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BG Rente auf unbestimmte Zeit, Handchirurg stellt im Gutachten CRPS in Frage!

Leata89

Neues Mitglied
Registriert seit
17 Juli 2018
Beiträge
6
Liebe Mitglieder,
ich bin gerade mal wieder etwas verärgert. Ich musste von meiner BG aus zu einem neuen Rentengutachten wg. Rente auf unbestimmte Zeit. Der Handchirurg hat mich nicht wirklich ernst genommen. Er meinte nur... ich glaube Ihnen, dass Sie Schmerzen haben, aber an einem CRPS leiden Sie sicherlich nicht jetzt nach über 2 Jahren.
Sonst würde man bei Ihnen etwas im Röntgenbild erkennen und es wäre auch eine deutliche Muskelminderung zu erkennen.
Ehmmmm… was soll ich sagen. Ich befinde mich in einem Schmerzzentrum eines Universitätsklinikums in Behandlung. Dort wurde mir die Diagnose eines CRPS I gesichert.
Ich gehe dort alle 2 Monate hin. Bei mir liegt ein durchgängig dokumentierter Temperaturunterschied von 6° - 8 ° Grad vor. Marmorierung der Haut als Differenz zur anderen Hand. Trophische Störungen durch vermehrte Behaarung und verändertes Wachstum der Fingernägel.
Und jetzt kommt ein handchirurgischer Gutachter und will mir die Diagnose erschüttern? Die BG hatte das CRPS im ersten Rentengutachten und Bescheid damals anerkannt als Unfallfolge. Es hat sich seit dem so gut wie gar nichts verändert. Ich mache regelmäßig Ergotherapie wo wir mit Seidentüchern werfen und andere Spielereien vollziehen.
Er meinte ein CRPS kann nur bei objektivierbaren radiologischen Nachweisen anerkannt werden. Hauttemperaturdifferenz könnte man auch durch Immobilität erzeugen.
Wie würdet Ihr euch an meiner Stelle verhalten wenn das Gutachten zu meinem Nachteil ausfällt.
Meine Hand wurde bzgl. der Neutral/Null Methode auch gegen Widerstand und Schmerzen verbogen um ja das bestmöglichste Ergebnis zu erzielen. Dank dieser Begutachtung habe ich aktuell auch wieder eine stärkere Schwellung.
Der Gutachter meinte nur, OK... einen Faustschluss bekommen wir heute wohl nicht hin und der Fingeroppositionstest ist nur mit Daumen und Zeigefinger möglich. Aber das sei nicht weiters schlimm.
Ach ja? Also ich finde es schon schlimm das ich meine Hand nicht schließen kann aktuell. Und was die Beweglichkeit betrifft. Der hätte mich mal im Sommer erleben sollen während der Hitzephase. Da schwillt meine Hand nachgewiesener Weise auf gut das doppelte an. Auch bezweifle ich dass ich alleine durch Immobilisation meiner Hand einen Temperaturunterschied von 8 ° erreiche.
Wie würdet Ihr euch an meiner Stelle verhalten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leata,

hast Du schon das GA vorliegen?

Wenn nein, dann musst Du auf das GA warten sowie auf den Bescheid, damit Du - wenn es in Deinen Augen unrechtmäßig ist entsprechend Zeit- und Fristgerecht Widerspruch einlegen.

Entsprechend wird es Dir dann auch in die Hände spielen, wenn Du eine Spiegelakte für den GA angelegt hast, wie hier in den letzte Jahren und Monaten immer wieder beschrieben wurde.:cool:

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo Leata,
nach den sogenannten "Budapester-Kriterien" setzt die Diagnose CRPS keine röntgenologischen Veränderungen voraus. Gleichwohl scheint die überwiegende Mehrheit der Ärzteschaft dies anders zu sehen. Letztlich kommt es entscheidend auf die Bewertung des jeweiligen Gutachters an, wie er die Verhältnisse bewertet und das Ergebnis begründet. Gegen das Gutachten selbst gibt es kein Rechtsmittel. Wohl aber gegen den sich hierauf gründenden Bescheid. Gegen den solltest Du, wie von Kassandra schon zutreffend ausgeführt, ggf. Widerspruch einlegen. Erfreulich wäre natürlich, wenn der Handchirurg recht behielte und es sich bei Deiner Erkrankung nicht um ein CRPS handelte. Gute Besserung.
 
Hallo Leata,

der von Dir beschriebene Umgang des Handchirurgen mit Dir und Deiner betroffenen Extremität ist schon sehr grenzwertig. Seine Aussagen zum CRPS sind wissenschaftlich nicht belegbar, dennoch wird es Deine Kraft und Energie kosten, gegen den Bescheid bzw. das Gutachten an zu gehen.

Du wirst seit längerer Zeit in einem Schmerzzentrum behandelt. Dort wurde die Diagnose CRPS gesichert. Die sichtbaren Symptome werden regelmäßig dokumentiert. Warum sollte eine gesicherte Diagnose in Frage gestellt werden? Weil der Handchirurg tatsächlich an der gesicherten Diagnose seiner Kollegen zweifelt? Oder eher aus einem ganz anderen Grund?;)

Du wirst unter Umständen eine rechtliche Unterstützung brauchen. Nutze die Zeit, bis das Gutachten vorliegt und suche Dir schon mal einen Fachanwalt für Medizin- bzw. Sozialrecht. Solltest Du bezüglich der Anwaltskosten nicht über eine Rechtsschutzversicherung verfügen, dann lasse Dir einen Termin beim VDK geben.

Die von Dir beschriebenen Symptome finden sich allesamt in den Budapester Diagnosekriterien wieder. Die Budapester Diagnosekriterien solltest Du ausdrucken und Deinem Anwalt zur Verfügung stellen, die wird er argumentativ sicher brauchen.


Viel Kraft und Erfolg
Mady
 
hallo,

zu den schon genannten tipps und ratschlägen solltest du auch den GA-auftrag der BG anfordern und einsehen. dazu kann es auch hilfreich sein zu dem begutachtenden arzt alle verfügbaren infos zu suchen (fachliche kompetenz, evtl aufsätze und literatur von ihm, bisherige tätigkeiten, mitgliedschaften etc pp). du kannst auch den namen des arztes hier nennen.

dann muss das GA abgewartet und genauestens ausgewertet werden.


gruss

Sekundant
 
Es stimmt das im gutachterlichen Kontext ausschließlich ''weiche'' Befunde nicht ausreichen um Beispielsweise eine Verletztenrente zu erhalten. Die von dir genannten objektvierbaren Zeichen wie Temperaturdifferenz, trophische Störungen zählen aber keinesfalls zu den ''weichen'' subjektiven Befunden. Ich befinde mich ebenfalls in einem Schmerzzentrum eines städtischen Klinikums seit Jahren in Behandlung und habe bestimmt um die 20 Befunde wo mir durchgängig in jedem Bericht bestätigt wird, das eine konstante Temperaturdifferenz von 5 ° - 8 ° vorliegt. Ich leide auch an vermehrter Behaarung und trophischen Störungen der Fingernägel, Marmorierung der Hand, Seitenunterschiede im Schwitzen und Schwellung die mal mehr oder weniger ausgeprägt in Erscheinung tritt.
Dies alles ist in jedem Bericht Dokumentiert.
Auch mein handchirurgischer Gutachter hat sich gewundert das bei mir röntgenologisch nichts zu erkennen ist und das ich trotz Schonung keine Kontrakuren nachweisen kann.
Ich gehe aber auch regelmäßig zur Ergotherapie und massiere meine Hand und Finger.
Jedenfalls haben alle meine Symptome komplett ausgereicht um mir eine Verletztenrente zu zahlen.
Auch wenn der Gutachter sich ''gewundert'' hat. Bei meinen konstanten und dokumentierten Beschwerden konnte er das gesicherte CRPS nicht widerlegen.
Unter ''weichen'' und subjektiven Befunden versteht man eher Schmerzen die nicht objektiv geprüft werden können oder eine Temperaturdifferenz der Hand wegen Mindergebrauch.
Durch Mindergebrauch kann aber niemals eine Konstante Temperaturdifferenz von bis zu 8° erreicht werden. Dies ist utopisch!
 
Ist der Gutachter in einer Asklepios-Klinik beschäftigt ?
Da gab/gibt es eine Zusammenarbeit BG/Klinik bzgl. Handchirurgie.
(Modellprojekt Handchirurgie)
Mein Gutachten von denen wegen LWS war kompletter Müll und wurde widerlegt.
 

Anhänge

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Zuletzt bearbeitet:
Hallo, kann nur sagen das bei mir vom Gericht ein Gutachten angefordert wurde, dieses in der Asklepios-Klinik erstellt wurde und ich daraufhin nun nach 3,5 Jahren meine Rente bekomme. Das Gutachten war sehr genau und gut geschrieben.
Habe nach einem Unfall ein CRPS in der linken Hand.
 
Hallo,

da seiht man mal wieder, mit den Gutachtern ist es ähnlich wie bei Richtern.
Du warst aber nicht in der Goslarer Klinik? Welche Klinik war es ?
Dort ist auch der Neuro-Gutacher Schaffartzik, über den hier auch einiges steht.


Gruss
 
Hi, das war die Klinik in BadAbach, bei Regensburg. War auch dort beim Neurologen, Schmerztherapeut und Orthopaeden. Kann nur sagen die waren super. Aber das ist wirklich so, selbst wenn es der geiche Klinikname ist heisst es nicht das in jeder Klinik gute Leute sitzen.
Habe auch 5 verschiedene Gutachten gebraucht bis endlich der Richter sagte, ok Rente ist durch.

Bei allen Berichten haben eigentlich alle das gleiche geschrieben, sie waren sich nur ned einig ob ich mit der Hand arbeiten kann oder nicht. Jeder empfindet das anders und manche sagen, "stellen sie sich ned so an" und andere sagen "Oh damit koennen sie nicht arbeiten".

Wichtig ist beim CRPS die Dokumentation, habe gleich von anfang an Fotos von den schwarzen Haaren die am Handruecken gewachsen sind, gemacht. Die sind naemlich mitlerweilen ausgefallen, und nun sagt ein Arzt z.B. sowas gibts doch gar nicht.

Temperaturmessungen aufschreiben und Fotos machen. Bei Temperaturunterschieden ueber 2,5 Grad sollten die hellhoerig werden.
Habe bis zu 7 Grad unterschiede.

Schmerztagebuch fuehren, damit der Dauerschmerz dokumentiert ist.

Habe mir auch psychologische Hilfe gesucht, auch die erstellen ein Gutachten, das sehr hilfreich sein kann.

Geholfen hat mir auch die stationaere Schmerztherapie, die dokumentieren alles und das Gericht erkennt das an.
Ein Szintigramm kann Bildgebend ein CRPS anzeigen (muss aber nicht immer und trotzdem hat man es) aber es ist hilfreich.

Habe 3 Stellatumblockaden hinter mir. Wenn es ein sympathisch unterhaltener Schmerz ist, deutet es auch sehr deutlich auf ein CRPS hin.

Es ist eine odysse aber im Rueckblick hat es sich gelohnt. Je mehr Unterlagen man hat desto eher wird man ernst genommen.

Wenn die Klinik deiner Meinung nach nicht richtig beurteilt hat kannst du aber auch ein Gegengutachten verlangen. Es ist allerdings alles eine Geldfrage und wieviel Durchhaltevermoegen man hat.

LG
 
Hallo,

bei mir werden es nun fast 3 Jahre mit CRPS in der rechter Hand nach verfuschten CTS-OP (Band nur angeschnitten und Medianus-Nerv auf 1,5 cm aufgeschlitzt) und mit einer Revissions-OP, bei dem der Nerv geflickt wurde nach dem ich eigenmächtig die Klinik gewechselt hatte.
Die anschließenden Aufentalte in 3 Schmerzkliniken mit fast 14 Wochen haben kaum eine Schmerzlinderung gebracht.
Mit nun als berufsunfähigkeits eingestufter "Funktioneller Einhänder" bekomme ich seit einem Monat eine BG-Rente von 20 % und habe auf einen chronischen CRPS II einen GdB von nur 30 bekommen (nach Ablehnung des Widerspruchs wurde Klage ist eingereicht).

Da die Medianusleitfähigkeit nicht wesentlich besser geworden ist und sich schon länger ein Neurom im Handgelenk gebildet hat, habe ich für Februar einen erneuten OP Termin erhalten, um das Neurom entfernen zu lassen. Der Handchirurg ist der Meinung , das mit Neurombeseitigung auch der Sudeck besser werden würde mit Heilungsmöglichkeit des CRPS II (???)
Ich habe eine große Angst, daß sich der CRPS mit einer erneuten OP verschlechtert, aber ich will aber auch nichts unversucht lassen meine oft kaum aus zu haltenden Schmerzen zu verbessern !!!

LG aus Thüringen

Fischdi
 
Hallo,

das ist ein zweischneidiges Schwert, es kann besser werden aber es kann schlechter werden, sorry das ich das so sage.

Kennt der Handchirurg aus mit CRPS?
Mein Handchirurg weigert sich eine OP durchzufuehren da seiner Meinung nach sich mein Zustand verschlechtert. Der Schmerzarzt in der Klinik hat die selben Befuerchtungen geaeussert und mir die Entscheidung ueberlassen.

Bei einem CRPS kann man nicht sagen wie es reagiert, bei manchen wird es nach Jahren besser bei manchen nicht.

Rate zur Einholung mehrerer Meinungen und dann eine Abwaegung deinerseits.

Wuensche Dir das Beste :)
 
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