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Belastungen nach Wildunfall

djanek

Neues Mitglied
Registriert seit
5 Feb. 2023
Beiträge
1
Hoi

Ich hatte vor kurzem 5.2.2023 einen Wildunfall. Das Tier ist verstorben. Das geht mir echt an die Nerven. Ich fühle mich antriebslos. Es macht einfach meiner Meinung nach keinen grossen Unterschied ob ich einen Menschen überfahren oder "nur" ein Tier.Kann ich mich eigentlich h auch mit sowas an Ärzte wenden? Ich stehe echt etwas neben mir und weiss nicht ob ich es so schaffe zu arbeiten.


Vielen Dank
 
Völlig normal, das Ganze. Es wäre ja im Gegenteil höchst bedenklich, wenn dieser Vorgang Dich völlig kalt ließe. Gib Dir etwas Zeit, die Geschehnisse zu verarbeiten, dann wirst Du alsbald darüber hinwegkommen. Alles Gute. Gruß Rehaschreck
 
Ist eben nicht völlig normal, wenn es länger andauert, kann sich daraus eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Google mal nach EMDR, das gibt es als Therapieform ambulant, wird normalerweise von der Krankenkasse bezahlt, wenn der Therapeut von der KK anerkannt ist. Das ist eine sehr hilfreiche Methode, mit dem Trauma umgehen zu lernen. Alternativ zu einer ambulanten Behandlung gibt es auch die Möglichkeit, in Traumakliniken zu gehen, eine in NRW wären zum Beispiel die Alexianer in Krefeld. Nimm das bitte nicht auf die leichte Schulter. Wenn du dir ein Körperteil gebrochen hättest, würdest du das auch nicht für "völlig normal" halten, du würdest zu einem Arzt gehen. Nichts anderes sind seelische Verletzungen auch, man kann sie behandeln und davon heilen im Idealfall.
 
Ich verstehe dich sehr gut. Ich habe als Jugendliche versehentlich ein Tier mit dem Fahrrad überfahren. Ich bin jetzt 45 und kann das Ganze bis heute nicht vergessen. Kann mich zurückerinnern, als wäre das heute. Es war "nur" eine Ratte, aber für mich macht das auch keinerlei Unterschied - ich habe ein Lebewesen getötet.
So ein Unfall ist tragisch, aber wir haben das nicht mit Absicht gemacht. Es war schlichtweg Schicksal, Pech, wie auch immer.

Wenn du gar nicht klarkommst, kannst du dich an eine Psychologin wenden. Bei Ärzten wäre ich persönlich skeptisch, nicht alle haben ausreichendes Einfühlungsvermögen, um richtig zu reagieren. Und nichts ist schlimmer, als mit seinem Schmerz nicht Ernst genommen zu werden.

Probiere es trotzdem mit dem Arbeiten, Ablenkung kann helfen. Sonst kreist man gedanklich noch mehr, zumindest geht es mir so.
(Habe selbst eine PTBS, allerdings nicht wegen der Ratte.)

Liebe Grüße und viel Kraft
Rollmops
 
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