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CRPS in HWS / Nacken?

HWS-Schaden

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Registriert seit
2 Nov. 2012
Beiträge
5,351
Hallo,

ich habe meinen KH-Bericht nun gründlicher gelesen.
Meine Beschwerden werden - wenn ichs richtig verstehe - (u.a.) als CRPS (oder starke Wahrscheinlichkeit für CRPS) eingeschätzt.

Die CRPS-Beiträge im Forum habe ich manchmal mitgelesen, aber "mich" nicht darin "wiederentdeckt".
(Bei mir schwillt m.W. nichts an, der regional begrenzte Schmerz breitet sich nicht aus, Wärme lindert, ein Wattebausch tut nicht weh ...)
Daher meine Frage, ob jemand etwas zu CRPS in der HWS / Nackenregion weiß? Ich würde mich über einen Austausch freuen,
auch über Tipps, wie ich damit "umgehe", um meine Schmerzen zu verringern, wenn es CRPS-spezifische Umgangsweisen geben sollte.

Kann man den Verdacht (die "hohe Wahrscheinlichkeit") nicht über Blutwerte bestätigen? Ich hatte die CRPS-Beiträge bisher so verstanden, dass ein Nachweis für CRPS durch Blutwerte möglich ist.

Vielleicht alles ein Erklärungsversuch der Ärzte, weil keiner Erfahrung hat mit herabstürzenden Lasten auf Kopf und den "typischen" Schaden(sverlauf)?
Für mich ist alles etwas rätselhaft.

Vielen Dank für eure Hilfe,
liebe Grüße
HWS-Schaden
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo HWS-Schaden,

es gibt keinen Bluttest um ein CRPS fest zu stellen, leider!

Auch ist ein CRPS sehr komplex, dazu zählen unter anderem:

den. Schätzungen zufolge entwickelt sich ein CRPS nach 1–2%
aller auftretenden Frakturen. Allerdings können auch Bagatell
traumata (z.B. Distorsionen) zur Entwicklung eines CRPS führen.
Die Symptome sind oft disproportional zum auslösen

den Ereignis, d.h. es besteht keine eindeutige Korrelation zwi
schen der Schwere des zugefügten Traumas und der Entwick
lung bzw. Ausprägung eines CRPS. Die obere Extremität ist
häufiger betroffen als die untere Extremität [6].


Die Stadieneinteilung nach Förster und Reining aus dem Jah
re 1998 findet zunehmend weniger Verwendung.
In der heutigen Nomenklatur wird eher zwischen akuten und chronischen

Phasen unterschieden. Aktuell existiert jedoch keine genaue
zeitliche Definition der Stadien.
Symptome


Der Krankheitsverlauf und die Symptome bei CRPS scheinen
sich interindividuell sehr zu unterscheiden. Folgende Sympto
me werden im akuten Stadium häufig beschrieben:
—Rötung,
—Überwärmung,
—Schwellung,
—Spontanschmerz,
—Funktionseinschränkung der betroffenen Extremität.


Weil dieser Symptomkomplex weitestgehend einer klassischen
Entzündung entspricht, wird als Ursache in der aktuellen Lite
ratur immer häufiger eine neurogene Entzündung diskutiert.
Das klinische Bild setzt sich aus sensorischen, motorischen,
autonomen und trophischen Störungen zusammen,
wobei die klinischen Symptome und ihre Ausprägung nicht im

mer eindeutig sind.
Paul Sudeck beschrieb im Rahmen seiner Beobachtungen drei Phasen:
auf eine kontinuierliche Entzündungsphase von drei bis sechs Monaten folgte eine dystrophe Phase, die dann in eine chronische Phase überging [7, 8].
Weitere Symptome sind eine Steigerung des gelenknahen Knochen

stoffwechsels sowie häufig psychische Belastungen.
Über die Bedeutung der psychischen Symptome bei der
Genese bzw. im Krankheitsverlauf besteht zurzeit keine einheit
liche Meinung. Manche Autoren sehen darin die eigentliche
Ursache für die Entwicklung eines CRPS [9], andere beschreiben
psychische Symptome als sekundäre Phänomene, die neben den
körperlichen Symptomen zu dauerhaften Einschränkungen
f ü h re n [10].


Alle Patienten geben Bewegungsschmerzen in der betroffe
nen Extremität an. Zudem klagen etwa 25% der Patienten über
Mixed Pain: Eine Kombination aus permanenten neuropathi
schen (brennend, einschießend) und nozizeptiven (stechend,
ziehend) Schmerzen [11]. Durch zusätzliche psychische Belas
tung, Aufregung, extreme Änderung der Umgebungstempera
tur und Herabhängen der betroffenen Extremität werden die
vorhandenen Schmerzen verstärkt.


Erschwerend wirken sich Veränderungen der Körperwahrnehmung aus. Typische Symptome sind Fehleinschätzungen bei der Beschreibung der betroffenen Extremität (zu groß), sowie das Verschieben der Körpermitte. Infolgedessen laufen Patienten dann gegen Türrahmen oder können ein Auto nicht mehr einparken. Zusätzlich kann es dazu kommen, dass die betroffene Extremität ausgeblendet wird und ein „NeglectlikeSyndrom“ entsteht [12, 13, 14, 15]. Es setzt sich aus einer gestörten Propriozeption, einer eingeschränkten motorischen Funktion und dem Gefühl zusammen, dass die betroffene Extremi
tät nicht mehr zum eigenen Körper gehört [16, 17].Unabhängig
von Ursachen und zeitlichem Verlauf der Erkrankung kann
sich bei bestehendem „NeglectlikeSyndrom“ ein irreversibler
Funktionsverlust der Extremität entwickeln, der einer Lähmung entspricht [18].
Weil so viele Unsicherheiten bzgl. Diagnostik und Therapie dieses Krankheitsbildes bestehen, kommt es häufig zu einer verzögerten und/oder inadäquaten Behandlung. Da noch immer die Meinung vorherrscht, es handele sich beim CRPS um eine„selbst limitierende“ Erkrankung und auch aufgrund der Kostendeckelung durch das Gesundheitswesen werden Therapien
zu kurz oder ineffektiv durchgeführt. Das führt dazu, dass Patienten zum Teil jahrelang unter Bewegungseinschränkungen bzw. Schmerzen leiden. Ihr ehemaliges Arbeitsverhältnis können nur etwa 20% der Betroffenen wieder aufnehmen [19, 20].

Diagnostik


Das CRPS ist eine Ausschlussdiagnose, bei der immer auch an
eine Gelenk oder Weichteilentzündung, eine aktivierte oder
dekompensierte Arthrose, aseptische Knochennekrosen oder Durchblutungsstörungen gedacht werden muss.
Bevor ein CRPS diagnostiziert wird, sollten immer alle klinischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Sehr wichtig – aber meist auch sehr zeitaufwendig – sind eine ausführliche Anamnese und Untersuchung. Auf diesen sollte der Schwerpunkt der Diagnostik liegen. Zum Ausschluss anderer Erkrankungen können sie durch bildgebende Diagnostik ergänzt werden.
Die internationale Gesellschaft zum Studium des Schmerzes
(IASP) erarbeitete die sogenannten Budapest Kriterien, um die
Diagnosestellung beim CRPS zu erleichtern (Tab. 2). Diese sind auch in den AWMFLeitlinien fest verankert. Für die Diagnose müssen Punkt 1–4 der Budapest Kriterien erfüllt sein.
Um ausschließen zu können, dass eine andere Erkrankung
den Symptomen zugrunde liegt, müssen differenzialdiagnos
tisch insbesondere folgende Erkrankungen ausgeschlossen
|

Symptome bei CRPS
Autonome Funktionsstörung:
  • Generalisiertes Ödem; Livide Verfärbung
  • Vermehrte oder verminderte Schweißsekretion, Temperatur seitendifferenz Trophische Störung
Motorische Funktionsstörung:

  • Minderung der groben Kraft, Ruhe- und Bewegungstremor,Eingeschränkte Beweglichkeit
Sensible Funktionsstörung:

  • Massiver, brennender oder drückender Spontanschmerz
  • Allodynie, Dysästhesie, Hyperalgesie,Hyperästhesie
  • Lagerungswechsel der betroffenenExtremität nach oben führt zu einer Schmerzlinderung
Diagnostik


Das CRPS ist eine Ausschlussdiagnose, bei der immer auch an
eine Gelenk oder Weichteilentzündung, eine aktivierte oder
dekompensierte Arthrose, aseptische Knochennekrosen oder
Durchblutungsstörungen gedacht werden muss.
Bevor ein CRPS diagnostiziert wird, sollten immer alle klinischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Sehr wichtig – aber meist auch sehr zeitaufwendig – sind eine ausführliche Anamnese und Untersuchung.
Auf diesen sollte der Schwerpunkt der Diagnostik liegen. Zum Ausschluss anderer Erkrankungen können sie durch bildgebende Diagnostik ergänzt werden.

Die internationale Gesellschaft zum Studium des Schmerzes(IASP) erarbeitete die sogenannten Budapest Kriterien, um dieDiagnosestellung beim CRPS zu erleichtern. Diese sind auch in den AWMFLeitlinien fest verankert. Für die Diagnose müssen Punkt 1–4 der Budapest Kriterien erfüllt sein.


Um ausschließen zu können, dass eine andere Erkrankung
den Symptomen zugrunde liegt, müssen differenzialdiagnos
tisch insbesondere folgende Erkrankungen ausgeschlossen
werden, die einem CRPS sehr ähnlich sein können:



  • Erkrankungen des rheumatischen Formkreises,
  • Entzündungen,
  • thromboembolische Erkrankungen,
  • Kompartment oder Nervenkompressionssyndrom.
Es kann schwierig sein, ein CRPS zu erkennen, weil das klini
sche Bild so stark variiert. Auch der Krankheitsverlauf ist sehr
heterogen und lässt keine Rückschlüsse auf Entstehung und
Prognose zu [21].Zum Ausschluss anderer Erkrankungen bzw. Ursachen sollte eine Laboruntersuchung inklusive Blutbild und Creaktivem Protein obligat sein.
Ein ebenfalls sinnvolles und wichtiges diagnostisches Mittel
ist die Messung der Hauttemperatur (über Hautthermometer oder alternativ Infrarotthermografie); der Unterschied zwischen den beiden gemessenen Extremitäten sollte mehr als1–2°C betragen [22]. Auch die Dynamik von Temperaturveränderungen im Langzeitverlauf aufzuzeichnen, kann bei derDiagnosestellung unterstützend sein.Der Einsatz der quantitativ sensorischen Testung (QST) is tmeistens neurologischen Fachabteilungen vorenthalten. Mithilfe der QST lässt sich die Schmerzart analysieren. Zur Diagnosestellung ist sie aber nicht notwendig [23].

Die apparative Diagnostik kann hilfreich sein, sollte aber nicht
überbewertet werden. Sie sollte dem Ausschluss von Differenzialdiagnosen oder aber als zusätzliches, objektivierbares Mittelbei Gutachten oder unsicheren Symptomen dienen.

In vielen Fällen vergeht allein dadurch viel Zeit, dass auf einen Termin fürein bildgebendes Verfahren gewartet werden muss, weil Aufnahmen therapeutisch und diagnostisch genutzt werden könnten.

Auf dem Röntgenbild zeigen sich bei ca. 50% der Patientenim ersten bis zweiten Monat charakteristische generalisierte kleinfleckige osteoporotische Veränderungen [21, 24].

Die Magnetresonanztomografie (MRT) liefert ähnliche Befunde, zusätzlich lassen sich Weichteilveränderungen darstellen (Ödeme, Muskeln, Bindegewebe) [25].Das 3PhasenKnochenszintigramm mit Technitium99 Diphosphonat hat zwischen dem 6. und 9. Monat eine Sensitivität von 50%, aber auch zu späteren Zeitpunkten eine hohe Spezifizität [26].
Hiermit dürfen allerdings nur Areale bewertet werden, die nicht unfallbedingt bereits eine Mehranreicherung aufweisen.


Bei negativen Ergebnissen aber ansonsten eindeutiger Klinik sollte die Diagnose eines CRPS nicht verworfen werden [27].
Externe und interne Validierungen haben gezeigt, dass Schmerztherapeuten die Diagnose CRPS eher zu oft stellen, während nicht spezialisierte Therapeuten bzw. Behandler dazu neigen, dieses Krankheitsbild zu selten zu diagnostizieren [28].


Christhild Wulle geht so weit, dass sie empfiehlt, den Patientenohne „sicheren Nachweis“ die Diagnose eines M. Sudeck nicht mitzuteilen, um sie nicht nachhaltig in einen „schwerwiegenden Krankenstatus zu treiben“ [29].

Zum einen aufgrund des fehlenden diagnostischen bzw. therapeutischen Goldstandards und zum anderen, weil es nicht „das CRPS“ gibt und dieses

Krankheitsbild mit vielen Facetten auftritt. Entsprechend besteht gleichzeitig die Gefahr, dass andere unklare Schmerzsyndrome ebenfalls als CRPS bezeichnet werden [30, 31]


Budapest-Kriterien der internationalen
Gesellschaft zum Studium des Schmerzes.


1. Anhaltender Schmerz, der durch das Anfangstrauma nicht mehr
erklärt wird.

2. Die Patienten müssen mindestens ein Symptom aus drei oder vier
folgenden Kategorien in der Anamnese berichten:

  • Hyperalgesie (Überempfindlichkeit für Schmerzreiz), Hyperästhesie
  • (Überempfindlichkeit für Berührungen, Allodynie),Asymmetrie der Hauttemperatur, Veränderung der Hautfarbe

  • Asymmetrie im Schwitzen; Ödem
  • Reduzierte Beweglichkeit, Dystonie, Tremor, „Paresen“ (im Sinne von Schwäche); Veränderung von Haar- oder Nagelwachstum
3.Zum Zeitpunkt der Untersuchung muss mindestens ein Symptom aus
zwei der vier folgenden Kategorien vorliegen:

  • Hyperalgesie auf spitze Reize (z.B. Zahnstocher); Allodynie; Schmerz bei Druck auf Gelenk/Knochen/Muskel

  • Asymmetrie der Hauttemperatur, Veränderung der Hautfarbe Asymmetrie im Schwitzen; Ödem

  • Reduzierte Beweglichkeit, Dystonie, Tremor, „Paresen“ (im Sinne von Schwäche); Veränderung von Haar- und Nagelwachstum
4. Eine andere Erkrankung erklärt die Symptomatik nicht hinreichend

Sorry ist etwas viel Text aber ich hoffe es hilft die weiter!
Ich persöhnlich leide mittlerweile 19. Monate an Herrn S. in der linken Hand. Er ist aus dem Handgelenk richtung Ellenbogen und Mitte Oberarm gewandert. Ich habe auch mit anderen Kontakt die unter Herrn S. leiden aber niemandem ist ein CRPS in Hws bekannt

Liebe Grüße
Skora86

 
Hallo

und herzlichen Dank, Skora, für die ausführliche Zusammenstellung und Nachfrage wg CRPS in HWS bei anderen.

Kann ich selber etwas CRPS-Spezifisches tun, um Schmerzen zu reduzieren oder mache ich das, was mir gut tut (Wärme, Bewegungs- und Entspannungsübungen etc pp) wie bisher?

CRPS taucht im KH-Bericht als Verdacht / hohe Wahrscheinlichkeit auf,
sicher befundet ist u.a. das Barré-Lieou-Syndrom.

Liebe Grüße
HWS-Schaden
 
Moin moin!

Skora, ich finde es klasse, daß du dich inzwischen derart informiert hast.
Nur so kannst du Ärzten, Gutachtern und sonstigen "Quacksalbern" (sry aber das mußte sein), die meinen zu Wissen aber nix Wissen entgegentreten und selber dafür sorgen die optimale Therapie zu erhalten.

Ein Hinweis zu "Laborwerten", den ich von einem Mitglied aus dem Forum gelernt habe:
Bei einigen CRPS-Fällen ist es wohl so, daß die Entzündungsparameter erhöht sein können. Ohne den Nachweis eines Infektes. Als Zeichen der Störung des Immunsystems.
Dies ist auch der Hintergrundgedanke, auf dem Cortison manchmal therapeutisch versucht wird. Und in einigen Fällen auch mit Erfolg.

Gruß
 
Hallo ihr lieben,

danke Buchfreundin, hatte ja auch ein gutes Vorbild und Lehrerin was das Wissen um Crps angeht.
Dank dir hab ich gemerkt wie wichtig es ist sich zu infomieren und auch die Info´s weiter geben zu können bzw. sich gegen Ärzte zu behaupten;-))

@HWS-Schaden Es ist schwer zusagen hab nochmal jemanden angeschrieben ob er ne Ahnung hat bzw. ob er jemanden mit CRPS in der HWS kennt.

Zum einen aufgrund des fehlenden diagnostischen bzw. therapeutischen Goldstandards und zum anderen, weil es nicht „das CRPS“ gibt und dieses Krankheitsbild mit vielen Facetten auftritt. Entsprechend besteht gleichzeitig die Gefahr, dass andere unklare Schmerzsyndrome ebenfalls als CRPS bezeichnet werden [3

Es kann schon sein das du an einem chronischen Schmerzsyndrom leidest, aber nicht an Morbus Sudeck.
Den CRPS(Morbus Ssudeck) wird mit den Budapestkriterien diagnoziert, und generell ist es ratsam nicht in den Schmerz zu gehn da es damit meistens eine verschlimmerung gibt.

Kannst du mir sagen was genau die Ärzte geschrieben haben? Den vieleicht können wir dann klar sagen was gemeint oder was es nicht sein kann.

Gerne auch an meine email oder pn!
Email ist skoracrps86@googlemail.com

Liebe Grüße und schöne rest WeihnachtenO;-)))

Skora86
 
Hallo HWS-Schaden,

bist du dir sicher, dass von CRPS die Rede ist und nicht vom CRP?

CRPS lässt sich eigentlich so gut wie nie im Blut feststellen. Daher wird ein Arzt dir kaum Blut abnehmen, um dieses zu diagnostizieren.

Mir wäre es neu, wenn CRPS gezielt in der Wirbelsäule auftritt.

CRP hingegen ist hingegen steht für Entzündungsparameter, der sich durchaus im Blut nachweisen lässt.

Viele Grüße
Derosa
 
Hallo,
vielen Dank für eure Rückmeldungen.
Ich suche die Details aus dem Bericht raus, dann vermeiden wir Verwirrung. Das schaffe ich jetzt zeitlich nicht, hole ich nach.

Es steht nicht CPS oder CRPS o. dgl., ich hab in Erinnerung, dass dort steht "hohe Wahrscheinlichkeit für chronisches regionales Schmerzsyndrom".

Chronisches Schmerzsyndrom ist seit längerem diagnostiziert, auch anderes, nun von KH sind zusätzliche Diagnosen (zB Barré-Liéuo oder so) mit ICD-10-Code angegeben,
das oben Genannte ("hohe Wahrscheinlichkeit für chronisches regionales Schmerzsyndrom") ist aber lediglich in Textform im Bericht.

Evtl hab ich mit "HWS / Nacken" auch zu ungenau die Region genannt,
--> ist CRPS im Kopfbereich bekannt?
... Es kann auch Region Ohr, Kehle, Kehlkopf gemeint sein , dort ist immerhin eine gewisse Schwellung für mich erkennbar und eines der "Schmerzzentren".

Ich meld mich wieder,
allen einen schönen Abend und liebe Grüße
HWS-Schaden
 
Hallo HWS Schaden,

das ist eine gute Diagnose nach ICD Verschlüsselung M 53.0. Es gibt natürlich mehrere Ausdrucksweisen dafür, allerdings beschreiben alle das gleiche Krankheitsbild.
Hab mich damit ein wenig beschäftigt, da bei meiner Frau das gleiche diagnostiziert wird.
Im Prinzip eine instabile HWS mit nervaler Beteiligung und Ausstrahlung der Schmerzen bis in Arme, Hände, Beine und in den Kopf.
Schaue da mal unter cervicocephales Syndrom bei Google als Suchbegriff. Da bekommst Du eine Menge Infos.

http://flexikon.doccheck.com/de/Barr%C3%A9-Lieou-Syndrom

Ein wirklich guter Therapeut hat meiner Frau ganz klip und klar besagt, das es keine "Verbesserungen" geben wird. Man kann nur durch die Stärkung der Muskulatur eine Verschlechterung aufhalten und sie soll es tunlichst vermeiden jemanden an ihrer HWS rumfummeln zu lassen, das macht es meist nur schlimmer.

Gezielte Übungen mit einem Laserpointer auf dem Kopf, man sollte aber eine Anleitung dazu haben.
 
noch so ein kleiner Tip, es gibt sehr viele AWMF Leitlinien und diese spiegeln den sogenannten aktuellen medizinischen Stand wieder.

Vieles kann man dort bei eine wenig Zeit und etwas med. Grundwissen zusammentragen. So auch zum CRPS, bevor man in Spekulationen versinkt.;)

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-116.html
 
Hallo Rajo,
danke für die weiteren Infos zum CRPS.

Warum meinst du, das Barré-Liéou-Syndrom sei eine "gute" Diagnose?
Du meinst sicher nicht, es sei gut, dies zu haben,
deshalb bin ich auf deine Ausführungen gespannt.
Evtl ist ein neuer Thread dafür sinnvoll, um es nicht mit dem zum CRPS zu vermischen?

Einen schönen, möglichst schmezfreien Tag euch allen
und liebe Grüße
HWS-Schaden
 
Hallo HWS-Schaden,

bei CRPS handelt es sich um einen multisymptomalen Zustand, der sich in der Regel auf ein, zwei, oder manchmal sogar alle vier Extremitäten auswirkt. Es kann sich aber auch im Gesicht, Schultern, Nacken, der Augen und andere Bereiche des Körpers zeigen.

In Deutschland findet man dazu allerdings ganz wenig Literatur. Das deutsche Ärzte eine solche Verdachtsdiagnose stellen, ist überraschend, denn hier gilt eigentlich die verbreitete Lehrmeinung „regional begrenzt auf eine Extremtität“.

Die Möglichkeit, dass es zu einer Ausbreitung auf andere Körperregionen kommen kann, wird in der Regel verneint, außerdem wird CRPS noch immer als regional begrenzte Krankheit angesehen, die Komplexität wird von der Mehrheit der Ärzte verkannt. Berücksichtigt man dies, ist Deine Verdachtsdiagnose schon außergewöhnlich.

Zum Thema „CRPS of the back“ findest Du über diesen Link: https://www.youtube.com/watch?v=qx2xhENw5FE einen sehr interessanten Beitrag eines amerikanischen Arztes, der eine Patientin mit CRPS (deren Symptome zuerst im Rücken auftraten und sich dann ausbreiteten) mittels Ketamin behandelt.

Die wenige Literatur zum Thema findest Du in der Regel ausschließlich auf englischsprachigen Seiten.

Was kannst Du tun zur CRPS-spezifischen Schmerzreduktion?

Wärme, Entspannung, Bewegung, all dies, so lange es keine zusätzlichen Schmerzen erzeugt. (Gehe nie über die Schmerzgrenze, vermeide schnelle bzw. ruckartige Bewegungen mit Deinem Kopf) Wenn Deine Symptomatik nicht mit einer Berührungsempfindlichkeit verbunden ist, kannst Du auch Manuelle Therapie ausprobieren. Ansonsten gibt es auch Behandlungsformen in der Physiotherapie, bei der die betroffene Region gar nicht berührt werden muss, z.B. Vojta.

Wenn möglich, sprich Deine behandelnden Ärzte mal auf das Versatis 5 % - Schmerzpflaster (Wirkstoff Lidocain) an. Es hilft bei einigen CRPS – Patienten gegen den brennenden Schmerz und kann bis zu 12 Stunden auf der Haut verbleiben, mit nur geringen Nebenwirkungen.

Bei einem längeren Verlauf kann auch eine begleitende Verhaltenstherapie sehr gut tun. Psychotherapeutische Begleitung/Beratung ist wichtig, nicht weil psychologische Faktoren zu CRPS führen, sondern weil dieser Zustand oft tiefgreifende psychologische Auswirkungen auf die Patienten und ihre Familien hat.

Suche Dir Ärzte und (Physio)Therapeuten, zu denen sich ein Vertrauensverhältnis aufbauen lässt, die sich kümmern und stelle Dir so selbst eine multimodale Therapie zusammen.

Liebe Grüße
Mady

PS: eine Bitte an Skora
Wenn Du längere (Fremd)Texte über die Erkrankung einstellst, wäre es für alle, die es lesen sehr hilfreich, wenn Du am Ende des Textes jeweils die Quelle angibst.
 
Hallo Rajo1967,

genau die hab ich ihm anfang gesetzt bzw. das wichtigste raus gesucht um Spekulationen zu entkräften.

Aber danke für deinen Link, da ist ja alles nochmal ausführlich aufgeführt und helfen HWS-Schaden hoffentlich weiter;-)))

Liebe Grüße
Skora86
 
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