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BU nach Fraktur li Hand plus Diagnose CRPS II kausal. nun folgt Op Neurom

Oktober2013

Mitglied
Registriert seit
24 Apr. 2014
Beiträge
32
Kennt sich jemand aktuell aus? Wie kann CRPSII nachgewiesen werden.? Röntgen? MRT? Etc? Welche Behandlungen haben bei Euch etwas gegen die Schmerzen geholfen? Hat jemand diese Neurom OP durchgeführt? Erfolge? Muss nun weg Invaliditäts % zum Gutachter. Diese Gutachter Praxis wurde in allen Foren als katastrophal beurteilt. Wieso wird man bei CRPS II auf Psyche untersucht? Hat jemand irgendwelche Schmerztabellen oder sonstige Unterlagen selbst erstellt und zum Gutachter mitgenommen ? Hatte dieses Erfolg?
 
Hallo Oktober,

bei Schmerzen wird immer die Psyche begutachtet. Erzähl nicht detailliert über schwierige Phasen des Lebens, insb. frühkindlich und Bindungen sind von Interesse. Die Wissenschaft ist überzeugt von einem Zusammenhang, einer höheren Anfälligkeit für eine Schmerzkrankheit, wenn es bei persönlichen Bindungen oder im frühkindlichen Alter Schwierigkeiten gab. Nix antworten geht auch nicht, aber niemand muss sein Leben en detail darstellen bei einer Begutachtung. Es interessiert, ob du ein psychisch und sozial stabiles Leben vor dem Unfall gelebt hast. Fokussiere dich auf das Leben nach dem Unfall bzw. nach dem Ereignis, wodurch das Crps ausgelöst wurde, auf die Auswirkungen der Schmerzen und Beeinträchtigungen seitdem. Plaudere nicht deine Kindheit aus, auch Familienerkrankungen spielen keine Rolle, … man muss ja auch nicht alles wissen oder erinnern …

Für Crps gelten die Budapester Kriterien … such mal danach, auch im Forum und bei den Seiten der Netzwerke Crps.
Es ist immer gut, vorbereitet und nicht blauäugig zu einer Begutachtung zu gehen. Alles Gute!

LG
 
Hallo,


Wie kann CRPSII nachgewiesen werden.? Röntgen? MRT? Etc?
Wie HWS-Schade geschrieben hat, wird CRPS über die Budapester Kriterien diagnostiziert. Die kannst du für dich sonst ja schonmal durchgehen.
Ob eine Schädigung der Nerven vorliegt, kann man über eine Nervenmessung feststellen, was das CRPS aber verschlechtern kann. Da wäre ich sehr sehr vorsichtig. Beim Röntgen sieht man höchstens Entkalkungen als Folge der fehlenden Nutzung der Extremität.
CRPS I und II werden auch nicht unterschiedlich behandelt. Also macht es eigentlich keinen Unterschied, welches man hat.

Welche Behandlungen haben bei Euch etwas gegen die Schmerzen geholfen?
Ich bin immer noch auf der Suche. Ist nicht einfach alles, weil das CRPS bei mir nicht weg gehen will.
Am besten eine multimodale Schmerztherapie in einem Zentrum, das sich explizit mit CRPS auskennt, da würde ich auch beim CRPS Netzwerk nach Adressen fragen.
Ergotherapie ist gut, wenn es geschwollen ist Lymphdrainage, manuelle Therapie oder andere Physiotherapie wie KGG können auch sehr sinnvoll sein. Wenn es sich psychisch beginnt niederzuschlagen, auch Psychotherapie.
Auf jeden Fall ist viel Training zu Hause gefragt, Therapie kann nur unterstützen, nicht zaubern.
Ansonsten gibt es Medikamente gegen Nervenschmerzen. Aber die darf man nicht als Heilmittel sehen, sondern nur aus Unterstützung, dass man lernt die Gliedmaße wieder normal einzusetzen.
Da gibt es viele Möglichkeiten an Medikamenten.
Wenn dich als interessiert, dann google mal nach der Leitlinie zur Behandlung von CRPS: Diagnostik und Therapie komplexer regionaler Schmerzsyndrome (CRPS)
Da stehen viele Informationen zur Behandlung drin, das würde zu lange dauern das zusammenzufassen.

Was hast du denn schon alles an Therapie ausprobiert?


Hat jemand diese Neurom OP durchgeführt?
Bei mir wurde keine OP durchgeführt, ist aber auch ein anderer Fall als deiner.


Ich würde alle relevanten Unterlagen dem Gutachter in Kopie zur Verfügung stellen. Nicht, dass am Ende etwas Wichtiges fehlt. Aber sonst aufpassen, was bei Gutachten im Allgemeinen wichtig zu beachten ist.

Ich hoffe, du hast gute Ärzte und Therapeuten!

Viele Grüße
Lefty
 
Danke für die Antwort. Ja, habe mehrfach Therapien ausprobiert. Cortison Schub- ging mir danach 14 Tage miserabel- Gabapentin- Müde und Schwindel -, Prednison- Bluthochdruck, Schlafstörungen, Nervosität, Sodbrennen ohne Ende-Ibu jede Menge- Novosul/ Metamizol -plötzlich Fieber, Halsweh-.Lymphdrainage, Ergo, Tapeing, Spiegel, Schmerzklinik, Akkupunktur, Psycho( selten gute Therapeuten und Termine)
 
Hallo Oktober2013,

warst du denn in einer Schmerzklinik, in der du dich gut aufgehoben gefühlt hast?

Ich kenne deine Einschränkungen nicht, aber CRPS ist eine Krankheit, die sehr viel Geduld erfordert.

Dranbleiben, nicht aufgeben!

Viele Grüße
Lefty
 
Ja, LEFTY das war ich, zum Glück recht schnell. Bin auch Dank des Oberarztes dort, mit Vit. B schnell in die Uniklinik zu Spezialisten gekommen. Mein 1.Ortho und die OP Klinik hatten den frischen Bruch und die OP versaut.
 
Hallo zusammen,
ich habe auch CRPS an beiden Händen und kann Lefty nur zustimmen. Man braucht Geduld und darf nicht aufgeben. Ich trage Armstrümpfe und Handschuhe an beiden Armen/Händen wegen der Schwellungen und nehme Schmerzmittel. Je mehr man die Hände bewegt, desto besser wird es. Kostet anfangs Überwindung, wenn man aber merkt, dass es dadurch besser wird, ist es nicht mehr ganz so schlimm. Schwimmen bzw. Hände in warmem Wasser bewegen hilft auch enorm.
Mehr Tipps kann ich Dir jetzt leider nicht geben, das ist das, was mir hilft.

Ich drücke Dir meine lädierten Daumen, dass es Dir bald besser geht.

Alles Gute für Dich!!!
 
Noch vergessen, das Wichtigste überhaupt: natürlich Lymphdrainage, so oft es Dir die KK zahlt. Wobei man als chronisch Kranke/r Anspruch auf mindestens 2x pro Woche hat. Mir zahlt man es. Ich bin einmal die Woche beim Schmerztherapeuten, jetzt nicht nur wegen der Hände, ich habe aufgrund meines Unfalls ja noch ganz andere Baustellen. Nächste Woche unterspritzen wir die Narben i.c. mit Procain 1%, also Neuraltherapie. Hilft eigentlich immer. Ab und an muss auch mal Kortison direkt ins Gelenk gespritzt werden, das gibt etwas Linderung für eine gewisse Zeit.

Nochmals alles Gute und liebe Grüße

Beebee
 
Hallo Beebee,

ich möchte sehr gerne für Dich folgendes anregen:

Ab und an muss auch mal Kortison direkt ins Gelenk gespritzt werden, das gibt etwas Linderung für eine gewisse Zeit.
B
Meiner Empfehlung nach solltest Du davon absehen: Osteoporose. Bitte nutze mal die Suchfunktionen im www und lies Dich ein.

Hier mal auf die Schnelle ein Link, Du wirst sehr viel zu diesem Thema finden!


Es wird eine Mischung aus Kortison und Lidocain (Betäubungsmittel) gespritzt. Das lindert ggf. die Symptome, heilt aber nicht! Sondern zerstört auf Dauer noch mehr.

Bitte beschäftige Dich mit diesem Thema, kümmere Dich um genaue Diagnostik und dann auch - soweit möglich - einer sinnvollen Therapie!

Herzliche Grüße

Kasandra
 
Hallo Kasandra,

erstmal vielen lieben Dank für Deine Antwort. Ich bin vom Fach, ich kenne mich bestens aus und weiß, was das anrichten kann. Bislang kann ich Entwarnung geben, keine Ostoporose, zum Glück. Es hilft mir, ich konnte gar nicht mehr laufen, ich saß im Rollstuhl und jetzt merkt man mir nichts an, wenn man meine Geschichte nicht kennt. Leider kann ich nicht mehr in meinem Beruf als Medizinerin arbeiten, meine Verletzungen waren zu schwer. Meine Hände sind kaputt, die Beine, alle Gelenke, die Füße.
Viel kann man nicht mehr kaputt machen und die gelegentlichen Injektionen in die Gelenke machen den Bock nun auch nicht mehr fett. Mir ist es wichtig, dass ich laufen und mich bewegen kann. Wie, ist mir egal. Ich bin durch die Hölle gegangen, da bist Du glücklich, wenn Dir etwas Erleichterung geschenkt wird. Ohne meinen Kollegen, den ich jede Woche konsuliere, würde ich nicht mehr leben wollen. Er hilft mir so sehr, da nehme ich das bisschen Kortison gerne in Kauf. Wenn man es alle 8-10 Wochen mal spritzt, ist es nicht ganz so tragisch.

Nochmals vielen Dank für Deinen Tipp und die Sorge.

Liebe Grüße

Beebee
 
Liebe Beebee,

ups, jetzt bin ich an eine Medizinerin / Ärztin im Forum geraten und ich nehme meine medizinischen Hinweise an Dich - fachlich - persönlich natürlich zurück.

Mit Deinem Studiuum und Ausbildung kannst Du selbstverständlich Deine eigene Behandlung bestens selber steueren.

Leider weiß ich aus Erfahrung, dass genau die Infiltrationen mit Kortison / Lido egal im KK-Bereich über Selbstfinanzierung oder auch im BG Verfahren mit Kostenübernahme "nur Augenwischerei" sind und nichts positives bewirken, sondern nur mehr schädigen.

Aufklärung, Hilfe, Unterstützung ist das Thema!

Viele Grüße

Kasandra
--
 
Liebe Kasandra,

Du musst gar nichts zurück nehmen, selbst wir sind nicht allwissend und dankbar für jeden Tipp, zumindest ich ;-)

Für Schmerztherapeuten ist die Mischung Cortison u.o.Lido/ Proc ihr täglich Brot. Die Krankenkassen übernehmen diese Kosten, denn alle drei Medikamente werden von Ärzten gerne genutzt oder auch verschrieben (Cortison sowieso für alles).
Womit viele meiner Kollegen ein Problem haben, ist die interarterielle Injektion mit Procain/Lidocain, um den Knochenstoffwechsel anzuregen. Bei mir hat diese Methode sehr geholfen, für die Beine wie auch für die Hände. Die Knochen heilten daraufhin wesentlich schneller.
Ich kenne jetzt keinen Kollegen, der die Mischung Cortison/Lido als Augenwischerei abtut oder die Wirkung anzweifelt. Das wäre mir jetzt wirklich neu.
Selbst in der Klinik wird im/ unter MRT Cortison +Lido direkt zwischen die Wirbel gespritzt, deshalb meine Verwunderung. Aber, ich werde mich mal kommenden Donnerstag mit meinem Kollegen während der Behandlung darüber austauschen. Vielleicht weiß er mehr. Danke für den Hinweis.
Entspannten Sonntag für Dich und alle hier :)

Liebe Grüße

Beebee
 
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