Hallo,
ich habe ein derartiges Forum gesucht um vielleicht ein paar Ratschläge anderer bekommen zu können, die ähnliches erfahren haben.
Mein Freund hatte vor etwa 5 Monaten einen Verkehrsunfall und erlitt dadurch ein SHT dritten Grades. Hinzukommen einige Rippenbrüche und Beeinträchtigungen der linken betroffenen Körperhälfte. Er lag seitdem im künstlichen Koma. Ihm wurde nach Anstieg des Hirndrucks, ca. 1 Woche nach dem Unfall, in einer NotOP die Schädeldecke entfernt. Kurz danach musste er auf Grund einer Hirnblutung erneut operiert werden, um die Blutung zu stillen. Ungefähr einen Monat nach dem Unfall wurde er über einen Zweitraum von ca. einer Woche langsam geweckt. Er wurde kurze Zeit später auf eine Intensiv Frühreha verlegt, um schnellstmöglich mit grundlegenden Therapien zu beginnen.
Etwas über zwei Monate später erhielt er eine künstliche Schädeldecke.
Nun etwa 5 Monate später und nach einer Verlegung in eine Heimatnahe Reha, da der Unfall am anderen Ende Deutschlands geschehen ist, kann er inzwischen wieder alleine gehen. Er war zuvor sehr sportlich und versucht nun so gut es geht seinen Körper zu trainieren. Seine linke Seite ist noch immer schwächer und zittert manchmal unwillkürlich.
Die Sprache ist ebenfalls besser geworden, jedoch hat er noch immer eine leichte Aphasie und einen erkälteten Stimmklang.
Für mich waren die letzten Monate unheimlich belastend. Ich war die Zeit bei ihm, fern der Heimat und nun zumindest sehr dankbar wieder Zuhause sein zu können.
Mit dem Unfall einher ging ebenfalls eine Veränderung der Persönlichkeit. Ich konnte die letzten Monate erkennen, dass zumindest einige Teile seines alten Ichs zurückgekommen sind. Häufig erkenne ich ihn jedoch trotzdem nicht wieder. Besonders fällt mir manchmal ein sehr kindliches Verhalten auf und ich habe zudem auch selber das Gefühl mehr in eine Art mütterliche Besorgnis zu verfallen statt in die einer besorgten Freundin. Zudem ist er auf einmal viel offener und erzählt viel mehr.
Es ist für einfach sehr schwer zu verstehen, was überhaupt geschieht und mit der Situation umzugehen. Ich bin selber erst Anfang 20 und frage mich, ob jemand einen Rat hat besser mit der Situation umgehen zu können, da ich die meiste Zeit das Gefühl des Vermissens der Person, die er zuvor war, empfinde. Ich hatte die starke Hoffnung, dass er wieder ein Stück weit er selber werden wird, wenn er endlich wieder auf Freunde treffen kann, da dadurch ein wenig mehr Normalität Eintritt. Leider ist dies durch die Corona-Krise nun erstmal nicht möglich. Verständlicherweise hat die Rehaeinrichtung die Türen für Besucher und Ausgänge geschlossen. Wann ein Wiedersehen als Paar möglich ist, ist demnach auch noch nicht absehbar, was das ganze natürlich noch ein wenig schwieriger gestaltet.
Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand ein paar Ratschläge hätte, wie auch ich als Partnerin besser mit der Situation umgehen kann.
Vielen Dank im Voraus!
Maike
ich habe ein derartiges Forum gesucht um vielleicht ein paar Ratschläge anderer bekommen zu können, die ähnliches erfahren haben.
Mein Freund hatte vor etwa 5 Monaten einen Verkehrsunfall und erlitt dadurch ein SHT dritten Grades. Hinzukommen einige Rippenbrüche und Beeinträchtigungen der linken betroffenen Körperhälfte. Er lag seitdem im künstlichen Koma. Ihm wurde nach Anstieg des Hirndrucks, ca. 1 Woche nach dem Unfall, in einer NotOP die Schädeldecke entfernt. Kurz danach musste er auf Grund einer Hirnblutung erneut operiert werden, um die Blutung zu stillen. Ungefähr einen Monat nach dem Unfall wurde er über einen Zweitraum von ca. einer Woche langsam geweckt. Er wurde kurze Zeit später auf eine Intensiv Frühreha verlegt, um schnellstmöglich mit grundlegenden Therapien zu beginnen.
Etwas über zwei Monate später erhielt er eine künstliche Schädeldecke.
Nun etwa 5 Monate später und nach einer Verlegung in eine Heimatnahe Reha, da der Unfall am anderen Ende Deutschlands geschehen ist, kann er inzwischen wieder alleine gehen. Er war zuvor sehr sportlich und versucht nun so gut es geht seinen Körper zu trainieren. Seine linke Seite ist noch immer schwächer und zittert manchmal unwillkürlich.
Die Sprache ist ebenfalls besser geworden, jedoch hat er noch immer eine leichte Aphasie und einen erkälteten Stimmklang.
Für mich waren die letzten Monate unheimlich belastend. Ich war die Zeit bei ihm, fern der Heimat und nun zumindest sehr dankbar wieder Zuhause sein zu können.
Mit dem Unfall einher ging ebenfalls eine Veränderung der Persönlichkeit. Ich konnte die letzten Monate erkennen, dass zumindest einige Teile seines alten Ichs zurückgekommen sind. Häufig erkenne ich ihn jedoch trotzdem nicht wieder. Besonders fällt mir manchmal ein sehr kindliches Verhalten auf und ich habe zudem auch selber das Gefühl mehr in eine Art mütterliche Besorgnis zu verfallen statt in die einer besorgten Freundin. Zudem ist er auf einmal viel offener und erzählt viel mehr.
Es ist für einfach sehr schwer zu verstehen, was überhaupt geschieht und mit der Situation umzugehen. Ich bin selber erst Anfang 20 und frage mich, ob jemand einen Rat hat besser mit der Situation umgehen zu können, da ich die meiste Zeit das Gefühl des Vermissens der Person, die er zuvor war, empfinde. Ich hatte die starke Hoffnung, dass er wieder ein Stück weit er selber werden wird, wenn er endlich wieder auf Freunde treffen kann, da dadurch ein wenig mehr Normalität Eintritt. Leider ist dies durch die Corona-Krise nun erstmal nicht möglich. Verständlicherweise hat die Rehaeinrichtung die Türen für Besucher und Ausgänge geschlossen. Wann ein Wiedersehen als Paar möglich ist, ist demnach auch noch nicht absehbar, was das ganze natürlich noch ein wenig schwieriger gestaltet.
Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand ein paar Ratschläge hätte, wie auch ich als Partnerin besser mit der Situation umgehen kann.
Vielen Dank im Voraus!
Maike