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BK 1302

Sommer69

Neues Mitglied
Registriert seit
20 Sep. 2019
Beiträge
4
Ort
Bayern
Hallo liebe Forumsgemeinde,

möchte mich hier mit meinem ersten Beitrag bei euch vorstellen und hoffe auf Tipps und Ratschläge von euch.
Wer hat Erfahrung mit Nierenkrebs durch Trichlorethylen? Wie viele Fälle haben die Hoffnung auf Anerkennung, muss zum Gutachter nach München.
Da ich aktuell erkrankt bin wäre ich für Antworten dankbar.

Besten Dank an alle
Viele Grüße
Sommer69
 
Hallo Sommer,
schreibe doch bitte noch etwas zu deinen Tätigkeiten/ Expositionen. Was hast du gemacht? Was hat die BG (TAD) bisher ermittelt (ja/nein)?
Gruß
 
Hallo Slahan,
war in den 80ziger Jahren in der Industrie tätig als Wicklerin für Kondensatoren beschäftigt.Der Herr von der BG hat schon ermittelt und hat eine Beurteilung erstellt.
Die Spitzenbegrenzung für TRI lag beim vierfachen des Grenzwertes (1069mg/in etwa 200ppm),es bestand direkter Hautkontakt durch Eintauchen des Werkstückes.
Die aktuelle Akzeptanzkonzentration beträgt 6ppm bzw 33mg.
Es ist von einem erheblichen Beitrag der Aufnahme von flüssigen T. über die Haut auszugehen ca. 1Stunde pro Schicht.


Grüße
Sommer 69
 
hallo Sommer 69,

"es bestand direkter Hautkontakt durch Eintauchen des Werkstückes"

Ich weiß natürlich nicht welche Arbeitsschutzmaßnahmen genau damals galten. Heute gelten für das Arbeiten mit Gefahrstoffen jeweils strikte Sicherheitsvorkehrungen (z.B. Lösemittelbeständige Handschuhe).
Das hilft dir natürlich nicht was die Exposition in der Atemluft anbelangt.... auch diese genügt um eine Krebserkrankung auszulösen.

Trichlorethen ist ein wahres Teugelszeug und es ist traurig zu lesen was dir passiert ist.
Die Kausalität liegt auf der Hand, aber nach deiner Beschreibung sehe ich eben fragwürdig, inwieweit dein Arbeitgeber oder du selbst die Sicherheitsmaßnahmen befolgt hat/hast. Mach dich auf solche Fragen gefasst.

Gruß Mercury
 
Hallo zusammen,

Ja ich muss dir zustimmen Mercury,ist ein schwieiges Unterfangen die Abteilung gibt es schon lange nicht mehr aber ich habe noch mit ehemaligen Kollegen Kontakt, die konnten mir das bestätigen.

Damals wurde man nur angelernt (Akkordarbeit)es gab noch keine Handschuhe oder Anweisung für Gefahrenstoffe es wurde das TRI dann nach Jahren verboten.
Abes es ist so wie es jetzt ist mal schauen was herauskommt.

Grüße
Sommer69
 
Hallo zusammen,

ist hier niemand mit den gleichen Erfahrungen bzw. an der Niere erkrankt dem eine Berufskrankheit anerkannt wurde.
Über Antworten würde ich mich freuen.

Grüße
Sommer69
 
Hallo Sommer69,
ich bin Ende der 70iger Jahre häufig mit Tri in Verbindung gekommen und nun an einem Nierenzellkarzinom erkrankt. Der kausale Zusammenhang ist durch ein med. Gutachten und einer Befragung bewiesen. Warte jetzt allerdings auf das Ergebnis der Berufsgenossenschaft. Soweit ich immer wieder in verschiedenen Forenbeiträgen nachlesen konnte, entscheiden wohl nicht die Gutachten mit deren angeratenen MdE`s, sondern im Endeffekt nur die Berufsgenossenschaft, ob es sich um eine Berufskrankheit handelt. Aber, auch eine anerkannte Berufskrankheit bedeutet noch nicht, dass es irgendwelche Rentenzahlungen oder sonstiges gibt. Man muss abwarten, wie die entscheiden und wenn einem diese Entscheidung nicht gefällt, dann Einspruch einlegen. Am besten aber mit anwaltlicher Hilfe oder mit Unterstützung eines Sozialverbandes. Ich bin im VDK und denke, dass die bestimmt die meisten Erfahrungen haben und daher am besten helfen können.

Gruß
Mura
 
Hallo Mura,
die Berufsgenossenschaft ist Herr des Verfahrens und entscheidet. Gutachter geben ihre Meinung zur Erkrankung ab.
Eine Rentenzahlung gibt es erst ab 20%. Lass einen Fachkundigen drüber schauen.
Der VdK ist nach meinen Erfahrungen eher ungeeignet.
Viel Erfolg.
 
Hallo,

ich habe die gleiche Berufskrankheit seit Mitte der 80er Jahre. Sie wurde ich einem langwierigen Verfahren anerkannt. Seitdem habe ich Streit mit dem Unfallversicherer. Tri verursacht nicht nur Leberschäden, sondern auch Gedächtnisausfälle. Schon Untersuchen lassen? Mit beiden Erkrankungen zusammen sollte es schon klappen über die Hürde von 20% zu kommen. Die Erkrankung ist so selten, daß zu bezweifeln ist ob der Gutachter schon jemals so eine Erkrankung nach 1302 gesehen/behandelt hatte.
Nach meiner Erkenntnis ist es schwierig einen RA zu finden, der sich auch in medizinischen Belangen auskennt. Ich hatte einen RA, mittlerweile nicht mehr tätig, einen Rentenberater der mit der Materie vertraut war und durch Umzug muß ich mir nunmehr einen neuen Bestand suchen. RA für Sozialrecht findet man bei der RA Kammer.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Slahan,
war in den 80ziger Jahren in der Industrie tätig als Wicklerin für Kondensatoren beschäftigt.Der Herr von der BG hat schon ermittelt und hat eine Beurteilung erstellt.
Die Spitzenbegrenzung für TRI lag beim vierfachen des Grenzwertes (1069mg/in etwa 200ppm),es bestand direkter Hautkontakt durch Eintauchen des Werkstückes.
Die aktuelle Akzeptanzkonzentration beträgt 6ppm bzw 33mg.
Es ist von einem erheblichen Beitrag der Aufnahme von flüssigen T. über die Haut auszugehen ca. 1Stunde pro Schicht.


Grüße
Sommer 69
Hallo,

in den 70er Jahren gab es noch keine Grenzwerte für Trichlorethen. Das wurde bei mir, vom Landesgewerbearzt Hessen so gesehen. Im Raum wurde nach oben abgesaugt, obwohl die Gase schwerer als Luft waren und sich am Boden ansammelten. Die Abluft wurde einfach auf den Bürgersteig geblasen. Ab den 80er Jahren wurden dann die Grenzwerte immer strenger. Heute laufen die Untersuchungen, nach Auskunft meines Nachfolgers, hermetisch abgedichtet vollautomatisch ab.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mura,
die Berufsgenossenschaft ist Herr des Verfahrens und entscheidet. Gutachter geben ihre Meinung zur Erkrankung ab.
Eine Rentenzahlung gibt es erst ab 20%. Lass einen Fachkundigen drüber schauen.
Der VdK ist nach meinen Erfahrungen eher ungeeignet.
Viel Erfolg.
Hallo,

nachdem 6 Jahre ohne endgültigen Bescheid vergangen waren, hat mein Anwalt Untätigkeitsklage beim SG eingereicht. Offensichtlich läßt sich der Unfallversicherer viel Zeit zur Bearbeitung. Jedes Jahr darf nur einmal untersucht werden und hoffen offensichtlich der Fall erledigt sich von selbst.

Gruß
Walter
 
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