Hallo oophss, Hallo Ingeborg, und alle Interessierte,
Bitte mehr Diskussion zu diesem Thema - es kann nur besser werden! Und vielleicht lösen wir ja hier den Knoten!
Denn gegen den Arbeitgeber, die Gesetze oder die Gesellschaft kann man wenig machen. Vor allem wenn man bedenkt, wenn wir (das Volk) nun an die Regierung gewählt haben. Alles was nicht wirtschaftlich aktivierbar und produktiv einsetzbar ist, stellt Kosten dar und Kosten sind zu optimieren.
Ich meine, man könnte schon einiges machen, gegen die Gewinnler der Gewinnerwirtschaftung mit der Ausbeutung der Pflegebedürftigen, Kranken und Behinderten.
Lies den ersten Satz (1.) in diesem Link:
http://www.verdi-bayern-fb09.de/aktuelles/arbeitskampf.htm
Vor wenigen Tagen sah ich einen Beitrag über die Putzkollonnen - Baugewerkschaft - die sich jetzt beklagen, dass nun nach der Wahl statt dass ein Mindestlohn festgeschrieben wird, nun eine Lohnherabstufung eingeführt wird, von 8,50 auf 6,00.
Ich hoffe, es trifft besonders diejenigen, die nicht zur Wahl gingen, man muss eben mit konkretem Lehrgeld das erfahren, was man vorher als voraussagende Weisheit verzapft hat: "Ich geh nicht zur Wahl, denn es ändert sich ja sowieso nix"
Solche Sätze habe ich zuhauf gehört, nun soll es sich zeigen, ob sich nix ändert, wenn man nicht zur Wahl geht, denn mit Wahlbeukott hat man genau denen seine Stimme geschenkt, die jetzt den Mindestlohn als Lohnspirale nach unten fortsetzen, wie bereits vor der Wahl angekündigt.
Du meinst: « gegen … die Gesellschaft kann man wenig machen. »
Wie kann man die Gesellschaft ändern? > wir alle sind die Gesellschaft.
Zum Beispiel nachdenken und handeln, so wie es Buffy in ihrem bemerkenswerten Beitrag oben aufgezeigt hat.
Oder
Die Einführung eines sozialen Pflichtjahres für alle Schulabgänger.
Mit diesem Thema beschäftige ich mich seit vielen Jahren, der Gedanke ist unbequem, aber auch unbequeme Lösungen sind besser als der jetzige Zustand.
Die Bundeswehr soll nach der FDP nur noch eine berufliche Wehr sein, kein Zwangseinzug aller männlichen Schulabgänger mehr..
Also fällt dieser riessige Kostenfaktor für die Steuerzahler weg.
Ein soziales Jahr kostet dem Steuerzahler die Ausbildung, die ca 6 Wochen dauert und auf den entsprechenden Einsatzort theoretisch/praktisch vorbereitet.
Der Vorteil für die zukünftige Gesellschaft ist, dass jeder Gesellschaftsangehörige frühzeitig mit den Problemen unserer Gesellschaft konfrontiert wird und dies mit persönlichen Erfahrungswerten.
Einsatzorte sind Soziale Einrichtungen, die mancher Jugendliche nicht einmal vom Hörensagen kennt, und bei Erwähnung nur Ekel empfindet. Das habe ich bei unseren Jugendlichen in den letzen 30 Jahren selbst erleben dürfen.
Jedoch habe ich auch erlebt, dass Wehrdienstverweigerer, notgedrungen einen Zivijob ausführend, danach oder schon während der Ziviarbeit ihre Einstellung und Gefühle gegenüber Alten, Behinderten, Kranken positiv veränderten.
Kinder, Alte, Behinderte und Kranke sind nun mal ein nicht unter den Teppich kehrende Bestandteile unserer Gesellschaft, deren Mitglied ein jeder von uns ist, und sie dürfen in ihrer Not auch nicht weiter den mafiösen Machenschaften der Gewinnerwirtschafter ausgeliefert bleiben, die sich an alles ranmachen und rücksichtslos brutal ausbeuten was nicht kontrolliert wird, so wie auch in Banken und Behörden gearbeitet wird.
Die zukünftige Gesellschaft würde sich zum positiven sozialen Denken wandeln, denn das was ein Mensch, nach Schulabgang, noch in der besten Lernphase des Lebens zuerst selbst erarbeitend erfährt, das bleibt ein Leben lang haften und prägt für zukünftige Aufgaben.
Ein junger, noch unerfahrener Mensch würde ein anderes Gerechtigkeitsempfinden in die Arbeit einbringen, und sich einprägen, z.B., dass das gleichgültige Umgehen mit denen, die auf Hilfe angewiesen sind, unmenschlich und ungerecht ist.
Würde in der 6 wöchigen Ausbildung auch der Grundgesetzanspruch eines jeden Menschen auf Menschenwürde gelehrt, sei es, ob er sterbend, zu alt, behindert, zu jung, oder dement ist, dann hätten alle Gesellschaftmitglieder unserer zukünftigen Gesellschaft wenigstens das schon einmal aufgenommen und anwenden können in der Praxis.
Ich denke an die zukünftigen Gesellschaftsmitglieder wenn sie später mit ihren Erfahrungen aus einem sozialen Jahr ihren Beruf ausüben, z.B. Richter am Sozialgericht, der an Verunfallten täglich den Lebenswertverlust nachvollziehen konnte; oder Arzt, der frühzeitig gelernt und 1 Jahr geübt hat, Hilfesuchenden zuzuhören, eine Verkäuferin, die unterschiedslos ältere, behinderte Menschen genauso freundlich und hilfsbereit bedient wie junge oder elegant gekleidete Kunden; oder ein Koch, der bereit ist, nur noch ungequältes Tier zur Nahrungsaufnahme zuzubereiten; ein Banker, der auch die sozialen Verhältnisse bei der Kreditbedienung berücksichtigt, Lehrer, die engagiert den Schülern lernen helfen, ein Sachbearbeiter bei der Berufsgenossenschaft oder anderen Behörden den Antragsteller korrekt nach persönlicher Besonderheit behandelt und nicht nach gewinnorientierten Anweisungen gewissenloser Vorgesetzten, oder Eltern, die beide gelernt und geübt haben, dass zeitaufwendige Zuwendung für eine positive Entwicklung bei Kindern ermöglicht als bequem die Kinder sich selbst überlassen > Hauptsache das Kindergeld ist regelmässig auf dem Konto.
Vielleicht wäre eine solche « neue » Gesellschaft endlich bereit, Gewinnerwirtschaftung im Gesundheits und Sozialwesen tatkräftig zu unterbinden.
Und
neben einer Patenschaft für ein Tier aus dem Tierheim auch eine Patenschaft für einen Angehörigenlosen aus dem Alten oder Pflegeheim zu übernehmen.
Also, um zurück zu kommen, auf den oben angesprochenen Kostenfaktor für die Gesellschaft (6 wöchige Ausbildung für das soziale Jahr), wäre für die ausgegebenen Steuergelder doch ein hoher Gewinn durch Verbesserung des sozialen Niveaus der Gesellschaftmitglieder. Jeder Einzelne würde profitieren, die Reichen wie die Geringverdiener, Hartz 4'ler wie die Obdachlosen, und sämtliche hilfebedürftigen Bevölkerungsmitglieder, jeder hätte dieses eine Jahr für die Gemeinschaft gemacht und auch für sich selbst.
Man lernt soziales Engagement nicht nur vom Wort her schreiben, sondern tut es tatsächlich selbst.
Auch wenn auf den sozialen Stationen nur Hilfsarbeiten ausgeführt werden könnten; aber das wissen wir vom Zividienst her, dass das das zeitaufwändigste ist, und eben gut von SoziJährlern erfüllt werden könnte, sowie der Kontakt überhaupt mit den Hilfebedürftigen Mitgliedern unserer Gesellschaft positiv persönlichkeitsschulend ist.
Danke an die Vorschläge von Buffy und KaiUwe. Nun weiss ich auch, dass man nicht nur den Kassenbon, Telefonrechnung, Strom und Wasserrechnung, Rentenbescheide kontrollieren muss, sondern auch den Leistungskontrollschein des Pflegepersonals.
Vertrauen paart sich nicht mit Gewinnerwirtschaftung.
Gewinn ist nur möglich indem jemand Verlust hat.
Wo ist der leichteste Gewinn?
Da wo es der Verlierende nicht merkt, weil zu jung, zu alt, zu dement zu vertrauensseelig.
Gruss Ariel