipp bei Schwellung einen Quarckwickel zu machen?Das kühlt wunderbar und die Schwellung geht weg.

Gute Besserung und LG SONJA
 
Hallo,
danke für die Antwort.

Also, für mich ist ein gestrecktes Bein ein `langes Bein`, wenn ich z.b. gerade stehe oder lang liege.

Was Du eventuell meinst ist die Überstreckung; wenn mann auf der Liege liegt und die Kniekehle die Matte berührt. Das funktioniert bei dem Bein auch nicht mehr. Beim anderen Bein einwandfrei.

Eine Kniestreckung ist für mich (und auch für den Orthopäden der heute den Bericht gelesen hat), wenn das zuvor angewinkelte Bein (z.B. beim normalen Sitzen) ausgestreckt wird.

90 Grad ist der rechte Winkel ist im Sitzen; als maximale Streckung des Beins ist das alleine nur gegen die Schwerkraft absolut nicht gut!
Mit einem gesunden Bein/ Muskel kommt der Mensch auf 180 Grad + Überstreckung.
Und ich schaffe es nicht, das Bein gerade zu machen bzw. den Unterschenkel gegen die Schwerkraft zu heben.
Dies Stärke die motorischen Lähmung wird halt nach den Kraftgraden des BMRC taxiert. Das meinte auch der Neurologe3 mit den 4+/5.

Passiv bewegen läßt sich das Bein/ Knie wie ein ganz normales Bein auch. Kriege jeden Grad hin (außer vielleicht der Überstreckung). Nur wenn die Kniestreckung Kraft verlangt, habe ich die einfach nicht. Es reicht im Sitzen ein kleiner Finger vor den Fuß gehalten und ich komme aus dem 90 Grad Winkel nicht raus.

Ich laufe auch fast normal. Dafür brauch man ja auch so gut wie gar keine Kraft im Kniestrecker, da das Bein nahezu eine Gerade bildet. Müsste ich in bisschen die Hocke gehen, falle ich hintenherüber.

Hier noch mal ein anderer Link zu den Kraftgraden und wozu die gut sind bei neuro24:

http://www.neuro24.de/show_glossar.php?id=960

gruß,


w124
 
Hallo

Ich habe nach einer Tibiafraktur das gleich Problem, ich kann mein Bein nur Strecken wenn ich beispielsweise auf dem Sofa sitze und die Ferse meines linken Beines aufliegen lasse.
Es geht sonst nur unter schmerzen, und die habe ich schon 10 Monate.
Weil mein Bein so gut wie keine Muskeln mehr hat, habe ich Probiert welche aufzubauen.
Kann aber nich nicht einmal eine Beinstrecker mi nur 5 kg gewicht ohne Schmerzen durchführen.
Bin echt vezwifelt und weis mir echt keinen Rat mehr.

Lg
Andreas
 
Hallo,

nochmal zur Kniestreckung und objektiven Messungen der selbigen.

Als Laie lässt sich das in 2 Möglichkeiten unterteilen:

Zum ersten in die `passive Beweglichkeit` des Kniesgelenks; welche Biegegrade werden erreicht und wie sind die im Vergleich zu einem normalen Knie. Dies wird ermittelt/ gemessen/ taxiert mit der "neutral-null-Methode". Das sagt aber gar nix über die Kraft aus. Das Bein darf hierbei auch durchaus passiv (z.B. vom Arzt) bewegt werden.

Zum zweiten die `aktive Beweglichkeit` im Knie. Aktiv= der Probant lässt die `Muskeln spielen` und zeigt, `was er kann`...bezüglich der Streckung seines Knies. :)
Das nennt sich dann "Muskeltest" (Kendall, 1985), "manuelle Muskelfunktionsdiagnostik (Janda, 1984) oder auch "manuelle Muskelfunktionsüberprüfung (MFP)".

Bei allen Verfahren gleich: Es gibt eine Tabelle zur Auswertung der Ergebnisse mit 5 bis 7 einzelnen Kraftgraden. Die kleinste/ unterste Grad ist, dass sich in der aktiven Kniestreckung gar nix ´tut´.
Der jeweils größte/ oberste Grad der, dass eine volle Kraftentfaltung erreicht wird. "Voll" bedeutet auch, dass dies in jeder möglichen Stellung des Gelenks gegeben ist.
Alle Tabellen/ Auswertungen haben noch etwas gemein: Das `Mittelfeld`/ die mittigen Werte beschreiben das aktive "Bewegen und Halten gegen die Schwerkraft". DAS ist nicht viel Kraft; damit ist man lediglich in der Lage die Schwerkraft auszuschalten... jedes gesunde Körperteil/ Muskel erreicht die höchste Stufe.

"Die Kraftentwicklung ist die Hauptfunktion der Muskulatur. Ziel ist es, den menschlichen Körper bzw. seine Hebel gegen die Schwerkraft oder andere äußere Krafteinwirkungen oder Widerstände zu halten oder zu bewegen."

`So viel`(so wenig...) Kraft zu besitzen, ein Körperteil nur allein gerade mal gegen die Schwerkraft bewegen zu können...ist nicht also wirklich nicht viel wert!

Die Tabelle des BMRC (bereits weiter oben gelinkt):
http://de.wikipedia.org/wiki/Lähmung

Bewertungsstufen nach Janda:
http://de.wikipedia.org/wiki/Muskelfunktionstest#Bewertungsstufen

Wie aber wird korrekt gemessen?
Auf jeden Fall schon mal so, dass die höchstmögliche Schwerkraft zum Tragen kommt. Gelingt die, so wird für die Bemessung weiter/ höher Stufen dem zu bewegendem Körperteil passiver oder auch aktiver Wiederstand entgegengesetzt.

Für die Überprüfung der Kniestreckung sieht das konkret dann so aus:

"Knieextension Ausgangsstellung
Die schwerkraftdominante Ausgangsposition mit optimaler Kraftwirkungslinie für die Knieextension ist der Sitz.

Manuelle Funktionsprüfung (MFP) M. quadriceps femoris (der Hauptmuskel für `Kraft im Knie` ;)): Der Patient sitzt an der Kante der Behandlungsbank und streckt den Unterschenkel gegen die einwirkende Schwerkraft. Kann der Unterschenkel bewegt und in der Endposition gehalten werden, entspricht dies MFW 3. Für die MFW 4,5 und 6 gibt der Therapeut progressiven Wiederstand am Unterschenkel."

Hier das Bild dazu (das untere):
http://books.google.de/books?id=Rfb...kel gegen die einwirkende Schwerkraft&f=false

Und auch gleich die Quelle meiner Zitate -ein wirklich herausragendes Buch - ich werde eine Bücherempfehlung im passenden Unterforum schreiben:

Physiotherapie Basics: Untersuchen Und Befunden in Der Physiotherapie ... von Kay Bartrow
Desweiteren zwei Dissertation zu dem Thema:
http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=966503937&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=966503937.pdf

und

http://miami.uni-muenster.de/servle...3030/05_diss_arends_einleitung_08.01.2006.pdf

-----------------------------------------------------------------------

So. Und nun bin ich `stinkig´ :mad:. `Stinkig` auf den behandelden Arzt in der Neurologie der Uniklinik.
Wie oben geschrieben, bescheinigt der mir ja eine "eine 4+/5 Parese der Kniestreckung"!

Parese = Lähmung = "inkomplette Kraftminderung"

Es geht also definitiv eine Aussage des Arztes zu meiner Muskelkraft (und nicht etwa dazu, wie `beweglich` (passiv) mein Kniegelenk ist.

Auf meine vorsichtige Rückfrage dann auch noch die Aussage, dass er das bei einem Test herausgefunden hat, bei welchem die Schwerkraft ausgeschaltet war...sonst könnte man das ja nicht objektiv messen....

HIMMEL! Schlimmer geht es ja wohl kaum. Habe nächste Woche nochmal einen Termin zur "Erörterung" mit der klaren Ansage "dass vom Befund nicht abgewichen wird".

Werde mal die hier genannten Unterlagen vorlegen und freundlich um eine Korrektur bitten. Wenn´s nicht hilft such ich mir einen Sportmediziner, der das kann. Aber einen mit acht (!) Doktortiteln.

Was mich diese Recherche jetzt wieder an unnötig vergeudeter Zeit gekostet hat. Es ist nicht meine Aufgabe, die Gegebenheiten zu Befunden.

Der normale Menschenverstand muss dem Arzt doch sagen, dass wenn er einen Test macht, wo Mittelwerte (schlechte Werte) vorliegen, wenn die Schwerkraft nicht überwunden werden kann, dass es dann NIEMALS einen korrekten Befund darstellt, wenn er die Schwerkraft ausschaltet und einen super Wert aufschreibt! :eek:

Nicht auszudenken, wenn der Befund in die Hände der gegnerischen Versicherung kommt. Dann heißt es wieder: "Ist doch alles o.K. - keine Einschränkung.... hier steht es schwarz auf weiss".

Deweiteren steht ja bald die Knie-OP an. Ich benötige korrekte Ergebnisse vorher, sonst heißt es eventuell bei der Begutachtung (PUV, GdB, MdE, gegnerische Unfallversicherung, etc.), dass die Muskelminderung und fehlende Kraft `nur` eine direkte Folge der OP wären und das sich das schon wieder geben wird.

gruß,

ein frustrierter w124


ps. Frust macht kämpferisch :D

ps. @admins: Keine Bedenken haben wegen der Deeplinks (Dissertationen). Soetwas (ich warr mir da etwas unsicher...) müsste o.k. sein:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,257652,00.html
 
Hallo,

wen es interessiert: Ich war heute beim Neurologen, der das mit der4+/ Parese attestiert hat.

Habe ruhig und sachlich aus 13 verschiedenen Neurologiebüchern die Fundstellen zur Vorgensweise bei einer "Muskelfunktionsprüfung" vorgelegt.

Kurze Überprüfung meines Beines. Ich habe doch tatsächlich nun anstelle einer 4+/5 Parese eine 3/5 Parese....:)

Anstelle von 90% Kraft im Bein sind es nun 40%. Na, wenn das mal kein Unterschied ist.
Wobei 2/5 eigentlich richtiger wäre. Sind aber Feinheiten. Der Arzt meinte ich könnte ja das Bein gegen die Schwerkraft bewegen....
Ja, aber nicht ganz (strecken)....meine Antwort. Also nicht ganz gegen die Schwerkraft.
Jedes leichte Pendeln aus dem Knie wäre dann ja bereits schon eine Bewegung gegen die Schwerkraft... Unter "gegen die Schwerkraft bewegen" verstehe ich ein vollständiges Bewegen können; halt gegen die komplette Schwerkraft und nicht nur in einem Teilbereich...(je höher...desto schwerer wird es ja bzw. es steigt die Schwerkraft)

Seis drum. Besser als nix.
Ich nehme das jetzt mal als ein Beispiel dafür, dass es sich eben doch lohnt sich `rudimentär einzulesen` . Na schön, es war jetzt kein Gutachter... aber wenn ein Gutachter nach diesem Bericht meinen Beinwert ableitet...
Oder die Versicherung sich mal wieder auf einen nicht zutreffenden Untersuchungsbefund beruft. Dann habe ich den Salat.

gruß,

w124
 
Hallo,

dass Schreiben habe ich leider noch nicht.

Aber ich weiß jetzt, wie man Kraft misst, ohne dass Gutachterkriterien eine Rolle spielen.
Das Zauberbegriff heißt "isometrische Kraftmessung/ -Diagnose".

Googelt mal. Oder lest das hier:

http://www.uniklinikum-dresden.de/d.../sportmedizin/forschung/ospaktuell/022004.pdf

Habe für nächste Woche einen Termin an einem recht renomierten Forschungsinstitut. Nicht gerichtlich/ gutachterlich verwertbares natürlich. Aber dann weiß ich definitv, wieviel Kraft ich noch habe (auch im direkten Seitenvergleich). Ich werde berichten.

gruß,

w124
 
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