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Burnout-Syndrom

oerni

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
2 Nov. 2006
Beiträge
5,258
Ort
Bayrisch-Schwaben
Hallo,


hat sich schon mal jemand mit dem Burnout-Syndrom auseinander gesetzt.

Ich kenne mehrere Mitarbeiter z.b. beim Goetheinstitut die dieses Syndrom haben und Ihr AG nichts zur Verbesserung der Situation tut.
Anstatt die Menschen dort durch Einstellung neuer Mitarbeiter zu entlasten, werden noch mehr Aufgaben Ihnen aufgebürdet.
Hier mal der Link zu wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom

Ich hoffe keiner von uns ist davon betroffen, wenn doch bitte schnell zum Arzt gehen.
 
Hallo Oernie,
es gab schon einige Beiträge hier im Forum zum Burnout. Auch zu CFS. Beides sind Erschöpfungserkrankungen, die aber getrennt zu sehen sind. Wir als Unfallopfer können an beiden leiden. Denn ein Trauma kann zum Ausbruch eines CFS (chronisches Erschöpfungssyndrom) führen. Auch ein postraumatisches Stressyndrom. CFS is eine neurologische Erkrankung. Burnout ist eher eine psychisch-somatische Erkrankung und kann dadurch bei uns Unfallopfern entstehen, dass wir nicht mehr so viel leisten können wie vor dem Unfall, und dass aber trotzdem von uns im Arbeitsleben / Privatleben viel zu viel abverlangt wird. Zusätzlich kommt noch der Stress (für beide Erkrankungen GIFT) mit den Behörden: Versorgungsamt, BG, Versicherung, auch mit Angehörigen/ Freunden, die einen nicht verstehen....Beide Erkrankungen können zu Erwerbsunfähigkeit führen, in einigen Fällen auch zum Tod. Da wir Unfallopfer ja oft auch durch den Unfall psychische Beeinträchtigungen haben, sind diese beiden Erschöpfungserkrankungen eine noch höhere Belastung.
Es gibt viele Kliniken, die ein Burnout behandeln. Es gibt auch Ärzte und Therapeuten, die ein Burnout ambulant behandeln. Ich weiss jedoch von Fällen, wo nur ein langer Klinikaufenthalt Besserung brachte. Man kann es heilen, aber in vielen Fällen gibt es auch nur Besserung. Aber ohne Therpie verschlechtert es sich.
Im übrigen Oerni überrascht es mich nicht, dass gerade im Goetheinstitut dieses Burnout auftritt. Denn ursprünglich waren gerade Lehrer und soziale Berufe betroffen. Aber der Staat gibt einen gewissen Schutz noch. Angestellte im Goetheinstitut sind so viel ich weiss keine Angestellten im öffentlichen Dienst und sind daher auch einem (wirtschaftlich hervorgerufenen) Stress unterworfen.
 
Hallo oerni,

ich fühle mich schon etwas davon betroffen, bzw. sind verschiedene Symtome ja gleich mit der PTBS. Mittlerweile geht es mir etwas besser. Es war eine Folge meines BK-Verfahrens. Einerseits die Belastung sich über 4 Jahre intensiv mit dem Verfahren zu beschäftigen, so dass mich mein Fall auch den Rest der Nacht verfolgte, andererseits macht Einen auch die Zukunftsangst kaputt. Dazu kam ein Angstgefühl, als käme was sehr Unangenehmes auf mich zu.

Ich hatte schon Angst davor, morgens aufzustehen, vor dem Arbeitstag und davor, meine Arbeit nicht zu schaffen. Ich mußte mich richtiggehend zwingen, die anstehenden Arbeiten auszuführen. Was irgendwie möglich war, schob ich vor mir her. Und irgendwie fühlte ich mich immer müde und schlaff, so richtig geistig und körperlich ausgebrannt! Was noch schlimm ist, als Selbstständiger darf man höchstens mit der eigenen Frau darüber reden. Sonst geht es rund und sonst eigentlich potentielle Kunden meiden einen, weil sie Angst haben der Auftrag dauert zu lange, oder wird überhaupt nicht - oder nicht richtig ausgeführt.

Der Arzt verschrieb mir verschiedene Medikamente, u.a. Opipramol. Da bekam ich zusätzlich Herzrasen. Nachdem ich die Medikamente absetzte, wurde es etwas besser. Erhebliche Besserung trat ein, als ich meine BK 2108 anerkannt bekam und vor Allem, als es mir gelang, den Stress abzubauen. Vieles was nicht so wichtig war, habe ich nicht mehr an mich rangelassen! Auch noch anstehende BG-Sachen versuche ich lockerer zu sehen.

Momentan ist mein Blutdruck trotz Tabletten noch etwas zu hoch, aber ich fühle mich wieder etwas wohler. Im Übrigen hatte ich die BG beim letzten Gutachten gebeten, sich deswegen auch an den behandelnden Arzt zu wenden. Ich bin neugierig, ob in diesem Gutachten (zu 2 Unfällen rechte Schulter und BK 2103), das fertig ist und ich in diesen Tagen zugeschickt bekommen sollte, darüber etwas steht. Ich werde dann davon noch berichten.

Grüße von
IngLag
 
Hallo oerni,

ein Burnout-Syndrom ist eine Verlegenheitsbezeichnung für nicht genau fassbare und einordenbare Symptome in eine bestimmte bekannte Krankheit speziell bei Ärzten mit Halbwissen!
Das ist so, wenn eine Krankheit nicht, noch nicht genug bekannt ist, so auch bei unseren Schleudertrauma-Symptomen, oder, wenn es eine Krankheit ist, die nicht erkannt werden soll, weil sonst Schadensersatzanspruch gestellt werden könnte. Meist so bei Vergiftungen am Arbeitsplatz.

Alles, was man so landläufig zu einem Burnout-Syndrom zurechnet, ist immer ein Symptom/Merkmal für Nervensörung durch Gift, durch Stoffwechselstörung, Durchblutungsstörungen besonders im HWS-Bereich, Kreislaufstörungen bei Herzschwäche und vieles andere mehr.

Wenn an einem Arbeitsplatz besonders viele Mitarbeiter ein gewisses Burnout-Syndrom zeigen, so sollte man den Arbeitsplatz untersuchen, das Betriebsklima durchleuchten, oder auch an ein Beukottverhalten (Arbeitswillen pro/kontra der Arbeitsbedingungen) der Mitarbeiter denken. Auch der Weg zur Arbeit sollte überprüft werden, denn bei einer Anreise zum Arbeitsplatz kann schon soviel Energie verloren gehen, wie ein normaler Arbeitstag verzehrt!

Ein Beispiel:
Ein Arbeitnehmer, der ein "angeschlagenes" WS-Syndrom hat, egal ob HWS oder BWS oder LWS, der lädiert sich in dem Geschepper der öffentlichen Verkehrsmittel oder schlechten Fahrbahnen im Auto so nachhaltig, so dass er den Arbeitsablauf im Betrieb, selbst wenn es nur sitzende Arbeit sei, als zusätzliche schmerzhafte Belastung empfindet.

Ist der Abreitnehmer so auf seine Arbeit konzentriert, so dass er den hintergründig vorhandenen Schmerz ignoriert, tagelang, wochenlang, heldenhaft die Zähne zusammen kneift und sich sagt, ich brauch den Arbeitsplatz, also durch halten, durch halten, durch halten, so leidet erst die Familie, dann er selbst und schliesslich hat er ein Burnout-Syndrom!

Alle Burnout-Syndrom-Patienten, die ich persönlich kenne, haben alle Probleme mit Giftstoffen, Allergien und/oder WS-Leiden.
Da die Nerven die Angewohnheit haben, vom Kopf durch den gesamten Körper zu ziehen, insgesamt über die "Nervenautobahn" der WS und wieder zurück zum Kopf, so ist es einfach normal, dass man seine Symptome überall spüren kann, und nicht nur an einem einzelnen Ort!

Trotzdem klingt "Burnout" für nichtenglische Ohren schöner, als abgefackelt oder ausgebrannte Ruine.
Ich halte nichts davon, das "Burnout" allein auf die Psyche zu schieben, denn es gibt genug Gegenbeweise, dass ein organisch gesunder Mensch zu übermenschlichen Leistungen, auch auf länger Zeit ohne Probleme bewältigen kann. Beweis, zahlreiche Workaholiker, die Selbständig arbeiten, viel Geldverdienen, oder Politiker, die auch Arbeitsbelastung mit hoher Stundenzahl bewältigen – siehe Kanzlerin, aber keine Burnoutanzeichen erkennen lassen.
Oder man hat soviel Geld, um sich mit teuren Drogen auf Trab zu halten.

Die körperliche Überbelastung, aus welchem Grund auch immer, erzeugt ein psychisches Ungleichgewicht, das ist dann das, was gewisse Ärzte dann als Ursache für diese organische Unfähigkeit bezeichnen.


Also tritt ein Burnout immer meist da auf, wo eine Unfähigkeit zu einer bestimmten Arbeit vorhanden ist, und/oder eine organische Belastung die Beanspruchung einschänkt. Das hat User wurzelpurzel schon beschrieben. (Unlust zur Arbeit führt ein Arbeitsverweigerungverhalten auf, aber kein Burnout! Z.B. Wenn man meint, erst wenn ich mehr bezahlt bekomme, dann arbeite ich auch besser - qualitativ gemeint – hat nichts mit mehr Arbeit – quantitativ - zu tun!)


So kann man auch bei einem UO, das zu einer Arbeit gezwungen wird, zu welcher er nicht geeignet ist wegen seiner Verletzungsfolgen, sicher ein Burnout nach kurzer Zeit zeigt.


Gruss Ariel
 
Zuletzt bearbeitet:
Na, auch wenn ich jetzt gesteinigt werde,
ich halte "burn out" und ähnliches für Schwachsinn.
Genauso wie die psychologische oder christliche Betreuung von Unfallzeugen.
Haben wir eigentlich vergessen, das Tod und Verletzungen in unserer übertechnisierten Welt, auf Grund der betriebenen Maschinen unvermeidlich sind?
100 PS gegen einen "weichen" Menschen haben nun mal Folgen!
Ich habe den Eindruck, jeder möchte die Vorteile unserer Zeit geniessen, ohne die Nachteile in Kauf zu nehmen.
Oder ist es die Feigheit, die Dinge beim Namen zu nennen.
Wir geniessen die Vorteile unserer Zeit, aber die Nachteile blenden wir aus und flüchten uns in Psychosen.
Die Frau des vom Säbelzahntigers gefressenen Ernährers hatte auch keinen Unfallpfaffen oder psyologische Betreueung, man machte weiter.
Zeitnäher, die Überlebenden der Bombennächte, machten auch weiter.
Ich finde, wir nehmen uns und unsere Befindlichkeiten zu wichtig, kaum einer der ein Kalbsteak ist, hat ein Kalb zum Schlachten begleitet, keiner der ein "Halbes Hähnchen" ist, hat einem Hähnchen den "Hals" langgemacht.
Wir haben uns einfach von der Realität zu weit entfernt, wir werden sterben, früher oder später und keine Creme wird uns davor bewahren.
Und wir sollen/sollten uns den Realitäten stellen und wenn einige von uns die Chance haben, die Realität zu verbessern, so sollen sie alles Mögliche tun.
Resume: Ich misstraue jedem Pfaffen und jedem "psychologischen" Betreuer.
In diesem Sinne
Paro
 
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