Servus miteinander,
heute Samstag, 4. April 2009 um 13.05 Uhr im Radiosender BR 2
(WH Sonntag, 5. April, 14:05 Uhr)
Der Dank des Vaterlandes-Wie ein Polizist um sein Recht kämpfen muss ...
Von Oliver Bendixen und Matthias Fink
Was eine Routinestreife sein sollte, endet für den Polizisten Jürgen Röhr tragisch. Bei dem Versuch, in Berlin-Kreuzberg einen bewaffneten Amokläufer festzunehmen, wird der Beamte angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Was nun beginnt, ist ein schier unerträglicher Weg durch Krankenhäuser und Amtsstuben: 85 Tage liegt der Polizist im Koma - 21 Operationen in fünf Jahren. Jürgen Röhr ist für immer gezeichnet und muss den Dienst quittieren. Um nahezu jede Unterstützung muss er kämpfen. Selbst die Anerkennung der brutalen Tat als Dienstunfall dauert Jahre. Es sind Jahre, in denen Jürgen Röhr und seine Frau das Gefühl bekommen, für die Polizei nur noch Ballast zu sein, von dem sich eine Behörde rasch und möglichst billig trennen will. Die Anrufe der Kollegen werden immer seltener – das Interesse der Vorgesetzten am Schicksal des Beamten wird immer geringer. Abgeschoben und alleingelassen - so fühlt sich Jürgen Röhr am Ende. "Eigentlich", so sagt er, "wollte ich doch nur helfen!". Inzwischen ist er im Vorruhestand und lässt sich zum ehrenamtlichen Helfer eines Kriseninterventionsteams ausbilden. Dass sich Jürgen Röhr im Leben wieder zurecht gefunden hat, verdankt er nur seiner Frau und einem Gesprächskreis um den Aschaffenburger Polizisten Reinhold Bock. Seit mehreren Jahren lädt dieser Polizistinnen und Polizisten ein, die selbst im Dienst zu Schaden kamen oder von der Schusswaffe Gebrauch machen mussten - nicht selten mit tödlichem Ausgang. Der Anspruch des Gesprächskreises: "Bei uns kann sich jeder fallen lassen und sich seine Story von der Seele reden." In diesem Kreis war Jürgen Röhr, der angeschossene Berliner Polizist, zum ersten Mal in der Lage seine Geschichte zu erzählen. Es ist die Geschichte eines Mannes, der zweimal zum Opfer wurde: schwer verletzt von einem skrupellosen Gewalttäter und abgeschoben von einer seelenlosen Bürokratie.
Sicher interessant für einige unter uns.
Grüße und Ende
heute Samstag, 4. April 2009 um 13.05 Uhr im Radiosender BR 2
(WH Sonntag, 5. April, 14:05 Uhr)
Der Dank des Vaterlandes-Wie ein Polizist um sein Recht kämpfen muss ...
Von Oliver Bendixen und Matthias Fink
Was eine Routinestreife sein sollte, endet für den Polizisten Jürgen Röhr tragisch. Bei dem Versuch, in Berlin-Kreuzberg einen bewaffneten Amokläufer festzunehmen, wird der Beamte angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Was nun beginnt, ist ein schier unerträglicher Weg durch Krankenhäuser und Amtsstuben: 85 Tage liegt der Polizist im Koma - 21 Operationen in fünf Jahren. Jürgen Röhr ist für immer gezeichnet und muss den Dienst quittieren. Um nahezu jede Unterstützung muss er kämpfen. Selbst die Anerkennung der brutalen Tat als Dienstunfall dauert Jahre. Es sind Jahre, in denen Jürgen Röhr und seine Frau das Gefühl bekommen, für die Polizei nur noch Ballast zu sein, von dem sich eine Behörde rasch und möglichst billig trennen will. Die Anrufe der Kollegen werden immer seltener – das Interesse der Vorgesetzten am Schicksal des Beamten wird immer geringer. Abgeschoben und alleingelassen - so fühlt sich Jürgen Röhr am Ende. "Eigentlich", so sagt er, "wollte ich doch nur helfen!". Inzwischen ist er im Vorruhestand und lässt sich zum ehrenamtlichen Helfer eines Kriseninterventionsteams ausbilden. Dass sich Jürgen Röhr im Leben wieder zurecht gefunden hat, verdankt er nur seiner Frau und einem Gesprächskreis um den Aschaffenburger Polizisten Reinhold Bock. Seit mehreren Jahren lädt dieser Polizistinnen und Polizisten ein, die selbst im Dienst zu Schaden kamen oder von der Schusswaffe Gebrauch machen mussten - nicht selten mit tödlichem Ausgang. Der Anspruch des Gesprächskreises: "Bei uns kann sich jeder fallen lassen und sich seine Story von der Seele reden." In diesem Kreis war Jürgen Röhr, der angeschossene Berliner Polizist, zum ersten Mal in der Lage seine Geschichte zu erzählen. Es ist die Geschichte eines Mannes, der zweimal zum Opfer wurde: schwer verletzt von einem skrupellosen Gewalttäter und abgeschoben von einer seelenlosen Bürokratie.
Sicher interessant für einige unter uns.
Grüße und Ende