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DRV, Fristverlängerung beantragt, bekomme nun einen rechtskräftigen Bescheid,

beiself

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
14 Dez. 2015
Beiträge
144
Hallo liebe Forum-Mitglieder,
aufgrund meines Fristverlängerungsantrages bekomme ich nun heute einen rechtskräftigen Bescheid.
Weiterbewilligungsantrag am 03.11.2015 gestellt. Befristete EM endet zum 31.03.2016.
Nachträglich angeforderten Befundbericht vom Hausarzt und Traumatherapeutin versandt.
Neu angeforderten Befundbericht eines Nervenarztes, Termin erst Ende April 2016.
Fristverlängerung beantragt.
Heute einen rechtskräftigen Bescheid erhalten.
-Im ersten Absatz steht: dass über meinen Weiterbewilligungsantrag noch nicht die aktuellen Befunde (hier nun plural) vorliegen.
-Im zweiten Absatz steht: dass aufgrund der bisherigen Untersuchungsbefunde über den 31.03.2016 hinaus zunächst bis zum 30.04.2016 die EM anerkannt wird. Der Anspruch fällt weg, ohne dass es eines erneuten Bescheides bedarf.
-Frage: Also endet die EM zum 30.04.2016. Ich muss hier Widerspruch einlegen oder neuen Antrag dann stellen?
-Im dritten Absatz steht, und das ist für mich verwirrend:
Sobald uns die aktuellen medizinischen Befunde vorliegen, werden wir über den Antrag auf Weiterzahlung abschließend entscheiden. Sie erhalten hierzu einen neuen Bescheid.
-Frage, wenn es jetzt schon bei der DRV feststeht, dass der Anspruch automatisch wegfällt und die EM zum 30.042016 endet, müsste ich doch aufgrund des dritten Absatzes auch nochmal Fristverlängerung beantragen, da es ja sehr unwahrscheinlich ist, da ich erst Ende April einen Facharzttermin habe, dass ich dies zum 30.04.2016 rechtzeitig schaffen werde
Irgendwie ist dieser Mischmasch verwirrend.
Vielleicht kann das jemand entwirren?
Für Ratschläge und Tipps wäre ich sehr dankbar.
LG beiself
 
DRV, Verwirrung allmächtig

Hallo liebe Forum-Mitglieder,
Jetzt soll ich plötzlich zum Gutachter.
Befundbericht wollen, die wohl nicht abwarten.
Der Gutachter ist ein Psychiater. Da tue ich mir schwer über die Gewaltereignisse zu berichten.
Kann ich einen Gutachter selbst wählen?
Auf jedenfall sollte es eine weibliche Gutachterin sein und wenn möglich sich in Traumatyp II auskennen.

LG beiself
 
Hallo beiself,

ich kann dir leider nur zum Teil helfen ...

Schreibe bitte an die DRV und frage, ob die von dir zugesandten Dokumente (hier bitte alle einzeln aufzählen) bei der DRV angekommen sind (evtl.kannst du sie auch gleich nochmals beilegen).

Schildere Ihnen auch, dass du erst Ende April einen Termin beim Nervenarzt hast, von dem du dir einen wichtigen Befund erhoffst, den du auch noch einreichen möchtest, der wahrscheinlich auch wichtig für die Begutachtung ist.

Dann schreibe genau das rein, was du oben auch geschrieben hast. Aufgrund deines Traumas "sollte es eine weibliche Gutachterin sein und wenn möglich sich in Traumatyp II auskennen."

Dann machst du von dir aus von Vorschläge, zu welchem Gutachter du gerne gehen würdest.

Kannst du schreiben: "Hiermit bitte ich wg. oben genannten Termins um Fristverlängerung. Falls das nicht möglich ist, widerspreche ich Ihrem Schreiben vom .... Begründung folgt.

Dieses Schreiben schickst du an die DRV per Einschreiben mit Rückschein und wartest eine Reaktion ab.

Dann hast du erst mal alles abgedeckt, Fristen eingehalten usw. und kannst dich währenddessen schlau machen, was noch passieren sollte.

Das nimmt evtl. etwas Druck von dir.

Und wenn du dann Ende April den Facharzttermin hast, und wenn du viel Glück hast, schreibt dir der Facharzt gleich einen Befundbericht, den du der DRV zusenden kannst (entweder Fax mit Faxbescheinigung bzw. Einschreiben mit Rückschein - oder sogar beides).

Viele Grüße und Frohe Ostern,

Rudinchen
 
Hallo Rudinchen,
herzlichen Dank für Deine Antwort.
Ich werde dies versuchen.

LG beiself
 
Hallo beiself,

evtl. kannst du dich auch rechtlich beraten lassen bei einem Anwalt für Versicherungsrecht. Das geht auch beim VDK, falls du Mitglied bist.

Wirklich rechtliche Ahnung habe ich da nicht, deshalb sind oben gemachte Ausführungen auch nur als Vorschlag zu sehen, das hat mit rechtlichem Wissen nix zu tun.

Vielleicht meldet sich ja auch noch mal jemand aus dem Forum, der sich damit auskennt?

Viele Grüße,

Rudinchen
 
Hallo Rudnichen,
vielen herzlichen Dank für Deine Antworten.
Meine Lage ist ziemlich schwierig.
Ich habe einen Anwalt in der OEG-Sache und in der GdB-Sache.
Da ich im Jahre 2005 "nur" auf die Doppelvergewaltigung begutachtet wurde habe ich einen GdS von 30 für ein Jahr erhalten und dann unter 25 GdS und fiele somit auch aus dem Leistungsbezug.
Die Gewaltereignisse aus meiner Kinder- und Jugendzeit und im Ausland hat man unter den Tisch fallen lassen und als Vorschaden abgetan, obwohl ein Vorschaden eine schadensunabhängige Gesundheitsstörung ist.
2015 wurde ich auch wieder nur zur Doppelvergewaltigung begutachtet. Somit auch wieder ein niedriger GdS.
Ich habe das Gutachten auseinander genommen und diese Schilderungen meinem Rechtsanwalt gegeben.
Jetzt ist aber das Gutachten 2015 wieder ein "Schlechtergutachten" und es wurde für ärztliche Behandlungen freigegeben.
Und aufgrund dieses Gutachtens habe ich Schwierigkeiten bei den Ärzten. Was für ein Auftrag dahintersteht, das bekommen diese ja nicht zu lesen.
Meine Traumafolgestörungen können ja nicht so schlimm sein Ich habe ja nur einen niedrigen GdS.
Dieser würde aber mit Sicherheit höher sein, wenn man eben alle Schädigungen begutachten würde.
Dies fand aber nie statt.
Wie beweise ich meine Störungen, die ich habe und nirgends begutachtet worden sind.
Ich denke, dass mein Rechtsanwalt auch nicht mehr weis, wem er glauben soll, den Gutachten oder mir.
Ich hoffe, dass ich eine Fachärztin finde, die es versteht, dass ich mit den Folgestörungen meiner Traumas allein mit meiner Traumatherapie, nicht bewältigen kann und ich einen Klinkaufenthalt benötige speziell für meine
Traumastörungen und dass ich dann dort die entsprechenden Diagnosen erhalte.
Darin sehe ich auch eine Chance für mich.
Wenn ich sogenannte Trance-Zustände habe, sind dies dissoziative Störungen und auf die Traumas zurückzuführen.
Oder dass ich mich fast ständig bedroht fühle und meine Darmprobleme und vieles mehr lassen mich erkennen, dass ich eine komplexe Posttraumatische Belastungsstörung habe.
Doch wenn ich das alleine sage, kann dies eben von einem nicht Facharzt für Traumatologie ganz anders definiert werden.
Und dafür ist deine Idee mit dem Schreiben an die DRV, recht gut, denn damit kann ich Zeit gewinnen und eben in die richtige Richtung arbeiten, dass ich eine entsprechenden traumatologische Begutachtung erreichen kann.
Und eventuell auch eine entsprechende Klinik finden kann und dies auch von einem Arzt befürwortet wird.
Ich denke nur so habe ich eine Chance, damit endlich die Wahrheit festgehalten wird.
Ich habe mich in den vergangenen Jahren schon sehr isoliert und es ist für mich eine Überwindung nach draußen zu gehen. Das Vertrauen in Ärzte habe ich auch sehr stark verloren.
Ich danke Dir sehr herzlich, dass Du mir antwortest. Ich fühle mich dadruch nicht so alleine mit einen Problemen.

Herzlich lieben Dank beiself
 
Hallo beiself,

ich freue mich, dass ich dir doch ein wenig helfen konnte. Leider kenne ich mich mit Traumata wenig aus.

Vielleicht hilft dir das hier, einen Arzt oder eine Klinik zu finden:

http://www.t-i-z.de/therapeuten-kliniken-co/

Das ist wirklich schlimm, was du alles erlebt hast, das kann kein Mensch nachempfinden ... Ich hoffe, du findest bald Hilfe.

Reicht es für einen Klinikaufenthalt nicht, wenn dich dein Traumatherapeut bzw. Hausarzt in eine Traumaklinik einweist? Das müsste doch bei deiner Geschichte zu machen sein ...

Falls du sonst keine Hilfe vor Ort hast, kannst du dich auch ans Weiße Kreuz wenden, die werden sicher versuchen, dir zu helfen. Leider kann ich dir aber auch hier nicht sagen, wie gut sie sind. Das hängt sicher von der Person ab, an die du verwiesen wirst. Aber ich denke doch, dass sie dir glauben werden und zu helfen versuchen:

https://www.weisser-ring.de/internet

"Zu den Hilfsmöglichkeiten des WEISSEN RINGS zählen u. a.

■ Menschlicher Beistand und Betreuung nach der Straftat

■ Begleitung zu Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht

■ Vermittlung von Hilfen anderer Organisationen

■ Hilfeschecks für eine für das Opfer jeweils kostenlose frei wählbare anwaltliche bzw. psychotraumatologische Erstberatung sowie für eine rechtsmedizinische Untersuchung

■ Übernahme von Anwaltskosten, insbesondere zur Wahrung von Opferschutzrechten im Strafverfahren und Ansprüchen nach dem Opferentschädigungsgesetz

■ Finanzielle Unterstützung bei tatbedingten Notlagen

Die schnelle Verbindung zum WEISSEN RING: 116 006"

https://www.weisser-ring.de/internet/standpunkte/sozialrechtspolitische-forderungen/index.html:

Ich hoffe, dass du dort eine gute Anlaufstelle findest und dass dir weitergeholfen werden kann.

Viele Grüße

Rudinchen
 
Hallo Rudinchen,

ich weis gar nicht was ich sagen soll. Du bist mir so behilflich. Vielen herzlichen Dank.
Ja, wenn ich bedenke, was ich alles an Gewalt erfahren musste, das ist sehr schmerzhaft.
Dadurch dass ich dies schon ab vier Jahren, ab dann kann ich mich erinnern
so erleben musste und so groß geworden bin. Alles andere als eine glückliche Kinder- und Jugendzeit.
Das prägt einen Menschen. Ich habe das leider sehr lange nicht erkannt, dass ich es "gewohnt" war, dass Menschen mit mir schädlich umgehen können.
Ich habe dies anders wahrgenommen als andere Menschen die normal heranwachsen durften.
Das Schlimme und auch hoffnungslose dabei war, dass ich als Kind gemeint hatte ich müsste meiner Mutter doch zeigen, dass ich gut bin.
Ich habe immer mehr und mehr Hausarbeiten übernommen. Ich habe dann nachts für meine Schule gelernt.
Ich habe meine kleine Schwester groß gezogen. Ich habe zum Schluss fast den gesamten Haushalt gemacht und trotzdem wurde ich immer und immer wieder missbraucht, misshandelt, gedemütigt und abwertend behandelt.
Sie hat mir immer unterstellt wie böse ich doch sei und ich habe immer
gezeigt dass ich es nicht bin.
Dies war, so weis ich heute ein hoffnungsloses Unterfangen. Das was ich alles erleben musste war wirklich grausam und ist sehr schmerzlich für mich.
Ich denke schon, dass ich das mit der Traumatherapie alleine nicht schaffen werde und es sinnvoll ist eine entsprechende Klinik zu suchen.
Ich tue mir dabei nur sehr schwer, da ich zwei sehr liebe Katzen habe und ich mich von diesen dann eine zeit lang trennen muss. Aber das wird wohl nicht anders gehen.
Ich danke Dir sehr herzlich
Liebe Grüße beiself
 
Ich bin wirklich erschüttert, was du als Kind mitgemacht und erlebt hast und wünsche dir von Herzen, dass man dir wird helfen können!

Eine Bekannte von mir war nun schon dreimal in einem Krankenhaus in Simbach, wo auch PTBS behandelt werden. Das hier müsste es sein:
http://www.rottalinnkliniken.de/lei...he_fachklinik/psychosomatische-fachklinik.php
Vielleicht ist das auch was für dich, je nachdem, wo du lebst.

Alles Gute für dich!
 
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