Ursachen für einen Fersenbeinbuch (Calcaneusfraktur)
Ein Fersenbeinbruch (Calcaneusfraktur) wird oft durch z.B. einen Sturz aus großer Höhe, aber auch im Rahmen von Verkehrsunfällen oder sportlichen Aktivitäten wie Abstürzen beim Sportklettern oder Fallschirmspringen verursacht. Oft sind gleich beide Fersenbeine betroffen; die Patienten erleiden dabei einen sog Impressionsbruch. Aber auch das bloße Umknicken eines Fußes kann einen Randbruch des Fersenbeines nach sich ziehen.
Symptome
Die Patienten klagen über Schmerzen im Fersenbereich und sind nicht in der Lage aufzutreten bzw. den Fuß zu belasten. Es kommt durch den Bruch zu einer Aufhebung der Beweglichkeit im Gelenk zwischen Sprungbein (Talus) und Fersenbein (Calcaneus). Die Bruchverletzung führt zu einer Verbreiterung bzw. Schwellung der Ferse, in deren Verlauf sich oft auch ein Bluterguss bildet (Hämatom) und es zu einer Abflachung des Fußgewölbes kommt. Oftmals gehen Fersenbeinbrüche mit dem Bruch des Sprungbeines (Talus) einher.
Medizinische Vorgehensweise
Röntgen in zwei Ebenen. Um den Umfang der Verletzung im Vorfeld einer Operation genauer abklären zu können, kann zusätzlich die Durchführung einer Computertomographie von Nutzen sein.
Behandlung
Bei unkomplizierten Brüchen ohne bedeutsame Beteiligung der Gelenkfläche und im Falle von Trümmerbrüchen wird meist nicht operiert (=konservative Behandlung).
Eine Operation wird auch dann vermieden, wenn der Patient sich nicht in einem ausreichend guten Allgemeinzustand befindet bzw. es zu einer Weichteilinfektion gekommen ist.
Im Falle von wenigen großen Knochenteilen im Rahmen verschobener Knochenbrüche ist eine operative Versorgung notwendig und möglich.
Operationsverfahren
Der Bruch wird geschlossen eingerichtet (reponiert) und dauerhaft zusammengefügt (Osteosynthese/Spickdrahtosteosynthese).
Knöcherne Abrisse im Bereich des Achillessehnenansatzes (sog. Entenschnabelfrakturen) bzw. unkomplizierte Gelenkfrakturen werden nach offener Reposition mit Schrauben- bzw. Zuggurtungsosteosynthese versorgt.
Die bereits erwähnten Impressionsbrüche mit Beteiligung des Gelenkes zwischen Sprung- und Fersenbein (Subtalargelenk) werden hingegen mit einer Spongiosaplastik sowie einer Plattenosteosynthese versorgt.
Rehabilitative Nachbehandlung
Nach der operativen Versorgung erfolgen schmerzlindernde Maßnahmen und zur Abschwellung eine Hochlagerung des betroffenen Fußes bis eine deutlich sichtbare Wund- und Bruchheilung eingesetzt hat.
Es sollte für etwa sechs Wochen nach der Operation eine Entlastung/Ruhigstellung bzw. Teilbelastung des betroffenen Beines bis max. 10-15 kg eingehalten werden.
Gerade bei beidseitigen Frakturen hat sich dabei der Einsatz eines Gehbügel(entlastungs)apparates als günstig erwiesen; die orthopädietechnische Industrie bietet aber inzwischen auch sog. Fersenentlastungsschuhe an.
Komplikationen und Prognose
Der Schweregrad der Verletzung ist maßgeblich für die weitere Prognose. Da es sich bei Fersen- und Sprungbein um nicht sehr stark durchblutete Knochen handelt, kann es schlimmstenfalls zu einer Nekrose (einem Absterben des Knochens bis zum "Zerbröseln") kommen. In letzter Konsequenz kann das eine Versteifungsoperation (Arthodese) nach sich ziehen. Häufig tritt ein (posttraumatischer) Gelenkverschleiß (Arthrose) im Gelenk zwischen Sprung- und Fersenbein auf.
Hier noch weitere Links zum Thema:
Pro und contra Versteifung des Gelenkes (sog.Arthrodese):
http://www.ortholine.de/Arthrodese_versus_Endoprothese.html
http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/02/02H173/t5.pdf
Verletzungen/Versorgung/Komplikationen:
http://www.staatsexamen.ch/download/us_fuss.pdf?id=105
Weber-Frakturen:
http://www.pflege-im-op.de/Praxisberichte/UCH_Orthopadie/OSG-_/osg-_.html#top