Hallo Annas,
es gibt leider viele Ärzte, die uns CRPS-Patienten einen Aufenthalt in der Psychosomatik empfehlen, vor allem, wenn Sie selber nicht wissen, wie sie die teils vielschichtigen, körperlichen Probleme behandeln können. Versuche Dich von diesen Ärzten nicht kirre machen zu lassen. CRPS hat eindeutig eine organische Ursache.
Eine psychosomatische Einrichtung müsste sich in Sachen Schmerztherapie auskennen, in ausreichendem Maße die erforderlichen Therapien (Physio, Ergo, etc.) anbieten und über Therapeuten mit ausreichenden Erfahrungen bezüglich der Behandlung von CRPS-Patienten verfügen. Ich denke, all dies kann eine psychosomatische Einrichtung nicht bieten.
Natürlich kann es bei dem einen oder anderen Patienten im Krankheitsverlauf aus verschiedenen Gründen zu psychischen Begleitproblemen kommen, die sich aber vielleicht auch im Rahmen einer ambulanten Psychotherapie behandeln lassen.
In erster Linie geht es aber doch um eine Schmerzreduzierung. Hier sind wir selbst gefordert, unsere Behandlungsmanagement in die eigenen Hände zu nehmen. Vielleicht findest Du einen Weg, einzelne Therapiebausteine wie zum Beispiel Physio, Ergo, Schmerztherapie, Entspannung, Stressreduktion, eigene Übungen, usw. für Dich selber zusammenzustellen und zu schauen, was Dir selber am besten hilft. Bei allen Therapien solltest Du auf Deinen Körper hören, nicht zu viel auf einmal versuchen und nichts, was Deine Schmerzen triggert.
Es wird unter Umständen noch dauern, bis sich Deine Schmerzen reduzieren. Vielleicht geht auch die Einschränkung der Beweglichkeit wieder zurück, da braucht es weiterhin viel Geduld. Ich habe verschiedene Ärzte erlebt, die erzählten, dass das CRPS nach 2 bis 3 Jahren „ausbrennt“. Woher sie ihre Erkenntnisse haben, konnten sie nicht sagen. Wie auch, denn über Langzeitverläufe gibt es bis heute keine Datenerhebungen.
Viele Grüße, Zuversicht und weniger Schmerzen
Mady