Grüß Dich, vom See,
eine solchen Rechner kenne ich jedenfalls nicht. Offen gestanden, ich kann mir auch schwer vorstellen, was er wirklich helfen soll:
01
Richtig ist einmal, dass die Personenzahl im Haushalt eine Rolle spielt. Nur: welche? Solange es immer noch Gerichte gibt, und von denen gibt es einige, die volljährige Kinder der verletzten Person „herausrechnen“, obwohl es eine ganze Batterie an BGH-Urteilen gibt, wonach das nicht stattfinden darf, muss man in einen Rechner entsprechende Eingaben machen.
(Das Argument der Gerichte, die es falsch machen, liegt darin: Volljährige Kinder haben keinen Anspruch auf Betreuungsunterhalt (richtig). Wenn Ihnen die Eltern also Haushaltsarbeit leisten, so ist das keine vom der Unterhaltsleistung. Das Argument ist fehlerhaft, und zwar aus 2 Gründen:
(a)
Während die Kinder von den Eltern nicht verlangen können, Betreuungsunterhalt zu bekommen, hatten die Eltern das Recht, Ansprüche auf Zahlung von Geldunterhalt zu ersetzen durch Naturalleistung, § 1615 l BGB. Das wird häufig übersehen, entspricht aber den typischen Gebrauch, wenn Kinder in Ausbildung noch zu Hause leben.
(b)
bei Verwandtschaft, die im Haushalt lebt, kommt es gar nicht darauf an, ob sie überhaupt unterhaltsberechtigt ist oder nicht. Denn Haushaltsarbeit für Verwandte (auch angeheiratete, auch tanzen) ist nach der gefestigten Rechtsprechung des BGH eine sinnvolle Verwendung der Arbeitskraft, den Ausfall zu entschädigen ist.
Das wiederum bedeutet, dass ein Formular nicht viel nützt, wenn man die nötigen Kenntnisse nicht wirken lässt, mit ihm zu arbeiten.
02
Es ist richtig, dass insbesondere für den Arbeitsbereich „aufräumen und putzen“ die Quadratmeterzahl schon eine Rolle spielt. Es gibt aber Faktoren, die eine viel stärkere Rolle spielen, zum Beispiel, wie „putzfreundlich“ eine Wohnung ist.
Macht die Wohnung einen kühlen Eindruck, kaum dekorative Elemente, mit dem Charme einer Bahnhofswartehalle, wird schnell geputzt sein. Da braucht man nicht viele Minuten pro Quadratmeter. Wenn aber auf dem Teppich Einläufe liegt, darüber eine Brücke, und die Möblierungsdichte ist so hoch, dass man erst mal das Zimmer ausräumen muss, bevor man überhaupt in die Ecken hinein staubsaugen kann: dann hat das eine viel größere Wirkung als „doppelt so viele Quadratmeter“. Die Tabelle bringt nicht viel ein – vielfach wird voraussichtlich bestritten werden, dass die Voraussetzungen dazu nicht gegeben sind. Also muss man die Grundlagen belegen.
03
tut mir leid, aber: diese Überlegung, es sich einfach zu machen und relativ schnell zu einem Ergebnis zu kommen, funktioniert nicht. Da müssen wir schon tiefer bohren!
ISLÄNDER