Hallo,
ich bin neu hier und möchte meine Geschichte teilen, vielleicht gibt es Menschen mit ähnlichen Erlebnissen und können mir so manche Frage beantworten. Ich bin weiblich und um die 31 Jahre alt und die Geschichte wird etwas länger...
Im Juni 17 war ich bouldern in der Halle. Ich war mindestens einmal in der Woche dort und schon recht gut trainiert. Ich bin oben angekommen und dachte, ich schone besser mal meine Gelenke, springe NICHT runter (auf die weiche Matte), sondern klettere wieder runter. Als meine Füße auf ca 2 m Höhe waren, verlor ich mit einer Hand den Halt und fiel runter. Ich hörte ein Knacken und schaute auch nicht weiter auf meinen Fuß, ich wollte es nicht sehen. Ich hatte keine Schmerzen, wusste aber ganz genau, es ist gebrochen. Ich fühlte mich wie in Trance. Irgendwann wurde der Notarzt geholt.
In dieser Nacht wurde ich das
1. mal operiert (Not-OP, im Rettungswagen wurde der Fuß gerichtet, im KH wurde ein fixateur externe dran gemacht - drittgradig, offene Luxationsfraktur). Ich habe erst am nächsten Tag gemerkt, dass der Bruch offen war.
2. OP eine Woche später im selben KH mit Plattenosteosynthese. Die Haut verfärbte sich nach einigen Tage noch im KH um die genähte Haut am offenen Bruch schwarz mit Kruste (Hautnekrosen wie ich später erfuhr). Im Krankenhaus wurde da nicht weiter darauf eingegangen. Ich war zu diesem Zeitpunkt noch voller Vertrauen in Ärzte und dachte mir, wenn es sehr schlimm ist, werden die es schon weiter behandeln. Dem war nicht so, denn es war alles trocken und eben "nur" schwarz und verkrustet.
Danach wurde ich von derselben Klinik weiter ambulant behandelt, mindestens 1 mal pro Woche. Wundversorgung der schwarzen Haut (die nekrotische HAut wurde vom äußerem Rand immer ein Stück abgemacht, so dass es blutet und neue Haut wachsen kann.). das mittlere nekrotische Stück musste in einem abgemacht werden, da es zu dick war und bis auf den Knochen ging. Ab da wurde mit verschiedenen Wundauflagen, ambulanter Vac-Therapie u.Ä. versucht, die Wunde zu schließen. Was nicht gelang. Der Arzt sagte immer, dass die Schwere der Verletzung der Grund sei...... Irgendwann wurde mir vom Chefarzt der Abteilung eine Hautlappentransplantation empfohlen... Also Vorstellung in Klinik 2, die sowas machen und die nächsten OPs durchgeführt.
Im ersten Gespräch dort wurde gefragt, ob denn mal ein Abstrich der Wunde gemacht wurde. Bei dieser Frage dämmerte es mir zum ersten Mal, dass die Ärzte in Klinik 1 eventuell was versäumt haben. Abstrich-Ergebnis war natürlich positiv (multisensibler -
zum Glück!!- staphylococcus aureus). Also Antibiotika-Therapie, nächster Abstrich der Wunde war negativ, also konnte es mit den geplanten OPs der Hautlappentransplantation (Parascapularlappen) weitergehen. Ich dachte zu dem Zeitpunkt, das ist meine Rettung, jetzt wird alles gut (mittlerweile war es Nov 17). Dem war nicht so. Der Hautlappen ist super angewachsen, doch an einer Stelle kam nach einigen Tage wieder etwas Blut und Sekret raus.... Schmerzen hatte ich zu diesem Zeitpunkt immer. Einen Monate später dann wieder Klinikaufenthalt da Unterschenkelphlegmone festgestellt wurden, wieder i.v. Antibiotikatherapie. Ich wurde entlassen.
Im Januar 18 musste ich wieder in dieselbe Klinik. Es wurde ein Teil des Metalls entfernt, da die Ärzte davon ausgingen, dass darauf Keime sitzen. Der Lappen wurde "erneuert" und und die kleine offene Stelle somit geschlossen. Richtig zu war die Wunde fast nie, doch man schob es immer auf die schwere der Verletzung...
So langsam konnte es dann mit der Teilbelastung mit hin zur Vollbelastung losgehen. Doch ich hatte immer starke Schmerzen, schob das aber darauf, dass ich sowieso sehr empfindlich bin (dachte ich zumindest zu dem Zeitpunkt). Ich lief aber zwischenzeitlich trotz starker Schmerzen ohne Krücken und mit normalen Schuhen (also ohne Aircast o.ä.). Bei Kontrolluntersuchungen in der Klinik 2 wurde mir empfohlen, nochmal zum Unfallchirurgen zu gehen, der mich operiert hatte, da er sich mit meinem Fuß am besten auskennt. Die Röntgenbilder sahen immer gut aus, bzw. die Ärzte konnten darauf nichts gravierendes, außer eine Art Schleier/Verschwommenes erkennen. Bin natürlich trotzdem zum besagten Chirurgen, Röntgen wieder rel. unauffällig, also CT gemacht.
auf dem CT hat jeder Leihe erkennen können, dass das Sprunggelenk (osg und usg) hin sind... bzw. schwer demoliert. Der Arzt schüttelte nur den Kopf und frage: " Was hat Klinik2 da gemacht? Haben Sie ihnen Knochen entfernt?" und sagte im nächsten Satz: "Das Sprunggelenk ist zerstört, da kann man nichts mehr machen." Man könnte eine Prothese einsetzen oder es versteifen, was er aber nicht macht, ich muss mir ne andere Klinik suchen, die darauf spezialisiert sind. Meine Frage: warum kann das so zerstört werden? beantwortete er mit einem gemurmelten "Durchblutungsstörung..." (mittlerweile bin ich mir sicher, dass er auch an Keime gedacht hat, es aber nicht gesagt hat, weil das bedeutet hätte, dass er es, inklusive Chefarzt und andere Ärzte, die mich dort ambulant behandelt haben m.E. versäumen, die Wunde UND den offen liegenden Knochen mal auf Keime zu untersuchen).
Also ging wieder die Kliniksuche los (meine psychische Verfassung war zu diesem Zeitpunkt noch mehr im Keller, wie sie ohnehin schon war).
Nur durch das gute Vitamin-B(eziehung) habe ich den Kontakt und schnellen Termin zu einer septischen Chirurgie erhalten (hätte ich davon nur schon vorher was gewusst.....). Diese haben mich in insgesamt 5 OPs behandelt und von Grund auf den Fuß "geheilt".... (Keimuntersuchung, adäquate Behandlungen und OPs). Dabei musste natürlich der kranken Knochen entfernt werden, das Sprunggelenk. Nach wochenlanger (!) Antibiotikatherapie, mit dem richtigen (!) Antibiotika war das Probenergebnis irgendwann negativ , und der Fuß konnte mit einem Marknagel versteift werden (April 18) und ich hatte zum ersten Mal seit fast einem Jahr überhaupt keine Schmerzen mehr!
'Ich habe mich nach 6 Wochen noch für eine Knochentransplantation entschieden, da das Knochenwachstum, das die Lücke zwischen OSG und USG um den Marknagel geschlossen hätte, noch gut 6 Monate gedauert hätte (Also nur Teilbelastung 20 kg und Krücken), das wollte ich mir nicht antun, also die Knochentransplantation. Die OP hat super geklappt und ich wurde nach einer Woche entlassen. In gut einem Monat habe ich dann die Vollbelastung. Mein rechtes Bein ist war einem Storchenbein ähnlich, ich muss massiv Muskeln aufbauen, neu laufen/abrollen lernen mit dem rechten Fuß, aber es ist alles besser, wie länger mit Krücken, Rollstuhl, Schmerzen und der Ungewissheit zu leben, wie es weitergeht. Davon abgesehen profitiert mein Sohn natürlich ungemein davon, dass seine Mama nicht mehr weg ist (KH) und psychisch etwas ausgeglichener ist, weil sie keine Schmerzen mehr hat und jetzt alles (hoffentlich) bergauf geht, es fühlt sich zumindest so an.
Für Leser, die bis hier unten angekommen sind, habe ich ein paar Fragen:
Hat wer Erfahrungen damit, ob ich eventuell eine Chance hab, Schmerzengeld von Klinik 1 zu erhalten, aufgrund einem Fehler durch Unterlassung (da sie nie auf Keime untersucht haben)? Ich bin gerade dabei ein Gutachten durch die Krankenkasse erstellen zu lassen, um im Anschluss daran weiter vorzugehen. Die Frage ist nur, wie (ich habe nämlich keine Rechtschutzversicherung).
Wer hat Erfahrungen im Alltag mit Versteifung von OSG-USG? Wie sieht es mit Schmerzen aus? Wie sehr humpelt man? Wie ist es mit dem Behinderungsgrad?
Vielen Dank an alle, die das gelesen haben und mir vielleicht sogar antworten. Es war schwer, das alles aufzuschreiben, aber tat auch gut.
ich bin neu hier und möchte meine Geschichte teilen, vielleicht gibt es Menschen mit ähnlichen Erlebnissen und können mir so manche Frage beantworten. Ich bin weiblich und um die 31 Jahre alt und die Geschichte wird etwas länger...
Im Juni 17 war ich bouldern in der Halle. Ich war mindestens einmal in der Woche dort und schon recht gut trainiert. Ich bin oben angekommen und dachte, ich schone besser mal meine Gelenke, springe NICHT runter (auf die weiche Matte), sondern klettere wieder runter. Als meine Füße auf ca 2 m Höhe waren, verlor ich mit einer Hand den Halt und fiel runter. Ich hörte ein Knacken und schaute auch nicht weiter auf meinen Fuß, ich wollte es nicht sehen. Ich hatte keine Schmerzen, wusste aber ganz genau, es ist gebrochen. Ich fühlte mich wie in Trance. Irgendwann wurde der Notarzt geholt.
In dieser Nacht wurde ich das
1. mal operiert (Not-OP, im Rettungswagen wurde der Fuß gerichtet, im KH wurde ein fixateur externe dran gemacht - drittgradig, offene Luxationsfraktur). Ich habe erst am nächsten Tag gemerkt, dass der Bruch offen war.
2. OP eine Woche später im selben KH mit Plattenosteosynthese. Die Haut verfärbte sich nach einigen Tage noch im KH um die genähte Haut am offenen Bruch schwarz mit Kruste (Hautnekrosen wie ich später erfuhr). Im Krankenhaus wurde da nicht weiter darauf eingegangen. Ich war zu diesem Zeitpunkt noch voller Vertrauen in Ärzte und dachte mir, wenn es sehr schlimm ist, werden die es schon weiter behandeln. Dem war nicht so, denn es war alles trocken und eben "nur" schwarz und verkrustet.
Danach wurde ich von derselben Klinik weiter ambulant behandelt, mindestens 1 mal pro Woche. Wundversorgung der schwarzen Haut (die nekrotische HAut wurde vom äußerem Rand immer ein Stück abgemacht, so dass es blutet und neue Haut wachsen kann.). das mittlere nekrotische Stück musste in einem abgemacht werden, da es zu dick war und bis auf den Knochen ging. Ab da wurde mit verschiedenen Wundauflagen, ambulanter Vac-Therapie u.Ä. versucht, die Wunde zu schließen. Was nicht gelang. Der Arzt sagte immer, dass die Schwere der Verletzung der Grund sei...... Irgendwann wurde mir vom Chefarzt der Abteilung eine Hautlappentransplantation empfohlen... Also Vorstellung in Klinik 2, die sowas machen und die nächsten OPs durchgeführt.
Im ersten Gespräch dort wurde gefragt, ob denn mal ein Abstrich der Wunde gemacht wurde. Bei dieser Frage dämmerte es mir zum ersten Mal, dass die Ärzte in Klinik 1 eventuell was versäumt haben. Abstrich-Ergebnis war natürlich positiv (multisensibler -
zum Glück!!- staphylococcus aureus). Also Antibiotika-Therapie, nächster Abstrich der Wunde war negativ, also konnte es mit den geplanten OPs der Hautlappentransplantation (Parascapularlappen) weitergehen. Ich dachte zu dem Zeitpunkt, das ist meine Rettung, jetzt wird alles gut (mittlerweile war es Nov 17). Dem war nicht so. Der Hautlappen ist super angewachsen, doch an einer Stelle kam nach einigen Tage wieder etwas Blut und Sekret raus.... Schmerzen hatte ich zu diesem Zeitpunkt immer. Einen Monate später dann wieder Klinikaufenthalt da Unterschenkelphlegmone festgestellt wurden, wieder i.v. Antibiotikatherapie. Ich wurde entlassen.
Im Januar 18 musste ich wieder in dieselbe Klinik. Es wurde ein Teil des Metalls entfernt, da die Ärzte davon ausgingen, dass darauf Keime sitzen. Der Lappen wurde "erneuert" und und die kleine offene Stelle somit geschlossen. Richtig zu war die Wunde fast nie, doch man schob es immer auf die schwere der Verletzung...
So langsam konnte es dann mit der Teilbelastung mit hin zur Vollbelastung losgehen. Doch ich hatte immer starke Schmerzen, schob das aber darauf, dass ich sowieso sehr empfindlich bin (dachte ich zumindest zu dem Zeitpunkt). Ich lief aber zwischenzeitlich trotz starker Schmerzen ohne Krücken und mit normalen Schuhen (also ohne Aircast o.ä.). Bei Kontrolluntersuchungen in der Klinik 2 wurde mir empfohlen, nochmal zum Unfallchirurgen zu gehen, der mich operiert hatte, da er sich mit meinem Fuß am besten auskennt. Die Röntgenbilder sahen immer gut aus, bzw. die Ärzte konnten darauf nichts gravierendes, außer eine Art Schleier/Verschwommenes erkennen. Bin natürlich trotzdem zum besagten Chirurgen, Röntgen wieder rel. unauffällig, also CT gemacht.
auf dem CT hat jeder Leihe erkennen können, dass das Sprunggelenk (osg und usg) hin sind... bzw. schwer demoliert. Der Arzt schüttelte nur den Kopf und frage: " Was hat Klinik2 da gemacht? Haben Sie ihnen Knochen entfernt?" und sagte im nächsten Satz: "Das Sprunggelenk ist zerstört, da kann man nichts mehr machen." Man könnte eine Prothese einsetzen oder es versteifen, was er aber nicht macht, ich muss mir ne andere Klinik suchen, die darauf spezialisiert sind. Meine Frage: warum kann das so zerstört werden? beantwortete er mit einem gemurmelten "Durchblutungsstörung..." (mittlerweile bin ich mir sicher, dass er auch an Keime gedacht hat, es aber nicht gesagt hat, weil das bedeutet hätte, dass er es, inklusive Chefarzt und andere Ärzte, die mich dort ambulant behandelt haben m.E. versäumen, die Wunde UND den offen liegenden Knochen mal auf Keime zu untersuchen).
Also ging wieder die Kliniksuche los (meine psychische Verfassung war zu diesem Zeitpunkt noch mehr im Keller, wie sie ohnehin schon war).
Nur durch das gute Vitamin-B(eziehung) habe ich den Kontakt und schnellen Termin zu einer septischen Chirurgie erhalten (hätte ich davon nur schon vorher was gewusst.....). Diese haben mich in insgesamt 5 OPs behandelt und von Grund auf den Fuß "geheilt".... (Keimuntersuchung, adäquate Behandlungen und OPs). Dabei musste natürlich der kranken Knochen entfernt werden, das Sprunggelenk. Nach wochenlanger (!) Antibiotikatherapie, mit dem richtigen (!) Antibiotika war das Probenergebnis irgendwann negativ , und der Fuß konnte mit einem Marknagel versteift werden (April 18) und ich hatte zum ersten Mal seit fast einem Jahr überhaupt keine Schmerzen mehr!
'Ich habe mich nach 6 Wochen noch für eine Knochentransplantation entschieden, da das Knochenwachstum, das die Lücke zwischen OSG und USG um den Marknagel geschlossen hätte, noch gut 6 Monate gedauert hätte (Also nur Teilbelastung 20 kg und Krücken), das wollte ich mir nicht antun, also die Knochentransplantation. Die OP hat super geklappt und ich wurde nach einer Woche entlassen. In gut einem Monat habe ich dann die Vollbelastung. Mein rechtes Bein ist war einem Storchenbein ähnlich, ich muss massiv Muskeln aufbauen, neu laufen/abrollen lernen mit dem rechten Fuß, aber es ist alles besser, wie länger mit Krücken, Rollstuhl, Schmerzen und der Ungewissheit zu leben, wie es weitergeht. Davon abgesehen profitiert mein Sohn natürlich ungemein davon, dass seine Mama nicht mehr weg ist (KH) und psychisch etwas ausgeglichener ist, weil sie keine Schmerzen mehr hat und jetzt alles (hoffentlich) bergauf geht, es fühlt sich zumindest so an.
Für Leser, die bis hier unten angekommen sind, habe ich ein paar Fragen:
Hat wer Erfahrungen damit, ob ich eventuell eine Chance hab, Schmerzengeld von Klinik 1 zu erhalten, aufgrund einem Fehler durch Unterlassung (da sie nie auf Keime untersucht haben)? Ich bin gerade dabei ein Gutachten durch die Krankenkasse erstellen zu lassen, um im Anschluss daran weiter vorzugehen. Die Frage ist nur, wie (ich habe nämlich keine Rechtschutzversicherung).
Wer hat Erfahrungen im Alltag mit Versteifung von OSG-USG? Wie sieht es mit Schmerzen aus? Wie sehr humpelt man? Wie ist es mit dem Behinderungsgrad?
Vielen Dank an alle, die das gelesen haben und mir vielleicht sogar antworten. Es war schwer, das alles aufzuschreiben, aber tat auch gut.