• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Bruch des 12. Brustwirbels; OP oder nicht OP

OlafSchuetz

Neues Mitglied
Registriert seit
26 Dez. 2012
Beiträge
7
Hallo,
beim snowboarden habe ich mir den untersten Brustwirbel gebrochen.

Die Ärzte im Skigebiet meinten, dass ich durch eine konservative Behandlung um eine OP herumkommen könnte.
Im Heimatort angekommen (Rücktransport im Liegen) empfehlen die Ärzte nun eine OP.
Es handelt sich um einen Kompressionsbruch (aber wohl stabil). Auf dem Röntgenbild sieht es so aus, dass der Wirbelkörper anstatt rechteckig nun eher trapezförmig ist.
Lähmungen o.ä. habe ich keine und das Rückenmark ist nicht betroffen.

Meine Sorge ist auch, ob ich jemals wieder meinen Kraftsport und Boxsport machen kann.

Ich habe nun die zweite Meinung, weiß aber immer noch nicht was die Richtige Entscheidung ist. OP oder nicht OP.

Über Eure Meinungen würde ich mich freuen.
Gruß, Olaf
 
Hallo Olaf,

willkommen hier im Forum. Hoffentlich hattest Du trotz Unfall und Fraktur etwas von den Feiertagen.

Wie lange liegt denn der Unfall jetzt zurück? Welcher Fachrichtung waren die Ärzte, die Dir zwei so verschiedene Empfehlungen gegeben haben? Das wäre ganz gut zu wissen.

Wir werden Dir hier natürlich keinen medizinischen Rat pro oder contra Operation geben können. Ich kenne sowohl Menschen, die mit einer konservativen Therapie gut gefahren sind und welche, bei denen es nicht so war....genauso sieht es bei denjenigen aus, die sich haben operieren lassen.
Ich möchte Dir nahe legen, Dir in einem spezialisierten Wirbelsäulenzentrum oder bei einem qualifizierten Neurochirurgen eine Drittmeinung einzuholen oder auch eine Vierte. Dort würde ich außerdem, wenn noch nicht geschehen, wichtige Fragen bzgl. des Eingriffs erklären zu lassen - beispielsweise was passieren würde, wenn Du Dich nicht operieren lässt bzw. wenn doch, mit welchen Folgebeschwerden später vielleicht zu rechnen ist, welche OP-Methode zur Anwendung kommen soll....usw.

Bzgl. Deiner sportlichen Aktivitäten wird Dir sich auch besser ein Arzt sagen können, wie die Chancen einzuschätzen sind. Wenn die Fraktur stabil ist und folgenlos ausheilt, dann sollte es Dir auch wieder möglich sein, Sport zu treiben. Allerdings kann der Heilungsprozess mitunter auch recht lange dauern, sodass hier einiges an Geduld nötig ist.


Gute Besserung und viele Grüße
sachsblau
 
Hallo Olaf,


vorweg; ich bin KEIN Arzt, dies ist also meine subjektive Meinung.


ich habe mir 2009 5 Rückenwirbel gebrochen, instabil. In meinem Fall hatte ich das grosse, grosse Glück, nicht operiert (versteift ) worden zu sein sondern die Sache ist konservativ behandelt worden. Ich bin jeden Tag noch dankbar dafür, denn damit ist die Beweglichkeit meiner WS erhalten geblieben. Ich treibe sehr viel Sport, auch mein geliebtes Reiten geht wieder.

Ich persönlich halte die derzeit so beliebten WS-Versteifungen für sehr kritisch. mit jeder Versteifung entsteht eine Starre in der WS, dafür ist diese aber nicht gemacht! Sehr oft entstehen Probleme in den Wirbeln, die direkt unten oder über dem versteiften Wirbel liegen. Ich würde mich also nur dann operieren lassen wenn eine akute Gefahr einer Lähmung bestände. Ansonsten kann man auch später sehr viel durch Sport kompensieren. Ich habe durch die Verletzung eine sichtbare schiefe WS, komme aber - mit Einschränkungen - dank eines Sportprogramms gut damit klar.

Gute Besserung !

LG

Sabine
 
Hallo Sabine,
hallo Sachsblau!

Vielen Dank für die Informationen.
der Unfall ist jetzt 12 Tage her. Die erste Empfehlung bekam ich in Österreich vom Wirbelsäulenzentrum (konservativ), die zweite in Deutschland vom Unfallchirurgen (OP).

Ich tendiere nach diversen Gesprächen nun zur konservativen Behandlung, (entgegen ärztlichem Rat vom Unfallchirurgen) bekomme morgen aber nochmal eine weitere Meinung.

In der Unfallchirurgie in der ich liege, würde ich sofort entlassen werden, sollte ich mich gegen eine OP entscheiden.

Viele Grüße,
Olaf
 
Hallo Olaf!

Wenn Du keinerlei Ausfallerscheinungen hast,
warum wollen sie Dich denn operieren und was genau wollen
sie machen?

Du schreibst der Wirbel ist trapezförmig,
was meinst Du in etwa, wie sehr ist der Wirbel eingebrochen.
Also in etwa wieviel Prozent von dem Wirbel oder ca millimeter?

Ist die Hinterkante beteiligt?

VG
maja
 
Hallo Olaf,


die Unterschiedlichkeit der Empfehlungen kann auch u.U. damit erklärt werden, dass Deutschland (leider) den traurigen europäischen Rekord an RückenOps hält.Im Rest der EU sind sie mit diesen OPs wesentlich zurückhaltender. In Deutschland wird dagegen sehr munter operiert - nicht unbedingt zum Wohle des Patienten , sicherlich aber zum Wohle der Geldbörse des Operateurs und des Krankenhauses ("Fallzahlen").

Ich habe das Glück, einen Orthopäden zu haben, der nicht zu dieser korrupten Medizin-Mafia zugehört. Der hat mich nach meinen Unfall noch im KH angerufen und mir gesagt, ich solle mich auf keinen Fall operieren lassen solange ich keine Lähmungen hätte. Später hat er mir mal erklärt, was alles an negativen Folgen bei diesen RückenOPs entstehen kann; die Schmerzpraxen sind voll mit diesen Operierten....

Da Du ja offensichtlich auch sportlich bist, kommst Du sicher mit einem Rückentrainingsprogramm gut über die Runden.

LG

Sabine
 
Hallo,
Die Hinterkante ist wohl nicht betroffen. Allerdings kann man ja die Bandscheiben auf dem Röntgenbild nicht beurteilen.
Der Winkel ist wohl unter 20°, nach vorne schmaler werdend.
Ich werde mich wohl gegen eine OP entscheiden, weitere Meinung steht aber noch aus.
LG, Olaf
 
Hallo Olaf,

kann mich sab und maja nur anschließen was die Häufigkeit und Tendenz von Wirbelsäulen-Eingriffen in Deutschland angeht. Das ist ein sehr lukratives Geschäft für Ärzte und Kliniken...
Außerdem würde ich der Meinung eines Wirbelsäulenspezialisten in der Regel mehr vertrauen als der eines Unfallchirurgen (Ausnahmen gibt es natürlich überall). Der Weg einer Versteifungs-OP bleibt Dir immer noch, falls die konservative Behandlung keinen Erfolg haben sollte oder es später zu Verschlechterungen kommt. Ich nehme mal an, dass Du noch ein ganzes Stück Lebenszeit vor Dir hast, da sollte man sich wirklich gut überlegen, einen solchen weitreichenden Eingriff vornehmen zu lassen....

Vielleicht kannst Du ja kurz berichten, was Du an dritter Meinung gehört hast.
Dir einen hoffentlich aushaltbaren Tag heute und viele Grüße
sachsblau
 
Hallo Olaf!

Wenn sie versteifen wollen-
also den BW 11, BW 12 (der verletzte Wirbel) und den 1 Lendenwirbel,
würde ich Dir genau wie es Sachsblau es Dir schon geraten hat-
sehr abraten.

Genau dieser Abschnitte der unteren Wirbelsäule ist der beweglichste Teil.
Das beteutet, wenn alle drei Wirbel unsereiner verbunden werden, wirst Du in dem darüber liegenden und den darunter arge Probleme bekommen.

Wenn Du einen vernünftigen Muskelaufbau-startest damit meine ich langsam mit Geduld, dann ist das auf jeden Fall besser als versteift zu sein.
Du hast kein Problem mit Narbenbildung, keine eventuellen OP Komplikationen usw.

Ausserdem-überleg mal-ist die Operation wirklich notwendig?
Er will Dich entlassen, also kann eine OP nicht so wichtig sein.
Haben die bei Dir kein MRT gemacht?
Da kann man die Bandscheiben drauf sehen.
Hast Du eine Orthese oder eine andere Stabilisierung bekommen?

VG
maja

PS:ich habe einen ähnlichen Bruch wie Du, nur es ist der 1.LW allerdings
mit Hinterkantenbeteiligung und eine Fraktur LW 3 und zwischen LW 3-4 einen BSV
 
Ich habe in Österreich einen sog. 3 Punkt Mieder bekommen, den ich zum aufstehen anlegen soll.
Hier in der Klinik hätte ich den nicht bekommen, so die Ärzte, ich soll ihn aber weiterhin benutzten...
MRT habe ich angesprochen, sei vor derer OP nicht erforderlich.

@maja, hattest Du Dich operieren lassen mit Deinen Brüchen? Nur so aus Interesse.
LG, Olaf
 
Hallo Olaf,


aus meiner Sicht kannst Du die OP immer noch machen. Ich würde Dir davon aber sehr abraten weil ich überhaupt keine Vorteile sehen kann. Eine versteifungsOp bedeutet eine starke Gefahr einer Überlastung an den versteiften Stellen und Deinen Bandscheiben wird es davon auch nicht besser gehen. Du kannst auch diese OP nicht rückgängig machen. Und Du willst doch weiterhin Sport treiben ?

Was hält Dich denn davon ab, der ersten medizinischen Meinung, die zu konservativer Ausheilung riet, schlichtweg zu vertrauen ? Nochmal; ich hatte mir 5 Wirbel gebrochen, instabil, und das Ganze ist OHNE OP ausgeheilt.

LG+gute Besserung

Sabine

Sabine
 
Hallo Olaf!

Ein MRT ist vor der OP nicht notwendig?
Na aber HALLO!
Was ist denn das für ein Wald und Wiesenkrankenhaus.
Nach der OP können sie keines mehr machen -wenn Metal drin bleibt.
Was genau wollen sie denn machen?
Versteifen oder Stabilisieren?

Also bei mir waren es zwei den fast 30 Jahre auseinander liegende Unfälle.
Der erste war die Kompressionsfraktur am 3.LW.
Nicht so stark komprimiert aber schief.
Dadurch ist die ganze WBS ein wenig schief.
Damals trug ich ein halbes Jahr ein Gipskorsett und -na ich möchte sagen
nach zwei Jahren, war es völlig ausgeheilt.
Ich konnte rudern, Schlittschuhlaufen, Inliner habe Jahre später auch mein
Motorradschein gemacht.

Der 2 Unfall (1.LW etwas über die Hälfte eingebrochen mit Hinterkantenbeteiligung), da wollten sie unbedingt versteifen.
Also von hinten und von vorn, was ich nicht zuliess.
Ein halbes Jahr haben sie mich alle 14 Tage genervt, dass ich das machen
soll.
Nach dem halben Jahr dachte ich OK, wegen der andauernden Schmerzen,
ich lasse es machen.
Da es ein BG Unfall war und die magische "Rentenerlangsgrenze" von 26 Wochen
überschritten, war es auf einmal nicht mehr notwendig.

Zuerst kämpfte ich trotzdem um diese OP zu bekommen -weil ich es nicht verstand,
warum nun auf einmal nicht mehr, jetzt bin ich froh es nicht gemacht zu haben.

Ja sicher ich habe schon 3 Jahre ziemlich Arg zu tun gehabt, nur ich denke es war
auch mein Ergeiz.
Wollte schnell wieder Motorrad fahren können und machte, so wie ich es heute sehe
viel zu viel Muskelaufbautraining.
Deswegen kam es immer wieder zu Muskelverkrampfungen, welche, wie ich denke der Hauptteil der Schmerzen ausmacht.
Heute brauche ich selten Schmerzmittel und wenn dann ist es eher der BSV der weiter unter dem Bruch selbst liegt.
Also der Schmerz liegt viel tiefer und betrifft andere Regionen.
Wann ich mir den BSV zugezogen habe, weiss ich nicht. Nehme an, beim 2 Unfall weil die Wirbel so wie so schon verformt waren.
An Deiner Stelle würde ich nicht mal über eine OP nachdenken,
bevor sie nicht ein MRT gemacht haben.
Ich finde auch Sab hat recht.
Naklar kommst Du mit einer OP erstmal wieder schneller auf die Beine, sollte sie gut gehen
und die Folgeschäden sind denen doch egal.


Bist Du Unfall versichert?

Die Bande will nur verdienen-es ist Dein Leben-
würde an Deiner Stelle sowieso woanders hingehen ich finde es eine Sauerei, nicht mal ein MRT zu machen.
Oder hast Du am Unfallort schon eines bekommen?

VG
maja
 
Top