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CRPS und Umschulung durch Berufsgenossenschaft

Tobias1985

Neues Mitglied
Registriert seit
19 Aug. 2017
Beiträge
24
Liebe Mitglieder, kann mir jemand entwas über CRPS und Umschulung bzw. Erfolgsaussichten bei der BG sagen? Ich habe mein CRPS mittlerweile seit fast 2 Jahren und es wird alles andere als besser. Bewegungseinschränkungen und trophische Störungen nehmen zu. Ich hatte eigentlich die ganze Zeit schon Probleme auf der Arbeit. Nun habe ich einen Aufhebungsvertrag aus gesundheitlichen Gründen mit meinem Arbeitgeber geschlossen. Ich erbringe weder qualitativ noch quantitativ die Arbeitsleistung die man von mir erwartet. Das funktiniert mit CRPS an der rechten Hand auch nicht! Aber auch zwischenmenschlich hat man mich alles andere als gut behandelt. Nun stehe ich vor der Frage wie es für mich weiter gehen soll. Mit einer dermaßen vorhandenen Einschränkung kann ich mich schlecht in einem anderen Bürojob bewerben wo ich zu 99,9 % nur am PC arbeite. Ich beziehe eine Verletztenrente die mit 20 % mde sowieso viel zu wenig ist, bin finanziell zum Glück gut dargestellt.... dennoch möchte ich nicht mein restliches Leben auf dem Sofa verbringen. Dafür bin ich mit 33 noch zu jung.
Ich könnte mir gut vorstellen eine Umschulung zum Erzieher zu machen. Ich arbeite gerne mit Kindern und stell mir den Beruf sehr abwechslungsreich vor und das man eben nicht nur 8 Stunden am Tag mit den Händen am PC Tippen muss. Macht es Sinn mit der BG darüber zu sprechen? Hat jemand Erfahrung bzgl. einer Umschulung?
 
Hallo Tobias,

ich denke, dass es möglich sein wird, mit einem Praktikum Einblick in den Beruf des Erziehers zu erhalten - sofern dein behandelnder Arzt zustimmt.

Aber ich stelle es mir nicht so leicht vor, mit Schmerzen und beinahe als Einhänder diesen Beruf auszuüben; ich denke an Dinge wie Kinder ankleiden, Jacken zuknöpfen, Hilfestellung beim Zähneputzen, Essen etc., außerdem an tobende Kinder, die gegen deine Hand rennen könnten und daran, dass man in dem Beruf vermutlich auch tragen und heben muss. Ich kenne deine genauen Einschränkungen nicht, vielleicht sehe ich Hindernisse, die nicht existieren. Bei Unsicherheiten könnte ein Schnupper-Praktikum nützlich sein.

LG
 
Hallo, ich leide fortlaufend an starken Schmerzen. Dank Opiaten und Amytriptilin komme ich einigermaßen um die Runden. Aber wenn es um Arbeit geht? Was bleibt mir übrig als mir Gedanken zu machen was in der Zukunft passiert. Ich arbeite in einem kaufmännischen Beruf. Dort wird nicht nur erwartet das ich gemütlich am PC vor mich hinarbeite... die Schnelligkeit und das Pensum muss stimmen. Außerdem schwillt meine Hand nach 3 - 4 Stunden Arbeit am PC wieder zunehmend an. Bei einer mde von 20 % kann ich es mir nicht erlauben es mir gemütlich zuhause zu machen. Auch wenn es finanziell möglich wäre mit einem guten Hintergrund wie ich Ihn habe. Erstrebenswert kann das nicht sein. Meine Einschränungen sind: Sehr schnelle Schwellneigung, Bewegungseinschränkung in alle Richtungen, Schmerzen und Schmerzen die bei Belastung und Bewegung stark zunehmen. Schnelles Arbeiten ist dadurch nicht möglich. Auch wenn Gutachter und Ärzte das anscheinend anders sehen.
 
Hallo Tobias,
hatte im April 2011 einen AU. Distale Radiusfraktur mit SL-Bandruptur (Riss des Handgelenk-Bandes zwischen Kahnbein und Mondbein / Ruptur des SkaphoLunären Bandes / SL-Dissoziation) rechts (Rechtshänder). Bin gelernter Maurer und war bei meinem letzten AG vor dem Unfall im Bereich weltweite Maschinenumzüge tätig. Nach ca.1,5 Jahren mit höllischen Schmerzen etlichen Wiedereingliederungsversuchen im Lager bei meinem letzten AG und von mehreren Ärzten als Simulant hingestellt, meldete sich ein Sachbearbeiter der BG bei mir. Er würde mich bei meinen nächsten Arztbesuchen begleiten. Der Sachbearbeiter glaubte meinen Schilderungen und wir wechselenden das Krankenhaus ( von BG-Klinik in ein städtisches Klinikum ohne BG-Zulassung, natürlich mit der Zustimmung der BG) wo er einen Neurochirurg kannte. Dann ging alles sehr schnell. Diagnose CRPS. Im Dez.2012 wurde mir dann ein Neurostimulator eingesetzt. Die Schmerzen wurden erträglicher. Im Aug.2013 folgte dann eine Arbeitserprobung im Berufsförderwerk ( BFW). Ich wählte die Umschulung zum Technischen Produktdesigner (Technischer Zeichner). Im Nov. 2013 kann ein Umstellungstraining zur linken Hand dazu ( Maus, Tastatur bedienen nur mit der linken Hand). Danach begann die Umschulung von 2014-2016 alles im gleichen BFW. Ab Sept. 2016 hatte ich eine Arbeitsstelle gefunden, der neue AG wurde auch finanziell von der BG unterstützt. Als sich dann ab Sept. 2017 der neue Chef als immer größeres A....l..h entpuppte, nahmen die Schmerzen stetig zu und psychisch ging es bergab. Mittlerweile gekündigt, Verhandlung steht noch aus (Stand Dez. 2018). Aber auch jetzt nach fast 8 Jahren steht die BG bzw. deren Sachbearbeiter hinter mir, suchen z.B. gemeinsam nach anderen Behandlungsmethoden und Kliniken die mir weiterhelfen können.

LG orapfila

P.S. Es macht Sinn mit der BG zu sprechen oder zu schreiben. ( Ich kann nicht nachvollziehen wieso in anderen Foren so schlecht und negativ über die BG's berichtet wird. Vlt. liegt es auch an einem selbst.)
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo orapfila,

wie heißt denn deiner Ansicht nach deine vorbildliche BG, welche für deinen Fall zuständig ist?

Lg. Rolandi
 
hallo oarpfila,

nach welcher Rechtsgrundlage hat dir dein Sachbearbeiter einen nicht zugelassenen BG- Arzt genehmigt?

seit 2011 hast du Verletztengeld erhalten - und dazwischen auch, oder?

Während der Umschulung hast du da Übergangsgeld erhalten, oder Verletztengeld, oder?

Die Gutachter, welcher dir dein Sachbearbeiter dir vorgeschlagen hat, waren für dich o. k.?

Erhälst du eine Rente von der BG oder?

Lg. Rolandi
 
Hallo Rolandi,
zu Frage 1: keine Ahnung
zu Frage 2: ab Mai 11 Verletztengeld bis zum Beginn der Umschulung 2014.
zu Frage 3: Während der Umschulung habe ich Übergangsgeld erhalten.
zu Frage 4: Die Gutachter welche die BG vorgeschlagen hat waren zu diesem Zeitpunkt für mich soweit ok, da ich vorher noch nie gesundheitlich begutachte wurde. Heute würde ich einen zumindest nicht mehr auswählen.
zu Frage 5: Ich beziehe eine Verletztenrente bei 20 % MdE

LG orapfila
 
hallo orapfila,

Frage:
du schreibst, dass du auch mal als Simulant hingestellt worden seit 2011 -
trotz dessen hat die BG - so wie ich dich verstand - ohne Probleme Verletztengeld bezahlt. - Stimmt das, oder habe ich was falsch verstanden?

Lg. Rolandi
 
Hallo Rolandi,
von mehreren Ärzten wurde ich als Simulant hingestellt. Die Fraktur wurde damals 2011 operativ mit zwei Platten und mehreren Schrauben gerichtet.
In den folgenden 1,5 Jahren erwähnte ich öfters meinen starken Schmerzen und man möchte mir bitte die Platten und Schrauben entfernen.
Jedesmal kam die gleiche Antwort: Das liegt nicht an den Platten und Schrauben und zudem ist der Bruch gut verheilt und ich könnte wieder arbeiten.
Dann kam ein Termin mit dem Sachbearbeiter der BG und dem Professor der Handchirugie in einer Kinik deren Name ich hier nicht nennen werde.
Zusammen schauten wir Röntgenbilder und CT-Aufnahmen an, bei denen der Professor dann feststellte, daß eine Schraube durch den Knochen nach oben herausschaut und an der Daumensehne reibt. Das erklärten vorerst die Schmerzen. Innerhalb ca.14 Tagen wurden dann die Platten und Schrauben entfernt. Die Schmerzen wurden etwas besser aber anders. Dann wurde Crps festgestellt. Nach diesem ersten Treffen mit dem Sachbearbeiter der BG und dem Professor der Handchirugie hatte sich das mit dem Thema "Simulant"erledigt.

LG orapfila
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo orapfila,

meine Frage hast du damit noch nicht ganz beantwortet.

Wurde dir das Verletztengeldl während der Zeit wo die "Simulations" in Raum stand eingestellt oder nicht?

Lg. Rolandi
 
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