Hallo Martini Willkommen
ja natürlich
Vorgebeugt wird in speziellen Zentren hier ein beitrag. und ein link
http://www.handicap-network.de/handicap/handicaps/psyche/psychea.htm
Schwäbische Post 16.12.2003 VON ANKE SCHWÖRER-HAAG Eine Trauma-Ambulanz im Visier - Runder Tisch mit Entscheidungsträgern brachte positive Resonanz
Trampelpfad darf nicht Autobahn werden
"Trauma" - eigentlich klingt dieses Wort sympathisch, weil es den Normalbürger erstmal ans Träumen erinnert. Mediziner dagegen wissen: Das "Trauma" ist eher ein Alptraum, denn es steht in der Fachsprache für eine seelische oder körperliche Verwundung. "In beiden Fällen sollte früh behandelt werden", sagt Dr. Askan Hendrischke und kämpft für eine Trauma-Ambulanz am Ostalbklinikum.
"Jeder Mensch kann unerwartet Opfer oder Zeuge von schweren Unfällen, von Gewalt, von Naturkatastrophen oder von unerwarteten Verlust-Erfahrungen werden", erklärt Hendrischke. Solche Dramen traumatisieren, hinterlassen Spuren auf der Seele. Die meisten Menschen tragen schwer an den Gefühlen von tiefgreifender Verzweiflung, Hilflosigkeit, Ohnmacht und Verlust der Kontrolle.
Um die Folgen abzumildern, eine Entwicklung ins Chronische zu vermeiden, sei ein rasches diagnostisches und therapeutisches Eingreifen wichtig. "Es muss im Ostalbkreis eine Stelle geben, an die sich Opfer, Helfer oder Zeugen wenden können, wenn sie auch vier Wochen nach der Katastrophe noch geplagt werden von Schlafstörungen, Alpträumen, Angstzuständen, Depressionen oder Erinnerungen", sagt der Chefarzt der psychosomatischen Abteilung am Ostalbklinikum. Und er erklärt: Je länger ein Mensch sich mit einem Gedanken oder einer Erinnerung herumschlage, um so breiter und tiefer wird die Spur, die der Vorfall im Gehirn hinterlässt. Die "Trampelpfade der Erinnerung werden zu Autobahnen", das Leben immer mehr von dem Ereignis geprägt.
Je besser das Angebot in der Früh- und Erstversorgung ist, desto schmaler lasse sich der Trampelpfad halten, wirbt der Mediziner für eine offizielle Anlaufstelle. Denn es gibt auch schon positive Erfahrungen: Für fast ein Drittel aller Opfer, Zeugen oder Helfer war die Trauma-Ambulanz am Uniklinikum in Aachen der rettende Notnagel - zum Beispiel für den Lokführer, vor dessen Zug sich ein Selbstmörder geworfen hatte; oder für den Fahrer, der die Schrecksekunde des Unfalls wieder und wieder erlebt und seitdem nicht nur das Autofahren meidet.
Solche Fälle stellte Dr. Guido Flatten, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie, beim ersten Round-Table-Gespräch zum Thema Trauma-Ambulanz in Aalen vor. 35 Repräsentanten - vom Polizeidirektor über den Kreisfeuerwehrkommandanten bis zum Unfallchirurgen, von der Frauenhausleiterin über den Rot-Kreuz-Geschäftsführer bis zum Chef des Gesundheitsamtes, vom Psychiater über die Opferberaterin bis zum Sozialdezernenten des Ostalbkreises lauschten dem mit praktischen Beispielen untermauerten Vortrag des Mediziners, der an der Aachener Uniklinik die Trauma-Ambulanz aufgebaut hat. Vielen Menschen helfe der Alltag, das Sprechen mit vertrauten Menschen, ein Sich-verstanden Fühlen, erklärt Dr. Askan Hendrischke später zusammenfassend. Dass die Bilder des Grauens anfangs immer wieder kommen, sei völlig normal. Normal auch, dass diese Erinnerung nach und nach verblasse. Aber die Zeit allein heilt eben nicht bei allen die Wunden. Etwa ein Viertel bis ein Drittel der Betroffenen spüre, dass sie alleine nicht zurecht kommen. Sie brauchen professionelle Begleitung, fachpsychotherapeutische Hilfe. Und so lange es auf der Ostalb Wartezeiten von sechs bis neun Monaten gebe für jene, die einen Facharzt brauchen. So lange es obendrein Monate dauere, bis ein Betroffener als Opfer anerkannt ist, sei das Risiko, chronisch krank zu werden, hoch - die Folgekosten auch. Lösung für Hendrischke: Das Ostalbklinikum müsste von der kassenärztlichen Vereinigung eine Ermächtigung als Instituts-Ambulanz bekommen.
"Ziemlich überzeugend", nennt Polizeidirektor Gerhard Wiest als einer der Teilnehmer am Round-Table-Gespräch, die Idee einer Trauma-Ambulanz. Eine solche Begleitung sei Teil der Opferfürsorge, die sich nicht nur um die leiblichen Schmerzen eines Betroffenen kümmern dürfe.
Solch positive Resonanz hat Klinikdirektor Axel Janischowski am Ende des Runden Tisches von vielen Seiten bekommen. "So etwas wie in Aachen brauchen wir", fasst er die Meinung der Teilnehmer zusammen. Das Ostalbklinikum werde den Ball aufnehmen und weiterarbeiten am Konzept, verspricht er und weiß auch: "Es gibt noch viel zu tun, bis das Netz geknüpft ist."
bitte google selbst und gib ein traumatisierte Lokomotivführer, du gelangst so zu zahlreichen Institutionen welche dir weiterhelfen.
vg natascha